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Freitag, 4. Juni 2010

Die Apathie wird amtlich – Wulff.

Politbüro und Zentralkomitee 2.0 haben fertig. Die Menschen verlassen das Land. Es gibt keine Antworten, geschweige denn Lösungen. Stattdessen Abducken und Aussitzversuche; höchstens hektisches Nachfolger-Geflicke weitab der Realität. Das erinnert fatal an 1989. Die verantwortlichen Galionsfiguren verlassen plötzlich ohne Ankündigung das sinkende Schiff. Die Rücktritte von Koch und Köhler sind ein Symbol für die Schlagseite und den Zoff hinter den Kulissen. Die ersten Abgänge sind nicht die letzten und machen schmerzhaft klar: Die Geister die sie riefen werden sie nicht mehr los, weil die Ursachen der Krise keine personellen oder banken-kriminellen, sondern gesellschaftliche sind. Kopflos versuchen die TäterInnen mittels Rochaden bei den Personen, die aussichtslose Lage zu lindern. Angstgelähmt von der Ausweglosigkeit werden die wirrsten Ideen öffentlich diskutiert, wie z. B. ausgerechnet Schwarzgeld-Schäuble (CDU) zum Bundespräsidenten zu machen. Wie krank, wie ignorant ist diese politische Klasse! Mal abgesehen davon, dass der Bundespräsident eine praktisch überflüssige scheindemokratische Institution ist – auch Ernie und Bert könnten den Job machen, ohne dass Schaden entstünde – könnte man mit einer integeren, intellektuellen und breit akzeptierten Persönlichkeit wenigstens ein Zeichen für eine Orientierung nach vorne setzen - für wenigstens den Willen zu neuen Ansätzen. Das ist nicht gewollt. Ich erinnere nur an den Umgang mit dem grossen Stefan Heym, der eine herausragende Persönlichkeit und Integrationsfigur war, aber von der konservativen Fraktion um Schmiergeld-Kohl beispiellos demonstrativ beleidigt und missachtet wurde. In dieser erzimperialistischen Lakaienrepublik der Mittelmäßigkeit und Verlogenheit, wird es keine den Menschen dienenden Veränderungen geben. Im Gegenteil, das alte Parteigezänk und -gezerre wird fortgesetzt und maximal optische Korrekturen ins Auge gefasst: Die süße Ursula von der Leyen (CDU) könne es doch machen oder der stromlinienförmige nette Schwiegermuttertyp Wulff (CDU), den die Mitläufer mögen werden. Er ist amtsmüde und hätte wohl als nächster die Brocken hingeworfen. Wulff tritt die Flucht nach vorne an und soll es nun tatsächlich übernehmen - nur mit einem Babyface ausgerüstet. Das sind die Lösungsansätze der Regierenden in Zeiten der offen ausgebrochenen Krise!
Doch auch SPD und Grüne sind gleichermaßen instinktlos und kurzsichtig. Wie ist sonst die Nominierung von Gauck zu erklären, der wie Merkel den Kopf erst während der Wende aus der Deckung steckte? Gauck würde mit der anhaftenden Stasi-Jäger-Symbolik die Spaltung der Deutschen untermauern. Keine politische Erfahrung. Keine breite Akzeptanz. Was steckt hinter der aussichtslosen Aufstellung des protestantischen Pfarrers, den die Mainstreampresse mag (schon das sollte ein Vorsicht-Signal sein) und Springer gar bejubelt? Eine unterschwellige Ankündigung, dass der eigentliche Feind links
steht (wo keine Spenden von Banken und Industrie hingehen und man unbeeinflusst die Wahrheit sagt). Eine einigende Konsensfigur nicht gewollt ist. Auch die rosa-grünen um den Pop-Beauftragten der SPD bleiben somit beim parteipolitischen Schmalspur-Denken und dem Fähnlein im Wind. Gauck bestätigt das heute auch indem er sagt, er wolle dahin gehen, wo die die bestimmen es haben wollen. Dabei gäbe es genügend akzeptable Kandidaten. Wie wäre es denn mit Georg Schramm? Oder Friedrich Schorlemmer, der heute SPD-Mitglied, schon vor 1989 in der DDR Oppositioneller war und sicher auch auf dem linken Flügel akzeptiert werden würde, wenn es denn eine Figur für alle sein soll? Doch das ist auf der SPD-Grünen-Opportunisten-Seite nicht gewollt. Das Gauck-Signal ist eindeutig.
Mutti hat nun einen Schwiegersohn. Doch wer ist eigentlich dieser Wulff? Wulff gehört zum Andenpakt. Das sind hochinteressante Namen, auch Bilderberger. Diese Riege lässt die Finger nicht von der Macht, auch wenn es nur die repräsentative ist. Eine Lösung für unser Land ist nicht in Sicht. Das ebenso bissig-intrigante, wie unsäglich unfähige Merkel hat als taktlose Dirigentin der Bordkapelle nur eine Gnadenfrist und im Grunde ebenfalls fertig. Die Schlagseite nimmt zu, der Euro stürzt ins Bodenlose, doch die Show im Ballsaal der Titanic geht weiter. Der einzige Rettungsversuch ist, einen Wulff im Schlafpelz auf die Brücke zu stellen.

Es gibt keine Lösung innerhalb des Systems und mit diesen Leuten.
Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig;
für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.
Marx

Montag, 8. Februar 2010

Guido „Kraftmeier“ Westerwelle droht dem Iran

"Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt. Und das bin ich." sagte der große Vordenker, Visionär und jahrzehntelange unerschrockene Kämpfer für eine atomwaffenfreie Welt, Dr. Guido Westerwelle im Jahre 2001 in seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit. Lang, lang ist’s her. Der Guido will jetzt aber auch mal wieder was sagen. Er lugt kurz hinter Muttis Rücken vor und droht dem Iran ganz bitterböse, dieser Racker. Achmadinedschad hat jetzt bestimmt ganz dolle Angst vor dem Guido. Aber so wird der - laut Umfrage der FHM die zweitunsexieste Frau 2009 - auch nicht populärer. Die Bundesregierung will sogar eine härtere Gangart gegen den Iran. Die vielen Mittelständler die in der Krise über jeden Auftrag aus dem Iran froh sind, werden sich bei Bundesregierung und Außenguido bedanken. Jeden Tag wieder diese deutsche Großmannssucht, anderen zu drohen. Was denken diese überheblichen „Spitzenpolitiker“ wer wir hier in Deutschland sind? Das politische deutsche Wesen - dümmliche Überheblichkeit gepaart mit Selbstgerechtigkeit - geht nicht unter. Steinbrück wollte in die Schweiz einreiten. Westerwelle droht dem Iran! Die Profilierungssucht ist so unendlich peinlich. Der Iran soll die friedliche Nutzung der Atomenergie beweisen. In Ermangelung eigenen Profils fordert der deutsche Außenpeinlichkeitsminister damit Dinge die die internationale Atomenergiebehörde schon lange – aufgrund ordnungsgemäßer Information durch den Iran - weiß. Der Guido als Anwalt sollte wissen, dass er dem Iran etwas beweisen muss – nicht umgekehrt. Das dürfte recht schwer fallen, da es keine Beweise für die Behauptungen des Westens gibt. Nicht einmal die eingefleischtesten Wähler seiner Mövenpick-Partei dürften so blöd sein, ihm das abzunehmen.
Die kriegführenden Atommächte USA, Pakistan und Israel sind warum eigentlich die Guten und der Iran – ohne Krieg - warum böse? Das kann der aufgeblasene Guido uns ganz bestimmt nicht erzählen. Aber der große Bruder in Amerika hat es ja gesagt und der wird jetzt ganz stolz sein auf den Guido. Und Mutti erst! Sie wird sich über seine heroische Unerschrockenheit noch viel mehr freuen als über den neuen Hosenanzug. Vielleicht.