Freitag, 20. Januar 2012

Syrien: Insider beschreibt die Zustände in den NATO-Medien

Im britischen "Guardian" erschien am 17. Januar ein erhellender Artikel von Jonathan Steele. (Zitate)
Angenommen eine respektable Meinungsumfrage findet heraus, dass die meisten Syrer für Bashar al-Assads Verbleib als Präsident sind, wäre das nicht eine Hauptnachricht? Besonders, wenn das Ergebnis der dominierenden Erzählung über die Syrien-Krise widerspricht und Medien normalerweise dem Unerwarteten mehr Neuigkeitswert bemessen als dem Bekannten? 
Leider Gottes nicht in jedem Falle. Wenn die Berichterstattung über ein entstehendes Drama aufhört fair zu sein und sich in eine Propagandawaffe verkehrt, werden unbequeme Fakten unterdrückt.
So geschehen mit der jüngsten Umfrage der YouGov Siraj poll on Syria der "Doha Debates", bezahlt von der Qatar Foundation. Das Schlüsselergebnis war, während die meisten Araber ausserhalb Syriens fühlen, der Präsident sollte zurücktreten, ist die Einstellung im Land eine andere. 55% wollen, dass Assad bleibt, motiviert von der Angst vor einem Bürgerkrieg. ...
Voreingenommen Medienberichte fahren auch fort, die Mission der Beobachter der Arabischen Liga in Syrien zu verfälschen. Als die Liga im letzten Frühjahr für die Flugverbotszone in Libyen stimmte, gab es Lob in den höchsten Tönen aus dem Westen. Die Entscheidung, in Syrien zu vermitteln, war weniger willkommen bei den westlichen Regierungen und den hoch angesiedelten Oppositionsgruppen, die zunehmend lieber eine militärische als eine politische Lösung unterstützen. Und so wurde die Mission von den Führern des Westens prompt in Zweifel gezogen und die meisten Westmedien echoten entsprechend. ... Forderungen wurden laut, die Mission solle sich zurückziehen zugunsten einer UN-Intervention. Die Kritiker fürchten wahrscheinlich, die Beobachter könnten berichten, dass die Waffengewalt nicht auf die Kräfte des Regimes beschränkt ist und das Bild von den friedlichen Protesten, brutal unterdrückt von Armee und Polizei, falsch ist.
Homs und einige andere Orte in Syrien werden wie Beirut in den 80ern oder Sarajevo in den 90ern mit Kämpfen zwischen Milizen in ethnischen und konfessionellen Konflikten....
Da die Gefahr eines "Krieges mit allen Mitteln" wächst, werden die Außenminister der Liga sich in Kairo treffen und die Zukunft der Syrienmission besprechen. Zweifelsohne werden die Westmedien jene Minister hervorheben die meinen, die Mission habe "ihre Glaubwürdigkeit" verloren, sei "vom Regime betrogen worden" oder habe "versagt, die Gewalt zu stoppen." Gegenargumente werden heruntergespielt oder unterdrückt."
Vergleichen wir in den nächsten Tagen den Tenor von ARD und ZDF über das Kairoer Treffen. Steele ist kein Hellseher, er kennt seine Pappenheimer. 

Die von Steele erwähnte Umfrage macht erschreckend eines deutlich; nämlich wie massiv manipulativ die Wirkung der Westmedien ist. Wir sehen die Ergebnisse ja auch in den deutschen Medien.
81% der Araber die Syrien aus den Medienberichten kennen, meinen laut Umfrage, Assad müsse zurücktreten und man brauche einen Nationalen Übergangsrat! Erschreckend kommen uns da die Bilder der Al Kaida-NTC-Banditen aus Libyen in den Sinn. Aber 55% der Syrer - die ihr Leben wohl selber am besten kennen - wollen, dass Assad bleibt - aus Sorge um die Zukunft des Landes. 
Diese dramatische Massenmanipulation ist kein Wunder angesichts solcher Medien-"Berichte":
"Times" vom Jahreswechsel 2011/2012
Nicht nur die unmittelbaren NATO-/EU-Medien, auch die oft britisch dominierten Medien in Nahost stoßen in dieses Horn. So berichtete der „National“ in Abu Dhabi/VAE von 32 „durch die Sicherheitskräfte Getöteten“  und - Achtung da ist die berüchtigte Phrase - "trotz Beobachtern"
Die Quellen  sind wie immer Anonyme: „Aktivisten“, „Oppositionsgruppen“, „Al Jazeera“, nochmal „Aktivisten“. Berichtet wird von „Zehntausenden Demonstranten im ganzen Land“. Mal abgesehen davon, dass die Zahlen übertrieben sind. Hunderttausende Demonstranten für Assad werden ausgeblendet. Die Gehirnwäsche funktioniert also in der gesamten Einflusssphäre des Imperialismus.
Opfer und ganze Ereignisse werden frei erfunden oder umgedeutet. Das Ergebnis ist, dass die Konsumenten des west-gemachten virtuellen Syriens ein Bild von Syrien bekommen, welches nichts mit der Wahrheit zu tun hat.


PS.
Assads 55% sind übrigens eine Zahl von der der deutsche Präsident Wulff nur träumen kann.

Syrien: Gilles Jacquier - Propaganda und Verschleierung

NATO mißbraucht Journalismus für Spionage
Die Hinweise in den verbliebenen unabhängigen Medien verdichten sich, dass Gilles Jacquier a) dem Geheimdienst zugerechnet werden muß, für den er unter der Tarnung des "Kriegsberichterstatters" in mehreren Kriegen arbeitete und b) es sich bei der im Westen verbreitete Variante, er wäre in einen syrischen Hinterhalt geraten, um eine Propagandalüge der NATO-Medien handelt. Dafür gibt es verschiedene Quellen die allesamt unsere Ansicht von den Vorgängen erhärten. (s. Politaia)

Die spinnen, die Gallier
Geradezu ein Witz ist die von der ARD kommentarlos verbreitete unverfrorene Forderung von Sarkozys Außenminister Juppé:
"Frankreichs Außenminister Alain Juppé forderte die syrischen Behörden auf, den Vorfall aufzuklären. Die Regierung in Damaskus sei für die Sicherheit der internationalen Korrespondenten verantwortlich."
Diese Forderung ist eine Frechheit. Frankreichs Botschafter in Syrien hat entgegen aller internationalen Gepflogenheiten die Leiche des "Reporters" den syrischen Behörden entzogen und nach Paris entführt! Auch sämtliche mutmaßlichen "Journalisten"/Agenten der Gruppe wurden sofort (!) nach Frankreich gebracht und den Behörden entzogen.  Das berichtet die ARD natürlich nicht. Wie soll eine Morduntersuchung ohne die Leiche und ohne Zeugen stattfinden? Es wurde noch nicht einmal eine ordnungsgemäße Obduktion durch die Franzosen in Paris durchgeführt.
Vergessen wir nicht: Selbst die NATO-Medien bestätigen, Jacquier wollte auf eigene Faust ohne syrische Sicherheitskräfte los. Eine unfassbare Heuchelei: Stellen die Syrer Sicherheitskräfte werden sie vom Westen als Bewachung und Zensur verunglimpft. Passiert etwas, weil sie ohne Schutz an die gefährlichen Orte fahren, wird aber Syrien von Frankreich beschuldigt, seine "Journalisten"-Spione nicht zu schützen. Was denn nun?

Äbtissin bringt die Wahrheit ans Licht
Agnès-Mariam, vom Kloster Saint Jacques l'Intercis in Qara nahe Damaskus, die Jacquier kannte und für sein Visum für Syrien sorgte, hat Lizzie Phelan ein Interview gegeben, das bald erscheinen soll.
Schon der Trailer überführt FAZ, BILD und andere der Lüge.


"Journalisten machen Propaganda - Das ist ein Verbrechen."

"Gilles Jacquier starb gemeinsam mit zivilen Bürgern die von unidentifizierten bewaffneten Banden angegriffen wurden. --- Sie kamen ziemlich spät nach Homs. Das war ein großer Fehler. --- Gilles Jacquier hatte sehr gute ("nette") Verbindungen zur Opposition. Das war sehr gefährlich. --- Die dritte Granate schlug direkt bei den Demonstranten ein. --- Es sieht ganz danach aus, dass jemand dem Granatschützen die Ziele anzeigte. --- Sie dachten, die Reporter hätten die Stelle schon verlassen; deshalb griffen sie die Bevölkerung an. --- Meine Sorge ist, dass die Journalisten, die dort waren, anfangen zu lügen. Sie machen Propaganda. Das ist ein Verbrechen."

Mittwoch, 18. Januar 2012

Syrien: Gilles Jacquier - Ein toter „Journalist“?

Ein Agententhriller. Journalisten können sich offenbar in Syrien frei bewegen. Doch es kann sie das Leben kosten.
Gestern erst berichteten wir hier über die Lüge der ARD, Syrien ließe keine Journalisten ins Land. Dass dies kompletter Unfug ist, ist inzwischen bekannt, wird aber täglich in den Konzern- und Staatsmedien wiederholt.
ZDF-Mann Ossenberg im Dezember in Syrien auf einer Pressetour
Einer dieser offiziellen Journalisten in Syrien war Gilles Jacquier. Er kam am 11. Januar in Homs tragisch ums Leben. Unstrittig wurden er und andere durch Granatwerferbeschuss getötet oder verletzt. Das Feuilleton (!) der FAZ versucht wie nicht anders zu erwarten, im Gleichschritt mit BILD  und wie viele andere private oder staatliche Gleichstrommedien den Eindruck zu erwecken, es sei ein Hinterhalt der Syrer gewesen. Siebenhundert Artikel bringen im Netz – gegenseitig abschreibend - dieses Märchen unters Volk. Voltaire.net und andere bringen heute die glaubhaftere Variante der Todesumstände.

Auf eigene Faust
„Am Vorabend hatte der Reporter die auf seine Anfrage organisierte Pressereise verlassen, indem er versicherte, dass er nicht an für ihn organisierten Zusammentreffen mit politischen und religiösen Führern interessiert war. Er hatte ein privates Fahrzeug ausgeliehen, um sich dort vollkommen frei bewegen zu können und die Personen, die ihm geholfen hatten ein Visa zu erhalten von jeglicher Verantwortung entbunden. Zur Zeit der Ereignisse befand sich der gefallene Journalist mit französischen und belgischen Kollegen in der Nähe einer Pro-Regierungs-Demonstration. Eine erste Rakete, von einer tragbaren Raketenbasis abgeschossen, hat Demonstranten getroffen, und acht Personen getötet. Nachdem er auf eine Terrasse gestiegen war, um die Lage zu studieren, haben sich Herr Jacquier und sein Kameramann den Leichen genähert um sie zu filmen, als eine zweite Rakete in der Nähe einschlug, und den französischen Reporter tötete und seinen Kollegen stark verletzte.“
Heute nun meldet sich auf PsyOps Thierry Meyssan zu Wort und berichtet über einige Hintergründe (engl.).
 

Gilles Jacquier - Ein Opfer von Terroristen und der Propaganda
Gilles Jacquier verweigerte in Homs die Begleitung durch die syrischen Sicherheitskräfte. Er wollte ohne deren Eskorte los, mit der Begründung, diese dienen nur dem Druck auf die Journalisten. Gilles Jacquier glaubte nicht an die Terroristen in Homs. Er glaubte wohl die Propagandageschichten des eigenen Apparates, Gefahr drohe nur von „Assad-Scharfschützen bei einer Anti-Assad-Demo, die friedliche Demonstranten beschießen.“ Die Syrer sagten ihm, dass es jeden Tag, seit Monaten, Raketenangriffe aus dem Viertel der „Aufständischen“ gegen die alevitischen Viertel gebe. Er und andere haben es nicht geglaubt und wurden von einem RPG-Geschoß getroffen.
Spannend ist, was dann passierte.
 

Agenten werden evakuiert 
Seine Leiche wird ins Krankenhaus von Homs zur Obduktion gebracht, um die Todesursache zu erforschen und zu dokumentieren. Ein Standard-Procedere auf der ganzen Welt. Doch da kommt sofort mit einer Sondermaschine der französischen Regierung der Botschafter Frankreichs von Damaskus nach Homs geflogen. Wie fürsorglich, möchte man meinen. Aber er kam, um die Leiche noch vor der Autopsie abzuholen! Äußerst ungewöhnlich. Normal wäre, die Obduktion der zuständigen Gerichtsmedizin von Homs abzuwarten, wie sie überall auf der Welt vor Ort durchgeführt wird, auf Wunsch auch französische Experten hinzuzuziehen und solange zu warten bis diese eintreffen. Ganz im Gegenteil in diesem Fall. Der Botschafter verweigert die Autopsie und nimmt die Leiche mit. Ein beispielloser Vorgang. Er verlangt auch von dem Begleiter Jacquiers einem „Journalisten“-Kollegen, der gerade erst um die Verlängerung seines Visums nachgesucht hatte, und von anderen „Journalisten“ der Gruppe, sofort mit ihm zu kommen. Im Galopp geht es in einem gepanzerten Konvoi zum Flugplatz wo die Sondermaschine wartet. Die Maschine fliegt direkt nach Paris wo noch in der Nacht, ebenfalls in Hochgeschwindigkeit, die Autopsie stattfindet, noch bevor – wie dann wenigstens üblich – syrische Gerichtsmediziner daran teilnehmen konnten. Nicht mal nach dem Absturz Kaczinskis in Smolensk flogen polnische Experten nach Russland und sammelten hektisch seine Überreste ein, um sie in Warschau zu untersuchen. Was ist also so außergewöhnlich an diesem Mord an Gilles Jacquier, dass höchste Regierungsstellen aktiv werden und eine im Wortsinne mordsmäßige Eile an den Tag legen, die nicht mal beim Tode eines Staatspräsidenten üblich ist? Das sieht doch eher wie eine Kommandoaktion aus?!
Und tatsächlich deutet vieles darauf hin; mehr jedenfalls als die Story vom tapferen „Kriegsberichterstatter“. Nehmen wir mal an, Gilles Jacquier wäre ein Mitarbeiter des französischen Geheimdienstes unter der Tarnung eines „Kriegsberichterstatters“ wie wir es vom Libyenkrieg her kennen. Worauf passen die folgenden Ereignisse besser?
Als er das erste Mal nach Syrien kam, teilte er dem Informationsministerium mit, er wolle über die syrische Armee berichten und bat darum, „eingebettet“ zu werden. Im Fachjargon bedeutet das, als ständig akkreditierter Journalist die kämpfenden Truppen zu begleiten und sich dort frei bewegen zu können. Schon etwas dreist für den Reporter einer zweifellos feindlichen Macht. Zumal westliche Reporter grundsätzlich nicht über die Standpunkte der Gegenseite berichten. Oder haben Sie im Libyenfeldzug jemals einen Bericht aus der libyschen Armee gesehen?! Doch nicht nur dies. Er wollte auch bestimmen welche Einheit er „begleiten“ würde, nämlich ausgerechnet jene Brigade die vom Bruder Assads befehligt wird. Dreist und als Spionageabsicht durchschaubar, aber man kann es ja mal probieren. Natürlich verweigerten die Syrer das Ansinnen.
Dann gibt es noch eine Parallel-Story. Im Dezember werden iranische Ingenieure in Homs von den „Aufständischen“ entführt. Von den Geiseln werden Fotos gemacht. Allerdings werden die von den Kidnappern – die Entführung von Zivilisten ist kriminell, oder nicht? - nicht mit einem Erpresserschreiben an die iranische Regierung geschickt, um irgendwelchen Forderungen zu begründen. Die Fotos erscheinen stattdessen unverpixelt in – Paris! Im Magazin „Paris Match“. Die politische Absicht und Botschaft nach Teheran ist offensichtlich. Die Fotos hatte – welch Zufall -  die „Freundin“ von Gilles Jacquier geschossen, die mit ihm nach Syrien einreiste. Unstrittig gibt es also auch eine Verbindung der „Journalisten“-Gruppe von Gilles Jacquier zu den aufständischen Terroristen von Homs.
Nun erklärt sich die Hektik, mit der Frankreich die „Journalisten“ evakuierte. Zum Zeitpunkt des Mordanschlages auf Gilles Jacquier wußte Frankreich natürlich nicht, dass es sich um einen eher zufälligen und ungezielten Anschlag handelte. Man musste davon ausgehen, dass die Gruppe aufgeflogen war. Deshalb zog Frankreich alle als "Journalisten" getarnten Leute ihrer Homser Gruppe im gepanzerten Konvoi zusammen und brachte sie ausser Landes. Der Treppenwitz der ganzen Geschichte ist, dass einem Journalisten die Evakuierung verwehrt wurde, als der Botschafter und das Team in die gepanzerten Fahrzeuge stieg: Dem Repräsentanten der französischen Nachrichtenagentur AFP. Den ließ man wie Thierry es sagt „Auf dem Schlachtfeld“ zurück. Er war also offenbar der einzige echte Journalist.
Erstaunlich wie bei Kenntnis der vom Mainstream verschwiegenen Informationen die FAZ/BILD-Propaganda in einem anderen Licht erscheint.

Fazit:
1. Die Räuberpistole "Heimlich in Homs" (s gestern) musste nicht heimlich gedreht werden. Die ARD bastelte wohl aus Propaganda- und Promotionzwecken eine finstere Story um ihr Gangsterstück. Dass Syrien keine Journalisten ins Land lässt, ist eine Lüge.
2. Wie selbst die NATO-Quellen bestätigen, sind viele westliche Journalisten im Land. Sie können sich, die Aktion von Gilles Jacquier zeigt es, unabhängig bewegen und sind nicht gezwungen, an den vorbereiteten Veranstaltungen teilzunehmen.
3. Gilles Jacquier kam bei einem terroristischen Angriff der vom Westen bezahlten „Freien Syrischen Armee“ auf eine friedliche Pro-Assad-Demo ums Leben. (Diese echten von Terroristen getöteten Syrer sind in Deutschland keine Schlagzeile wert, im Gegensatz zu den fiktiven Opfern der gefakten "Beobachtungsstelle für Menschenrechte" oder zu einem westlichen Journalisten.)
4. Die Story zeigt: Von der NATO wird, wie schon im Libyenkrieg, auch in Syrien „journalistische Tätigkeit“ als Deckmantel für Terrorakte, Spionage, Sabotage und die Organisation einer bewaffneten Untergrundarmee benutzt. So wird wohl eher verständlich, dass ein Staat wissen will, was diese „Journalisten“ so treiben.
5. Die beispiellose „Fürsorge“ des Botschafters zeigt, wie die Zusammenarbeit von Außenamt und Geheimdienst funktioniert, wenn es darum geht, die eigenen Agenten in Sicherheit zu bringen und Spuren für die Kriegsvorbereitungen der NATO im Land zu verwischen.

Dienstag, 17. Januar 2012

Libyen/Syrien: ZAPPendustere 08/15-Propaganda

Wie SWR und NDR gemeinsame Sache machen
Der Krieg gegen Syrien steht vor der Tür. Vorbereitet wird er militärisch und propagandistisch. Im Grunde unser Thema hier auf "Hinter der Fichte". Und doch schien uns die wiederholte Beschäftigung mit der Propaganda der ARD zum Thema Syrien letztlich überflüssig. Deutlich genug konnte jeder mitverfolgen, wie schon im Krieg gegen Libyen und bei seiner psychologischen Vorbereitung grosse Teile der Journalisten in den staatlichen Anstalten vor unser aller Augen scham- und gewissenlos die Fronten gewechselt haben. Von der objektiven Berichterstattung zur puren "Psychologischen Kriegsführung" für die NATO. Das ist also nichts Neues. Trotzdem, wie schablonenhaft und unverschämt das „libysche Muster“ jetzt wieder – bis ins Detail - zum Angriff auf Syrien verwendet wird, das ist unbedingt eine Betrachtung wert. Zum einen, weil es klar macht, was die hiesigen Medienmacher von Anspruch, Erinnerungsvermögen und Verstand des Volkes halten – nämlich nichts. (Augenscheinlich sind die 7 Mio. TV-Zuschauer beim Dreckfressen im Dschungelcamp ihr Bild von den Deutschen.) Aber auch deshalb, weil obendrein die noch einigermaßen unabhängigen Redaktionen wie ZAPP vom NDR umkippen und sich für die Kriegspropaganda einsetzen (lassen). Haarsträubend, wie die Deutschen auf den Krieg gegen Syrien eingenordet werden, mit den gleichen Leuten und ihren gleichen Phrasen wie gegen Libyen.
Unheimliches aus Homs
Ich lege Ihnen einen Bericht ans Herz, obwohl er den Intellekt beleidigt. Am 28. 12. 2011 strahlte die ARD ein offensichtlich von ihrem Propaganda-Stützpunkt in Kairo gedrehtes Video aus. Freilich bastelte man eine Aufmerksamkeit heischende Story darum und behauptet, der Beitrag wäre vom großen mutigen anonymen Unbekannten gedreht worden. Titel „Heimlich in Homs“. Der 13-Minuten-Streifen ist immer noch zu sehen in der ARD-Mediathek. Er sei heimlich im syrischen Homs, dem „Herz des Aufstandes“ gefilmt worden. Werbung primitivster Machart für den Krieg gegen Syrien. Journalistenkollegen werden (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) den Kopf schütteln angesichts der Niveaulosigkeit und Parteinahme. 
Agitation mit dem Holzhammer
Zunächst zum Inhalt, der eindimensionaler und tendenziöser nicht sein kann. Die mal mit den Holz- mal mit dem Vorschlaghammer oktroyierte Botschaft: „So wie in Libyen begehrt ein unterdrücktes Volk auf und will einen Diktator loswerden, der (Achtung, wir kennen die Standard-Phrase) „sein eigenes Volk“ angreift. Es gibt vom Westen weder Waffen noch Geld oder irgendwelche andere Einflussnahme auf die armen unterdrückten Aufständischen. Aber das Volk will militärische Hilfe von außen.“ Sie glauben nicht an solch simple Propaganda im deutschen TV? Nun, schauen wir uns den Originalton an. Beachten Sie die Wortwahl im Film für die AUFSTÄNDISCHEN (die Guten) und das REGIME (die Bösen): „Regierungspanzer sollen den Aufstand in die Knie zwingen.“ „Das syrische Regime hat ausländische Journalisten ausgesperrt.“ Das ist eine Lüge. Internationale Journalisten, wie z. B. Ossenberg vom ZDF, waren im Dezember in Homs. Seinen Bericht habe ich aber leider nirgendwo gesehen. Gaddafi machte vor einem Jahr den Fehler, „Journalisten“ unkontrolliert ins Land zu lassen. Er hat einen hohen Preis dafür bezahlt. Die „Journalisten“ bildeten in Misrata und Bengasi  Al Kaida-Leute  – Pardon, Rebellen - aus, die später Tausende Tote auf dem Gewissen haben sollten. (Lesen Sie meinen Beitrag im neuen "Hintergrund" Heft 1/2012) Lizzie Phelan berichtete, wie sie von „Journalisten“ im Rixos-Hotel in Tripolis mit dem Tode bedroht wurde. Zurück zu dem Video im Wochenschau-Stil: Der angeblich illegal drehende Journalist, fährt im Film indessen nach eigenen Angaben in Homs „unbehelligt durch mehrere Straßensperren“. Mich würde nicht wundern, wenn er offiziell im Lande war und unter dieser Legende nur Propagandamaterial der NATO-Abt. für "Psychologische Kriegsführung (PsyOps)" verwurstet wird. Denn es passt alles: Die vom Ausland bewaffneten Banden nennt die ARD nach dem libyschen Stickmuster im Video nur „AUFSTÄNDISCHE und REBELLEN“; das von ihnen besetzte Stadtviertel in Homs wird nach Armbrusters Tripoliser Vorbild („befriedete Gebiete“ min 0:50) „BEFREITE ZONE“ genannt. Die ARD zeigt zwei Tote und behauptet, die Leichen auf der Straße seien „Aufständische“ und vom Regime dort „hingeworfen“ worden, „berichten Aufständische.“ Die Szenerie gleicht aufs Haar jener von Tripolis mit den „von Gaddafi Ermordeten“, die sich später als vom Al Kaida-NTC ermordete libysche Soldaten herausstellten. Armbruster selbst hatte in Tripolis ein NTC-Massaker im Krankenhaus wider besseres Wissen verschwiegen. Doch weiter: Obwohl die ganze Welt seit Monaten weiß, dass von Libanon und der Türkei aus (Homs liegt nahe der Grenze) die NATO Waffen und Ausrüstung nach Syrien bringt und es ganze Ausbildungslager unter US-Führung in den Nachbarstaaten Syriens gibt, behauptet die ARD: „Die Aufständischen kämpfen mit Waffen, die sie aus Beständen der Armee erbeutet haben.“ Gerade erst erklärte Al Kaida in Libyen, dass sie ihre Leute nach Syrien schickt. Das hält die ARD nicht davon ab zu vermelden: „Der Aufstand lebt von den übergelaufenen Soldaten.“ Und zeigt einen übergelaufenen „Offizier“ der mühselig „Aufständische“ an den „erbeuteten Waffen“ ausbildet. Die Absicht ist klar. Wie in Libyen soll der Krieg als nationaler "Aufstand" ohne NATO-Hilfe dargestellt werden. Damit es auch der Letzte begreift noch eine faustdicke Mitleidslüge drauf: „Die Aufständischen bekommen keine Hilfe von außen.“ Da die US-Führung den Befehl ausgegeben hat, jede Gruppe habe sich freie syrische Armee zu nennen, erfüllt ihn auch die ARD: „Sie nennen sich die 'freie syrische Armee'.“
Eine Szene des Films ist besonders typisch für die Psycho-Krieger: Eine Frau wurde an ihrer Haustür erschossen. Die ARD behauptet, es wäre „das Regime“ gewesen. Beweise? Wozu? Als gäbe es keine bewaffneten „Aufständischen“ in Homs. Einziger Beleg: Es gibt ein Internetvideo einer Leiche. Das erklärt Stefan Buchen später für ZAPP (NDR) zum Beweis. Die Möglichkeit, es könnten die bewaffneten Banden gewesen sein, die nun wirklich schon Hunderte oder Tausende Zivilisten auf dem Gewissen haben (vergessen wir nicht die Bombenanschläge auf Zivilisten, die bei der ARD natürlich unter den Tisch fallen), wird gar nicht erst erwogen. Das gesamte Instrumentarium der psychologischen Beeinflussung wird in diesen 13 Minuten (!) aufgeboten: Fröhliche „befreite“ Kinder werden vorgeführt, die unter dem Kugelhagel des „Regimes“ spielen müssen. In Ermangelung syrischer Aufständischer verkündet der Kommentar aus dem Off zum Ende des Films als abschließende Verriegelung der Propagandaphrasen im Stakkato: „Die libysche Formel - siegen oder sterben.“ „Syrien, der grausamste aller arabischen Polizeistaaten.“ Schon ein Blick auf die Landkarte würde ihn eines Besseren belehren. Es folgt weiter alles was wir von der Kampagne gegen Gaddafi kennen. „Leere Reformversprechen von Assad.“ „Gewalt gegen das eigene Volk.“ „Das Volk fordert nur noch eins: den Sturz Assads und sei es mit militärischer Unterstützung aus dem Ausland.“ „Das Volk fordert internationalen Schutz.“ „Der ganze Ort ruft nach Rache.“ „Das Volk will die Hinrichtung des Präsidenten.“ Kommt Ihnen das auch bekannt vor? Für jene die immer noch Frieden wollen und sich fragen, wieso die Syrer wie die Libyer unter Al Kaida-Knechtschaft gebracht werden sollen, gibt es nochmal den Kommentar ohne Logik oder Beweise: „Das Regime wird den Preis für seine Willkür zahlen müssen. Ein Kompromiss/Verhandlungen? Unrealistisch.“ „Dieser Aufstand lässt sich nicht mehr niederschlagen.“
Ein vom Westen öffentlich bezahlter und gesteuerter Krieg gegen Syrien hat begonnen, doch das deutsche GEZ-Fernsehen erzählt eine Version die jedem Internetnutzer die Zornes- und jeden der verbliebenen Journalisten mit Berufsethos die Wut-Röte ins Gesicht treiben müsste.
Doch es kommt leider noch dicker.
ZAPPenduster – Armbruster wird vom Bock zum Gärtner
Am 11. Januar legt ZAPP, das Medienmagazin des NDR nach, um besagtem SWR/NDR-Sammelsurium an Propagandaversatzstücken zu Lobhudeln und damit Wasser auf die Mühlen der Psycho-Kriegsführung zu geben. Um die Fata Morgana aus Homs zu verkaufen, werden ausgerechnet einige aus der Herde der schwarzen Schafe von Kairo präsentiert, denen kein seriöser Zuschauer mehr ein Wort abkaufen dürfte: Jörg Armbruster und Stefan Buchen.
Zitat Jörg Armbruster in ZAPP/NDR über offizielle Reisen nach Syrien (die es laut Film doch angeblich gar nicht gibt): "Ich denke, solche Reisen sind trotzdem wichtig, um eben solche Eindrücke mitzunehmen, um aber auch beurteilen zu können, wie denkt die andere Seite, die staatliche Seite eben, denn wir sind ständig bombardiert worden mit Informationen, die alle eines ausgesagt haben: Die Oppositionellen sind keine syrischen Oppositionellen, sondern vom Ausland eingeschleust." Dafür gibt es TAUSENDE Beweise. Wenn er es weiß, warum beschäftigt er sich nicht mit dieser These? Wenn es nicht stimmt, wieso widerlegt er nicht diese Berichte aus den USA, dem Libanon, der Türkei und Syrien über die Waffen- und Ausbildungslager? Weil Armbruster ein bestimmte ideologische Richtung vertritt, die der NATO. Beispiele gefällig? Er tut es gewöhnlich mit lächerlicher Theatralik oder eiskalten peinlichen Lügen, die bis zur Verheimlichung von Massakern gehen. Auch der andere NDR-Kronzeuge ist kein unbeschriebenes Blatt und gehört zu Armbrusters Propagandazelle von Kairo: Stefan Buchen. Erinnern Sie sich an die – zahllos widerlegte - kriegsrechtfertigende Behauptung der NATO, Gaddafi bombardiere sein eigenes Volk? Buchen behauptete sogar Gaddafi bombardiere mit Streubomben „sein Volk“.  Buchen, der zugibt, am Film gearbeitet zu haben, erzählt in ZAPP doch tatsächlich, die  oben erwähnte Story von der durch Assads Heckenschützen erschossenen Frau wäre stimmig, da es ja ein Internetvideo von der Leiche gäbe. Seit wann ist ein Bild von einer Leiche ein "Beweis" für die Täterschaft? Logik a la Buchen - proudly presented by ZAPP. Nebenbei bemerkt ist das für uns sonst durchaus interessante ZAPP gar nicht neu im Metier des Syrien-Bashings. Schon im Juni 2010 präsentierte der NDR ausgerechnet die Propaganda-Schmiede der ARD für Nahost, das Studio Kairo selbst, als Kronzeugen gegen Syrien und entschuldigt sogar die Verwendung von Videos aus dem Irak  für Propaganda gegen Syrien im ZDF als: „… es ist ein Fehler unterlaufen…“.
Man kann "Hinter der Fichte" Polemik nachsagen, aber nicht vorwerfen undifferenziert zu sein. Wir haben versucht, verantwortlichen objektiven Journalismus bei der Kairo-Gruppe auszugraben. NICHTS. Was wir neben Armbruster und seinen Kämpfern an der Propagandafront in Kairo gefunden haben? Frau Staude, die eine Gräuelgeschichte aus Libyen am Kairoer Schreibtsich erfand und sich selbst ein Bein stellte.
Unterm Strich – schlechte Aussichten für guten Journalismus in Sachen Syrien. Auf der ganzen Linie.
Anja Reschke gehört nun auch dazu...
Die Panorama- und ZAPP-Moderatorin Anja Reschke wirft den privaten Unterschichten-Kanälen gerne vor "Lügenfernsehen" zu sein.
Trotz allem Sarkasmus bleibt noch eine nüchterne Feststellung. Weder die Konzern- noch die Staatsmedien sind gewillt, auch nur ein Minimum an Seriosität aufzubringen. Die Erwähnung geschweige denn Erörterung der Folgen eines Krieges gegen Syrien (und Iran) auf die Zivilbevölkerung wird unterdrückt. Reschke übernimmt im Brustton der Überzeugung - im ZAPP-Bericht zu sehen - vollständig die Positionen der NATO-Propaganda. Die möglichen Wege zu einer Entspannung und zum Frieden werden nicht mal erwähnt. Angesichts eines drohenden Krieges, der unverkennbar auf einen Krieg gegen den Iran, die Eroberung Afrikas durch imperialistische Staaten und die Einkesselung Russlands und Chinas hinauslaufen soll, aber zunächst Nahost und dann die Welt erschütternd könnte, ein unentschuldbares Verhalten.
Die Luftangriffe auf Libyen, die Propagandalügen, die Tausenden Toten und Gefolterten von Libyen, die zerstörten Städte, das Chaos und die Herrschaft der Al Kaida dort, die Verluste der sozialen Errungenschaften, die Übernahme des Landes durch NATO-Konzerne, die Regierung aus US-Staatsbürgern mit libyschen Namen. Das alles wissen diese „Journalisten“ von Armbruster bis Reschke natürlich. Sie wissen was Syrien jetzt blüht. Wenn Sie Killer trotzdem als Rebellen verkaufen. bewaffnete Banden als „friedliche Demonstranten“ oder „Aufständische“ und eine ausländische heimliche Intervention als "Aufstand", ist das Vorsatz – und durch nichts zu entschuldigen, Frau Reschke.

Nachtrag 25. 1. 2012
Das Video von dem der Eindruck erweckt wurde, es handele sich um einen Journalisten der ARD, wurde auch schon "exclusiv" von der amerikanischen CNN am 29. 12. 2011 veröffentlicht. Mit ähnlichem Wortlaut.


Schlußsatz: "Hier glauben viele, dass wahre Veränderung nur aus Gewehrläufen kommen kann. "
Von Goebbels-Propaganda unterscheidet sich der Streifen in deutsch oder englisch nur in Ermangelung einer  schnarrenden Stimme. Sprechen Sie den Bericht von CNN und ARD aber mal im Ton der Nazi-Wochenschau nach - das Ergebnis ist verblüffend.
Urs1798 hat sich schon am 28. 12. 2011 die Tortur angetan und den Müll seziert. Lesens- und sehenswert.
Alles in allem der Beweis, dass die Propaganda NATO-weit koordiniert wird und die ARD bereitwillig mitmacht. Auch oder gerade ZAPP weiß wie das Spiel läuft und macht mit.

Wieder mal Armbrusters Adlatus Buchen
Stefan Buchen, der Gebührenfinanzierte mit der Lüge von Gaddafis Streubomben,  vom ARD-Studio Kairo hat, wie in ZAPP berichtet wird, das Material geschnitten, er erwähnt aber mit keineer Silbe, dass es nicht exklusives, sondern CNN-Material ist.

Freitag, 13. Januar 2012

Libyen/UNO: Keine 400 Fragen

Springer beißt sich an Wulff fest. Die Welt (Springers BILD für Besserverdienende) lenkt von den wirklich wichtigen Fragen der Weltpolitik ab und  heuchelt dem Volk am untauglichen - weil politisch bedeutungslosen - Objekt die ach so demokratie-verteidigende vierte Gewalt vor. Wenn ich die bis zum Erbrechen voyeuristische Fragenkaskaden von 400 (!) Fragen und Dutzenden Nachfolgefragen der Springer-Geier  zu einem Hauskredit von Christian Wulff sehe, stellt sich mir nur eine Frage:
Warum stellt die „Welt“ nicht mal angesichts der wirklich demokratie- und friedensbedrohlichen Vorgänge in der UNO den deutschen Verantwortlichen nicht eine einzige Frage? Es verlangt ja niemand sich wegen Kriegspropagandisten wie Cohn-Bendit die Finger schmutzig zu machen. Mein Vorschlag: Fragen Sie doch nur halbwegs so penetrant z. B. Herrn Theodor Rathgeber, den deutschen Unterzeichner (Nr. 20) des Briefes im UN-Menschenrechtsrat und die anderen nach ihrer Rolle zu Zeiten der Vorbereitung des NATO-Kriegs gegen Libyen in der UNO.
Nur 10 Fragen
1. Als sie am 21. 2. 2010 in Genf den Brief an Barack Obama, Catherine Ashton und die UNO mit der Forderung  unterschrieben, in Libyen „Alle verfügbaren Massnahmen und Druckmittel zu nutzen, um die Gräueltaten im ganzen Land zu beenden.“  (We urge you to use all available measures and levers to end atrocities throughout the country),welche Beweise lagen Ihnen da für „Bombardierungen des eigenen Volkes“ durch Gaddafi und die weiteren Behauptungen der libyschen Opposition vor? 2. Wurden von Ihnen die Behauptungen des Schweizer Staatsbürgers, aber libyschen Oppositionsvertreters Sliman Bouchuiguir von der Libyan League for Human Rights, der seine Zahlen (6000 von Gaddafi ermordete Zivilisten, im Februar!) vom NTC bekam, im UN-Menschenrechtsrat geprüft? 3. Halten Sie Sliman Bouchuiguir für eine vertrauenswürdige Quelle? 4. Wer, wenn nicht Sie, prüfte die „Beweise“? 5. Warum gab es keine Frist zur Überprüfung durch die UNO vor Ort? 6. Wer legte Ihnen den Brief vor? 7. Wie lange wurde er diskutiert bzw. hatten Sie Zeit die Vorwürfe zu überprüfen? 8. Haben Sie später irgendwelche Beweise für die Vorwürfe gefunden? 9. Ist Ihnen bekannt, dass der TV-Sender Sky von Saif Al Islam aufgefordert wurde, ihm die Orte der vom Sender ebenfalls behaupteten Gräueltaten wie Bombardements zu zeigen und es keine solchen Orte gab? 10. Was haben Sie oder der Menschenrechtsrat unternommen, um die - gerichtsfest beweisbaren - Gräueltaten der NATO und der wie auch immer genannten Kampftruppen in Libyen zu untersuchen oder wie im Falle des Briefs vom 21. Februar solche zu verurteilen und „den Einsatz aller Mittel“ zu fordern?

Weil es die Presse nicht macht, habe ich Dr. Rathgeber geschrieben. Seine Antwort werden wir, falls er zustimmt, vollständig veröffentlichen.
Doch die Leser von "HdF" kennen viele Menschenrechtsorganisationen, denen diese Fragen ebenfalls gestellt werden sollten.
Springer kann mit 400 Fragen Staub aufwirbeln, um zu vernebeln. 
Wir wollen mit ein paar wenigen Fragen für Klarheit sorgen.

PS.
Für jene die immer noch behaupten, in Libyen herrsche jetzt Demokratie und Freiheit und lachende Gesichter, wie der ARD-Nahost-Propaganda-Leiter Armbruster, für den bringen wir demnächst Erlebnisberichte aus dem Libyen von heute.

Samstag, 31. Dezember 2011

2012 - Imperialismus auf der schrägen Ebene.

Liebe Leser von "Hinter der Fichte", 
auch wenn viele unserer Mitbürger es noch nicht wahrhaben wollen. Wir erleben eine historische Zäsur.
Wie wir hier 2011 zeigten, nimmt der Imperialismus nach innen und außen offen antidemokratische bis faschistoide Züge an. Er revanchiert sich für die ihm im vergangen Jahrhundert durch die Warschauer Pakt- und die RGW- Staaten Osteuropas beigebrachten Niederlagen. Er rächt sich an den antikolonialistischen Befreiungsbewegungen in Afrika.
Der Imperialismus befindet sich weltweit in einer Krise nie dagewesen Ausmaßes, die er nicht beherrschen kann. Das macht ihn so aggressiv. Auch von uns kaum für möglich gehalten, bricht er unter Führung der USA und treuer Statthalter wie Großbritannien und Frankreich sogar unter Mißbrauch der UNO und zahlreicher Unterorganisationen Völkerrecht. Offene Eroberungskriege – Luftkriege gegen die Zivilbevölkerung souveräner UN-Mitgliedstaaten wie Libyen oder Pakistan oder früher Jugoslawien - werden als Friedensmissionen verkauft, obwohl die Toten in die Hunderttausende gehen. In Irak, Afghanistan und Libyen wird verbrannte Erde hinterlassen. Es herrschen Bürgerkrieg, Korruption und Chaos. Regierungen, Medien und Völker machen bereitwillig mit oder dulden die Verbrechen.

Dunkle Mächte?
Es gibt keine dunklen geheimnisvollen Mächte die irgendwo zentral Kriege und Propaganda steuern. Diese Theorie soll uns diskreditieren.
Der Imperialismus funktioniert objektiv, unabhängig vom Willen einer Verschwörerzentrale. Er braucht sie gar nicht. So wie Newtons Apfel unabhängig von dessen Wollen zur Erde fiel. Der Imperialismus ist gezwungen Krieg zu führen, Absatz- und Rohstoffmärkte zu erobern. Dieses Gesetz wirkt weltweit ohne Zentrale. Wenn wir das verstehen, suchen wir nicht weiter an der Oberfläche nach schuldigen Bösewichten a la Mr. No. Es ist das System. Wir kennen die am meisten aggressiven Kreise, die Anführer und die Vasallen. Sie gehen unter und wollen Millionen mit sich in den Tod reißen. Objektiv. Doch immer mehr wachen auf und wehren sich.
Das gibt uns die Zuversicht, dass dieses System überwunden wird. Es erodiert von innen. Es zerstört sich selbst. Es kann nicht anders. Die Frage ist nur, wie viele arglose Unschuldige es mit ins Grab nimmt.


Psycho-Bombardements gegen die eigene Bevölkerung
Wir alle sind im tagtäglichen Leben umgeben von Mitläufern oder gleichgültigen Opfern der Propaganda und wir fragen uns, wie diese bizarre Massenpsychose möglich wurde.
Der Imperialismus ist bei Strafe seines Unterganges gezwungen, die Massen in seinem Sinne zu indoktrinieren. Er betreibt dafür einen weltweiten Krieg gegen die eigene Bevölkerung – die psychologische Kriegsführung. Erinnern wir uns wie viele Unschuldige in Europa begeistert und freiwillig in den Ersten und Zweiten Weltkrieg marschiert sind. Für eine schwerst kriminelle Bande aus Politikern, Industriellen, Großgrundbesitzern und Banken. Ohne Grund also, aber den Kopf voller Pathos und Lügen. Irregeführt von Parteien des Kapitals und angeblicher „Opposition“.
Dieses Bild bot sich uns - 100 Jahre später - auch 2011. Parteien schwarz-gelb und rot-grün werfen sich die Bälle zu. Das farblich geteilte Volk marschiert in die vom Imperium gewünschte einheitliche Richtung, meinend es hätte sich freiwillig und demokratisch entschieden. Das ist sein Trugschluss. Die Massen übernehmen mehrheitlich die von den Konzern- und (nicht vergessen: kapitalistischen!) Staats-Medien vorgegebenen Positionen und meinen es wäre ihr eigene. Sie akzeptieren heute schon Krieg als „Frieden“, US-finanzierte Al Kaida-Truppen in Libyen als „Rebellen“, Grüne Kriegsbefürworter in Deutschland als Realpolitiker und HRE-Banditen und Loser wie Steinbrück sogar als Kanzlerkandidaten.
 

Wie gehen wir damit um?
Es hat keinen Sinn dem manipulierten Volk „Dummheit“ vorzuwerfen. Wir sollten nachsichtig sein. Die Menschen werden vorsätzlich im Hamsterrad gehalten. Sie haben nach einem langen Arbeitstag nicht die Kraft und oft nicht mal mehr den Willen, die übermächtige Matrix der komplexen Lügen zu durchschauen. Wir können sie nur „überraschen“ - mit Wahrheiten. Das erfordert viel Geduld. Es geht nicht anders. Man kann die „Einsicht“ nicht erzwingen.
Doch wir haben auch keinen Grund, uns von den Verführten beschimpfen zu lassen. Auf unserer Seite ist das Wissen. Wir denken selber. Das haben die Abgestumpften zu respektieren. Versteckt Euch nicht. Diskutiert. Ihr müsst Euch nicht verteidigen. Ihr seid nicht zu widerlegen! Wir haben die Fakten. "Hinter der Fichte" bietet eine Fülle davon. Da wir die objektive Wahrheit berichten, können wir nicht widerlegt werden. Wir amüsieren uns darüber, dass große Zeitungen wie u. a. die ZEIT es inzwischen ablehnen, auf uns zu verlinken, nachdem ihre Leser sie aufforderten, zu unseren Fakten Stellung zu nehmen.

Fakten vs. Propaganda
Es bleibt dabei: Der Iran hat keine Atombombe und hat noch nie einen Nachbarn angegriffen. Im Gegensatz zu den USA, die 63 Militärstützpunkte in aller Welt unterhalten und Millionen Tote auf dem Gewissen haben. Die USA ballern in Pakistan herum als wäre es Nevada und töten dort Menschen aus der Luft. Libyen wurde von imperialistischen Staaten überfallen, weil Gaddafi den Afrikanern Alternativen bot. Mit dem Gold-Dinar hätte er Afrika vom US-Imperium abgekoppelt und mit den riesigen Wasservorkommen den Krieg ums Wasser zugunsten der Afrikaner entschieden. Es gibt keine Beweise dafür, dass er "sein eigenes Volk" bombardiert hätte. Es gibt noch nicht mal gerichtsfeste Beweise für die libysche Schuld an Lockerbie. Das sind dieselben US-Lügen wie die von den Massenvernichtungswaffen im Irak. Die ganze Welt weiß es, aber die Regierungen laufen den Lügnern und Kriegsverbrechern aus Nordamerika weiter brav hinterher. Die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ in London ist ein Fake. Jeder weiß es, doch die Presse wiederholt auftragsgemäß die Lüge stoisch. Lässt Assad Beobachter ins Land, finden sie keine Beweise für die Anschuldigungen. Also werden welche organisiert. Russland erlebt eine von den USA finanzierte „Opposition“ um die wieder aufstrebende Großmacht zu destabilisieren. China ist der größte Gläubiger der USA und die stabilere Großmacht. Also werden „Dissidenten“ geschaffen, die in China keiner als solche kennt. So wie der seltsame Wei Wei, der als Architekt das Projekt Ordos 100 des Multimillionärs Cai Jiang, in den Sand setzte, an dem seltsamerweise 23 US-Firmen arbeiteten, aber nicht eine aus China.

Wir werden bald darüber berichten oder darüber wieso bei Gaddafis Mord spanisch gesprochen wurde. Vielleicht versuchen nun andere Blogs schneller zu sein. Gerne. Hauptsache, es wird die Wahrheit ans Licht gebracht. Es gibt kein Copyright für die Wahrheit.
Ab Januar sind wir wieder da. Mit Fakten für die hinter die Fichte Geführten.
Herzlichen Dank für all die lieben Wünsche zum Jahreswechsel, die vielen E-Mails mit Material und Hinweisen die uns 2011 wieder erreichten. Bleibt so aktiv. In unser aller Interesse.
Wir wünschen eine schöne Silvesterfeier – trotz alledem.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Hinter der Fichte - vor dem Krieg.

Liebe Leser,
auch "Hinter der Fichte" braucht mal eine schöpferische Pause. Wir sind aber da und bereiten die notwendigen Hintergrundinformationen für die zweifelsohne bevorstehenden Kriege vor.
Die Analyse und Enttarnung des Kolonialkrieges des Westens gegen Libyen war eine Sisyphos-Aktion; das Sezieren der damit einher gehenden Psychologischen Kriegsführung "gegen die eigene Bevölkerung" des sogenannten Westens eine weitere. Jetzt geht es darum sich zu konzentrieren. Lächerliche Figuren wie die Merkel oder Peer „systemisch wichtige Banken“ Steinbrück und wie sie alle heißen, zu geißeln ist überflüssig. Selbst auf dem Niveau einer knienden  Ameise müsste man begriffen haben, dass solche Dilettanten nur Werkzeuge der Herrschenden sind und sie unsere wertvolle Zeit nicht wert sind, sich damit auch noch detailliert auseinander zu setzen. Oder glaubt jemand wirklich, ein Kinderarzt und Bauchredner  wie Rösler habe das Zeug zum Wirtschaftsminister, ein Lackaffe wie Guttenberg das Zeug zum Verteidigungsminister; Hartz IV-, Agenda 2010- und Afghanistankriegs- Opportunisten wie Steinbrück, Steinmeier, Trittin, Özdemir hätten das Zeug zur Opposition? Ganz zu schweigen von peinlichen Wichtigtuern wie Westerwelle oder Gabriel…
Es gibt wichtiges: Der Weltfrieden ist bedroht.
"Hinter der Fichte" geht es darum, Grund und Anlass der derzeitigen kriegsvorbereitenden Hetze des Imperialismus gegen Iran, Syrien und Russland zu zeigen und zu analysieren. Bedeutsam ist es besonders, die Kontinuität der imperialistischen Kriegslügen zu zeigen.
Das von der UNO und der NATO angeblich vor einem Diktator zu rettende Libyen erlebte grausame Massaker durch die „Freiheitskämpfer“. Das Land versinkt im Chaos. Die deutschen Massenmedien von ARD bis ZDF, die einst die „Rebellenhochburgen“ - über denen jetzt die Al-Kaida-Flagge weht - hochjubelten,  schweigen die Misere jetzt tot. Niemand zieht sie zur Verantwortung! Dabei bestreitet keiner, die Bombardierung friedlicher Demonstranten in Libyen war eine Lüge! So wie die Irak-Kriegs-Lüge der Bush, Powell und Blair, denen von einem ernstzunehmenden Tribunal in Malaysia schwere Kriegsverbrechen nachgewiesen wurden. (Nicht zu vergessen Merkel, die sich für die Nichtteilnahme an diesem Kriegsverbrechen entschuldigte.) Wir erleben jetzt die wahrlich groteske Atom-Bomben-Lüge über den Iran oder die von den „friedlichen Demonstranten“ in Syrien, die vom bösen Assad erschossen werden.
Während Kriegsverbrecher, Opportunisten und Volk einträglich Weihnachten, das Fest des Friedens feiern, sterben in Libyen und Syrien so viele Menschen wie nie vor der Auslösung der Kriege durch die NATO.
Wir haben hier gewarnt – ohne Unterlass. Denn das Drehbuch ist immer das gleiche. Das tut sich auf, wenn man den ebenso von Großbritannien und USA herbeigelogenen völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien mit dem gegen Libyen vergleicht: 

Furchtbare Parallelen
Hier ist der Bericht von John Pilger von damals - 1999.
  
Akte des Mordens
18. Mai 1999
Der Raum ist mit den Leichen von der NATO in Surdulica/Serbien getöteter Kinder gefüllt. Manche sind nur noch an ihren Schuhen zu erkennen. Ein totes Kind wird von den Armen seines Vaters umfangen. Diese Bilder und viele andere sind nicht in Großbritannien gezeigt worden. Es wird heißen, sie seien zu schrecklich. Doch die Minimierung der Schuld des britischen Staates an kriminellen Akten ist normal; die Zensur geschieht durch Unterlassung und Mißbrauch der Sprache.
Der von den Medien verbreitete Eindruck von „Schnitzern“ der NATO ist falsch. Jedermann der die nichtveröffentlichte Liste der von der NATO angegriffenen Ziele überprüft, hat kaum Zweifel, dass eine absichtliche Terrorkampange gegen die Zivilbevölkerung von Jugoslawien geführt wird.
18 Krankenhäuser und Kliniken, mindestens 200 Kindergärten, Schulen, Colleges und Studentenwohnheime sind zerstört oder beschädigt, zeitgleich mit Wohnsiedlungen, Hotels, Büchereien, Jugendzentren, Theater, Museen, Kirchen und Klöster aus dem 14. Jhdt. aus der Weltkulturerbeliste.  Farmen wurden bombardiert, die Ernte in Brand gesetzt. Wie das  Freitagsbombardement auf die Stadt Korisa im Kosovo zeigt, gibt es keine Unterscheidung nach Serben und denen die man „retten“ will. Jeden Tag werden von der NATO dreimal mehr Zivilisten getötet als die geschätzten toten Kosovaren pro Tag in den Monaten vor den Bombardements.
Die Briten wird nichts über die Politik erzählt, die größtenteils von ihrer Regierung gemacht wird, um solch ein Gemetzel zu verursachen.  Das Heucheln der Politiker und die Lügen der „Sprecher“ macht die Nachrichtenagenda aus. Es gibt kein Gefühl der Abscheu für diese gänzlich illegalen Taten in weiten Teilen der Welt, für die Bestrafung von Milosevics Verbrechen mit noch größeren verbrechen und die kriegslüsternen Mätzchen von Blair, Cook und Robertson, die sich selbst zu internationalen Karikaturen gemacht haben.  
„Es gab keinen Bedarf an Zensur unserer Berichte. Wir waren usnere eigenen Zensoren.“ schrieb Philip Gibbs, der Times-Korrespondent von 1914-1918. Das Schweigen ist jetzt ein anderes; es gibt die Illusion einer umfassenden Berichterstattung, doch die Realität ist Gleichförmigkeit und Wiederholung und vor allem politische Sicherung für die Täter. Ein paar Tage bevor Make-Up- und Kameraleute im Jugoslawischen Fernsehzentrum getötet wurden, hat Jamie Shea, der Mann der NATO, an die Internationale Föderation der Journalisten geschrieben: „Es gibt keine Politik Fernseh- und Rundfunksender“ anzugreifen. Wo waren die Schreie der Empörung der bekannten Namen der BBC, von John Simpson abgesehen? Wer unterbrach das gegenseitige Schulterklopfen letzte Woche bei den Royal Television Society Awards? Schweigen. Die Neuigkeiten von Shepherd's Bush (Sitz der BBC, HB) sind, das die BBC-Sprecher jetzt pink, lavendel und blau tragen, was „es uns erlaubt, ein bisschen mehr unterhaltend in der Art zu sein, wie wir Stories diskutieren.“
Hier sind einige Nachrichten die sie weggelassen haben. Der Anhang zum Rambouillet Abkommen, der nicht in Großbritannien veröffentlicht wurde, zeigt den Plan der NATO, nicht nur den Kosovo zu besetzten, sondern ganz Jugoslawien. Das wurde nicht nur von Milosevic, sondern vom gewählten jugoslawischen Parlament zurückgewiesen, das eine UNO-Truppe vorschlug, um eine Friedenregelung zu überwachen: eine echte Alternative zu Bombardements. Clinton und Blair ignorierten das. Großbritannien greift zugleich zwei Länder an, die keine Bedrohung darstellen. Jeden Tag wird Irak bombardiert und fast nichts davon ist in den Nachrichten. Letzte Woche wurden 20 Zivilisten in Mosul getötet, ein Schäfer und seine Familie wurden bombardiert. Die Schafe wurden bombardiert. In den letzten 18 Monaten hat die Blair-Regierung mehr Bomben abgeworfen als die Torries in 18 Jahren. Die NATO hat schwere Verluste erlitten. Verlässliche alternative Quellen in Washington haben bis zu 38 Flugzeuge gezählt, die abgestürzt sind oder abgeschossen wurden und eine geheim gehaltene Anzahl von getöteten Amerikanischen und britischen Special Forces. Das wird natürlich unterdrückt. Proteste gegen die Bombardements widerhallen in der ganzen Welt: 100.000 Menschen sind auf den Straßen von Rom (einschließlich 182 Mitglieder des Parlamentes), Tausende in Griechenland und Deutschland, Proteste finden jeden Abend in Colleges und Stadthallen in ganz Großbritannien statt.  Fast keine wird berichtet. Ist es nicht außergewöhnlich, dass seit dem 30. April keine nationalen Meinungsumfragen mehr veröffentlicht wurden?
Normalisierung schrieb der amerikanische Essayist Edward Herman, hängt  von der Arbeitsteilung von Tun und rationalisieren des Undenkbaren ab, mit der direkten Brutalisierung und Töten getan von einer Gruppe von Individuen und die andere arbeitet an verbesserten Technologien (besseres Gas für die Krematorien, länger brennendes und mehr haftendes Napalm.  'Es ist die Aufgabe der Experten und der Mainstream-Medien, das Undenkbare für die allgemeine Öffentlichkeit zu normalisieren.'
Diese Woche wird das Undenkbare wieder normalisiert,  wenn die NATO die Bombardement sauf 700 pro Tag verdreifacht. Das schließt Bombenteppiche von B 52 –Bombern ein. Blair, Clinton und der undurchsichtige General Clark, Verteidiger des My Lai Massakers in Vietnam, töten und verstümmeln Hunderte vielleicht Tausende unschuldige Menschen auf dem Balkan. Keine Verzerrung von Verstand und Moral, noch Schweigen wird die Wahrheit vermindern, dass dieses Akte des Mordens sind. Und bis es eine Revolte der Journalisten und Sprecher gibt, werden sie ständig damit davon kommen. Das ist die Nachricht.

Beim Krieg gegen Libyen hat das Volk – paralysiert durch die Qualitätsmedien der herrschenden Klasse - wieder weggeschaut. Auch jetzt lässt das Volk die Rattenfänger marschieren, doch es läuft nicht mal mehr hinterher. Es schaut teilnahms- und tatenlos zu. Das Ergebnis ist dasselbe: Der IMPERIALISMUS greift sich ein Land nach dem anderen. Die Völker sitzen schunkelnd im Ballsaal der Titanic und glauben - obwohl sie die Geschichte kennen - sie würde den Eisberg nicht rammen. Unseres glaubt gar, Merkel, Steinmeier und Rösler auf der Brücke - mit „Seepferdchen“ statt Kapitänspatent - würden es davor bewahren. Im Wasser treiben Leichen aus Vietnam, Chile, Irak, Afghanistan, Syrien, Iran.
Obama schallt aus den Bordlautsprechern:  „Welcome home.“ 

Freitag, 9. Dezember 2011

Syrien/ZDF: Wichtige und unwichtige Bomben

Wie wichtig eine Bombe ist, richtet sich in Deutschland nach ihrer Bedeutung für die Propaganda. Sie unterscheidet nach wichtigen, berichtenswerten, nützlichen Bomben und unwichtigen Bomben.

Wichtige Bomben
1. Eine angebliche Briefbombe bei der Deutschen Bank in Frankfurt, die niemanden verletzt, ruft die Bundesanwaltschaft auf den Plan, so wichtig ist ihr Ackermann. Die hysterischen Staats- und Privatmedien machen einen „Bombenanschlag auf Ackermann“ daraus, obwohl die Bombe Ackermann natürlich nie erreicht hätte. Sie wissen was sie der Hand die sie füttert schuldig sind.
2. Fünf französische Soldaten (also die Guten) wurden von einer Bombe im Libanon verletzt. Die Bombe stammte
angeblich von der Hisbollah und die ist mit Syrien und Iran (den Bösen) verbandelt. Diese Bombe ist demzufolge ganz wichtig und schafft es in die ZDF Nachrichten.

Neun Bomben allein heute in Syrien

Und dann waren da noch die unwichtigen Bomben über die die deutschen Qualitätsmedien nicht berichten, denn es sind Bomben, die Terroristen in Syrien gelegt haben. Im Gegensatz zu den dem ZDF wichtigen Bomben forderte die in Syrien heute ein Todesopfer. Ein Mädchen, Iman Bassam Alloush, wurde getötet und viele Menschen verletzt.

Liste der unwichtigen Anschläge vom 9. Dezember
Die von den deutschen Anstalten verschwiegenen Bomben und Attentate von heute:
3 Bomben wurden im Raum Damaskus geräumt, 3 Bomben ferngesteuert gezielt vernichtet. Sie waren von bewaffneten Terroristengruppen (die NATO würde sie Freiheitskämpfer nennen) in verschiedenen Gebieten der Stadt platziert worden. Zwei davon waren vor Moscheen zum Freitagsgebet deponiert. Der Rest wurde in am Freitag ebenfalls sehr belebten Gegenden gefunden.
Terroristen deponierten zwei Bomben in Hama. Eine wurde entschärft, eine andere zur Detonation gebracht. Eine Bande eröffnete dort das Feuer auf ein Medizinisches (!) Zentrum und flüchtete.
Im Nordosten des Landes, in Abu Kamal, gab es eine Sprengstoffexplosion in der Stadt, ohne Verletzte.
In Idleb und Homs wurden syrische Sicherheitskräfte erschossen. Diese Toten finden nicht den Weg in die NATO-Medien.
Die Heuchelei der Konzern- und Staatsmedien ist evident.

Russland: Clinton bellt und die Propaganda heult mit der Meute

"Hinter der Fichte" hatte es vergangene Woche berichtet, der Westen will, ermutigt vom Fall Libyens und dem furchtsamen Einknicken vieler UNO-Staaten vor dem Imperialismus, das Kesseltreiben gegen Russland starten.


USA verlieren in Eurasien
Jedoch stemmen sich Russland und China erfolgreich gegen diese Expansionsstrategie und Putin ist einer der entschiedensten Verfechter enger Beziehung zwischen beiden Staaten und der Stärkung der Eurasischen Einheit. Damit schwindet auch das erhoffte eigene Gewicht der USA in der Region. Der Westen beklagt täglich seinen schwindenden Einfluss:
„Wir stellen eine Machtverschiebung nach Osten fest.“ 
Klaus Töpfer bei „Beckmann“ am 8. 12. 2011
Da Putin keinen Zweifel an der militärischen Entschlossenheit Russlands lässt, versucht es der Imperialismus wieder mal über die seit Jahrzehnten erprobte Strategie der Aufweichung von innen. Was bleibt ihm auch weiter übrig. Freilich finden sich dafür genügend Mietmäuler und „Oppositionelle“.

Die Opposition wird gemacht 
Für den von einem Eisernen Vorhang der Desinformation umgebenen EU-Bürger malt die einheimische Propaganda das völlig irreale Bild, die „Demokratie“ des Westens sei die einzig selig machende und die Welt strebe danach. Also fehlt es nur noch an der Opposition. Damit das Bild auch stimmt, steuern zum einen die inländischen Medien ihren Teil mit selektiver Berichterstattung über die „Oppositionen“ bei und zum anderen finanziert der Westen – allen voran die USA – massiv die Schaffung eben jener „Oppositionen“ in den Feind-Ländern des Imperiums. So erfüllt sich dann die selbstgestellte Prophezeiung des Imperialismus.
Das sieht in den Medien dann so aus:
nt-v regt sich darüber auf, dass Shibanova „eine Wahlbeobachterin“ der Organisation Golos von russischen Zoll festgehalten wurde und man an ihren Laptop wollte. Dabei sollte doch n-tv wissen, dass der amerikanische, britische, deutsche Zoll jährlich Tausende Laptops einkassiert, überprüft und - schwupps - sogar mit Trojanern versieht. Was würde der US-Zoll tun, wenn ein von den Russen finanzierter „unabhängiger Wahlbeobachter“ ein- oder ausreist? Würde n-tv überhaupt berichten, wenn der seinen Laptop abgeben müsste?
Die ARD posaunt unter permanenter Verwendung martialischer Bilder, das Moskauer Stadtzentrum gleiche einer Festung und sie teilt auch gleich die Termine der Demonstrationen mit und, dass man sich über soziale Netzwerke dazu anmelden könne. Wie hilfreich!
Zutreffend die Bemerkung Putins, dass (die selbst bei dickstem Fell langsam unerträgliche Domina) Clinton sich über die Wahlen aufgeregt habe, „dass sie weder ehrlich noch gerecht seien. Und das, obwohl sie noch keine Materialien von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorliegen hatte.“
Bezeichnend auch, wie plötzlich die Westmedien am Wahlabend von "Betrug" etc. losbrüllen, als sich herausstellt, dass weder bei den Wahlen noch auf der Straße die von der NATO-Clique finanzierte Opposition einen Fuß in die Tür bekommt. Bevor Clinton der Meute der Psycho-Krieger am 4. 12. 2011 die Marschroute vorgab, gab es keine Beschwerden der internationalen Wahlbeobachter. Das erfährt der meinungsfreie ARD-ZDF-RTL-BILD-Konsument natürlich nicht:
„Die Parlamentswahl in Russland verläuft nach Worten der israelischen Beobachterin Ruhama Avraham auf einem sehr hohen Niveau… Der britische EU-Parlamentsabgeordnete Nick Griffin hat nach eigenen Angaben bereits drei Wahllokale geprüft, wo er mit Beamten, Polizei und Wahlstabsvertretern gesprochen habe. ‚Sie waren überrascht, als ich erzählt habe, wie offener das Wahlsystem in Russland im Vergleich zu Großbritannien ist‘, sagte Griffin…. ‚Vorerst haben unsere Wahlbeobachter keine Einwände. Sie betonen, dass alles sehr transparent abläuft‘, sagte der polnische Abgeordnete Mateusz Piskorski, Chef des Europäischen Zentrums für geopolitische Analysen.“

Falls es noch irgendeinen Zweifel am fremdgesteuerten Charakter der „Opposition“ gibt, schaue man sich nur die offiziellen Zahlen der USA über die Finanzierung ihrer russischen Wühler an. Allein die Auslandspropagandaorganisation NED des Kriegs-, Folter- und Todesstrafen-Staates (irgendwelche Argumente dagegen?) finanziert über 50 Organisationen in Russland die sich - ausgerechnet - mit „Menschenrechten“ befassen sollen. Irgendwie komisch oder? Darunter übrigens die (zudem auch von der EU kofinanzierte) Organisation „Golos“, deren von n-tv bedauerte Wahlbeobachterin vor dem EU-Parlament diese Woche über ihre Arbeit Rechenschaft ablegen wollte.

Die russische "Beobachtungsstelle" heisst Golos
Shibanova steckt hinter dem Projekt „Landkarte der Verstöße“. Da kann jedermann ohne irgendeinen Beweis jedwede Behauptungen über die Wahlen in Russland hochladen, die dann als „Verstöße gegen freie Wahlen“ vom Westen für die psychologische Kriegsführung genutzt werden.  Wir kennen dieses Verfahren von der völlig basislosen Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates gegen Libyen, die auf  komplett ungeprüften Zahlen und Vorwürfen des NTC herbei gelogen wurde. USA, EU und Medien benutzen dieses Verfahren auch, im Falle Syriens wo sogar eine nicht existente Beobachtungsstelle für die Propaganda benutzt wird.

Der ehemalige KP-Chef Gorbatschow fordert freie Wahlen
Zwei weitere Freunde des Westens werden bei solcher Gelegenheit gegen Russland aus der Versenkung hochgezogen. Zum einen der Lügner, hinreichend als Wendehals kompromittierte und kaum noch diskutierenswerte Gorbatschow. Er wird höchstens noch von einer Restmenge im Westen hofiert und als netter Opa für Galas und Propaganda eingekauft (mit 100.000 $ pro Auftritt fast ein Schnäppchen). Während er in Russland schon seit 20 Jahren ein belächeltes Mauerblümchendasein fristet, wird der Rentner in Deutschland immer noch gehypt. Für ein, zwei Sätze bei der ARD ist er immer gut: "Auch der frühere sowjetische Staatschef Michael Gorbatschow reihte sich in die Reihe der Kritiker ein und forderte Neuwahlen." Verschämt vermeidet der Westen selbst geringste Spuren seines Lieblingsopportunisten zu seiner Funktion als "Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion" zu nennen und ruft ihn bescheiden Staatschef.

Korruption in Russland und Deutschland
Die andere Figur ist Alexej Nawalny/Aleksei Navalny der der Versuchung nicht widerstehen konnte und sich nach seinen Enthüllungen von Korruptionsfällen zum Kämpfer gegen Putin aufschwingt. Der Westen spielt ihn dankbar zum Helden hoch und vergisst geflissentlich, dass im freien Westen Julian Assange für seine Enthüllungen lebenslange Haft in den USA droht oder, dass Korruption in Russland beim Namen genannt werden darf, während in Deutschland Schäubles „vergessenes“ Schwarzgeld, Kochs „jüdisches Vermächtnis“ und Kohls „Ehrenwort“ schlicht straffrei bleiben und  die deutsche Presse brav den verordneten Maulkorb trägt. Deutschland hat das "Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption" bis heute nicht ratifiziert. Russland schon 2006.
Über Nawalny wird noch genug zu reden sein. Es ist alarmierend genug, wie die BILD ihn hochjubelt und zum Mann macht, der sich "furchtlos gegen Putins Machtapparat stemmt."
Er steht erst am Anfang seiner Karriere als Liebling des Westens und Gaukler. (Ich empfehle das wieder hochaktuelle Buch "Der Gaukler" von Harry Thürk von 1978 (!), das verständlicherweise im Westen "kontrovers diskutiert" wurde.)

Es bleibt dabei
Die Russische Föderation soll medial, politisch, wirtschaftlich und militärisch umzingelt und von innen erodiert werden. Dies im Sinn, erklärt sich die allgegenwärtige Hetze.
Clinton bellt zwar, doch Russland ist nicht Libyen und die Karawane zieht weiter. Von Napoleon über Hitlerdeutschland bis zur NATO bissen sich die Imperialen an Russland die Zähne aus. Allerdings unter Millionenopfern an Russen und Millionen anderer Europäer.
Aber auch noch nie befand sich der Imperialismus in einer derartigen Existenzkrise und seinem höchsten Stadium. Es gibt kein Verbrechen, das er nicht zu begehen im Stande ist.
Dies im Sinn, erklärt sich die russische Haltung.

Update
Das hat Putin wirklich gesagt
Das von der ARD verballhornte Statement Putins, "Hunderte Millionen Dollar aus dem Ausland seien eingesetzt worden, um die Wahlen zu beeinflussen." lautet wörtlich so:
„Wir sind verpflichtet, unsere Souveränität zu schützen und werden darüber nachdenken müssen, wie die Gesetzgebung optimiert werden kann, wie diejenigen, die im Auftrag ausländischer Staaten auf innerpolitische Prozesse einwirken, stärker zur Verantwortung gezogen werden können“, sagte Putin am Donnerstag in einer Sitzung der von ihm gegründeten Volksfront. 
„Wenn Gelder aus dem Ausland in die politische Tätigkeit im Inland fließen, muss uns das zum Nachdenken bringen“, so der Präsidentschaftskandidat der Kreml-Partei für die Wahlen im März. Besonders unzulässig seien dabei ausländische Geldspritzen für Wahlprozesse. In diesem Zusammenhang sprach Putin von Millionenbeträgen aus dem Ausland, die derzeit ausgegeben würden und wies darauf hin, dass das russische Gesetz Wahlbeobachtern ihre Tätigkeit unter anderem in den Wahllokalen des Landes erlaube, was etwa in den USA gänzlich unvorstellbar wäre."
„Wir haben nichts dagegen, dass internationale Wahlbeobachter den Wahlprozess beobachten“, führte der russische Premier aus. „Aber wenn begonnen wird, irgendwelche inneren Organisationen zu ‚montieren‘, die angeblich unsere nationalen sein sollen, aber in Wirklichkeit über ausländische Gelder finanziert werden und im Rahmen der Wahlprozesse ihre Nummer aufführen, zu der ein anderes Land die Musik angibt, dann ist das unzulässig und wir müssen unsere Gesetzgebung prüfen, wie diese arbeitet, wie effektiv sie ist und welche Gelder da hineingepumpt werden.“
Wir haben es mal gezählt. Jede Tagesschau-Sendung enthält mindestens 2/3 Lügen, Schönfärberei, Hofberichterstattung und Desinformation. Die korrekte Quote liegt wohl höher, weil wir die Wetterberichte nicht überprüfen.
Es nervt, doch die NATO-Propaganda lässt uns allen keine andere Wahl: Jedes Wort der Anstalten muss überprüft werden. Sie lügen halt wie gedruckt.

ZDF: Der Intendant lacht über toten Gaddafi

Ein Herr lacht. Was hat ihn so heiter gestimmt?


Der Herr heißt Markus Schächter, laut Süddeutscher Zeitung unionsnaher Journalist; einst Chef der Öffentlichkeitsarbeit im CDU-geführten Kultusministe­ri­um Rhein­­land-Pfalz. Heute ist der lachende Mann Intendant des ZDF und Professor an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Er hat Geschichte, Politik, Publizistik und Reli­gions­­wis­senschaften in Deutschland und Frankreich studiert. Im Beisein seiner Gattin würde er nicht über einen Herrenwitz lachen.
Wir sehen ihn hier zu Beginn in der letzten „Wetten, dass…“-Sendung des Staatssenders. Der schrille Gottschalk hat eben in HD und live in Schächters Sender einen abartigen Witz, über den bestialisch ermordeten Muammar Gaddafi abgesondert. Darüber lacht Herr Schächter.
Wie Schächter freut sich auch ein BLÖD-Blatt ohne Wirtschaftsteil und Feuilleton diebisch über Gottschalk. 
"Sein letzter Auftritt war ein fulminantes Feuerwerk von Sprüchen. 'Es ist die allerletzte Sendung. Ich bin der letzte Clown, der noch unterwegs ist. Gaddafi ist weg, Berlusconi ist weg.'“ BILD 4. 12. 2011
Im Medien-Magazin DWDL schreibt dazu gar ein Alexander Krei allen Ernstes
"Ich bin der letzte Clown, der noch da ist", scherzte er gleich zu Beginn der Sendung und ergänzte: 'Berlusconi ist weg, Gaddafi ist weg.' Wie kaum ein anderer fand Gottschalk bis zuletzt stets den richtigen Ton….“
Gottschalk, der für seine Betroffenheit gelobt wurde, als ein Kandidat sich auf der Jagd nach Ruhm bei ihm den Hals brach, erheitert sich über einen zu Tode Gefolterten und verunglimpft ihn – der allgemeinen politischen Vorgabe folgend- als Clown. Gottschalk ist ein Hofnarr der herrschenden unfeinen Gesellschaft und deshalb sind diese „Witze“ nicht spontan. Sie sind Ausdruck einer gezielt erzeugten politischen Dummheit und Abstumpfung - und gewollt. Sonst würde sein Boss nicht darüber lachen.

Man kann so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen. In einem Sender mit Milliardenbudget und Tausenden Mitarbeitern passiert nichts grundlos. Gaddafi wird umfassend diffamiert - wie das ZDF in seiner heute-show zeigt. Das ZDF vertritt wie kaum ein anderer Sender konsequent imperialistische Ideologie, wie heute wieder die Berichterstattungen zu Syrien und Russland zeigen. Selbst winzige Feigenblätter wie "Neues aus der Anstalt" sind nach Georg Schramm zur Pseudokritik kastriert worden.
"Die meisten ARD-Anstalten und auch das ZDF sind im weiteren Sinne Regierungsfernsehen geworden. In ihren Gremien spielen politische Parteien und politisch verortete 'gesellschaftliche Gruppierungen' entscheidende Rollen. Unter den Senderhierarchen finden sich etliche, die antizipieren, was unter Umständen in der jeweiligen Staatskanzlei als Problem gesehen werden könnte."
Kurt Kister, Süddeutsche, 11. 9. 2007