Ein Agententhriller. Journalisten können sich offenbar in Syrien frei bewegen. Doch es kann sie das Leben kosten.
Gestern erst berichteten wir hier über die Lüge der ARD, Syrien ließe keine Journalisten ins Land. Dass dies kompletter Unfug ist, ist inzwischen bekannt, wird aber täglich in den Konzern- und Staatsmedien wiederholt.
Gestern erst berichteten wir hier über die Lüge der ARD, Syrien ließe keine Journalisten ins Land. Dass dies kompletter Unfug ist, ist inzwischen bekannt, wird aber täglich in den Konzern- und Staatsmedien wiederholt.
ZDF-Mann Ossenberg im Dezember in Syrien auf einer Pressetour |
Einer dieser offiziellen Journalisten in Syrien war Gilles Jacquier. Er kam am 11. Januar in Homs tragisch ums Leben. Unstrittig wurden er und andere durch Granatwerferbeschuss getötet oder verletzt. Das Feuilleton (!) der FAZ versucht wie nicht anders zu erwarten, im Gleichschritt mit BILD und wie viele andere private oder staatliche Gleichstrommedien den Eindruck zu erwecken, es sei ein Hinterhalt der Syrer gewesen. Siebenhundert Artikel bringen im Netz – gegenseitig abschreibend - dieses Märchen unters Volk. Voltaire.net und andere bringen heute die glaubhaftere Variante der Todesumstände.
Auf eigene Faust
„Am Vorabend hatte der Reporter die auf seine Anfrage organisierte Pressereise verlassen, indem er versicherte, dass er nicht an für ihn organisierten Zusammentreffen mit politischen und religiösen Führern interessiert war. Er hatte ein privates Fahrzeug ausgeliehen, um sich dort vollkommen frei bewegen zu können und die Personen, die ihm geholfen hatten ein Visa zu erhalten von jeglicher Verantwortung entbunden. Zur Zeit der Ereignisse befand sich der gefallene Journalist mit französischen und belgischen Kollegen in der Nähe einer Pro-Regierungs-Demonstration. Eine erste Rakete, von einer tragbaren Raketenbasis abgeschossen, hat Demonstranten getroffen, und acht Personen getötet. Nachdem er auf eine Terrasse gestiegen war, um die Lage zu studieren, haben sich Herr Jacquier und sein Kameramann den Leichen genähert um sie zu filmen, als eine zweite Rakete in der Nähe einschlug, und den französischen Reporter tötete und seinen Kollegen stark verletzte.“Heute nun meldet sich auf PsyOps Thierry Meyssan zu Wort und berichtet über einige Hintergründe (engl.).
Gilles Jacquier - Ein Opfer von Terroristen und der Propaganda
Gilles Jacquier verweigerte in Homs die Begleitung durch die syrischen Sicherheitskräfte. Er wollte ohne deren Eskorte los, mit der Begründung, diese dienen nur dem Druck auf die Journalisten. Gilles Jacquier glaubte nicht an die Terroristen in Homs. Er glaubte wohl die Propagandageschichten des eigenen Apparates, Gefahr drohe nur von „Assad-Scharfschützen bei einer Anti-Assad-Demo, die friedliche Demonstranten beschießen.“ Die Syrer sagten ihm, dass es jeden Tag, seit Monaten, Raketenangriffe aus dem Viertel der „Aufständischen“ gegen die alevitischen Viertel gebe. Er und andere haben es nicht geglaubt und wurden von einem RPG-Geschoß getroffen.
Spannend ist, was dann passierte.
Agenten werden evakuiert
Seine Leiche wird ins Krankenhaus von Homs zur Obduktion gebracht, um die Todesursache zu erforschen und zu dokumentieren. Ein Standard-Procedere auf der ganzen Welt. Doch da kommt sofort mit einer Sondermaschine der französischen Regierung der Botschafter Frankreichs von Damaskus nach Homs geflogen. Wie fürsorglich, möchte man meinen. Aber er kam, um die Leiche noch vor der Autopsie abzuholen! Äußerst ungewöhnlich. Normal wäre, die Obduktion der zuständigen Gerichtsmedizin von Homs abzuwarten, wie sie überall auf der Welt vor Ort durchgeführt wird, auf Wunsch auch französische Experten hinzuzuziehen und solange zu warten bis diese eintreffen. Ganz im Gegenteil in diesem Fall. Der Botschafter verweigert die Autopsie und nimmt die Leiche mit. Ein beispielloser Vorgang. Er verlangt auch von dem Begleiter Jacquiers einem „Journalisten“-Kollegen, der gerade erst um die Verlängerung seines Visums nachgesucht hatte, und von anderen „Journalisten“ der Gruppe, sofort mit ihm zu kommen. Im Galopp geht es in einem gepanzerten Konvoi zum Flugplatz wo die Sondermaschine wartet. Die Maschine fliegt direkt nach Paris wo noch in der Nacht, ebenfalls in Hochgeschwindigkeit, die Autopsie stattfindet, noch bevor – wie dann wenigstens üblich – syrische Gerichtsmediziner daran teilnehmen konnten. Nicht mal nach dem Absturz Kaczinskis in Smolensk flogen polnische Experten nach Russland und sammelten hektisch seine Überreste ein, um sie in Warschau zu untersuchen. Was ist also so außergewöhnlich an diesem Mord an Gilles Jacquier, dass höchste Regierungsstellen aktiv werden und eine im Wortsinne mordsmäßige Eile an den Tag legen, die nicht mal beim Tode eines Staatspräsidenten üblich ist? Das sieht doch eher wie eine Kommandoaktion aus?!
Und tatsächlich deutet vieles darauf hin; mehr jedenfalls als die Story vom tapferen „Kriegsberichterstatter“. Nehmen wir mal an, Gilles Jacquier wäre ein Mitarbeiter des französischen Geheimdienstes unter der Tarnung eines „Kriegsberichterstatters“ wie wir es vom Libyenkrieg her kennen. Worauf passen die folgenden Ereignisse besser?
Als er das erste Mal nach Syrien kam, teilte er dem Informationsministerium mit, er wolle über die syrische Armee berichten und bat darum, „eingebettet“ zu werden. Im Fachjargon bedeutet das, als ständig akkreditierter Journalist die kämpfenden Truppen zu begleiten und sich dort frei bewegen zu können. Schon etwas dreist für den Reporter einer zweifellos feindlichen Macht. Zumal westliche Reporter grundsätzlich nicht über die Standpunkte der Gegenseite berichten. Oder haben Sie im Libyenfeldzug jemals einen Bericht aus der libyschen Armee gesehen?! Doch nicht nur dies. Er wollte auch bestimmen welche Einheit er „begleiten“ würde, nämlich ausgerechnet jene Brigade die vom Bruder Assads befehligt wird. Dreist und als Spionageabsicht durchschaubar, aber man kann es ja mal probieren. Natürlich verweigerten die Syrer das Ansinnen.
Dann gibt es noch eine Parallel-Story. Im Dezember werden iranische Ingenieure in Homs von den „Aufständischen“ entführt. Von den Geiseln werden Fotos gemacht. Allerdings werden die von den Kidnappern – die Entführung von Zivilisten ist kriminell, oder nicht? - nicht mit einem Erpresserschreiben an die iranische Regierung geschickt, um irgendwelchen Forderungen zu begründen. Die Fotos erscheinen stattdessen unverpixelt in – Paris! Im Magazin „Paris Match“. Die politische Absicht und Botschaft nach Teheran ist offensichtlich. Die Fotos hatte – welch Zufall - die „Freundin“ von Gilles Jacquier geschossen, die mit ihm nach Syrien einreiste. Unstrittig gibt es also auch eine Verbindung der „Journalisten“-Gruppe von Gilles Jacquier zu den aufständischen Terroristen von Homs.
Nun erklärt sich die Hektik, mit der Frankreich die „Journalisten“ evakuierte. Zum Zeitpunkt des Mordanschlages auf Gilles Jacquier wußte Frankreich natürlich nicht, dass es sich um einen eher zufälligen und ungezielten Anschlag handelte. Man musste davon ausgehen, dass die Gruppe aufgeflogen war. Deshalb zog Frankreich alle als "Journalisten" getarnten Leute ihrer Homser Gruppe im gepanzerten Konvoi zusammen und brachte sie ausser Landes. Der Treppenwitz der ganzen Geschichte ist, dass einem Journalisten die Evakuierung verwehrt wurde, als der Botschafter und das Team in die gepanzerten Fahrzeuge stieg: Dem Repräsentanten der französischen Nachrichtenagentur AFP. Den ließ man wie Thierry es sagt „Auf dem Schlachtfeld“ zurück. Er war also offenbar der einzige echte Journalist.
Und tatsächlich deutet vieles darauf hin; mehr jedenfalls als die Story vom tapferen „Kriegsberichterstatter“. Nehmen wir mal an, Gilles Jacquier wäre ein Mitarbeiter des französischen Geheimdienstes unter der Tarnung eines „Kriegsberichterstatters“ wie wir es vom Libyenkrieg her kennen. Worauf passen die folgenden Ereignisse besser?
Als er das erste Mal nach Syrien kam, teilte er dem Informationsministerium mit, er wolle über die syrische Armee berichten und bat darum, „eingebettet“ zu werden. Im Fachjargon bedeutet das, als ständig akkreditierter Journalist die kämpfenden Truppen zu begleiten und sich dort frei bewegen zu können. Schon etwas dreist für den Reporter einer zweifellos feindlichen Macht. Zumal westliche Reporter grundsätzlich nicht über die Standpunkte der Gegenseite berichten. Oder haben Sie im Libyenfeldzug jemals einen Bericht aus der libyschen Armee gesehen?! Doch nicht nur dies. Er wollte auch bestimmen welche Einheit er „begleiten“ würde, nämlich ausgerechnet jene Brigade die vom Bruder Assads befehligt wird. Dreist und als Spionageabsicht durchschaubar, aber man kann es ja mal probieren. Natürlich verweigerten die Syrer das Ansinnen.
Dann gibt es noch eine Parallel-Story. Im Dezember werden iranische Ingenieure in Homs von den „Aufständischen“ entführt. Von den Geiseln werden Fotos gemacht. Allerdings werden die von den Kidnappern – die Entführung von Zivilisten ist kriminell, oder nicht? - nicht mit einem Erpresserschreiben an die iranische Regierung geschickt, um irgendwelchen Forderungen zu begründen. Die Fotos erscheinen stattdessen unverpixelt in – Paris! Im Magazin „Paris Match“. Die politische Absicht und Botschaft nach Teheran ist offensichtlich. Die Fotos hatte – welch Zufall - die „Freundin“ von Gilles Jacquier geschossen, die mit ihm nach Syrien einreiste. Unstrittig gibt es also auch eine Verbindung der „Journalisten“-Gruppe von Gilles Jacquier zu den aufständischen Terroristen von Homs.
Nun erklärt sich die Hektik, mit der Frankreich die „Journalisten“ evakuierte. Zum Zeitpunkt des Mordanschlages auf Gilles Jacquier wußte Frankreich natürlich nicht, dass es sich um einen eher zufälligen und ungezielten Anschlag handelte. Man musste davon ausgehen, dass die Gruppe aufgeflogen war. Deshalb zog Frankreich alle als "Journalisten" getarnten Leute ihrer Homser Gruppe im gepanzerten Konvoi zusammen und brachte sie ausser Landes. Der Treppenwitz der ganzen Geschichte ist, dass einem Journalisten die Evakuierung verwehrt wurde, als der Botschafter und das Team in die gepanzerten Fahrzeuge stieg: Dem Repräsentanten der französischen Nachrichtenagentur AFP. Den ließ man wie Thierry es sagt „Auf dem Schlachtfeld“ zurück. Er war also offenbar der einzige echte Journalist.
Erstaunlich wie bei Kenntnis der vom Mainstream verschwiegenen Informationen die FAZ/BILD-Propaganda in einem anderen Licht erscheint.
Fazit:
1. Die Räuberpistole "Heimlich in Homs" (s gestern) musste nicht heimlich gedreht werden. Die ARD bastelte wohl aus Propaganda- und Promotionzwecken eine finstere Story um ihr Gangsterstück. Dass Syrien keine Journalisten ins Land lässt, ist eine Lüge.
2. Wie selbst die NATO-Quellen bestätigen, sind viele westliche Journalisten im Land. Sie können sich, die Aktion von Gilles Jacquier zeigt es, unabhängig bewegen und sind nicht gezwungen, an den vorbereiteten Veranstaltungen teilzunehmen.3. Gilles Jacquier kam bei einem terroristischen Angriff der vom Westen bezahlten „Freien Syrischen Armee“ auf eine friedliche Pro-Assad-Demo ums Leben. (Diese echten von Terroristen getöteten Syrer sind in Deutschland keine Schlagzeile wert, im Gegensatz zu den fiktiven Opfern der gefakten "Beobachtungsstelle für Menschenrechte" oder zu einem westlichen Journalisten.)
4. Die Story zeigt: Von der NATO wird, wie schon im Libyenkrieg, auch in Syrien „journalistische Tätigkeit“ als Deckmantel für Terrorakte, Spionage, Sabotage und die Organisation einer bewaffneten Untergrundarmee benutzt. So wird wohl eher verständlich, dass ein Staat wissen will, was diese „Journalisten“ so treiben.
5. Die beispiellose „Fürsorge“ des Botschafters zeigt, wie die Zusammenarbeit von Außenamt und Geheimdienst funktioniert, wenn es darum geht, die eigenen Agenten in Sicherheit zu bringen und Spuren für die Kriegsvorbereitungen der NATO im Land zu verwischen.