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Mittwoch, 6. Juni 2012

"Clausewitz bis Aufstandsbekämpfung - Größenwahn unvollendet"

Aus aktuellem Anlass, dem von der NATO unter Zuhilfenahme der UNO und der Arabischen Liga vorbereiteten Krieg gegen Syrien/Iran, bringt "Hinter der Fichte" heute die Rede von Leutnant Christian Neumann (Darmstädter Signal)  vom 7. April 2012, gehalten anlässlich der Ostermärsche.

  • Europäische Sonderpolizei zur Aufstandsbekämpfung
  • Abschuss von Passagierflugzeugen
  • Krieg gegen den Iran
  • Druck auf Deutschland von der Besatzungsmacht USA
  • Militär in Afghanistan ist die Bedrohung – Terror auf beiden Seiten
  • Tötungsverbot für Kommandosoldaten aufgehoben
  • Abschaffung von Kriegswaffen per Weltabrüstungsabkommen
„In der Zertifizierungsübung in Kalkar Ende letzten Jahres wurde zwar mit Fantasienamen aber mit der Topografie der Anrainerstaaten am Golf von Aden, in der Nähe des Iran, geübt. Das Szenario wurde vom US-Militär entworfen. Ein Schelm der Böses dabei denkt!
Kein Krieg gegen den Iran mit Soldaten des Darmstädter Signals !
Angriffskrieg ist immer ein Verbrechen!“
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Die Rede im Wortlaut
"Clausewitz bis Aufstandsbekämpfung - Größenwahn unvollendet"
Eine Persönliche Meinung – Es gilt das gesprochene Wort.
IMPERIUM – MACHT – GEWALT !

Wussten Sie, dass zu den 4 Verträgen von Lissabon auch ein geheimer von Velsen
existiert? Darin wurde auf europäischer Ebene geregelt, worum sich zwei Senate des BVerfG schon seit Monaten zanken, nämlich der „Einsatz im Inneren“. Hinter der Bezeichnung EUROGENDFOR verbirgt sich eine paramilitärische Kriseneingreiftruppe, die aktuell zum Abmarsch nach Griechenland vorbereitet wird. Es sind Polizisten in einer Form, die es in Deutschland noch nicht gibt. Angesichts eines zunehmenden Wohlstandsgefälles droht dies aber auch für unser Land. Ein Einsatz der Bundeswehr im Inneren ließe sich hiermit leicht umgehen. EUROGENDFOR ist alles zusammen: Polizei, Kriminalpolizei, Armee und Geheimdienst. Die Kompetenzen dieser Truppe sind praktisch unbeschränkt. Sie soll, in enger Zusammenarbeit mit europäischen Militärs, die “Sicherheit in europäischen Krisengebieten” gewährleisten. Ihre Aufgabe ist es vor allem, Aufstände niederzuschlagen. Die Truppe kann auch Proteste niederhalten. Proteste z.B. wie diesen hier oder gegen den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM). Die 1. Lesung hierzu fand am 29. März im Bundestag statt. 1 Billion Euro soll die Privatbank ESM erhalten. Nicht Europa und seine Völker profitieren davon. Nur wenige Private. Sagen Sie Nein zum ESM!
Offiziere des Darmstädter Signals schenken der Entwicklung zum „Einsatz im Inneren“ ihre besondere Aufmerksamkeit ! 

Während wir noch fordern „Bundeswehr raus aus Afghanistan“ und während wir uns eine Welt ohne Militär wünschen, wird hinter verschlossenen Türen bereits die  Privatisierung hoheitlicher  Sicherheitsaufgaben beraten. Es ist leichter tote Söldner zu  beerdigen, als öffentliche Staatsbegräbnisse für Staatsbedienste zu zelebrieren. Und es ist einfacher Söldner zu finden, weil sie besser bezahlt werden. Es ist leichter ihnen einen Tötungsbefehl zu erteilen, weil sie „Quasi-Gesetzlose“ sind. Sie arbeiten unter falschem Namen und für Privatunternehmen mit Sitz im Ausland. Das Geschäft mit der Sicherheit ist skrupellos.

50 km Luftlinie von hier in Kalkar sitzt das Kommando Operative Führung der Luftwaffe  (KdoOpFüLw). Erst kürzlich wurde die Kerntruppe von etwa 100 Soldaten für die NATO-Eingreiftruppe (kurz: NRF) zertifiziert. Das Qualitätssiegel bescheinigt, dass Kalkar die NATO-Führungsstandards beherrscht. In der Abschlussübung führten ca. 100 Soldaten insgesamt etwa 9000 in einer virtuellen Krisensituation. Dabei wurde sogar ein Flugzeug abgeschossen. Spätestens  nachdem das BVerfG die Abschussbefugnis im  Luftsicherheitsgesetz (§ 14 III) kippte, ist uns allen klar, im Zweifel wird Recht gebrochen.
In diesem Jahr, so denn NRF angefordert wird, wäre das Kommando in Kalkar für die Einsatzleitung zuständig. Ich persönlich möchte dann lieber nicht in einem entführten Passagierflugzeug sitzen.
Das Darmstädter Signal fordert automatisierte Notlandeprogramme in Zivilflugzeugen, um dem Problem zu begegnen.

 In der Zertifizierungsübung in Kalkar Ende letzten Jahres wurde zwar mit Fantasienamen aber mit der Topografie der Anrainerstaaten am Golf von Aden, in der Nähe des Iran, geübt. Das Szenario wurde vom US-Militär entworfen. Ein Schelm der Böses dabei denkt!
Kein Krieg gegen den Iran mit Soldaten des Darmstädter Signals !
Angriffskrieg ist immer ein Verbrechen!

 Erst kürzlich musste sich ein Kommandeur der Bundeswehr bei der russischen Botschaft entschuldigen, weil in einem Planspiel seiner Dienststelle ein echter russischer General mit Bild und Namen als Bösewicht dargestellt wurde. Das ist alles hochsensibel! Einige von Ihnen erinnern sich an Abel Archer 1983. Eine Übung bis zur Anwendung von Atomwaffen. Beinahe hätte es wirklich geknallt. Dank Oberstleutnant Stanislav Petrov, der die sowjetischen Alarmsysteme richtig einschätzte, konnte der Atomkrieg verhindert werden. Das Darmstädter Signal fordert den Abbau aller Massenvernichtungswaffen weltweit. JETZT SOFORT 

Auslandseinsätze:
Seit 1990 haben alle deutschen Regierungen erhebliche Probleme, militärische Auslandseinsätze zu rechtfertigen. Der originäre Verteidigungsauftrag der Bundeswehr, ist angesichts von den deutschen Grenzen weit entfernter Konfliktherde nur mit erheblichen Verrenkungen zu bemühen. Letztlich speist man uns stets mit den immer gleichen drei Begründungsmustern ab:
Erstens Deutschland müsse im Bündnis mitmachen, andernfalls werden UNO, EU und NATO geschwächt.
Zweitens der Rückgriff auf die deutsche Geschichte. Bis zum Kosovo-Krieg wurde deutsches militärisches Engagement damit abgelehnt, unter der Regierung Schröder aber zum Argument für ein militärisches Eingreifen umgestaltet – es gälte, einen Völkermord zu verhindern bzw. zu beenden, mit anderen Worten, eine sich andeutende Wiederholung der Exzesse des Zweiten Weltkriegs zu bekämpfen.
Drittens bleibt das Begründungsmuster des humanitären Notstandes, den es zu lindern gälte, ein Gesichtspunkt, der bei nahezu allen Auslandseinsätzen Verwendung findet.
Das beunruhigt uns! 

Die Ausgestaltung von Auslandseinsätze erfolgt im Regelfall in enger Abstimmung, zuweilen auch auf Druck wichtiger Partnerstaaten und –organisationen. Erst dieser Umstand vermag zu erklären, weshalb deutsche Kampftruppen z.B. in Afghanistan und nicht im Sudan eingesetzt werden, zu welchem Zeitpunkt eine Operation beginnt und beendet wird, welche Taktik verfolgt wird und welche eben nicht. Gerade personal- und materialintensive Bundeswehreinsätze folgen oft außenpolitischen Schwerpunkten der USA, die immer noch Besatzungsmacht (andere sagen Schutzmacht) Deutschlands und zugleich scheinbar der wichtigste Verbündete sind.
Die Bundeswehr eine US-amerikanische Hilfstruppe? Das wird heruntergespielt, weil es der deutschen Bevölkerung nicht zu verkaufen ist.
Mit keinen der drei Begründungsmuster können Regierungen hinreichend erklären, warum die geographische Auswahl der Einsatzorte eben so und nicht anders erfolgt – warum also im Kosovo ein neues Auschwitz drohte, gegen das auch die Bundeswehr angehen müsste, in Nigeria, Ruanda, im Kongo und im Sudan (um nur einige Beispiele zu nennen) aber nicht. Oder warum Brunnen- und Straßenbau, Mädchenschulen und Demokratisierung in Afghanistan so wichtig sind, dass tausende deutscher Soldaten dabei helfen müssen, die gleichen Dinge aber anderswo ohne Militär erfolgreich  vorangetrieben werden, was beispielsweise Frau Ursula Nolte und Dr. Reinhard Erös in Afghanistan seit Jahren konditioniert belegen.
Militär ist das Gefährdungspotenzial. 

Im April 2009 hob die Regierung heimlich, still und leise das Tötungsverbot für Kommandosoldaten auf. War bis vor kurzem die Anwendung tödlicher, militärischer Zwangsmittel in Auslandseinsätzen nur in Notwehr oder Nothilfe gerechtfertigt, wurden die ohnehin schon schwer erklärbaren Einsatzregeln kurzer Hand erweitert. So darf die Truppe in Afghanistan seit Juli 2009 einem aggressiven Gegner bei dessen Flucht hinterher schießen. Die Staatsanwaltschaft spricht von Stellungswechsel. Bei der Piratenbekämpfung sollen deutsche Soldaten ab sofort mit Hubschraubern über somalischen Strand schweben und mit Maschinengewehr gezielt feuern. Das dabei Benzinfässer bersten, auslaufen, die Umwelt verschmutzen oder gar explodieren, geht unserem Außenminister, der dem im März 2012 zugestimmt hat am Hintern vorbei.
Im Juni 2011 suchten Sie in Afghanistan verhandlungsbereite Taliban. Die USA sprachen von „Versöhnung“ und formulierten konkrete Bedingungen für Gespräche. Dabei fanden längst geheime Verhandlungen statt, wie Karzai später bestätigte.
Sie sagen uns einfach nicht die Wahrheit! 

Die Taliban fordern als Bedingung für Gespräche den vorherigen Abzug.
Die NATO-Militärstrategie ist gescheitert. Nur noch Schönrederei !
Nach der Tötung von Rabbani am 20. September 2011 verloren die afghanische Regierung und ihre Verbündeten den Verhandlungsführer. Karzai räumte 2 Wochen später ein, er „wisse nicht, mit wem er sprechen" und „an wessen Tür er klopfen könne.“ Mitte Oktober lagen die Friedensgespräche offiziell „auf Eis“. Die bisherige Friedens- und Versöhnungsstrategie wird seitdem „überdacht.“
Aber der unsägliche Krieg geht weiter.
  
Sie morden auf beiden Seiten. Die NATO mit ihren  völkerrechtswidrigen Drohnen und nächtlichen Hausfriedensbrüchen. Die Aufständischen mit ihren Hinterhalten und Raketenangriffen. Beides ist Terror. Und mir ist es gleich, wer ursächlich den ersten Stein geworfen hat. 
Lasst uns rufen: „Schluss jetzt mit dem Wahnsinn!“ 

Um den innerafghanischen Versöhnungsprozess zu unterstützen, setzt die Bundesrepublik große Hoffnungen auf das Konzept „Counterinsurgency (kurz: COIN) zu Deutsch „Aufstandsbekämpfung“. 

Prof. Bernd Greiner weist nach und ich pflichte ihm bei: Das Konzept funktioniere überhaupt nicht. Etwa seit 2006 wenden die US-Truppen das Konzept in AFG an. Bundeswehroffizieren war es verboten. Dann im Jahr 2010 definierte das deutsche Verteidigungsministerium plötzlich die dazugehörigen Begriffe und führte US-amerikanische Vorschriften in die hiesige Ausbildung ein.
Im Fokus stehe dabei die Zivilbevölkerung, deren Akzeptanz und Unterstützung zu
gewinnen sei. Wesentliche Elemente sind das Partnering und die Trennung der Aufständischen von der Zivilbevölkerung. Blöd nur, wenn Aufständische zu Zivilisten werden und umgekehrt. In der Machtlosigkeit der Armee gegenüber der Guerilla und wegen des Erfolgsdrucks werden dann im Zweifel durch NATO-Soldaten Zivilisten getötet.
Krieg hat seine eigenen Gesetze. Krieg ist nicht akzeptabel! 

Immer mehr Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr verweigern den Kriegsdienst. In den vergangenen sechs Jahren stieg die Zahl der entsprechenden Anträge kontinuierlich von 15 (2006) auf 181 (2011). Seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes Ende 2001 verweigerten insgesamt 593 Offiziere und Unteroffiziere. Seit kurzem dürfen auch Sanitäter einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung stellen. Das musste hart erstritten werden und zeigt, auch Ärzte müssen heutzutage zur Waffe greifen. Wo soll das noch hinführen?
Nicht allein das Militär scheiterte. Die okzidentale Zweck-Ziel-Mittel-Relation, die euroatlantischen Ziele und Denkweise sind ursächlich verantwortlich zu machen. Greifbar wird dies u.a. durch vom Bundessicherheitsrat genehmigte Waffenexporte in Krisenstaaten, durch zunehmendes Wohlstandsgefälle weltweit und Realitätsverlust in der Wahrnehmung der Akteure. Sie verbieten uns das Wort, schneiden uns, bezichtigen uns des Antisemitismus oder verpassen unseren Abgeordneten im Berliner Parlament einen Maulkorb. Mit einem aktuellen Entwurf zur Änderung der Geschäftsordnung des Bundestages versucht die Regierung trickreich jede Opposition zu neutralisieren.
Der Schlüssel zum Frieden ist eine ausführliche Bedürfnisanalyse aller Interessengruppen. Handlungsmöglichkeiten werden sich erst aus ehrlichen und gleichberechtigten, offenen und ergebnisoffenen, direkten Verhandlungen aller Kräfte im Raum eröffnen. Erst dies entmoralisiert den Krieg. Die Abschaffung von Kriegswaffen über ein verbindliches Weltabrüstungsabkommen mit Produktionsalternativen zum Wohle von Mensch & Umwelt für die Rüstungsindustrie sollte parallel zu diesem Prozess vorangetrieben werden. Die Klage des Friedens angeführt von Dr. Klaus Schlichtmann i.V.m. einer Konkretisierung des Artikel 26 Grundgesetz und § 80 Strafgesetzbuch frei nach Jürgen Rose sind jetzt die wesentlichen Aufgaben der Friedensbewegung, um dem Angriffskrieg endgültig den Garaus zu machen.
Das Darmstädter Signal unterstützt Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!
Unterstützen Sie uns!
IMPERIUM – MACHT – GEWALT !
V.i.S.d.P.: Leutnant Christian Neumann, Avenariusstr. 3a, 22587 Hamburg
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Herzlichen Dank an Christian Neumann für die Genehmigung zum Abdruck.


Besuchen Sie die Webseite des Darmstädter Signals.
Einige der Themen:

"Hinter der Fichte" unterstützt die Forderungen des Darmstädter Signals. Wir haben viele Leser aus dem Militärbereich – Schließt Euch dem Darmstädter Signal an.

Über diese Rede nichts im Mainstream gehört oder gelesen?

Freitag, 25. März 2011

Libyen-Krieg: Nun sind wir doch dabei!

Kurzes Update. Die ganze Chronologie findest Du hier

Jetzt ist die ganze NATO inkl. Deutschland  in den Libyen-Krieg verwickelt. Im Propaganda- Deutsch heisst das nicht: NATO führt widerrechtlichen Angriffskrieg, sondern: "NATO übernimmt Durchsetzung der Flugverbotszone." und noch perverser "NATO einig über Libyen-Einsatz". Krieg heisst in Deutschland - der Heimat der Schönfärber und Demagogen - "Einsatz".

Zur Erinnerung: 
1. Auch wenn als selbstverständlich hingenommen:  Der Krieg verstößt gegen Art. 41 und 42 der UN-Charta. s. Prof. Reinhard Merkel, Hamburg, in der FAZ 
2. Das ist eine Aggression die nicht einmal durch den eigenen NATO-Vertrag gedeckt ist
Daher nämlich das ewige Zögern einiger NATO-Mitglieder. 
Artikel 5 des Nato-Vertrages: 
"Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff (?) gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika (?) als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird; sie vereinbaren daher, dass im Falle eines solchen Angriffs jede von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Satzung der Vereinten Nationen anerkannten Rechts der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung der Partei oder den Parteien (?), die angegriffen werden, Beistand leistet,… , um die Sicherheit des nordatlantischen Gebiets (?) wiederherzustellen und zu erhalten." 
Trifft auch nur irgendeine dieser Bedingungen auf den Krieg gegen Libyen zu? Angriff auf NATO, Selbstverteidigung, Europa oder Nordamerika, nordatlantisches Gebiet, Sicherheit wiederherstellen oder erhalten...?
Ein Wahnsinn wird durch einen noch schlimmeren ersetzt!
Kleine, aber um so größenwahnsinnigere Männer hatten wir doch im letzten Jahrhundert genug. Wann zeigen die Deutschen den Kriegsgeilen von CDU&CSU/FDP/SPD und Grünen die "Rote Karte" statt ihnen ihre Stimme zu geben? Schon jetzt bekommen Mütter ihre Söhne aus einem herbei gelogenen und sinnlosen Afghanistan-Krieg tot zurück und das Volk schweigt. Gebt den unnütz Gestorbenen eine Stimme.
Wieviel Tote braucht ihr noch? 
Am Gehege eines toten Eisbären (ein Tier, oder?) stehen Schilder mit der dämlichen Frage "Warum?" und Tausende tragen sich in Kondolenzbücher ein.
Doch es gibt auch Stimmen die Mut machen und die der ARD auf deren eigener Webseite sagen, was Sache ist. Man vergleiche die ARD-Meldungen und die Meinung des denkenden Volkes.

Montag, 28. Februar 2011

Hetze: Springer-Presse ruft zum Krieg auf

Ein Richard Herzinger ruft am 27.  2. 2011 in einem Leitartikel der "WELT am Sonntag" unter der Überschrift  "Wir haben die Pflicht, in Libyen einzugreifen" zum Krieg in Libyen auf!
Aus der Propaganda-Schmiede Springer sind wir ja starken Tobak gewöhnt. Doch das schlägt dem Fass die Krone mitten ins Gesicht. Das Göbbels'sche Vokabular zu wiederholen erspare ich uns. Es ist bezeichnend genug, dass dieser Herzinger Gaddafi mit Fidel Castro und Hugo Chavez in einen Topf wirft und gleich noch eine Prise Rechtsextremisten dazu.
Ganz offen erklärt Herzinger auch warum:
"Nicht zuletzt sind in Libyen auch vitale materielle Interessen Europas berührt: Einige EU-Länder beziehen über 20 Prozent ihrer Gesamtimporte an Erdöl aus Libyen." Dafür musste der letzte Bundespräsident noch  zurücktreten. Kommt dieses Geständnis von Springer wird es ohne große Proteste hingenommen. Das ist die latente Gefahr. Das Volk macht alles mit, wenn jetzt auch die üblich verdächtigen Parteien inklusive SPD und Grüne dies dulden oder unterstützen.
"Durch zupackendes Handeln könnte der von den arabischen Umstürzen überrumpelte Westen zudem wieder strategisch initiativ werden...". "Strategisch initiativ" bedeutet die imperialistische Herrschaft zu sichern oder zurückzugewinnen, falls es nicht gelingt eine "Revolution" den Aufständischen wieder abzuluchsen, so wie man es in Ägypten tut.
In einem könnte ich Herzinger ja recht geben.
"Mit jeder Art relativierender Schonung notorischer Menschenrechtsverletzer und gesetzloser Regimes muss endlich Schluss sein. Sie müssen global geächtet und isoliert werden - bis hin zum Ausschluss aus den Vereinten Nationen. Nur so kann die Weltgemeinschaft den Fluch durchbrechen, immer erst eingreifen zu können, wenn exzessive Gewalttäter bereits gewütet haben und ihr nur noch übrig bleibt, die Trümmer aufzuräumen oder zu verwalten."
Ja, wenn er damit auch Israels Wüten in Gaza (Bombenangriffe auf Zivilisten erst diese Woche!) oder auf türkischen Hilfsschiffen in internationalen Gewässern meinte oder völkerrechtswidrige Kriege in Irak oder Afghanistan oder Folterstaaten die Geheimgefängnisse oder Sonderlager wie Guantanamo unterhalten!
Doch Herzinger gilt, was mich nicht überrascht, vielen als Zionist, der - siehe hier -  dreiste Lügen verbreitet und israelische Verbrechen relativiert. Warum ruft er nicht zu UN-Sanktionen gegen Israel auf?
Die typische Springer'sche Einseitigkeit soll den Boden für einen weiteren Krieg bereiten. Auch wenn es nicht zum heißen Krieg kommen sollte. Herzinger zeigt, dass in der Springer-Presse immer Krieg herrscht!
Erst am Samstag hatte ich hier im Blog vor einem Überfall des Westens auf Libyen gewarnt. Einen Tag später schon lässt Springer die Katze aus dem Sack. Als Leitartikel! 
Die derzeitige Zurückhaltung der NATO ist unglaubwürdig. Offenbar ist ihr nur die Lage noch zu unübersichtlich. Im Hintergrund wird die Situation sorgfältig analysiert. Dies ist eine einmalige Chance, das Ölland nach Hyänen-Taktik unter Kontrolle zu bekommen. Mittäter Springer/Herzinger beackert derweil schon die Volksseele. Wir sollen wieder einen Krieg zulassen.

Sonntag, 24. Oktober 2010

Radikale Bundeswehr

"Radikale Vorschläge für zu Guttenberg“ titelt die ARD. Die vom Freiherrn eingesetzte Kommission für den Gesundheitscheck der Bundeswehrstruktur hat ihren Bericht vorgelegt. Wie nun wirklich nicht anders zu erwarten, hat man unter Leitung des obersten Arbeitslosenverwalters und –versteckers Weise den überflüssigen Wasserkopf nicht verbergen können. Die Hälfte des euphemistisch „Verteidigungs“-Ministerium genannten Hauptquartiers könnte abgebaut werden, teilt die Kommission mit. Dem Leser fällt jedoch etwas ganz anders auf, wie immer irgendwo im langen Text versteckt. Aus militärischer Sicht ist eine klassische Bedrohung der Bundesrepublik gar nicht mehr gegeben. Die (neben der Entwicklung der Bundeswehr zur Auslands-Armee) trotzdem bis heute andauernde Ausrichtung auf grosse gegnerische Panzerverbände dürfte ein Skandal sein und zeigt wie verbohrt und anachronistisch die Bundeswehrapparatschiks sind. Wie sollen denn feindliche Panzer nach Deutschland kommen? Der Steuerzahler unterhält ergo eine Armee, die zu grossen Teilen völlig nutzlos ist, jedenfalls wenn man vom Auftrag der Bundeswehr als Verteidigungsarmee laut Grundgesetzt ausgeht. Aber genau darum geht es offenbar nicht. Die Truppen sollen  - statt abgebaut - aufgestockt werden, um den Auslandseinsätzen gerecht zu werden. DAS sind die neuen Herausforderungen.
„Ziel müsse es sein, die Zahl der Soldaten, die für Einsätze auch tatsächlich verfügbar seien, deutlich zu erhöhen. Es gebe derzeit einen Wasserkopf an älterem Personal, das für Auslandseinsätze nicht mehr zu verwenden sei, heißt es auch im Ministerium.“ tagesschau.de
Ganz nebenbei erfahren wir und sollen es einfach schlucken:  
Die deutsche Bundeswehr wird grundsätzlich für den Einsatz außerhalb des Geltungsbereiches des Grundgesetzes strukturiert.
In einer Verteidigungs-Armee die gelegentlich mal Soldaten im Ausland einsetzt, sollte es doch genug Soldaten dafür geben.  Der komplette und endgültige Strategiewechsel - weg von der Verteidigung, hin zu Agression - wird dem Volk, sofern es das überhaupt bemerkt, als Strukturwandel und Sparprogramm untergeschoben. Die Taktik geht auf. Der Aufschrei aus Richtung Grünen und SPD bleibt folgenlos oder er bleibt ganz aus. Zu lange hat man mit den Wölfen geheult. Es bleibt dabei. Fünf von sechs Bundestagsparteien sind Kriegsbefürworter.

Freitag, 6. August 2010

Westerwelle findet Töten gut.

Wir haben uns nicht verhört. Die NATO-Truppen töten gezielt Menschen in Afghanistan, einem Land in dem sie nichts zu suchen haben und das ihnen nichts getan hat.

Und die durch Dein Wahlverhalten ermöglichte Bundesregierung mit dem Möchtegern und Vizekanzler Westerwelle an der Spitze (wenn Mutti nicht zu Hause ist) findet das richtig.

Samstag, 20. März 2010

Nie wieder Krieg

"Die Linke ist heute die einzige politische Partei, die der dem Kapitalismus unausrottbar innewohnenden Tendenz zum Krieg mit der einzig menschlichen Parole begegnet: Nie wieder Krieg!" Thies Gleiss in "junge Welt" vom 20. 3. 2010

Donnerstag, 21. Januar 2010

Kundus - jetzt beginnt das Hornberger Schiessen

Im Bundestag beginnt jetzt der Untersuchungsausschuss zu tagen. Es beginnt wie immer mit grossem Getöse und dem üblichen Geplänkel. "Opposition" und Regierende streiten sich um die Zeugen, und zeigen so ungeniert, wie wenig es um Aufklärung geht, als viel mehr darum welcher Zeuge pro und welcher contra CDU-CSU-FDP-SPD-Grüne-Krieg aussagen könnte. Ich sage voraus, dass SPD/Grüne als Opposition dargestellt werden und so scheindemokratische Kulissenschieberei stattfindet. Was soll sonst dabei heraus kommen, wenn vier Täterfraktionen einen "Untersuchungsausschuss" bilden und sich pro forma in zwei Gruppen aufteilen? Scheindemokratisches Palaver - sonst nichts. Mit Sicherheit wird niemand zur Verantwortung gezogen werden, und erst recht keiner der Brandstifter.