Die lieben Freunde, mit dem Kriegs- und Folterstaat USA an der Spitze, sind besorgt um die Menschenrechte in Libyen. Das Öl der Libyer spielt keine Rolle. Doch die Verbündeten ziehen langsam ihre Truppen aus Europa und Afghanistan zusammen. Stimmung gegen Gaddafi und Libyen wurde ja schon immer gemacht. Nun kommt man wieder darauf zurück. Lockerbie ging aber gar nicht auf Gaddafis Konto! Bevor er der gleichgeschalteten "Meinungsfreiheit" zum Opfer fällt sollte man sich den Film "Lockerbie revisited" ansehen.
Bei seiner investigativen Recherche spricht Gideon Levy mit den Untersuchungsleitern des Lockerbie-Falles und findet heraus, dass mit dem Hauptbeweisstück einiges schief gelaufen ist. ARD, 16. 10. 2010Curveball-Prinzip möchte ich das nennen, was da derzeit abläuft. Auch das Drehbuch sieht ganz danach aus. Nur diesmal ist es nicht der langjährige - nun ehemalige - "liebe Freund" Saddam sondern der "liebe Freund" Gaddafi.
Im UN-Sicherheitsrat weint man bereits: Die Stunde von Colin Powell 2.0? Blut für Öl wieder mal? Ablenkung von Wirtschaftskrisen durch Krieg? Auf nach Libyen?? Enduring freedom schaffen.
Update 18.00 Uhr: Natürlich würde eine militärische Intervention in Libyen die Front gegen die USA und EU in der arabischen Welt stärken, aber warum soll der versammelte Imperialismus dieses Risiko nicht eingehen? Der dort herum streunende Deutsche Guido W. ist sicher nicht die Wunderwaffe. Und das Einfrieren von Gaddafis Geld bringt ihnen nicht die Kontrolle über die libyschen Ölquellen. Der wirtschaftliche Ausgang der chaotischen libyschen Konterrevolution ist ungewiß. Das liegt ganz bestimmt nicht im Interesse der US-Monopole und der von ihr gesteuerten Obama-Regierung. Warum also nicht wie in Grenada, Panama, Afghanistan, Jugoslawien, Irak einmarschieren. Ein Grund findet sich immer und die Deutschen CDU-CSU-FDP-SPD-Grünen machen sicher gerne mit; egal ob der Kriegsminister Scharping oder Guttenberg heißt.