Freitag, 20. Juli 2012

Bombenleger sind erkennbar - Politik unwillig

Na das passt doch wieder. Bombenanschlag in Bulgarien. Iran ist schuld und die EU kann die unsinnigen „Sicherheits“-Vorschriften zur Konditionierung der fliegenden Schafe nicht ändern.
Verkünder der Obrigkeitsmeinung. Keine Kritik, keine Hintergründe. Das ist der Stil des Staatsfernsehens. Es gibt heute keinen Grund mehr mit dem Finger auf die „Aktuelle Kamera“ der DDR zu zeigen. Die unterschied sich von der heutigen Tagesschau nur durch Ernte-Erfolgsmeldungen und eine realistischere Einschätzung des militärisch-imperialistischen Komplexes. Was früher Moskau dem Politbüro vorgab kommt heute aus Brüssel, nur mit dem westlichen Vorzeichen des Imperiums.
Haben Sie sich schon mal gefragt wieso man bei der Flug-Sicherheitskontrolle etwas in einen Plastikbeutel steckt, durch das Röntgengerät laufen lässt und anschließend wieder herausholen kann? Das gesamte Verfahren ist hinsichtlich der Sicherheit zwecklos, aber zur praktischen Einüben der Terrorangst unübertroffen. Eine haptische Verkaufshilfe...
Und so verkündet die Tagesschau einfach den Befehl aus Brüssel, das sinnlose Prozedere müsse so weiter gehen.
Doch wir wollen uns heute weniger der ARD widmen, sondern dem Thema "Sprengstoffanschläge als Mittel der inneren und äußeren Bedrohung der Zivilgesellschaft."

Bombenanschläge sind abwendbar
Innerhalb von 24 Stunden gab es zwei Bombenanschläge von politischer Bedeutung – und mit politischer Zielrichtung. In Burgas/Bulgarien sprengt sich ein „Selbstmordattentäter“ in die Luft. Das Schema erinnert an die „Selbstmordattentäter“ von London. Der israelische Staatschef, dessen Mossad genug Dreck am Stecken hat, beschuldigt sofort den Iran. Die israelische Führung sucht buchstäblich mit Gewalt nach dem Krieg.
In Damaskus explodiert die Bombe eines „Selbstmordattentäters“ und tötet mehrere hohe Sicherheitsbeamte.
Die imperialistische Politik kennt nur ein Mittel, darauf zu reagieren: Verschärfung der Repression „gegen das eigene Volk“. Die beschönigende Demagogie, wie die der ARD, spielt die achselzuckende Ahnungslosigkeit.
Nötige Scanner fehlen
Seit längerem warnen die EU-Staaten, dass Europas Flughäfen noch nicht mit den nötigen Scannern für Taschen und Rucksäcke ausgerüstet seien. Die EU-Kommission kündigte für Herbst einen Vorschlag an, wie das Verbot phasenweise und "zum frühstmöglichen Termin" aufgehoben werden könne. ARD Tagesschau
Einspruch, liebe Grimme-Preis-Träger
Die Scanner fehlen nicht. Eure Regierung will sie nicht! Wegen angeblich nicht zu fassender Terroristen müssen wir uns am Flughafen ans Genital fassen und mikrowellenscannen lassen oder in den Plastiktütchen-Irrsinn fügen. Und die Bürger machen achselzuckend mit.
Die Gefahr könnte schon längst gebannt sein! Doch die Bundesregierung wirft unser Geld für nutzlose US-Nacktscanner zum Fenster hinaus.

Sprengstoff-Attentäter erkennbar
Da wir sowieso zunehmend die Aufgabe der Recherche und der Information der Öffentlichkeit übernehmen, hat "Hinter der Fichte" sich die Mühe gemacht und übers Internet einen Sicherheitsexperten - keinen Beamten, sondern einen Praktiker - ausfindig gemacht. Der gab uns übrigens einen Hinweis auf ein deutsches Video, das wir noch mal hochgeladen haben. Es zeigt den Unsinn der Bodyscanner.

CDU-Bosbach ärgerlich: Nacktscanner stellt sich im ZDF als Mist heraus.

Der Mann, der ursprünglich aus dem IT-Business kommt, nennen wir ihn Shahrukh, operierte von einer Freihandelszone in den Emiraten aus. Seine Firma war für den Einsatz und Vertrieb von Sprengstoff-Detektoren und für das Training der militärischen und zivilen Anwender in verschiedenen Ländern zuständig. Er ist heute wieder in sein asiatisches Heimatland zurückgekehrt und möchte anonym bleiben. Wir haben ihm viele Fragen gestellt und die wichtigsten Antworten aus dem Englischem übersetzt.


Interview
Selbstmordattentäter sind erkennbar
Ein Experte erzählt

Reden wir nicht über Waffen die jeder Kontrolleur ertasten oder mit dem Metalldetektor finden kann. Reden wir von Sprengstoff. Ist Sprengstoff durch Nacktscanner erkennbar?
Body scanner können im oder am Körper versteckte Sprengstoffe nur sehr schlecht erkennen. Man müßte schon eine Stange Dynamit im Hosenbund haben. Dabei reichen kleine Konzentrationen von C4/Semtex oder TNT schon aus, ein Flugzeug zum Absturz zu bringen. Ich werde natürlich nicht verraten wie man das anstellt, aber selbst größere Mengen kann man vor dem Scanner verbergen. (Anm.: Selbst Handfeuerwaffen, siehe unser Video am Ende des Beitrages. HdF) Ein Körperscanner ist außerdem standortgebunden und kann nicht mobil eingesetzt werden.

Wie effektiv sind Hunde anstelle von Bodyscannern?
Hunde, Branchenjargon K9 (Canin = Hund), sind mit ihrer hoch-sensitiven Nase ein sehr wirksames Mittel. Sie haben allerdings den Nachteil, dass sie relativ schnell ermüden und die Nase „überladen“ wird. Denken Sie nur daran wie schnell Ihre Nase ermüdet, wenn Sie verschiedene Eau de Toilettes in einer Parfümerie riechen. Doch bei der Kontrolle von Luftfracht sind sie nicht wegzudenken. Allerdings sagt Ihnen ein Hund nicht, welcher Sprengstoff und in welcher Konzentration an einer Person vorhanden ist. Sie können auch nicht alle Passagiere von Hunden beschnuppern lassen.

Ist Sprengstoff an einer Person z. B. vor Betreten eines Flugzeuges oder eines sicherheitsrelevanten Gebäudes zu erkennen?
So seltsam es klingt: Wenn der politische Wille vorhanden ist, mit sehr hoher Sicherheit. Sprengstoffe sondern - wie jede chemische Substanz - kleinste Partikel ab. Modernen Handgeräten reichen schon wenige Moleküle aus, zu erkennen, ob eine Person mit Sprengstoff in Kontakt war. Ein von vielen unabhängigen Sicherheitsexperten als weltweit führend bewertetes Gerät kommt aus der EU und ist den Geräten aus den USA weit überlegen. Es erkennt die Spuren von Sprengstoff oder auch Schmauchspuren noch Tage später. Die neueste Version hat nur noch die Maße eines professionellen walky talky.

Sie können Terroristen erkennen?
Ein Beispiel. Der sogenannte „Unterhosenbomber“ hatte den Sprengstoff im Slip. Das ist eine Stelle am Körper, die warm ist, bewegt wird, reibt und vom Träger unweigerlich mit den Händen berührt werden muss. Das alles sind ideale Bedingungen für uns, denn unausweichlich muss der Täter Sprengstoffmoleküle abzusondern. Sie werden durch die unauffällige „elektronische Nase“ des Gerätes eingesogen und in Sekunden erkannt und analysiert. Auch Gürtelschnalle, Knöpfe, Kreditkarte, Ticket etc. muss der Täter berühren. Alles sichere Ansatzpunkte für uns. Der "Unterhosenbomber" hätte mühelos erkannt werden können. Allerdings nicht durch einen Nacktscanner, wie Sie es nennen. Ein anderes Beispiel: Wir haben minimale, optisch nicht sichtbare Sprengstoff-Proben mit der Spitze eines Zahnstochers auf einen alltäglich benutzten Tisch aufgetragen. Anschließend hat eine Person die Stelle berührt und einer zweiten Person die Hand geschüttelt. An dieser Person haben wir den Sprengstoff mühelos nachweisen können. Ein Stück Papier, von ihrer Hand berührt und vor die Nase des Gerätes gehalten, fertig. Das sind immense Möglichkeiten auch Personen zu identifizieren, die mit Tätern in Kontakt waren, und damit zum terroristischen Umfeld gehören. Oder auch Personen die mit Handfeuerwaffen geschossen haben.

Und der Zeitfaktor?
Wer die Zeit aufwenden muß, einen Flugpassagier durch den Scanner zu schicken, müßte glücklich sein, über die handlichen diskreten „Super-Nasen.“ Die arbeiten schneller und zuverlässig. Auch die Wartezeit vor dem Einstieg am Gate ist nutzbar. Oder die Zeit an der Rezeption einer Behörde, eines Hotels oder schon beim Check in oder am Einlaß zu einer Veranstaltung usw. Das hätte z. B. den Anschlag in Damaskus verhindert.

Ist die Technik unter Kostengesichtspunkten sinnvoll?
Zu meiner Zeit kostete ein solches Gerät nur 20% eines body scanners. Heute wird es noch billiger sein. Es kann 24 Stunden, sieben Tage die Woche arbeiten, ist mobil und hat keine Verbrauchsmaterialien. Die Wartung erfolgt automatisch übers Internet. Es reinigt sich während der Arbeit selbst. Alle Anwender sind hochzufrieden. Ein Traum für jeden Anti-Terror-Beamten und jedes Budget.

Wird es eingesetzt?
Ja, aufgrund seiner hervorragenden Analyseeigenschaften wird es in der NATO, Europa und in Nahost eingesetzt. Allerdings nur dort wo "das Beste gerade gut genug ist", verstehen Sie?  Es würde den Markt der großen drei US-Konzerne und die Terrorstory zeitgleich „zerbröseln“.

Wer bestimmt den Markt?
Der Markt wird von den USA erst politisch kreiert („Terrorgefahr“, „Unterhosenbomber“) und dann wirtschaftlich beherrscht und ausgebeutet. US-Hersteller wie Rapiscan (gehört OSI Systems), L-3 communications oder Smith Detection machen mit Röntgengeräten und Scannern ein Riesengeschäft. Nicht-US-Anbieter landen trotz Spitzentechnologien am Katzentisch. Erstaunlich, daß die EU statt eigener Technik mit europäischem Steuergeld den amerikanischen Kram kauft.

Haben Sie Erfahrungen mit europäischen Staaten?
Ja, es gibt Flughäfen, die die Technik einsetzen. Mit phantastischen Ergebnissen. Wir wissen aber auch, daß die meisten zuständigen Ministerien wie das deutsche Innenministerium nur auf Weisungen der EU hören. Die USA brauchen nur in Brüssel zentral den Knopf drücken und alle kaufen ihre Technik. Und seien es teure Body scanner. Die niemand braucht. Der Lobbyismus ist erdrückend.

Das Motiv der US-Regierung und all der involvierten Beamten ist doch nicht gemeinsames wirtschaftliches Interesse? Das klingt nach Verschwörung.
Das übergreifende, gemeinsame Motiv ist Gier. „Terror“ ist ein gewaltiges Geschäft. Der ehemalige CIA-Agent Robert Baer sagte in einem Interview für das Magazin „Esquire“: "In Washington herrscht ungeheure Korruption. Schlimmer als in Eisenhowers schlimmsten Albträumen. Nach 9/11 ließen eine Menge meiner Ex-Kollegen die Sektkorken knallen und sagten 'Jetzt ist die Zeit Geld zu machen.'. Sie verließen den Dienst und kamen zurück auf Vertragsbasis. Heute fliegen sie in Privatjets umher.“ Das gilt noch weit mehr für die „Terror“-Industrie. Die Regierungen lassen sich zu Befehlsempfängern der US-Wirtschaft degradieren. Befassen Sie sich mal mit Chertoff.

Hinter der Fichte-Interview, Auszug
Wird fortgesetzt


Der Minister macht Angst - der Minister verdient
Und wir zahlen. Der ehemalige US-Heimatschutzminister Chertoff ließ keine Gelegenheit aus, die Body scanner zu promoten. Seine eigene Firma Chertoff Group ist direkt in die Sicherheitsindustrie involviert. Zur Führung gehören vor allem Geheimdienstler aus USA, Frankreich und Großbritannien (MI6) und zu seinen dankbaren Kunden – Rapiscan, der Hersteller der Bodyscanner.

Deutschland wartet auf Order aus Brüsshington
Nun wartet - laut ARD - die EU also ab bis die US-Hersteller liefern. Was auch immer. US-Dreck bezahlt mit EU-Steuergeld. Während EU-Technik, die Attentäter und Sprengstoffe herausfischt, kaum eingesetzt wird.
Übrigens, liebe ARD, ist das EU-Gerät ideal für die Untersuchung von Taschen und Rucksäcken und anderem Handgepäck. Haben wir recherchiert, während ihr nachplappert.
Elektronischer Sprengstoff-Detektor "schnüffelt" an einem Rucksack

Eines der Geräte die es offiziell nicht gibt.
Update
Sogar metallische Gegenstände in der Größe von Handfeuerwaffen werden im Nacktscanner nicht entdeckt, wie man in Minute 2:25 bis 2:40 deutlich sieht.



Mittwoch, 18. Juli 2012

Zwischenfall im Golf: Springer schlägt Springer

Das Allerletzte
Gestern hatten wir berichtet, dass ein US-Kriegsschiff im Golf ein emiratisches Schiff angegriffen und einen Seemann getötet sowie drei andere schwer verletzt hat. 
Unter "Das Letzte" rechneten wir die aus der Ferne erhobene Behauptung der Springer-Leute, der Fischkutter habe sich dem US-Schiff "absichtlich" genähert. Immerhin war es bei den Hamburgern da noch ein emiratischer.
Die WELT von Springer kann die Springer-Kollegen vom Hamburger Abendblatt noch toppen. Aus Angst zuzugeben, daß die US-Navy aus Nervosität oder Jux ein Boot der verbündeten Emirate angegriffen haben, macht die WELT aus dem beschossenen Fischerboot ein indisches! Kleiner Irrtum? Die WELT kennt die Welt nicht?! Die Entfernung vom Tatort Dubai/Jebel Ali im Persischen Golf bis zum nächsten indischen Hafen in Bombay/Mumbai am Indischen Ozean beträgt 1223 Seemeilen, das sind fast 2300 km und bei Höchstgeschwindigkeit zwei Tagesreisen. Das sollte auch ein Springer-Hüpfer unterscheiden können.
Trotz gegenteiligen Berichtes des Polizeichefs von Dubai, nimmt das Blatt die Killer in Schutz und behauptet:
"Die Inder hatten Warnungen ignoriert. Ergebnis: ein Toter, drei Verletzte."
Nur mal zur Klarstellung gemäß Polizeibericht: Das Schiff war ein in den VAE registriertes aus Dubai. Der Schiffsführer war Emirati. Der Tote war ein indischer Seemann an Bord. Es gab keine Warnungen durch die Amis. Wieso sollte das Fischerboot sich dem Kriegsschiff nähern?  US-Schiffe sind dort allerorten und die Kapitäne kennen die Regeln. Wie käme ein Fischerboot zweitausend Kilometer weit in den Golf?!
Springer WELT-fremd.

Jebel Ali  - Der größte von Menschenhand geschaffene Hafen der Welt. 2000 km von Indien.

Dienstag, 17. Juli 2012

Syrien: Die "ZEIT" - keine Zeit für Ethik

Warum knickt "Die Zeit" vor der Propaganda der NATO ein und promotet die weltweit von seriösen Journalisten belachte "Beobachtungsstelle"?

"Nein, wir wollen nicht."
Man hört und sieht sie förmlich mit dem Fuß aufstampfen und schreiend die Ohren zuhalten. Die ZEIT hat am 15. 7. 2012, wiedermal verkündet, dass sie zu "Hinter der Fichte" - siehe unten - "nicht verlinken möchte".


Sie zensierte den Link zu unserem Syrien-Thema allerdings etwas zu spät, sodaß zahlreiche ZEIT-Leser doch schon bei uns gelandet waren, wie unsere Statistik zeigte.

Trotzdem "Danke."
Ach Du liebe Zeit! Danke für diese Bestätigung unserer Arbeit. Gut, wenn der ZEIT unsere Berichterstattung - im Gegensatz zu ihrer ist unsere recherchiert -  nicht in den Kram paßt. Wohl deshalb, weil sie zu den Blättern gehört, die mit einer unfaßbar konstanten Frechheit - wider besserem Wissen - regelmäßig und störrisch die lächerliche Propagandabude „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ als Quelle für „Informationen“ in Syrien heranzieht oder verwenden muß:
"Die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, am Samstag seien landesweit 115 Menschen getötet worden."
Das widerspricht jeglicher journalistischer Ethik. Die ZEIT kauert sich auf die gleiche Stufe mit WELT und BILD.
Dabei sind andere Teile der Westpresse, einschließlich britischer „Guardian“ und Reuters, voll an blamablen Enthüllungen über die Ein-Mann-„ Beobachtungsstelle“ und geben den, von der TEIT inniglich promoteten Wichtigtuer aus Coventry der Lächerlichkeit preis.

Sie sehen die komplette Belegschaft der "Beobachtungsstelle": den Hauptschüler und Ladenbesitzer Abdulrahman.
Der Guardian schreibt:
Nach einem Reuters-Report vom Dezember letzten Jahres: ‚Wenn er keine Anrufe von internationalen Medien hat, ist Abdulrahman ein paar Minuten die Straße runter in seinem Klamottenladen, den er mit seiner Frau betreibt.‘“
Wir haben schon zig mal über den peinlichen Tante-Emma-Laden berichtet: Wie die Russen ihn entlarvten. Über ihn und die anderen Abdulrahmans. Wie ARD ihn nutzt.
Da die einen "ZEIT"-Leute hinsichtlich des Charkters der "Beobachtungsstelle" taub-blind sein müssen sind und die anderen "Fichte-Verbot" haben, geben wir hier einen Artikel aus der Modern Tokyo Times wieder, auf den sich auch der Guardian bezieht.

Syrien: Beschämend für wichtige Medien, die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“
Donnerstag 7. Juni 2012, von Boutros Hussein, Murad Makhmudov und Lee Jay Walker

Die erste Realität aller Kriege ist die Propaganda der Protagonisten. Wenn große Nationen involviert werden, wird sie zur offenen Manipulation. Deshalb, warum zitieren so viele Medien die „Syrisches Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ (Syrian Observatory for Human Rights, SOHR) die komplett voreingenommen und gegen Assad ist? Noch alarmierender: Wie kann eine Person im fernen England all die Quellen haben, wenn die Dinge Tausende Kilometer entfernt passieren? Natürlich schreiben Agenturen ihre Artikel oft aus der Ferne, doch Zitate sollten aus seriösen Quellen sein. Der Gebrauch von “Menschenrechte” ist ein Trick an sich, den er impliziert, es mit ehrbaren Menschen zu tun zu haben. Es ist klar, daß das Zitieren solch mysteriöser Organisation, die vor der gegenwärtigen Krise in Syrien geschaffen wurden, Vorsatz ist.
Tony Cartalucci, Land Destroyer Report, kommentiert: Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ wurde von den Westmedien seit mehr als einem Jahr in beinahe jedem Bericht zitiert; sei es  AFPAPCNNMSNBC,CBSBBC, oder jede andere westliche Zeitung. (Wie die ZEIT” H.B.) Man würde glauben, dies sei eine gigantisch verzweigte Organisation mit Hunderten Leuten, die hart vor Ort arbeiten, in Syrien Beweise mit Fotos und Videos sichern, während sie mit der Auslandspresse koordiniert, transparent und objektiv die Menschenrechte in Syrien “beobachten” und auch ihre Arbeitsmethoden darstellen. Sicher ist das der Eindruck, den die Westmedien versuchen, ihren Lesern zu vermitteln.
Aber verblüffenderweise ist die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ nichts davon. Stattdessen ist das ein einzelner Mann in einer britischen Wohnung, hinter einem Computer sitzend, der vorgibt, Anrufe mit Informationen zu erhalten, die die syrische Regierung immer belasten und die “Free Syrian Army” immer verherrlichen. In der Tat, auch Reuters vermittelt das in ihrem Artikel Coventry – an unlikely home to prominent Syria activist und räumt ein, dass dieser Mann, ”Rami Abdulrahman,” offen ein Teil der syrischen Opposition ist, die nach dem Ende der syrischen Regierung strebt. Abdulrahman gibt zu, Syrien vor mehr als 10 Jahren verlassen zu haben, seitdem in Großbritannien zu leben und nicht zurückzugehen bevor Assad geht.
Solche Quellen mögen nicht viele Menschen für “Mainstream” halten, doch in einem Artikel der BBC, der Danny Abdul Dayem zitiert, wird gezeigt, dass Medienquellen manipuliert sind. In dem Artikel „UK Activist Lifting the Lid on Secret Syria“ lobt BBC die Figur Danny Abdul Dayem. BBC meint, eines der meist in Erinnerung gebliebenen Bilder wurde das des Aktivisten Danny Abdul Dayem im belagerten Homs, sich selbst filmend, neben einem toten Kind, versuchend die UN zu beschämen, zur Aktion aufzurufen. „Solcher Mut und Engagement ist unbestritten, doch da ist ganz klar nichts Objektives in der Botschaft.” Eigentlich ist diese Person “umstritten”, denn sowohl Al Jazeera und CNN wurden verspottet, durch diese klare “Manipulation de Ereignisse”. Das an sich zeigt schon, daß die BBC nicht sorgfältig berichtet, denn Danny Abdul Dayem hat nicht ein bißchen von Vertrauenswürdigkeit verdient. In diesem Link, der von CNN benutzt wurde, wird reichlich klar, daß Danny Abdul Dayem Ereignisse nicht nur manipulierte. Es war eine eklatante Verzerrung der Realität. Ähnliche Videos über Danny Abdul Dayem wurden gezeigt, und beweisen, dass seine Ansichten nur "umstritten" sein können. Deshalb, warum spricht die BBC in höchsten Tönen über diese Figur? Zeigt das nicht auch deren Schwäche, wenn sie die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ nutzen?
Hier beleuchtet RT Verzerrungen durch große Agenturen wie Al Jazeera und CNN. Noch klarer ist die BBC in ihrer Lobpreisung von Figuren wie Danny Abdul Dayem. Über diese Gestalt wird im genannten Link ebenfalls berichtet und diesmal sieht man wie er Gefechtslärm diktiert.
Falls BBC, CNN, AP, Reuters, New York Times oder sonstwer objektiver über ihre Quellen berichten wollten, dann sollten sie die Ankündigung ändern. Die Öffentlichkeit sollte informiert werden, daß das die „‘Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte‘ regierungsfeindlich und in England stationiert ist. Es sollte auch erklärt werden, daß die ‚Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte‘ eine Mischung von Anti-Assad-Leuten ist, mit der Ziel eines Regimewechsels.”  
Patrick Cockburn, von der Zeitung Independent in Großbritannien kommentiert „Es wurde wirklich ein mehr außergewöhnliches Verhalten reputierter Medien, deren Informationen - so interessant und bedeutend sie auch sind - als völlig objektiv zu behandeln. Ich denke, diese Art von Berichten wird schließlich zu Fehlern bei den Regierungen führen, die darauf reagieren ohne zu verstehen wie die Situation vor Ort wirklich ist“.
In der Tat, die BBC wurde vom Daily Telegraph, einer britischen Zeitung, bei einem schweren Fehler erwischt. Natürlich war dies zu ernst um ein Versehen zu sein. Es war ein Teil der antisyrischen Propaganda-Maschine. Wie auch immer, die Menschen sollten sich ihren eigenen Kopf machen, denn keine Agentur ist dagegen immun, Fehler zu machen.
Immer noch preist die BBC Danny Abdul Dayem und bezieht Informationen von der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“, deshalb stehen die Zeichen nicht gut. Um fair zur BBC zu sein, macht sie das nicht allein. Fehlverhalten von CNN, Al Jazeera, und einer Menge Agenturen deutet auf entweder einen riesigen Propagandakrieg hin, was extrem gefährlich ist, oder sie deuten hin auf einen kompletten Mangel an Professionalität und das entzündet durch vorsätzliche Berichte das Sektierertum.
Es ist klar, daß die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ den Regimewechsel in Syrien will. Man könnte argumentieren, daß danach "Menschenrechte" eine offensichtliche Manipulation der Sprache durch die "Beobachtungsstelle" ist, weil sie nur auf den Regierungswechsel fokussiert ist. Außerdem, angesichts der Nähe zu bestimmten Eliten in Großbritannien, wirft das die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit noch auf einem ganz anderem Level auf. Deshalb, warum wird die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ von so vielen internationalen Agenturen angesichts der "düsteren" Aspekte dieser sogenannten Einheit überhaupt verwendet?

http://www.youtube.com/watch?v=sA9-E6MpcAc  MUST SEE VIDEO – Syria
http://www.youtube.com/watch?v=y4YfKIPDS8E – CNN versucht weiter zu manipulieren und die syrische Regierung zu belasten – natürlich beschämender für die beteiligten Leute
http://moderntokyotimes.com

ZEIT! Frage!
Soweit die Informationen aus Deutschland, England und Japan. Bleibt eine durchaus ernstgemeinte Frage, werte Kollegen bei der ZEIT:
Die ganze Welt weiß es und Ihr wißt es. Die "Beobachtungsstelle" ist ein Propaganda-Fake. Warum laßt Ihr Euch vor aller Welt im Auftrag von Erpressern zum Hampelmann machen? Auf eine Antwort wartend
Euer Hartmut Beyerl

Emirate/Golf: US Kampfschiff tötet Fischer

Erst gestern berichteten wir über die NATO-Verbände im Golf. Die Nervosität dort scheint zu steigen. Zu den US-Kampf-Schiffen die in und vor dem Hafen Dubai/Jebel Ali  liegen gehört auch die "USS Rappahannock", ein Versorgungsschiff der US Navy. Das wurde bekannt, nachdem am 16. Juli 2012 ein Fischer getötet und drei schwer verletzt wurden, als sie sich nach einem Bericht von Al Arabiyah von dem Schiff entfernten.
Die US-Marine behauptet, die Fischer hätten keinerlei Warnungen befolgt und sich dem Schiff schnell genähert. Dubais Polizeichef Generalleutnant Dahi Khalfan Tamim sagte, der emiratische Schiffsführer habe keinerlei Warnung erhalten. Das Schiff sei auf dem rechten Kurs gewesen.

USNS Rappahannock
Die Polizei von Dubai gilt als sehr professionell und der Bericht bleibt abzuwarten. Doch das Statement der Polizei zu einem so frühen Zeitpunkt lässt darauf schließen, dass man sich über den Ablauf ziemlich sicher ist. Die US-Mannschaften sind wohl eher hochgradig nervös und eröffneten deshalb das Feuer. Allerdings geschah der Vorfall in den emiratischen Hoheitsgewässern,  sodaß die Ausrede eines möglichen iranischen "Schnellboot" :-) -Angriffs kaum glaubwürdiger wäre.

Das Letzte
Stets kurios die US-Hörigkeit der Springer-Presse, wie beim Hamburger Abendblatt zu sehen. Quelle der Information für Springer sind die USA als Verursacher und nicht die emiratischen Untersuchungsbehörden.
"Demnach näherte sich das Boot absichtlich der "USNS Rappahannock“ und drehte trotz wiederholter Warnungen und Warnschüsse nicht ab."

Syrien: Russland gegen Gewalt – USA erpressen

"Hinter der Fichte" bringt heute zwei Beiträge über die Medienkampagne und psychologische Kriegsführung der NATO gegen Syrien und Rußland.
Lawrow und Clitnon im April in Washington
NATO-Sabotage des Annan-Planes 
Die vom Westen bezahlten, ausgerüsteten und direkt unterstützten militanten Regierungsgegner halten sich an keine internationale Abmachung und verstoßen gegen den Annan-Plan. Die Gewalt geht folglich von beiden Seiten aus. Rechtlich betrachtet führt die FSA, oder Al Kaida, wie auch immer man sie nennen will, einen von außen geführten militärischen Umsturzplan aus. Russland setzt sich für den Annan-Plan und für die Fortführung der UN-Beobachter-Mission ein, während der Westen den Erfolg des Annan-Planes immer wieder in Frage gestellt, ja ihn für gescheitert erklärt hat und hintertreibt. Die Fortsetzung des Tötens im Auftrag fremder Staaten in Syrien wird vom deutschen Staatsfernsehen ARD unter unglaublichem Winden zum „Abrücken“ vom Annan-Plan heruntergespielt. Das syrische Außenministerium erklärte, dass Syrien mit Kofi Annan kooperierte und eine Menge von seinem Plan umsetzte; zu einer Zeit als die bewaffneten Gruppen und ihre Unterstützer versuchten, seinen Plan zunichte zu machen und die Mission der UN-Beobachter zu behindern. Deshalb wohl kein Wort in der deutschen „Tagesschau“ über Lawrows Pressekonferenz und die nun wirklich schlagzeilenträchtigen Erpressungsvorwürfe gegen die USA.

Medienblockade
Die Blockade syrischer Medien hält weiter an. All das deckt sich mit dem Schema, das in Libyen angewandt wurde. Die Nachrichtenagentur SANA ist weiter sehr schlecht erreichbar. Aber die Blockade syrischer Medien hat ihnen mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung beschert. Parallel dazu verbreitet der Westen Berichte über Deserteure hoher Ränge.  In Syrien meldete sich ein von der NATO-Propaganda via Al Arabiyah als desertiert gemeldeter General zu Wort. Er sagte im syrischen Fernsehen, er gehe seiner Arbeit nach wie gewöhnlich. Auch seiner Familie gehe es gut und sie sei im Kreise der Verwandten. Die Berichte seien bestimmt die Moral der Terroristen zu stärken.

USA als Erpresser
Außenminister Lawrow hat gestern öffentlich gemacht, dass die USA versuchen, Russland zu erpressen. Wenn Russland die Sanktionen die die USA fordern - die letztlich auf eine Intervention hinauslaufen - im Sicherheitsrat verhindern, würden die USA einer Verlängerung der UN-Beobachter-Mission nicht zustimmen! Die USA halten die aufklärende UN-Mission ergo für im Interesse Russlands und Syriens! Kein Wunder, hatten doch die UN-Leute u. a. berichtet, der von der NATO zum Massaker umgedeutete Angriff auf Al-Tremseh, habe den Bewaffneten gegolten. Damit hatten sie die NATO-Propaganda bloßgestellt. Schon der im Westen unterdrückte Bericht der Beobachter-Mission der Arabischen Liga hatte enthüllt, wie die NATO und die Medien Öl ins Feuer gossen, während sie vorgaben sich für Frieden einzusetzen.

Russland sachlich
Russland aufzufordern, Präsident Assad zum Rücktritt aufzufordern, ist unrealistisch, denn Assad wird von einem sehr bedeutenden Teil des Volkes unterstützt, sagte Lawrow. Und an die Adresse derer, die von Überläufern berichten, um die Moral zu destabilisieren, sagte er, es gibt keine Beweise, dass die Überläufer Auswirkung auf die Situation in Syrien haben.
Die Gewalt müsse durch alle Seiten gestoppt werden.
„Wir sind gegen alle Tendenzen den syrischen Staat zu stürzen und den Weg für eine Intervention gegen Syrien zu ebnen.“
Russland bewege sich fest auf dem Boden des internationalen Rechtes. Einige Länder forderten Syrien auf, die Gewalt zu stoppen, aber gleichzeitig nehmen sie keinen Einfluß auf die syrische Opposition, die nach der Macht strebt. Moskau sei mit jeder Entscheidung einverstanden die das syrische Volk trifft.
„Nachdem Syrien mit dem Annan-Plan einverstanden war, hörten wir plötzlich seltsame Worte über sein Scheitern und eine Eskalation der Gewalt und wir haben das in unserer Genfer Erklärung dokumentiert.“
"Nach der Ernennung eines Beauftragten für die Verhandlungen durch Assad begannen unsere Partner plötzlich Bedingungen zu stellen, und die Anwendung von Kapitel VII  im UN-Sicherheitsrat zu fordern (quasi „Anwendung aller Mittel“ = Intervention wie in Libyen. HB). Wir sollten Annans-Plan umsetzen. Unsere internationalen Partner sollten die bewaffneten Gruppen beeinflussen, konstruktive Maßnahmen zu ergreifen."
Lawrow und Clinton in Washington
Moskau werde keine Resolution nach Kapitel VII erlauben. Er warnte vor den Risiken einer Destabilisierung der Region, einschließlich der Golfstaaten.
Und er spielte den Heuchlern den Ball zurück:
"Wir wollen keine Destabilisierung der Golfstaaten; es sei aber rechtens, Sorge über die Menschenrechte in Saudi-Arabien auszudrücken."

Montag, 16. Juli 2012

Syrien: Weltweiter Krieg gegen syrische Medien

Über massive NATO-Verbände in Mittelmeer und Golf soll nicht berichtet werden
Psychologische Kriegsvorbereitung
Die Syrische Nachrichtenagentur SANA wird, wie andere syrische Medien auch, im Internet angegriffen und blockiert. Das geht einher mit den Versuchen, auch die Ausstrahlung des syrischen Fernsehens über Satellit zu verbieten. Vergessen wir auch nicht den Mord an den Journalisten des Senders Al-Ikhbaryia. Das sind ernste Anzeichen bevorstehender militärischer Operationen. Das Schema entspricht exakt dem des Libyenkrieges. Über geheime Quellen wird man anschließend versuchen, sich auch der Daten der Handynetze zu bemächtigen, um über sms u. ä. Desinformation zu verbreiten.
Die Funktion von NATO-Politik und -medien ist gleichzeitig, wie wir am Beispiel des angeblichen Massakers von Al-Tremseh sehen, Hysterie zu schüren. Wie sich auch durch die Untersuchung der UN-Beobachter herausstellte, war das Gefecht von Al-Tremseh eine legitime militärische Aktion gegen Bewaffnete im Inland. Die Mainstreammedien schweigen zu den von Obama angeordneten Morden per Drohnen im Ausland. Sie bejubeln völkerrechtswidrige Kommandoaktionen wie die in Abbotabad (Bin Laden-Mord). Während sie NATO-Tote verschweigen oder als Kollateralschäden herabwürdigen, wird aus einem militärischen Gefecht zwischen syrischer Regierung und bewaffneten Regierungsgegnern in Al-Tremseh ein Massaker an Zivilisten. Westerwelle „wusste“ schon vor den UN-Beobachtern vor Ort, dass Assad wieder ein „Massaker“ verübt habe. Das ist psychologische Kriegsführung zur Vorbereitung eines Angriffskrieges.

Wahre Lageinformationen unterdrückt
Was soll die Öffentlichkeit durch die Unterdrückung der Meinungsfreiheit der Andersdenkenden nicht erfahren? In Al-Tremseh wurden fünf Gebäude zerstört und 37 Bewaffnete getötet. Unter den Opfern waren zwei Zivilisten. Das nennt der Westen Massaker. Ich habe das Wort vermisst als die NATO bei Kundus 142 Menschen, auch Kinder, bombardierte.
Auch über die massiven Eskalationen der Gewalt durch NATO und arabische Verbündete in Syrien und die Kriegsvorbereitungen der NATO gegen Syrien und Iran herrscht Stillschweigen.
Ein kurzer Abriss der Lage, wie sie in ARD und ZDF verschwiegen wird.
Die Destabilisierung Syriens dient der Vorbereitung des Kriegs gegen den Iran. Der wiederum nimmt eine wesentliche geostrategische Schutzfunktion im Vorfeld Russlands ein. Und schließlich ist Russland das strategische Angriffsziel des Westens.
Syrien und Iran führen gemeinsame Manöver durch, in denen die Abwehr von Angriffen der NATO auf Syrien und Iran geübt wird. Iran trainiert die Abwehr von Anlandungen aus Richtung Golf, dem Operationsgebiet der 5. US-Flotte und starken Luftwaffenkräften der NATO. Man erwartet den Angriff für Oktober.
NATO und Russland stationieren derzeit Flottenverbände im Mittelmeer vor der syrischen Küste. Russische Kampfschiffe aus drei Flotten werden für „ein Manöver“ zusammengezogen. Fünf israelische Kriegsschiffe sollen sich schon dort befinden. Die NATO beorderte einen schnellen Eingreifverband dorthin und verstärkt ihre Aufklärungsflüge von Deutschland aus.
Frankreich soll starke Verbände in den VAE zusammenziehen; Marinekräfte um den Flugzeugträger "Charles de Gaulle", die von Abu Dhabi aus operieren und Flieger von der emiratischen Airbase Al Dhafra aus. Mit den USS Dwight D. Eisenhower, USS John C. Stennis, USS Enterprise und USS Abraham Lincoln hat die NATO dann fünf Flugzeugträger gegenüber dem Iran stationiert. Darüber hinaus wird von zahlreichen Klein-U-Booten „Sea-Fox“ berichtet, die in den flachen Gewässern des Golf und vor allem in der Straße von Hormus zum Minenräumen eingesetzt werden sollen.
Als weiterer Kriegsgrund wird derzeit von der NATO publiziert, Syrien aktiviere seine chemischen Waffen. Die USA finden das „höchst gefährlich“ für ihre (!) nationale Sicherheit. Gemäßigtere Kräfte - auch in der NATO - sehen die Maßnahme als Sicherheitsmaßnahme Syriens an, damit die Waffen den FSA-Leuten nicht in die Hände fallen. Wie üblich behauptet Großbritannien, Assad wolle Chemeiwaffen gegen "sein eigenes Volk" einsetzen. Da klingt uns doch die Lüge der NATO von den Massenvernichtungswaffen noch seit Irak in den Ohren. Und dass Außenminister Hague halluziniert ist eh kein Geheimnis.
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Das "eigene Volk" der Phrasendrescher
Mal eine muttersprachliche Anmerkung: Die sprachliche und gedankliche Armut in den Medien nimmt proportional mit dem propagandistischen Druck von oben zu. Lügner können halt nicht vom Lügentext abweichen. 
Nie wurde in den Propaganda-Medien soviel von "Massakern" berichtet wie heute. Allerdings nur wenn Menschen durch NATO-Gegner getötet werden. Dann sind zwei tote Zivilisten wie in Al-Tremseh ein "Massaker" - also ein Massenmord. Ja, Guido W., Sprache ist verräterisch.
Die größte Dummheit aber ist die Phrase "gegen sein eigenes Volk". Wer das benutzt, hat das Gehirn nachweislich abgeschaltet. Erstens ist die stetige Wiederholung der selben Worte billige "Phrasendrescherei".  Zweitens: Wäre der Einsatz von Waffen gegen Zivilisten anderer Völker okay? Drittens billigt man den damit Geschmähten zu, sie hätten ein "eigenes Volk", das man aber nicht bombardieren darf. 

Sonntag, 15. Juli 2012

Vereinigte Emirate: Spanisch in Sirte

Teil 2 von Privatisierter Krieg

Strategie des Terrorpaten
Die heutige amerikanische Strategie der USA "Kampf gegen den Terror"  erinnert in ihrer Kombination an das „Roll-back“ und „Containment“ gegenüber der Sowjetunion und dem Warschauer Vertrag vor über 50 Jahren; nur weltumspannend und ohne jegliche Skrupel. Der Kalte Krieg zielt heute nach wie vor auf die Einkreisung Russlands und Chinas ab und führte von der Erosion des Warschauer Paktes,  über die Aggression gegen Libyen bis zum Krieg gegen Syrien und Iran. Aufgrund der weit und breit bekannten Kriegsverbrechen der USA, ihrem desaströsen Image, aus finanziellen Gründen, aber auch, um Komplizen an sich zu binden, sind sie dazu übergegangen, sich als Strippenzieher im Hintergrund zu halten. Stattdessen wurde schrittweise ein Komplex politischer, ideologischer psychokriegerischer und militärischer Tarnmaßnahmen zur Verschleierung der aggressiven Absichten, Mittel und Methoden des Imperiums angewandt. Dazu gehört die Vereinnahmung der UNO und ihrer Suborganisationen oder die Schaffung bzw. Steuerung von Pseudo-Menschenrechts- oder NGO-Organisationen wie Amnesty, HRW oder Avaaz.  Eine Schlüsselfunktion bei dieser schleichenden Erosion des internationalen Geistes des Völkerverständigung und des Friedens bekam die Zerstörung völkerrechtlicher Grundsätze wie staatliche Souveränität, Integrität und das Selbstbestimmungsrecht der Völker.  Sie wurden ersetzt durch aggressive Dogmen wie die „Responsibility to protect“, für deren Implementierung ebenfalls die o. g.  degenerierten Organisationen von UNO bis deutscher grüner Partei eingesetzt werden. Wie die Kriege gegen Libyen und Syrien beweisen, setzen die USA heutzutage vor allem Marionetten als Kanonenfutter ein. Die Bombardements Libyens wurden im Wesentlichen durch Großbritannien, Frankreich, Kanada oder arabische Alliierte durchgeführt.  Die Operation „Mermaid Dawn“, der Überfall auf Tripolis, war eine Kommando-Aktion der Special Forces der NATO und von GCC-Staaten wie Katar, Saudi-Arabien und der VAE.
Dieses Prinzip des Schattenmannes gilt ebenso in der direkten amerikanischen Politik, wo nach außen eine kreischende Susan Rice (oder früher Condolezza Rice) und schrille Hetze bis zum Mordbefehl („Gaddafi tot oder lebendig!“) verbreitende Hillary Clinton die öffentliche Drecksarbeit erledigen. Obama bleibt stets schemenhaft im Abseits. Von dort aus aber gibt er fast täglich Mordbefehle an seine Amazonen, das Pentagon und die CIA. Von ihm direkt schriftlich bestätigt und von seinem Geheimdienst am Joystick ausgeführt werden Mordanschläge ohne Verfahren und Urteil - per Drohnen.

Pappkameraden und Kanonenfutter 
USA und Großbritannien setzen in Afrika und Nahost gerne arabische Staaten für ihre Zwecke ein. Das gilt für deren Armeen ebenso wie für ihre Medien wie Al Jazeera und Al Arabiyah. Diese Ministaaten haben aus verschiedenen Gründen weder Willen noch Chance, sich dem Weltgangster oder der ehemaligem Kolonialmacht Großbritannien zu widersetzen. Gaddafi sagte 2009 König Abdullah von Saudi-Arabien ins Gesicht:
„Du wurdest erschaffen von Großbritannien und wirst beschützt von den USA.“
Die Pistole im eigenen Nacken, bleibt einigen GCC-Staaten keine andere Wahl, als nach Möglichkeiten zu suchen, die Wünsche der „Weltgendarmen“, die sich Welt-„Gemeinschaft“ nennen, irgendwie zu erfüllen. (Natürlich spielen hier noch weitere Faktoren, wie religiöse der Sunniten, Schiiten, Wahabi, Salafisten etc. hinein.) Ein Befreiungsschlag der Scheichs ist, nach dem Vorbild der Erpresser aus den USA,  ihrerseits Pappkameraden vorzuschieben.
Die USA hatten für den Irak-Krieg zum Beispiel von Erik Prince eine private Armee unter der Tarnung einer privaten Sicherheitsfirma mit dem Namen „Blackwater“, später „Xe“ und "Academi"zusammenstellen lassen. Prince’s Firma lieferte auch Unterstützung für die Emirate. Doch einerseits wollte man sich nicht gänzlich auf den in Amerika von der Justiz Verfolgten verlassen. Andererseits zeigten die weitgehend hilflosen Staatsanwälte und Abgeordneten aber: Gräueltaten von Söldnern können durch solches Kaskadensystem schlecht verfolgt werden. Zumal auf Schlachtfeldern niemand Beweise sammeln kann. Das mag der entscheidende Beweggrund für die Emirate gewesen sein, a) Im Ernstfall nicht Muslime auf Muslime (in Libyen, Syrien, Iran) schießen zu lassen, sondern Leute vom anderen Ende der Welt und b) sich zwischengeschalteter „Privat“-Firmen zu bedienen. Am 15. Mai 2011 erklärte General Juma Ali Khalaf Al Hamiri, Chef für Personal und Verwaltung der VAE Armee: 
Die bewaffneten Kräfte der VAE haben jüngst eine Anzahl ‚dritter Parteien‘ engagiert; wie ‚Spectre‘, die akademisches Training liefern, ‚Horizon‘ ein Pilotenausbildungspartner und ‚R2‘ die operative, Planungs- und Ausbildungsunterstützung liefern.“ „Diese Dritten spielten schon eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung der VAE-Armee bei der Ausbildung irakischer und afghanischer Sicherheitskräfte…“ 
Die New York Times meldete am 15. Mai 2011, bei "R2" handele es sich um eine Firma von Blackwater-Erik Prince. Doch bald beeilten sich alle Beteiligten zu versichern, dies sei nicht so. "R2" ist, wir erinnern uns, "Reflex Responses Management Consultancy LLC", die jene kolumbianischen Soldaten in ihrem Heimatland abwirbt und den VAE zuführt. 

Der Milliardenvertrag
Hier ist der ganze Vertrag. Er zeigt, dass von „kürzlich engagiert“ keine Rede sein kann. Das 2-Milliarden-Dirham-Abkommen wurde schon 10 Monate zuvor, am 13. 7. 2010 unterschrieben. Wir haben die Kopie Spezialisten in den VAE vorgelegt. Sie bestätigen die Echtheit „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“. Der Vertrag dauert von 2010 bis 2015 und hat einen Vertragswert von 592.166.745,13 US$. 105 Millionen wurden sofort gezahlt, der Rest in je drei jährlichen Raten bis 2015.

Die Rochade
Unverkennbar musste der General, der weder vorher noch danach wieder Erscheinung trat, wegen der Artikel in der New York Times  nach vorne preschen. Prince wurde aus der Schusslinie genommen. Fox News meldete am 9. März 2011, im Rahmen einer „Überarbeitung“ habe die Firmengruppe, die sich inzwischen „Academi“ nannte, neue Chefs bekommen.  Erst jetzt tauchte als Direktor der „R2“ aus Abu Dhabi, ein gewisser Michael Roumi auf.
Michael Roumi
Roumi kommt aus dem Softwaregeschäft und hatte bis 2004 bei „Canadian Bank Note“ gearbeitet. Sein Lebenslauf weist ein Loch für 2004 bis 2010 auf. Unseren Recherchen zufolge diente er in dieser Zeit bei GNSS „GulfNet Security Systems“. Man kann davon ausgehen, dass sich Prince und Roumi daher kennen. Denn Roumi arbeitet in jener Zeit an einem ID-Hochsicherheitssystem für die Regierung des Irak. Roumi, als IT-Mann, kann weder Erfahrungen mit Special Forces noch Waffen nachweisen, die eine Investition von einer halben Milliarde Dollar in seine Firma rechtfertigen würden. Er muss wohl schon deshalb als Platzhalter, wenn nicht Tarnung für Prince/Xe/Blackwater betrachtet werden.
Davon geht im Mai 2011, lange vor dem Fall Tripolis‘ und der Ermordung Gaddafis in Sirte, auch Manlio Dinucci auf Global Research aus.
„Wie auch immer das Szenario sein wird, … gerichtet auf den Sturz der libyschen Regierung plant die US-NATO-Allianz den Einsatz der geheimen Söldner-Armee. Die grundlegenden Ziele sind: 1.) Der Schutz der Ölanalagen in der Hand amerikanischer und europäischer Ölkonzerne, 2.) die Eliminierung von Gegnern, 3.) das Land schwach und geteilt zu halten. das sind die "innovativen Lösungen", welche „Xe Services“ (ehemals Blackwater) stolz ist, der US-Regierung zu liefern.“
Im Frühjahr/Sommer 2011 belegen viele Quellen in Bild und Ton, wie ausländische „arabische“ Spezial-Kräfte z. B. in Bengasi oder Misrata, aber auch bei der Jagd auf Muammar Gaddafi eingesetzt werden. Niemals spielten die der Weltöffentlichkeit als „Rebellen“ vorgesetzten Turnschuh-Chaoten auf ihren Pickups, oft zu linkisch, eine Kalaschnikow zu bedienen,  irgendeine entscheidende Rolle bei der Besetzung Libyens. In Wahrheit war das ein in Washington, Langley und Brüssel koordiniertes Zusammenwirken von NATO-Luftwaffe, geheim operierender Special Forces der NATO und der GCC-Staaten, und Al-Kaida-Kräften unter Belhadj. Im Herbst 2011 zeigte ich (u. a. in „Compact“), dass die Einnahme von Tripolis „eine Operation von NATO-Spezialkräften“ war.

Spanisch in Sirte
Als am 20. Oktober 2011 seine Kolonne vor Sirte durch NATO-Luftangriffe aufgerieben und Muammar Gaddafi ermordet wurde, waren am Boden ebenfalls NATO-Kräfte im Einsatz. Selbst den während des Libyen-Krieges entweder schweigenden oder lügenden Staatsmedien rutscht mal was raus. Aus Brüssel erklärt Marion von Haaren mehrmals in der ARD in jenen Tagen, dass die NATO sich sehr bedeckt über die Operation halte oder dass man bei der NATO den Einsatz von Special Forces inoffiziell bestätigt habe. Die NATO hat allen Grund, sich unsichtbar zu machen. Verruckelte Handyvideos aus Libyen zeigten oft, was verborgen bleiben sollte: Ausbilder, Sniper, Ausrüstung, Fahrzeuge und immer wieder Special Forces aus dem Westen oder GCC. Das Internet ist – noch – voll davon. Nur ARD und ZDF in Deutschland lügen tapfer im Namen der NATO weiter:
"Da wir keine Soldaten auf libyschem Boden haben, können wir nicht sagen, wer möglicherweise bei diesem Angriff getötet worden ist.", so eine NATO-Sprecherin. ARD am 20. 10. 2011 
Einen der seltenen Momente in denen die Decke der Geheimhaltung unfreiwillig gelüftet wurde, war aber gerade die Ermordung Gaddafis und seiner Begleiter. Mehrere Handy-Videos des Ereignisses zeigen westliche Kämpfer in Spezial-Ausrüstung. Im auf unserem Youtube-Kanal zu sehenden Video, verbreitet von Al-Arabiyah und Al Jazeera, sind bei Minute 2:23 bis 2:30 "deja que lo fusilen" and "vamos", „schießen lassen“, „vorwärts“ zu hören. Eindeutig spanische Worte, die von Muttersprachlern aus Mittelamerika als kolumbianischer Akzent identifiziert werden.
Sirte 20. Oktober 2011: Pistole zielt auf Kopf Gaddafis, Standbild aus Youtube Video "Muammar Gaddafis Gefangennahme am 20. Oktober 2011"

Man wird nun die Ohren spitzen müssen, wo in Nahost jetzt spanisch gesprochen wird. Der Einsatz von Ausländern in einer Hybrid -Armee scheint zum Modellfall in Nahost zu werden. Syrien und Iran sind die nächsten Operationsgebiete. Der Vertrag mit "Reflex Responses"  läuft mindesten bis 2015. Bis dahin kann viel passieren.
"Hinter der Fichte" schrieb einen Tag nach der Eroberung von Tripolis:
Damascus und Teheran
Der Krieg gegen Libyen soll den Weg freimachen für den Krieg gegen Syrien und schließlich gegen den Iran. Der Krieg gegen das kleine Libyen ist nur der Anfang. Wer den Fall Libyens als „Freiheit“ feiert, hat Afghanistan und Irak vergessen und schaut nicht auf die logischen Folgen.
Betrachten wir alles was nun folgt vor diesem Hintergrund. Der Krieg ändert sein Gesicht. Er wird in den Medien gegen die Hirne, von der NATO überwiegend aus der Distanz und am Boden meist von Stellvertretern geführt.
Die Realität hat uns bestätigt.

Freitag, 13. Juli 2012

Vereinigte Emirate: Privatisierter Krieg

Truppenübungsplatz: Kolumbianer in den Vereinigten Arabischen Emiraten Quelle: Samana
Keine Muslime: Fast 900 ehemalige Soldaten der kolumbianischen Armee haben Verträge mit der Armee der Vereinigten Arabischen Emirate unterschrieben. Sie bekommen bis zu 18.000 US$ monatlich. Zu welchem Zweck?
Seit den Skandalen um die Privatarmee Blackwater-Xe stutzen wir, wenn wir über Söldner in Nahost hören.
Heute entsteht in den Vereinigten Emiraten, die die meisten - so landläufig wie falsch - mit Dubai gleichsetzen, eine auf den ersten Blick merkwürdige Truppe. Die Armee der muslimischen Emirate stellt, versteckt in der Wüste, lateinamerikanische Bataillone auf.
Viele der Besten verlassen die kolumbianische Armee. Darunter besonders erfahrene Militärs aus Spezialeinheiten. Motiv und Auswirkungen sind in Kolumbien umstritten. Die Gründe seien finanzieller Natur.
 „Aber man kann nicht viel tun, weil es nichts Illegales ist."
zitiert die kolumbianische Zeitung „Semana“ vom 30. Juni 2012  einen General.
Kolumbianische Söldner sind im Nahen und Mittleren Osten keine Seltenheit. Sie wurden schon im Irak eingesetzt. Die Aktion fiel im Jahr 2006 nur deshalb auf, weil viele von dem privaten Söldnerunternehmen „ID-Systems“ um ihren Sold betrogen wurden.

Soldaten oder Söldner
In den Emiraten liegt die Sache anders. Die kolumbianischen Soldaten schließen ihre Verträge direkt mit der Regierung der VAE und gelten demnach nicht als Söldner, sondern als reguläre Soldaten der VAE. Aus emiratischer Sicht gar nicht so abwegig, setzt doch das Land mit seinem 85%igem (!) Ausländeranteil viele Ausländer aus  Asien und Europa für Hoheitsaufgaben, auch im Sicherheitsapparat, ein. Der kolumbianische Soldatenhandel wird durch die einheimische Firma "Reflex Responses Management Consultancy LLC (R2)", die vor genau zwei Jahren einen Vertrag mit dem Herrscherhaus Al Nayan schloß, vermittelt. Seit Mai 2011 sind angeblich (nur) knapp 850 Kolumbianer angeheuert worden. Insider schätzen "Hinter der Fichte" gegenüber die Zahl höher. Auch die deutsche Webseite „Hallo Dubai“ meint: 
„Zudem bleibt anzumerken, dass auch uns aufgefallen ist, dass es tatsächlich immer mehr Kolumbianer gibt im Land.“  
Zehnfacher Sold
Die VAE zahlen den Kolumbianern fünf-bis zehnmal mehr als Kolumbien. Bei den Angeheuerten handelt es sich nicht nur um einfache Infanteristen. Die VAE stellen eine komplette Special Forces-Einheit in Brigadestärke inklusive aller Offiziere und ziviler technischer Experten auf. Ein aktiver Soldat hat in Kolumbien rund 530 US$ Gehalt, in den Emiraten 2.800 US$. Ein Leutnant der zu Hause 780 US$ bekommt, erhält in Abu Dhabi 3.600 US$. Ein Oberst kommt statt 3.000 auf 18.000 US$ in den Emiraten.
„Ich sparte 53 Millionen Pesos pro Jahr, genug zum Kauf eines Hauses. Dazu wäre ich nach zehn Jahren in der Armee nicht in der Lage.“
wird ein Offizier zitiert. Stattliche Summen. Für Soldaten, die bisher auch für Bruchteile dieser Summe in einem der gefährlichsten Länder der Welt dienten. Kolumbien rangiert mit 45 Gewalttoten pro 100.000 Einwohner auf Platz 5 der internationalen Statistik, noch weit vor Guatemala, Südafrika, Sudan, Kongo oder Somalia. Was sonst wäre ein Motiv, ihnen bis zum Fünffachen zu zahlen, wenn die Mission in Nahost nicht gefährlicher wäre?

Fata Morgana: „bedrohte Emirate“
Die offizielle Begründung klingt nicht nur dünn, sie ist es: Die VAE wären verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, die sie verwundbar machten und bräuchten deshalb eine schnelle Aufstockung ihres Personals.
„Unsere Mission umfasst verschiedene Aspekte der städtischen Verteidigung gegen terroristische Anschläge und zivile Aufstände und Grenzkonflikte mit dem Iran."
erklärt der für die Rekrutierung zuständige Ex-Beamte.
Diese vorgebliche Offenheit ist weit entfernt von der Realität. Die Vereinigten Arabischen Emirate verfügen über ein System der Inneren Sicherheit, dass sich ein ums andere mal als hocheffizient in Prävention und Aufklärung erweist: Ob es illegale Waffenlieferungen in den Jemen, die in Dubai entdeckten Paketbomben oder der Mossad-Mord an einem Palästinenser war. Terrorhysterie oder gar -anschläge sind hier kein Thema. Das Land gilt als eines der sichersten der Welt.
Die Emirate haben auch keine Probleme mit dem "Arabischen Frühling". Das Gros der im Land Beschäftigten sind asiatische Ausländer, die ohne Job sofort das Land verlassen müssen. Kleinere Aktionen wie 2010, als Arbeiter im Industriegebiet von Jebel Ali (Handelsfreizone, Hafen, Industrieanlagen) wegen fehlender Lohnzahlungen durch ihre Arbeitgeber auf die Barrikaden gingen und die Magistrale Sheikh Zayed Road blockierten, bekommt man schnell in den Griff. Die Köpfe des Miniaufstandes wurden kurzerhand durch die Polizei separiert und ausgewiesen. Trotz hoher Arbeitslosigkeit unter den Emiratis - von bis zu offiziellen 20% - funktioniert deren soziale Absicherung. Ein Emiratisierungs-Programm soll daneben mehr von ihnen in Positionen bringen, die heute in der Wirtschaft und Bankwesen von Pakistanern, Indern und natürlich britischen Unternehmern eingenommen worden sind.  

Emirate sind eine militärische Größe
Ihre „schwachen“ militärischen Kapazitäten von 50.000 Soldaten reichten jedenfalls aus, am Krieg gegen Libyen mit eigenen Truppen am Boden und in der Luft teilzunehmen oder mit Saudi-Arabien gemeinsam in Bahrain einzumarschieren und derweil die „bedrohten“ Emirate allein zu lassen.

Iran bedroht die Emirate nicht
Die Emirate sind von Oman und Saudi-Arabien sowie dem Golf umschlossen; die wiederum von weiteren arabischen Staaten, mit denen sie eine Beistands-Union, den Golf-Kooperations-Rat GCC, bilden. Es gibt engste Beziehungen zur USA und Großbritannien, die Hauptwaffenlieferanten der VAE sind und zur 5. US-Flotte in Bahrain, deren Operationsgebiet im Golf liegt. Laut BBC wurde erst im Juni die Flotte um vier Minensuchboote und das USS Ponce verstärkt. Der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln habe die Straße von Hormus problemlos passiert. Auch der Flugzeugträger USS Enterprise befindet sich offenbar in der Region.
Der Iran stellt ebenfalls keine Bedrohung dar. Die UAE haben noch nicht einmal eine gemeinsame Grenze mit dem Iran. Selbst die dem Iran gegenüberliegende Nordspitze der Emirate, bei Ras Al Kaimah, wird vom Oman mit seiner Exklave Musandam gedeckt. Es gibt lediglich seit langem einige Streitereien um die winzige Insel Abu Musa, die aber unter den maßgeblichen Kreisen in Abu Dhabi nicht sehr hoch gehängt werden. Zudem sind die von den VAE gegen den Iran verbal an den Tag gelegten Feindlichkeiten vor allem dem Druck der USA zuzuschreiben, wie Wikileaks enthüllte. Zu viel Kapital haben iranische Geldgeber in die Entwicklung der Emirate, vor allem Dubai, gesteckt, deren Einfluss freilich bis heute fortbesteht. Visarestriktionen haben dazu geführt, dass junge Iraner kaum eine Chance haben, sich in den Emiraten niederzulassen. Ein Konflikt mit Iran kann ergo nicht der Grund für die wachsende Zahl der Elite-Kämpfer aus Lateinamerika sein.

Die kolumbianische Einheit ist in „Zayed Military City“, einer Militärbasis in der Wüste, am Highway Dubai - Abu Dhabi stationiert. Semana berichtet von wochenlangen intensiven Einstellungs-Tests, einschließlich Fallschirmspringen, Aufklärung, Scharfschützen und Geiselbefreiung. 
In der kolumbianischen Armee macht sich nun Sorge breit, die besten Soldaten zu verlieren, weil die VAE die Truppe auf 3.000 aufstocken könnte.
Die Emirate geben 2 Milliarden Dirham für Kolumbianer aus. 530 Millionen Dollar. Warum?
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