Dienstag, 4. September 2012

Iran: Die Zentrifugen-Lüge

Die UNO-IAEA als Mittel der NATO-Politik. Wie NATO, UNO und Medien die Wahrheit über das iranische Atomprogramm fälschen. Der Faktencheck.
Rein zufällig veröffentlicht am Tage der Eröffnung des Gipfels der blockfreien Länder in Teheran, der für die USA und Israel ein Desaster darstellte, die Internationale Atomenergiebehörde der UNO (IAEA) ihren Bericht zu Iran. Natürlich kein Zufall. Denn prompt meldet die Tagesschau „Atomprogramm Iran: Laut IAEA hat Iran die Zahl seiner Uran-Zentrifugen seit Mai verdoppelt“.
Zentrifugen verdoppelt - ja und?

Klingt total gefährlich. Da darf der Spiegel natürlich nicht fehlen. „IAEA-Bericht Iran verdoppelt Zahl der Uran-Zentrifugen“. 
SPIEGEL: "stark ausgebaute" Veräppelung
Na, und ?!
Und die Printpresse wie der Tagesspiegel plappert nach:
„Iran soll Zahl seiner Zentrifugen verdoppelt haben“.
Ja und? Was ist daran eigentlich verboten? Nichts. Also wird der Kunde verarscht und einfach Stimmung gemacht:
“Iran treibt den Ausbau seines umstrittenen (Sind es Beweise, wenn England halluziniert?) Atomprogramms stetig voran und lässt sich dabei immer weniger in die Karten schauen (dafür in die Verträge!) ... gesteigerte Urananreicherung und verwischte Spuren... (Unfug siehe gestern) Viele Länder sind sich inzwischen sicher, dass Iran ... an Nuklearwaffen arbeitet... (Wer ist sich dieses Blödsinns sicher? USA und Großbritannien? Beweise?) ... fehlende Kooperation...” usw. usf.


Und nun zu den Fakten. Schauen wir uns den angeblich so dramatischen Bericht der IAEA mal an und was hinter der Panikmache der Medien steckt.

Verdoppelte Zentrifugen – verdoppelte Leserverarsche
Die Schlagzeilen von den verdoppelten Zentrifugen sind ausschließlich gezielte Desinformation und Propaganda. Genauso könnte man Borussia Dortmund vorwerfen, die Torausbeute verdoppelt zu haben. Es wird hinter der „verdoppelten Kapazität“ verborgen, dass dies – erstens - in Fordo passiert, das unter IAEA Kontrolle steht; und – zweitens - dass in eben diesem IAEA-Bericht steht, dass der Iran das angereicherte Uran in Brennelemente für Reaktoren umgewandelt hat, was die Verwendung für Waffen ausschließt. Eine komplett normale und legale Sache!


Anmaßung der IAEA
In ihrem Bericht überschreitet die IAEA (§3) ihre Befugnisse und maßt sich an, vom Iran zu fordern, das Zusatzprotokoll zum Nichtweiterverbreitungsvertrag zu unterschreiben. Das klingt zunächst nur arrogant, ist aber eine impertinente Frechheit. Eine Behörde (mit der Kontrolle beauftragt) verlangt von einem Staat einen Vertrag zu unterschreiben. Nicht einmal der UN-Sicherheitsrat käme auf die Idee, irgendein Land zwingen zu wollen, einem Vertrag beizutreten, den es nicht will. (Übrigens ist Israel im Gegensatz zum Iran dem ganzen Nichtweiterverbreitungsvertrag nicht beigetreten und keine IAEA verlangt es.)


Iran hält alle Vertragsbestandteile ein
Verdeutlichen wir uns, die Inspektoren haben laut Vertrag nur eine Aufgabe: Das angegebene nukleare Material eines Landes zu messen, um die Nichtweiterverbreitung zu Waffenzwecken gewährleisten. Diesen Job hat die IAEA getan und in jedem Bericht bestätigt, dass der Iran das auch nicht tut. Es gibt kein wie auch immer begründetes Recht der IAEA - in keinem Land der Welt - darüber hinaus Forderungen (bestimmte Orte oder Unterlagen zu sehen) zu stellen. Bei „Iran Affairs“, die sich mit der iranischen Außenpolitik auseinander setzt, können wir über den IAEA-Bericht lesen.


Für Parchin ist die IAEA gar nicht zuständig
§§ 5 - 7 befasst sich mit Parchin. Die IAEA verlangt Zugang, obwohl es keine Atomanlage ist und deshalb gar nicht in die IAEA Zuständigkeit fällt. Trotzdem hat Iran 2005 schon zweimal Zugang gewährt und die IAEA hat nichts gefunden. Die IAEA könnte wieder eine Inspektion dort beantragen, wenn sie Belege vorlegen kann, dass dort etwas Verdächtiges vor sich geht. Die angeblichen Geheimdiensterkenntnisse der USA hatten sich als Schwindel herausgestellt. Die Iraner haben keine Inspektion dort abgelehnt, sondern wollen vorher lediglich einen strukturierten Ansatz, so wie jeder wissen will, wer warum in seine Wohnung will. Eine völlig normale Sache. Doch die IAEA kann keinen triftigen Grund nennen. Wir kennen einen. In Parchin befinden sich iranische Luftabwehrraketen und dafür ist die IAEA nun wirklich nicht zuständig.


Iran hält sich an Vertrag
§ 9 Dort bestätigt die IAEA die Nichtweiterverbreitung von waffenfähigem Nuklearmaterial durch den Iran! Damit befindet sich der Iran in voller Übereinstimmung mit dem Vertrag. §§ 10-12 bestätigt, dass alle Aktivitäten unter Überwachung durch die IAEA stattfinden, auch wenn der
UN-Sicherheitsrat versucht hat, zusätzliche Forderungen aufzustellen. Fußnote 14 erklärt, dass der Iran beabsichtigt, einige Reaktoren – für medizinische Isotope - mehr zu bauen. Das ist in voller Übereinstimmung mit dem Vertrag. §§ 13-16 beschäftigen sich mit der Anreicherungsanlage Natanz, die ebenfalls unter IAEA-Beobachtung arbeitet, und er bestätigt, dass die Arbeit dort nicht den Vertrag verletzt und das unter 5% angereicherte Uran für Reaktoren benutzt wird. Fußnote 17 erklärt, dass eine kleine Menge Uran auf mehr als 5% angereichert wurde, was auf einen unvermeidbaren bekannten technischen „Überschuß-Effekt“ beim Start der Kaskade zurückzuführen ist.

Die verdoppelten Zentrifugen
§§ 23-26 In der Anlage Fordo, die Uran auf 20% anreichert – für den Gebrauch im Teheraner Forschungsreaktor - hat Iran die Anzahl der Zentrifugen erweitert, aber sie werden nicht betrieben. Das hat die Medien trotzdem nicht abgehalten, über Fordo, das unter IAEA –Kontrolle steht - Panik zu verbreiten. Natürlich machen sich die Panikmacher weder die Mühe zu erwähnen, dass der Iran nicht mit der (nochmal: völlig legalen!) 20%-Anreicherung begonnen hätte, wenn die USA nicht zuallererst dem Iran das Recht verwehrt hätte, den Brennstoff für den Teheraner Forschungsreaktor zu erwerben; noch, dass der Iran rechtzeitig angekündigt hatte, 1/3 dieses Materials für Reaktor-Brennstäbe zu verwenden und es somit auch keine Verwendung für die Herstellung von Bomben finden kann.


Waffen zu Brennstäben
Iran hat offiziell angeboten, aus seinem gesamten angereicherten Uran unverzüglich Reaktorbrennstäbe zu machen, die natürlich nicht waffenfähig sind. Würde das ein Land tun, das daraus Waffen bauen will? Doch die USA lehnten auch dieses Kompromißangebot ab.


Selbstverständlichkeiten
In § 27 erwartet die IAEA Informationen vom Iran über den Bau zukünftiger Reaktoren. Redundante Selbstverständlichkeit, die sowieso geregelt ist. Laut Vertrag muss Iran dies 180 Tage vor dem Einbringen des Nuklearmaterials tun. Solange die Reaktoren nicht gebaut sind gibt es für Iran nichts zu tun. In § 29-31 wird über die Schwerwasserreaktoren berichtet, die laut Bericht “unter Kontrolle der IAEA” fortgesetzt werden.


Schwer-Wasser-Köpfe
In § 31 beschwert sich die IAEA, ihr wäre “nicht weiter” Zutritt zu der Schwerwasser-Anlage erlaubt worden. Knallköpfe. Schweres Wasser ist nun wirklich kein spaltbares Material und die Zuständigkeit der IAEA bezieht sich natürlich nur auf nukleares Material. Kein Land der Welt - ergo auch nicht der Iran - ist verpflichtet, dort irgendeine Inspektion durch die IAEA zuzulassen.


Die Spitzel blitzen wieder ab
§§ 38-44 handeln vom angeblichen Laptop des Todes, und den Märchen über Parchin einschießlich der ominösen „Sprengstoff-Testkammer“. Wir haben diese Lügen bereits im Februar entlarvt. Der IAEA-Bericht behauptet nicht einmal, dass es dort Nuklearaktivitäten gibt. sondern die IAEA sei “zunehmend besorgt über mögliche verdeckte nuklearbezogene Aktivitäten” seit 2002. Ein dummer Versuch, Militärspionage zu betreiben. In Parchin befinden sich nämlich russische und iranische Flugabwehr-Raketen, die eine tödliche Gefahr für Aggressoren aus der NATO und aus Israel darstellen. Daher die Neugier des Westens unter der Tarnung der „Sorge um Atomwaffen“! Die Befugnisse der IAEA erstrecken sich aber ausdrücklich nur auf Kernmaterial, sonst könnte die IAEA versuchen, jedes Objekt der Welt zu „inspizieren“. Ein gefundenes Fressen für jeden Geheimdienst. Doch in Wirklichkeit hat der ehemalige IAEA-Chef El Baradei, eindeutig erklärt, dass die IAEA keine Beweise für verdeckte Aktivitäten dort hat. Robert Kelley und andere haben Lügen über die „Sprengstoff-Kammer“ enthüllt. (Hier die Aussagen von El Baradei.)


Aufgebauschte Nickligkeiten
In den §§ 45-47 ihres Berichtes beschwert sich die IAEA, der Iran solle Informationen über geplante Anlagen wie Fordo eher als im Vertrag vorgesehen liefern. Ein technisch umstrittenes untergeordnetes Problem, das nichts mit dem Vertrag zu tun hat. Wann immer der Iran wem was meldet, die Anlagen würden sowieso unter Kontrolle der IAE arbeiten.


Die Fakten
Der Iran reichert Uran im vertraglich vereinbarten Rahmen an. Die IAEA bestätigt das. Es gibt weder Hin- noch Beweise, dass Iran den Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen in irgendeiner Hinsicht nicht einhält. Die IAEA kontrolliert den Iran ständig. Es gibt keine Hin- noch Beweise für die Behauptung, der Iran arbeite an Kernwaffen.

Fazit - Kriegshetze in den Redaktionen
Wie wir anhand der Tatsachen gezeigt haben, sind die Stories der Medien durchweg tendenziös und täuschend. Die IAEA plustert sich bis zur Lächerlichkeit auf. Die sich selbst zu Gesetzesmachern aufspielenden Kontrollettis erinnern an den Rentner, der Falschparker aufschreibt und eigene Knöllchen verteilt. Eigentlich könnten sie dem Iran den Buckel runterrutschen. Diese Blockwart-Arroganz trägt unverkennbar amerikanische Handschrift. Der Iran erfüllt alle Verpflichtungen des Vertrages über die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen, dem er freiwillig beigetreten ist. Die NATO-Medien, einschließlich 99% der deutschen Konzern- und Staatsmedien betreiben vorsätzliche Stimmungsmache und nachweisbare Desinformation. Das Ziel ist die Verunglimpfung des Iran in der öffentlichen Meinung, um den Krieg zu rechtfertigen. Wer als Journalist an dieser Hetz-Kampagne - gerichtet gegen das Denken des eigenen Volkes - mitwirkt, arbeitet direkt an der psychologischen Vorbereitung eines Angriffskrieges.