Samstag, 17. September 2011

Libyen: Die angebliche „Anerkennung“ der Marionettenregierung in der UNO

Update 12.00 Uhr
Die NATO-NTC-Truppen sind nicht in der Lage Sirte zu erobern. Von Osten kommen sie nicht einmal an Sirte heran, obwohl sie über Panzer (!) und schwere Artillerie verfügen. 11 Tote und 40 Verwundete werden offiziell berichtet. Quellen melden Hunderte Tote und diese Zahlen scheinen plausibler, da wir es mit einer schweren Materialschlacht und nicht mit diesen lächerlichen - fürs TV inszenierten - Pick-up-Gangs zu tun haben.
Schon in den Vororten belegt die libysche Armee die NATO-Bodentruppen mit schwerem Artillerie- und Raketenbeschuß.
Die NATO flog gestern 43 Bombenangriffe in 121 Einsätzen u. a. auf Sirte und Hun.
Wir können hier aus bestimmten Gründen nur die Zahlen bringen, die aus verschiedenen Quellen bestätigt werden. Doch eine große Menge Meldungen mehr schwirren durch das Netz, die schwer zu verifizieren sind. Offenbar werden aber britische Bodentruppen, die in den Berichten der BBC verschwiegen werden,  in schwere Gefechte verwickelt. Sie haben viele Tote zu verkraften.
Al Jazeera meldet, bis zu 900 Pick-ups seien nach Bani Walid gefahren. Von dort hören wir von Dutzenden von der libyschen Armee zerstörten Panzern und Pick-ups der NATO.

Bani Walid feiert Sieg über die NATO am "Schwarzen Freitag der NATO", dem 16. 9. 2011

Thema UNO
Im deutschen Mainstream wird nur schwammig über die Umstände der angeblichen „Anerkennung des NTC durch die UNO“ von gestern berichtet.

Was ist wirklich passiert? 
Ein kurzer Abriss
Am 16. September wurde in der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Tagesordnung für die 66. Sitzung vom 21. September bis 13. Dezember diskutiert. Dabei ging es darum, wer Libyen im nächsten Jahr vertritt, die bisherige Regierung oder der NTC. Der NTC ist nicht demokratisch, sondern willkürlich unter den Vorgaben der NATO von einer Bürgerkriegspartei gebildet worden. Es gab keine Wahlen. Die Kämpfe im Land halten an.
Der Prüfungsausschuss für die Mandate und Beglaubigungsschreiben sah vor, den NTC als libyschen Vertreter anzuerkennen. Die Versammlung sollte dies per Beschluss bestätigen.
Ein Antrag von afrikanischen und südamerikanischen Staaten,  den Beschluss zu verschieben wurde mit 107 zu 22 bei 12 Enthaltungen abgeschmettert. 


UNO-Regeln mißachtet
Die Initiative wurde von Angola im Namen des Südafrikanischen Staatenbundes SADC eingebracht. Man stelle „Prozess, die Rechtmäßigkeit und das Prinzip“ der Entscheidung in Frage. Die Vereinten Nationen sollten eine Organisation der Prinzipien des Rechtes bleiben. Die Regeln und Verfahren der Generalversammlung sollten nicht außer Acht gelassen werden, bloß weil es zweckdienlich war. Zu diesem Zweck sehen die Regeln der Generalversammlung nämlich vor, dass die Anmeldungen der Vertreter eines Landes bei der UNO beim Generalsekretär von einem Staatsoberhaupt, Regierungschef oder Außenminister vorgelegt werden, erklärte Angola. Im Fall von Libyen, war es notwendig, für die Delegationen die Frage zu stellen: "Wer überbrachte und wer unterzeichnete die Anmeldeinformationen die der Vollmachtenprüfungsausschuss annahm und war eine solche Unterschrift in Einklang mit den Regeln der Versammlung?" Das war sie natürlich nicht. Und die Frage wurde auch nicht beantwortet. Deshalb fügte er hinzu:
„Ungeachtet der Tatsache, dass der NTC die Kontrolle hatte, war er nicht die Regierung in Libyen, weder zeitweise noch sonst irgendwie. "Lassen Sie mich klarstellen: Eine einheitliche Regierung ist nicht gebildet worden."
Der Sicherheitsrat der Afrikanischen Union plant, am Rande der Generalversammlung zu Libyen zu entscheiden wer Libyen in der Afrikanischen Union vertreten wird.
Mehrere andere, einschließlich der Vertreter von Venezuela und Kuba, unterstützten die Initiative und brachte ihre starke Opposition gegen die Anerkennung der Übergangsbehörden zum Ausdruck. Diese Delegationen verurteilten den Versuch, Libyen zu einem Protektorat der NATO oder des Sicherheitsrates zu verwandeln. Boliviens Delegierter, sagte, der NTC sei kein einheitliches Gebilde und es gebe "immer noch ein großes Fragezeichen" über seine Beschaffenheit. Innerhalb Libyen gibt es tiefe Gräben zwischen diejenigen, die das frühere Regime unterstützen und denjenigen, die die Opposition stützten. 

Der Vertreter Ägyptens plädierte dafür, die Initiative abzulehnen
Als unmittelbarer Nachbar Libyens, wüßte Ägypten am meisten über die "schrecklichsten Zeiten" in denen die libyschen Menschen seit 40 Jahren leben mußten. Deshalb habe der Ausschuss so abgestimmt wie er es tat: Den NTC als einzigen Vertreter von Libyen anzuerkennen. Jetzt sei "die Stunde der Wahrheit" für alle diejenigen, die den NTC unterstützt haben. Gegen den NTC zu argumentieren würde nur „das Leiden des libyschen Volkes verlängern und den Willen des libyschen Volkes behindern.“
Diese wenigen Phrasen zeigen, wer in der UNO wessen Lied singt. Ägypten als US-Sprachrohr behauptet, der NTC repräsentiere das libysche Volk. Niemand geht gegen das unwiderlegbare Argument an, dass der NTC gar keine Regierung ist und von niemandem gewählt wurde.
Nun bestimmt die UNO ganz offen auf Vorgaben der USA und der NATO wer wo als Regierung eingesetzt wird. Ein im Wortsinne unglaublicher Vorgang.

Mutige Opposition
Erstaunlich der Mut kleiner Länder wie St. Vincent und Grenadinen. Deren Delegierter sagte, die Situation in Libyen würde sich schnell verändern und sei erst noch zu stabilisieren. Militärische Aktionen werden in Libyen bis heute fortgesetzt. Angesichts der Unsicherheit und das Fehlen eines UN-Berichts über die jüngsten Entwicklungen, gab es nicht genügend konkrete Daten für die Anerkennung des NTC. Kein Staat in seiner Subregion habe Zeit gehabt, eine Politik in diesem Bereich auszuarbeiten. Die aktuelle Empfehlung des Ausschusses war verfrüht. Die Existenz einer funktionierenden nationalen Regierung in Libyen ist eine offene Frage. Die Vereinten Nationen sollten nicht versuchen, die Kämpfe des libyschen Volkes in die Strukturen des UNO-Kalenders einzupassen. Saint Vincent und die Grenadinen würde sich der Stimme zu enthalten.

Kuba: NATO-Aggression statt UNO-Verhandlungen
Der Vertreter Kubas erinnerte daran, dass die ausländische Intervention und militärische Aggression die von der NATO ausgeführt wurde den Konflikt nur verschlimmert hat und das Volk an einer Aussöhnung und Selbstbestimmung hinderte. Kuba und andere Nationen hätten den Sicherheitsrat gebeten, Maßnahmen zu ergreifen die die Verhandlung politischer Lösungen erlaubten ohne ausländische Intervention. Das wurde nicht möglich weil die NATO fortfuhr mit ihrer Intervention unter dem Vorwand eines „vorbeugenden Krieges“ doch es war in Wahrheit nur getrieben von Eigeninteressen und den wirtschaftlichen Interessen von mächtigen Staaten. Kuba wird keine Gruppen anerkennen, die von NATO-Kräften geführt werden und es wird nur Vertreter einer Regierung anerkennen, die nicht mit Hilfe einer ausländischen Intervention, sondern nach dem Willen des libyschen Volkes gebildet wird.

Schutz von Zivilisten ist plumper Vorwand
Jedermann weiß, dass unter dem plumpen Vorwand des Schutzes von Zivilisten, die NATO einen Regimewechsel vollzog, der Tausende Unschuldige tötete und verwundete, Frauen und Kinder. Das hat auch die Bemühungen der Afrikanischen Union und anderer regionaler Gruppen für eine Verhandlungslösung behindert. Kuba wiederholt seinen Aufruf zu einem Waffenstillstand und zu einem Ende der Bombardements. Es wiederholt die Notwendigkeit des libyschen Volkes, über sein Land in freier Selbstbestimmung und Souveränität zu bestimmen, ohne ausländische Intervention und deren kaum verhüllte Versuche, die Kontrolle über die Naturreichtümer des Landes zu bekommen.

Die Abstimmung
über die Annahme der Vollmachten der Vertreter der Mitgliedstaaten und damit auch die des NTC.
Der Resolutionsentwurf über die Annahme der Mandate der Vertreter der Mitgliedstaaten enthaltenen Informationen wurden durch eine namentliche Abstimmung von 114 JA- zu 17 NEIN-Stimmen und 15 Enthaltungen angenommen:
JA: Afghanistan, Andorra, Argentinien, Armenien, Australien, Österreich, Aserbaidschan, Bahrain, Bangladesh, Belgien, Belize, Benin, Bosnien und Herzegowina, Botswana, Brasilien, Brunei Darussalam, Bulgarien, Burkina Faso, Kanada, Kap Verde, Tschad, Chile, China, Kolumbien, Costa Rica, Elfenbeinküste, Kroatien, Zypern, Tschechische Republik, Dänemark, Dschibuti, Ägypten, Estland, Äthiopien, Fidschi, Finnland, Frankreich, Gabun, Gambia, Georgien, Deutschland, Griechenland, Guatemala, Honduras , Ungarn, Island, Indien, Iran, Irak, Irland, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Jordanien, Kasachstan, Kuwait, Lettland, Libanon, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Malta, Mauritius, Mexiko, Monaco , Mongolei, Montenegro, Marokko, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Oman, Panama, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Katar, Republik Korea, Republik Moldau, Rumänien, Russische Föderation, Saint Lucia, San Marino, Senegal , Serbien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Süd-Sudan, Spanien, Sri Lanka, Sudan, der Schweiz, Schweden, Syrien, Thailand, Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Ost-Timor, Togo, Tunesien, Türkei, Ukraine, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika, Vanuatu, Vietnam, Jemen. Nein-Stimmen: Angola, Bolivien, Kuba, der Demokratischen Republik Kongo, Ecuador, Äquatorial-Guinea, Kenia, Lesotho, Malawi, Namibia, Nicaragua, Südafrika, Swasiland, Vereinigte Republik Tansania, Venezuela, Sambia, Simbabwe.
Enthaltung: Algerien, Antigua und Barbuda, Kamerun, Dominikanische Republik, El Salvador, Indonesien, Mali, Mauretanien, Nepal, Saint Vincent und die Grenadinen, Saudi-Arabien, Surinam, Trinidad und Tobago, Uganda, Uruguay.
Abwesend: Albanien, Bahamas, Barbados, Belarus, Bhutan, Burundi, Kambodscha, Zentralafrikanische Republik, Komoren, Kongo, Demokratische Volksrepublik Korea, Dominica, Eritrea, Ghana, Grenada, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Haiti, Kiribati, Kirgisistan, Laos Republik, Liberia, Libyen, Marshall Inseln, Mikronesien (Föderierte Staaten von), Mosambik, Myanmar, Nauru, Niger, Nigeria, Pakistan, Palau, Papua-Neuguinea, Ruanda, St. Kitts und Nevis, Samoa, Sao Tome und Principe, Seychellen, Sierra Leone, die Salomonen, Somalia, Tadschikistan, Tonga, Turkmenistan, Tuvalu, Usbekistan


Insgesamt stimmten 79 Staaten nicht für den NATO/UNO-Vorschlag, den NTC ohne Regierungsbildung als UNO-Vertreter anzuerkennen.

Freitag, 16. September 2011

Libyen: Moussa Ibrahim zu Cameron und Sarkozy - Celente: Heil Cameron/Sarkozy!

Der libysche Regierungssprecher Moussa Ibrahim hat zum Besuch von Cameron und Sarkozy Stellung genommen.
Darin sagt er u. a. Der Trip "fand unter schweren Sicherheitsvorkehrungen statt. Sie kamen mit Militärmaschinen und riesiger militärischer Sicherung. Der Besuch war auch nicht zentral in Tripolis. ... Sie hatten wohl Sorge, das Amerika und andere Länder im Rennen um die Ernte der libyschen Ressourcen vor ihnen kämen. Und so initiierten sie geheime Abkommen mit Verrätern um erst das libysche Öl zu ergattern und dann das libysche Investment, das ist es was sie Wiederaufbau Libyens nennen.... Der Krieg ist noch lange nicht vorüber. Wir sind fähig den Widerstand fortzusetzen. Wir sind weiter in der Lage zu gewinnen. Ich sage das und ich weiß warum wir gewinnen können."

Gerald Celente bringt es auf den Punkt

Der weltberühmte Trendforscher bringt es auf den Punkt. 
"Cameron und Sarkozy besuchen Libyen für eine Siegerrunde. Irgendwie wie Hitler Polen und Paris besuchte. Heil Cameron/Sarkozy!"
Gerald Celente ist einer der wenigen Zukunftsforscher, dessen Prognosen eintraten. Für 2011 hat er u. a. das "Ökonomische Kriegsrecht" kommen sehen.

 

Zitat 2011
Endlich überzeugt von der Unfähigkeit seiner Führer und Klugscheißer ihre Versprechungen zu erfüllen, wird das Volk mehr tun als nur die Autorität zu hinterfagen, sie werden der "Autorität" trotzen. Die Samen der Revolution werden gesät...
HdF's* Wort zum Sonntag
In ihren Elfenbeintürmen begreifen die halbgebildeten Karrieristen an der Spitze der Regierungen nicht, was in der Welt vor sich geht. Um an die Macht zu kommen braucht man kein Wissen und weder soziale noch irgendeine andere Intelligenz, sondern einfach nur Skrupellosigkeit. Das ist alles.
Cameron, Sarkozy, Obama, Merkel, Berlusconi glauben immer noch an die Sieghaftigkeit des Imperialismus. Doch allein ein fester Klassenstandpunkt reicht nicht aus, wie die Geschichte zeigt. "Wer zu spät kommt...." gilt auch für die Übriggebliebenen.
Ein trotzdem schönes Wochenende wünscht
Hartmut Beyerl

* Hinter der Fichte

Libyen: Banditen holen Kohle ab

Update 17.00 Uhr
Bani Walid
NTC behauptet in den nördlichen Teilen von Bani Walid zu sein. Die BBC meldet, ein anonymer Kämpfer beschreibe es als Geisterstadt.
Sirte
Heftiger Widerstand der Verteidiger. 
Tripolis
Erdogan trifft NTC-Boss Jalil und lobt "die Libyer" für ihr beispielgebendes Überwinden der Unterdrückung.
 

Update 16.00 Uhr
Ein Beispiel von Tausenden für Propaganda der übelsten Art liefert
Al Jazeera gegen 13.30 Uhr
"Unser Korrespondent, Hoda Abdel Hamid, schickt uns ein Update aus Om Gandi, 90 km von Sirte entfernt: 
Ein Kämpfer, der behauptet letzte Nacht aus  Sirte gekommen zu sein sagt, dass die revolutionären Kräfte einige Gebiete in Sirte kontrollieren. 'Aber die Situation ist verheerend für die Zivilisten dort. Sie brauchen absolut alles.' Er sagt, sie sind unter Belagerung durch die Gaddafi-Kräfte seit mehr als drei Monaten." Wer belagert Sirte?! Gaddafi oder die NATO-Büttel? Mehr als 180 Grad kann man Wahrheit nicht mehr auf den Kopf stellen. Al Jazeera soll vermitteln: "Gaddafi geht gegen Zivilisten vor. Er hält sie 'belagert'. Also müssen die Bombardements fortgesetzt werden, sowie unsere Freunde Sarkozy und Cameron gestern erst gesagt haben."
Die Wahrheit, die in den NATO-Medien nicht kommt:
"Gegenüber dem russischen Onlinemagazin Argumenti.ru sagte ein früherer sowjetischer Offizier, der sich dem Bericht zufolge in der Stadt aufhält, alle Männer, die versuchten, die Stadt zu verlassen, würden verhaftet und erschossen. »Ihre Familien werden zurück in die Stadt unter die Bomben geschickt.« " jW am 31. August 2011

So schlachten sich Libyer gegenseitig ab. Die NATO-Anführer sind ist der "lachende  Dritte". Die Schizophrenie ist perfekt: Für den Mord lassen sie sich auch noch reichlich bezahlen und als Helden bejubeln und Al Jazeera ist die "Göbbelsschnauze".

Wie das läuft offenbart ein Wikileaks-Telegramm.
Es dokumentiert ein Treffen des Al Jazeera-Direktors Wadah Khanfar und einem Angehörigen des militärischen US-Geheimdienstes DIA zu "störenden Berichten“ im Jahre 2005. “Khanfar bereitet eine schriftliche Antwort zu den Punkten von Juli, August and September vor... Khanfar sagt, der Gegenstand der Sorgen auf der Webseite wurde entschärft und werde innerhalb der nächsten zwei, drei Tage ganz verschwinden."
Der Chef des Al Jazeera-Senderkette berichtet an die Geheimdienste. Noch Fragen, Euer Ehren?


Update 13.00 Uhr
Sirte
Die NATO ist nach zweiwöchiger Blockade der Stadt, angeblich von Norden und Süden in Teile Sirtes eingedrungen. Echte Journalisten können max. bis auf 10 km an Sirte herankommen.
Die Hauptverteidigungslinie der Regierungstruppen und der Freiwilligen von Sirte ist offenbar die Ostseite des Gebietes, wo die Angreifer in Dörfern auf erbitterten Widerstand der Verteidiger stoßen. Auch an der Westseite Sirtes gibt es heftige Kämpfe, doch keine wesentliches Vordringen, schon gar nicht in den Kern der Stadt. Die Stadt ist eine Garnison der 32. Brigade von Khamis Gaddafi. 
Bani Walid 
Reuters berichtet "Kämpfer" (Sammelbegriff für das Gemisch NTC/Al Kaida/NATO) hätten ein Tal in Richtung Stadtzentrum von Bani Walid eingenommen. Die Stadt wird von Norden aus angegriffen. Andere Quellen informieren über Bombardements, Gefechtslärm und Explosionswolken. 
SabhaWir kennen das schon von den "NATO-Zivilschützern" um Sirte. Zivilisten wurden während der zweiwöchigen Belagerung nicht aus der Stadt gelassen, um sie und die Verteidiger mürbe zu machen. Keine Nahrungsmittel, Wasser oder Strom in einer bombardierten, heißen Stadt! Dann werfen die Islamisten den Gaddafi-Leuten vor, die Zivilbevölkerung als "menschliche Schutzschilde" zu benutzen. Genau das spielt sich zur Zeit in der Wüstenstadt Sabah ab. Dorthin haben sich tausende Schwarze Libyer und Gastarbeiter vor den Pogromen der "Freiheitskämpfer" geflüchtet.
Eben verkündet der NTC, er wolle 3.000 (!) Flüchtlinge erst sicherheitsüberprüfen bevor er einer Evakuierung zustimmt, um sicherzustellen, dass es sich nicht um Söldner handelt. Eine humanitäre Katastrophe unter heißen Sonne Libyens. Sämtliche Menschenrechtsorganisationen haben bereits mehrfach erklärt, dass es sich um eine Lüge handelt. Es gäbe kaum Hinweise auf "Söldner". Um angeblich eine Handvoll Söldner zu finden, werden Tausende Schwarze gefangen. "Freiheit und Demokratie" a la Sarkozy. 

Heute morgen.
In der UNO-Flugverbotszone des libyschen Bürgerkrieges flog die NATO zum Schutz der Zivilbevölkerung am 14. September:
123 Einsätze mit 49 Luftangriffen auf die Städte Sirte, Waddan, Zillah, Bani Walid und Sebha.

Die unbelehrbaren Anhänger des Tyrannen Gaddafi begreifen einfach nicht die US/EU-Demokratie und wollen – wie egoistisch - ihre Ölvorräte für sich behalten. 

Sarkozys lustige Sprüche

„Wir sind hier um zu helfen Frieden, Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen.“ 
Sarkozy hat gerademal  35% der Ölaufkommens Liybens von seinen Helferlein in Libyen für seinen "Frieden, Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung" bekommen.
„Alle Diktatoren der Welt müssen begreifen, dass es im 21. Jahrhundert für sie kein Entkommen und keinen Ort der Straflosigkeit mehr gibt.“ Nicolas Sarkozy in Bengasi, 15. 9. 2011

...wenn wir mal - vorläufig noch - von den NATO-Staaten absehen, von Den Haag, Guantanamo, Washington , Paris, London  oder Brüssel. Aber das 21. Jahrhundert ist ja noch lang.
Auch Cameron lässt sich nicht mit Comedian-Einlagen lumpen:  
“Wir werden Euch helfen Gaddafi zu finden und ihn der Gerechtigkeit zuzuführen.“
Haben wir da was in der UN-Resolution 1973 überlesen?
Ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher, dessen Bomber u. a. 85 Zivilisten in Zlitan auf dem Gewissen haben, will also jemanden der Gerechtigkeit zuführen.



Sirte
Am Donnerstag wurden von den oben genannten Kassierern die NATO-Hilfskräfte am Boden erneute gen Sirte losgeschickt. Die Stadt wurde von allen Seiten angegriffen. Die "Rebellen" kamen unter heftiges Feuer. Einige NTC-Märchenonkels erzählten letzte Nacht bereits, sie seien im Zentrum von Sirte. Gesichert ist lediglich, dass sie unter massiver NATO-Luftunterstützung versuchten, in die Stadt einzudringen, doch in der Nacht bis zum Stadtrand wieder zurückgeschlagen worden sind. 
Die NATO-Medien spielen die Verteidiger als „Sniper“ herunter, doch es wird von heftigem Raketenbeschuß durch die Verteidiger berichtet. Man geht von der Anwesenheit der 32. Brigade von Khamis Gaddafi aus. Selbst die kleine Ortschaft Birak am Rande von Sirte konnten die „Rebellen“ nicht einnehmen.
Es gab um Sirte ein Dutzend tote und 40 verwundete „Rebellen“, 40 libysche Soldaten sollen gefangen genommen worden sein. Aus der Besetzung des Stadtzentrums „nach eigenen Angaben der Rebellen“ ist jetzt die „Kontrolle der Zugänge der Stadt“ geworden. Wir gehen deshalb von heftigen, erfolgreichen Kämpfen durch die libysche Armee aus. Wie lange wird die ausgehungerte und durstende Stadt den NATO-Aggressoren aber noch standhalten? 

Kämpfe in anderen Regionen 
Inzwischen bestätigen sich die Worte von Moussa Ibrahim (wir berichteten gestern). Im Süden Libyens des Landes sammeln sich starke Kräfte der libyschen Armee. Doch auch an der Küste wird, genauso wie er gestern sagte, gekämpft.
„Wir sind zum Krieg bereit, und wenn er Jahre dauert.“ 
Im Libyenkrieg haben wir zwischen den Zeilen – selbst den ungesendeten - zu lesen gelernt. Die eingebetteten Medien geben keinen eigenen Mucks von sich und warten auf Anweisungen. Zum Beispiel wird über Bani Walid heute ganz geschwiegen. Das deutet meist auf schwere Kämpfe zu Ungunsten der NATO hin, weil ansonsten in CNN, BBC und Al Jazeera über friedliche teetrinkende Rebellen berichtet würde.

Wanted 
Stattdessen bringen sie die verordneten Jubel-Arien über die Kriegsverbrecher Cameron, Sarkozy, Jalil und Jibril.

Aggressoren treffen Überläufer in Bengasi
„Um diese Städte zu erobern und Gaddafi mit seiner Familie gefangen zu nehmen, brauchen wir neue Ausrüstung.“ bettelte Jalil, der Häuptling des NTC. Die Contras verlangen tatsächlich von der NATO mehr Waffen. Da gab es doch ein Embargo der UNO, oder? Wofür mehr Waffen, wenn doch "der Krieg fast vorbei ist" und man nur noch nach Gaddafi sucht. Wofür mehr Waffen in einem Land, in dem es jetzt schon zwei Sturmgewehre pro Einwohner gibt? Wieviele brauchen seine Freunde von der Al Kaida denn noch für die bevorstehenden Überfälle im Namen der USA und der NATO in Afrika? 

Sarkozy will noch mehr Kohle
NTC-Jalil, versicherte seinen Herren, sie würden beim Wiederaufbau „eine zentrale Rolle spielen“. Darum musste Sarkozy nicht offen nach der Kohle fragen. Dass der „Clown Sarkozy“ Libyen gerne anpumpt, wissen wir von Saif Al Islam Gaddafi.

Donnerstag, 15. September 2011

Libyen: Verteidigung im ganzen Land

Botschaft von Regierungssprecher Moussa Ibrahi

Gaddafi ist in Libyen. Die Armee steht hinter ihm.
„Der Krieg ist weit davon entfernt vorbei zu sein, wie die Welt sich vorstellen kann. Die Armee ist stark. Wir halten weite Teile Libyens und sammeln Kräfte.“
Ibrahim erwähnt u. a. große Teile Libyens an der Nordküste unter Regierungskontrolle. Das erscheint plausibel, da wir von Angriffen der libyschen Armee vorgestern auf Ras Lanuf an der Mittelmeerküste wissen. 

Tripolis 
Der NTC, die von der NATO ausgehaltene Marionettenregierung, wird nicht nach Tripolis gehen, solange das Land nicht vollständig befreit ist. Dies solle bis Ende der Woche der Fall sein. NTC-Anfüher Jalil hatte im August verkündet „Das Ende kommt erst, wenn er (Gaddafi) gefangen ist, tot oder lebendig.“ Die NATO-Medien inklusive der ARD-Tagesschau hatten damals schon erdichtet, der NTC wäre in einem Triumphzug nach Tripolis gekommen. In Ermangelung jubelnden Volkes konnte man davon leider keine Bilder zeigen. NTC-Vize Ghoga sagte gestern zu Reuters nun, man werde in Bengasi bleiben bis zur Befreiung der libyschen Städte. So richtig sicher scheint sich der NTC seiner Sache nicht zu sein. Dazu hat er allen Grund. Immerhin übernehmen die Islamisten um den Bin Laden-Kumpel Belhaj, Militärführer von Tripolis, Stück für Stück die Initiative und die libysche Armee ist nicht klein zu kriegen. 

Kämpfe in nahezu allen Regionen Libyens 
Eine Vielzahl verschiedener Quellen, User von Twitter und Facebook, sowie Nachrichtenagenturen berichten über Kämpfe in verschiedenen Regionen Libyens. Diese Kämpfe werden von den NATO-Medien verschwiegen und unabhängige Journalisten sind restlos aus dem Land getrieben worden, die Sender zerstört. Die Kämpfe gehen im ganzen Land weiter. Von der NATO werden angegriffen: Bani Walid, Sirte, Sabah und viele weitere Orte. Angriffe am 13 September: 114 Einsätze, 37 Luftangriffe. Am 14. September 122 Einsätze, 44 Luftangriffe. Gegen die Bevölkerung werden z. B. Phosphorbomben eingesetzt. Einwohner von Bani Walid berichten von taghellen Nächten.  Mit sogenannten“ „Soundbomben“ – die extrem laute Explosionen verursachen - sollen Einwohner und Verteidiger psychologisch bekämpft werden. Sie verursachen Desorientierung, Schlaflosigkeit etc. Die erfolglosen Turnschuh-Rebellen greifen die Städte nicht an. Das wird jetzt von ausländischen Special Forces übernommen. Die Medien haben einen Maulkorb und dürfen lediglich Altmaterial aufarbeiten - zu zwei erlaubten Themen: Gaddafis hatten Boote, Häuser und Swimmingpools und die Gräueltaten der Gaddafis. Kriegslügen, Massenmorde, Bombenteppiche, Senfgaseinsatz der NATO gegen die belagerten Städte oder Morde, Folter, Unterdrückung Andersdenkender werden von den Medien verschwiegen. So findet der Krieg mit Hunderten Toten in deutschen Wohnzimmner gar nicht mehr statt. 

CIA-Agenten im Einsatz 
Fox News berichtet, dass neben anderen NATO-Staaten, auch die CIA sogenannte „Spotter“ am Boden plaziert hat, welche die Ziele für die Luftangriffe markieren. Fox bezeichnet es als allgemein bekannt, dass „andere Regierungen“ Special Forces nach Libyen geschickt haben, die am Boden kämpfen. Wie wir aus den Berichten von Walter Fauntroy wissen, übernehmen die überwiegend die Bodenoperationen bis hin zu Kriegsverbrechen.
 
Britischer Air Force Offizier gefangengenommen
Nach von den Mainstreammedien nicht bestätigten Informationen, haben die libysche Armee und Partisanen einen Offizier der RAF aus Großbritannien festgesetzt. Er soll von einem Stealth Hubschrauber, bekannt von dem Crash im angeblichen Bin Laden Anwesen in Abbottabad, abgesetzt worden sein, um eine vorgeschobene Stellung für NATO-Kräfte für die Einnahme des Flugplatzes von Ghadames nahe der tunesische –Libyschen Grenze, einzurichten. Der Name des Offiziers wird mit Justin M. angegeben. Damit wird bekannt, dass auch an der Westseite Libyens gebiete unter Kontrolle der Regierung sind. 

Die Mitglieder des NTC

  • 1. Mustafa Mohamed Abdel Jalil, Präsident, ehemaliger Justizministers Gaddafis, lief im Februar als erster führender Repräsentant der Gaddafi-Regimes.
  • 2. Abdel Hafiz Ghoga, Stellvertreter und Sprecher des NTC, Anwalt, vertrat Familien von Opfern des „Abu Salim Massakers“ von 1996. Eine kurzzeitige Verhaftung wurde zum Anlaß für bewaffnete Überfälle genommen, die später als friedliche Demonstration dargestellt wurden. 
  • 3. Ahmed Al Zabeer
  • 4. Othman El Mageerhi, Tobruk
  • 5. Ashour Burashad, Derna
  • 6. Ahmed El Abar, Unternehmer, Benghazi
  • 7. Amr Al Beheiry, Militärangelegenheiten
  • 8. Abdallah El Mehub, Qaba
  • 9. Salwa El Deghali, Verfassungsrechtlerin, Benghazi. Einzige Frau im NTC.
  • 10. Fathi El Baja, Benghazi, Politisches Komitee des NTC, verwickelt in Überfall auf Tripolis vom 20. 8. 2011
  • 11. Fathi Terbil, Anwalt, Benghazi, wie 2. Gogha inhaftiert
  • 12. Suleiman El Furteih, Misrata
  • 13. Abdel Megid Seif El Nasr, Sabha
  • 14. Hassan El Druae, Sirte
  • 15. Hassan El Sagheer, El Shate
  • 16. Farhat El Sharshare, Sarman
  • 17. Mustafa El Salheen El Huni, Jofra
  • 18. Ali Qlma Mohamed Ali, Marzuk
  • 19. Fawzy Abdel Ali, Misurata
  • 20. Abdel Naset Abu Bakr Naama, Tarhuna
  • 21. Abdel Razeq Mukhtar, Tripolis
  • 22. Abdel Razaq Abdel Salam Al Aradi, Canada
  • 23. El Sadeeq Amr Al Kabeer, Banker ABC Bank, kam aus dem Ausland
  • 24. Alamin Belhaj, früherer Führer der libyschen Muslimbruderschaft, heute Libysche Islamische Gruppe, lybischer Ableger der Muslimbruderschaft, Großbritannien, Bruder von Abdel Hakim Belhaj, des islamistischen Anführers der Milizen in bzw. des Überfalls auf Tripolis
  • 25. Mohamed Nasr El Hareezi, Tripolis
  • 26. Khaled Mohamed Nasrat, Zawiya
  • 27. Emad Nour El Din Naseer, Zawiya
  • 28. Salem Qnan, Nalut
  • 29. Khaled Ali Zakri, Jadu
  • 30. Ibrahim Bin Ghashir, Misrata
  • 31. Abdullah El Turki, Zintan
  • 32. Ahmed Miftah Hassan El Zouwi, Kofra
  • 33. Othman bin Sasi, Unternehmer, Frankreich,
  • 34. Mohamed El Sa’eh, Jufara
  • 35. Moussa El Kouna, Oubara
  • 36. Taher Salem Theyab, El Merj
  • 37. Mohamed Zein El Abdeen, Baten El Jabl
  • 38. Ali Al Manea, Ghadames
  • 39. Idris Abu Fayed, Gharyan
  • 40. Mubarak El Fatmani, Bani Walid
Lüge vom verkauften Gold der Nationalbank
Berichte, dass Gaddafi Gold des landes veruntreut habe sind unwahr. Die Regierung soll im April 29 Tonnen Gold der Nationalbank (20 % der Goldreserven) ganz legal verkauft haben, um die Liquidtät zu verbssern.
„Der Verkauf erfolgte an inländische Händler und war deshalb keine Verletzung der Sanktionen.“ 
Der Hintergrund der medialen Angriffe: Libyen war unter Gaddafi eines von nur 5 – 6 Ländern, die durch ihre Finanzpolitik vom Weltwährungsfond und der Weltbank - und damit vom Westen - nicht abhängig sind. Libyen hatte keinerlei Schulden im Ausland. Die Goldreserven betrugen  145 Tonnen! Damit war die Währung komplett goldgedeckt. Mit afrikanischen Institutionen, finanziert von Gaddafi, wie einem eigenen afrikanischen Währungsfonds und einer Afrikanischen Entwicklungsbank wollte er Afrika in die Lage versetzen, sich aus dem imperialistischen Zinssytem zu befreien.

Dienstag, 13. September 2011

Libyen: Kämpfe in vielen Städten - Botschaft Gaddafis

Update
11.30 Uhr
China wird belohnt
Ein chinesischer Regierungssprecher bestätigt eben, dass der NTC, der jetzt "Provisorische Regierung" genannt wird, China versprochen hat, nach Anerkennung des NTC alle Verträge zwischen China und Libyen einzuhalten. 

Spannungen zwischen Anti-Gaddafi-Kräften 
Unter den verschiedenen Strömungen der NATO-Marionetten im NTC und bei den bewaffneten “Rebellen”, meist Al Kaida-gesteuerte Milizen, tun sich tiefe Gräben auf. Es geht um die Vormachtstellung und den Einfluss der Islamisten bei der Verteilung der Macht, und damit der Ölgewinne. Die medien stelle dieses Dilemma jetzt gern als Auseinandersetzung zwischen westlich-orientierten “liberalen” Technokraten einerseits und militanten Konservativen dar. Damit bekommt die Welt je eine Seite vorgesetzt auf die man sich schlagen kann. Ein lächerliches Zeichen dieser teile und herrsche Strategie sind die scheinheiligen Aufrufe des NTC zu Toleranz. Wie glaubwürdig sind solche Appelle einer Marionettenregierung, die Bombenteppiche auf Libyen bei ausländischen Möchten bestellten? In jedem Falle geht es um die Rekolonialisierung Libyens. 

Amnesty International –Report über Gräueltaten 
AI veröffentlichte den Report über Verbrechen im Libyen-Krieg. Kriegsverbrechen - welcher Seite auch immer - sind objektiv zu untersuchen. Kein Zweifel. Bemerkenswert ist jedoch die historisch, rechtlich und politisch einseitige Bewertung des Bürgerkrieges:
„Mitte Februar 2011 riefen Libyer zu einem ‚Tag des Zorns‘ auf - gegen Gaddafis seit 1969 dauernde  Herrschaft mit eiserne Faust. Anfang März entwickelte sich der Aufstand in einen bewaffneten Konflikt zwischen Gaddafitreuen und bewaffneten Demonstranten, die sich in einer lose strukturierten Streitkraft, geführt vom NTC, zusammenfanden.  Dieser Report dokumentiert ernste und weitreichende Verletzung von Menschenrechten durch die Gaddafi-Kräfte und auch Missbräuche durch die Opposition.“
Dieses Statement durch AI ist keine Dokumentation, sondern eine subjektive Parteinahme, wenn Massenmorde, Folter, Enthauptungen, Exekutionen durch vom Ausland bewaffnete Banden lediglich “Missbrauch” genannt werden.

In diesem Bericht wird schon in der Eingangsbetrachtung die Hauptschuld der libyschen Regierung gegeben und völlig außer acht gelassen, dass es sich um bewaffnete und gewaltsame Überfälle und Morde handelte, die eben nicht von friedlichen Demonstranten begangen wurden, sondern dass die Gewalt von bewaffneten Banden ausging, was in keinem Land der Welt geduldet würde und dass der "Tag des Zorns" von Exil-Organisationen ausgerufen wurde, die meist in  Großbritannien saßen.

 Wie es begann.

Die völkerrechtliche Gesamtsituation wird von AI komplett ausgeklammert. Der Bericht deckt die Zeit bis Juli 2011 ab und basiert auf Besuchen in Libyen zwischen dem 26. Februar und 28. Mai. 2011. Den Eindruck einer - leider nur gewissen - Objektivität erweckt die Kritik an den von der NATO ausgerüsteten Banden des NTC. Sie wird jedoch durch die Beschönigung der NTC-Verbrechen als “abuses“ (Missbräuche, Verletzungen) wieder aufgehoben. Laut AI gibt es „noch kein vollständiges Bild, doch die Oppositionsführer sollten ihre Anhänger zügeln und Missbräuche untersuchen.“ Gleichzeitig muß AI eingestehen, dass es auf Seiten des NTC “mögliche” Kriegsverbrechen gibt, doch der NTC zeige „Unwilligkeit die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen." 

Verbrechen von NATO-Rebellen sind "Fehler"
Der “Justizminister” des NTC Mohammed al-Alagi, erzählte der Nachrichtenagentur AP, die Aktionen der “Rebellen” als Kriegsverbrechen zu bezeichnen wäre falsch. Die sind kein Militär, das sind einfache Leute.” „Die Rebellen haben Fehler gemacht, doch was die taten könne man überhaupt nicht als Kriegsverbrechen bezeichnen.“
"Keine Militärs - einfache Leute..."

Morde durch NATO-Soldaten 
Vielleicht beschäftigt sich AI demnächst mal mit den Berichten des ehemaligen US-Kongreßabgeordneten Walter Fauntroy der sich in Libyen verstecken musste und darüber berichtet wie in Libyen dänische und französische Soldaten Libyer köpften und verstümmelten. 

Ras Lanuf
Westliche Medien berichten heute zwischen den Zeilen über die gestrige Aktion der Gaddafi-Streitkräfte  in Ras Lanuf und  bestätigen den Tod von 15 “Rebellen”. 

Bani Walid
Über Bani Walid berichtet die BBC, dass die “Rebellen” am Montag sieben Männer verloren, als Einwohner die “Rebellen” in eine Falle lockten. Die “Aufständischen” warten auf die Fortsetzung der Luftangriffe der NATO. Familien die aus der Stadt fliehen konnten berichten die Straßen seien verwaist, die Geschäfte seien geschlossen und die Lebensmittel seien knapp. 

7.00 Uhr
Botschaft von Muammar Gaddafi
Über den syrischen Sender RAI TV hat Muammar Gaddafi eine Botschaft verbreiten lassen. Aus Sicherheitsgründen wird Gaddafi nicht gezeigt und der Text verlesen. Hier die arabische und englische Version. Die deutsche Übersetzung wird nachgereicht.

NATO verübt 44 Luftangriffe auf Städte
Die NATO hat am 11. September in 114 Einsätzen 44 Luftangriffe verübt. Ziele waren die Städte Sirte, Waddan und Sebah.
Wie bei Ras Lanuf gestern Morgen (Wir berichteten.) gab es gestern auch Angriffe der libyschen Armee auf die NATO-Büttel in Tarhuna. Verschiedene Quellen berichten es habe Dutzende Tote "Rebellen" gegeben und die grünen Fahnen wurden wieder gehißt. Auch das Stadtzentrum von Sawiyah wurde von der libyschen Armee besetzt und die grüne Flagge gehißt. Die Berichte sind noch nicht voll verifiziert. Ob es sich um anhaltende Einnahmen der Städte oder vorübergehende Partisanenaktionen handelte wird sich zeigen. 
China hat offenbar den NTC offiziell anerkannt
Wie bei einigen anderen Staaten dürften hier wirtschaftliche Überlegungen vor moralischen Erwägungen den Vorzug bekommen haben: Mit einer Regierung die man nicht anerkennt kann man schlecht über die Einhaltung von Verträgen über Investitionen und Öllieferungen verhandeln. Dass die Chinesen damit einen völkerrechtswidrige Aggression ignorieren, liegt auf der Hand. Letztendlich mögen sie sich sagen, wenn man mit den Kriegsverbrechern und Strippenziehern in Paris, London, Brüssel und Washington Handel treibt, warum dann nicht mit deren Marionetten. Update: 11.30 Uhr: Ein chinesischer Regierungssprecher bestätigt eben, dass der NTC, der jetzt "Provisorische Regierung" nennt, China versprochen hat, alle Verträge zwischen China und Libyen einzuhalten.

Montag, 12. September 2011

Libyen: Libysche Armee greift "befreites" Ras Lanuf an und tötet 15 "Rebellen"

Die libysche Armee hat heute morgen überraschend Ras Lanuf angegriffen und 15 Contras getötet, berichten überlebende "Rebellen". Ras Lanuf liegt zwischen Brega und Sirte. 
Eine Wagenkolonne aus der Wüste südlich der Stadt kommend griff den Checkpoint an. Eine Attacke die die Lüge entlarvt, die Rebellen hätten Libyen unter ihrer Kontrolle. Die Gaddafi-Armee kann sich bewiesenermaßen über Hunderte Kilometer im Land bewegen und die Okkupationstruppen angreifen. Der Angriff erfolgte in dem Moment als sich eingebettete Journalisten anschickten, über einen angeblich bevorstehenden schweren Schlag der "Freiheitskämpfer" gegen Sirte und Bani Walid zu berichten.


Die Pick-up-Horden der NATO finden sich immer mehr in einem Partisanen- und Vielfronten-Krieg in der Wüste und in den Städten wieder, dem sie ohne NATO-Luftwaffe und Bodentruppen nicht gewachsen sind. Wenn die libysche Armee Ras Lanuf angreifen kann, befindet sie sich praktisch im Rücken der NATO-Contras, die Sirte belagern. Diese Taktik der libyschen Landesverteidigung erklärt wohl auch die schwindende Kampfwilligkeit der "Rebellen" und ihre Mißerfolge von Bani Walid und Sirte.

Libyen: Machtkampf Wendehälse vs. Islamisten

Die Show erinnert fatal an die vor 14 Tagen von den NATO-Medien - in Deutschland von der dpa und ARD/ZDF - als "Triumphzug" geschönte Aktion, als einige Köpfe des NTC sich von Bengasi nach Tripolis wagten.
Jetzt kam der ohne irgendeine Legitimation selbsternannte "Premierminister" des NTC, Mahmoud Jibril, auch ein Gaddafi-Überläufer, nach Tripolis. Die Propaganda jubelt mit allem Brimborium einen Pressetermin vor ausgewählten Medien zum Meilenstein in der Geschichte Libyens hoch.
Dabei gibt es interne Machtkämpfe zwischen den Überläufern aus der Gaddafi-Riege wie Jibril und Jalil, die sich rechtzeitig an die Spitze des NTC setzten einersets, und dem von Islamisten beherrschten militärischen Zweig auf der anderen Seite. Der Konflikt ist nicht neu, wir erinnern uns an die Auseinandersetzungen in Bengasi und die Ermordung des übergelaufenen Innenministers Younis durch die "Rebellen". In den letzten Tagen bekämpfen sich im Westen Libyens in blutigen Kämpfen die "Freiheitskämpfer" untereinander. Der NTC versucht nun, die bewaffneten Milizen und Gangs als "Bewaffnete Kräfte" unter seine Kontrolle zu bringen. Die Parallelexistenz von politischer Führung zur Verteilung der Ölpfründe und des bewaffneten Flügels unter Leitung von Islamisten und Al Kaida-Leuten bringt die "Revolution" in Bedrängnis. Die Führung der islamistischen Kämpfer liegt bei Hakim Belhaj einem überzeugten Al-Kaida-Mann (der schon gegen die Sowjetunion in Afghanistan und auch später mit den Taliban kämpfte und von der CIA nach Libyen abgeschoben wurde) und einigen anderen. Sie lehnen es strikt ab, sich vom NTC Befehle erteilen zu lassen.

Von den Taliban nach Tripolis: Belhaj
Sie lehnen es ab, dem NTC beizutreten, weil sie sich für die wahren Revolutionäre halten und einen Machtverlust befürchten. Zu denken gibt der Anspruch der bewaffneten Islamisten, "die einzigen zu sein, die das libysche Volk repräsentieren könnten." Sie fordern im Gegenzug sogar den Rücktritt von Jibril.
Zweifellos hängen beide Lager am Tropf der NATO, die sie mit Waffen und Geld versorgt. An ihr wird es nun liegen, welche Rolle sie jeweils ihren Al Kaida-Leuten und dem NTC zudenkt.
An diesen gefährlichen Gemisch wird es wohl liegen,dass einige kleine Länder sich genötigt sehen, den NTC anzuerkennen. 
Algerien vollzog gestern einen Purzelbaum nach russischem Vorbild. Außenminister Medelci erklärte, man spreche mit den "Brüdern im NTC", und erwarte eine Regierung unter Beteiligung aller Parteien und des libyschen Volkes, die man ohne Zögern anerkennen werde.

Lateinamerikanische ALBA lehnt NTC ab
Einen festen völkerrechtlich Standpunkt vertreten die ALBA-Staaten (Venezuela, Bolivien, Ecuador, Nikaragua, Kuba u. a.). Sie verurteilten am Wochenende in Caracas die "militärische Aggression der NATO in Libyen." und wandten sich gegen den Versuch der USA und Europas, sich der Naturressourcen Libyens zu bemächtigen. Hugo Chavez forderte die sogenannten BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) und die ALBA-Staaten zu einem gemeinsamen Gegenangriff in der UNO auf:
"Wir müssen nun zum Gegenangriff übergehen. Wir können dem nicht mit verschränkten Armen zusehen."

Sonntag, 11. September 2011

Libyen: "Rebellen" vor Bani Walid frustriert

Update 19.00 Uhr
12 Tote und viele Verletzte gab es im Nafusa-Gebirge nachdem zwei NATO-Rebellen-Gangs aus Gharyan, Kikla und Asabah am Sonntag im Westen Libyens aufeinander losgingen.

Die NATO hat gestern ihre Bombardements weiter verstärkt. In 112 Einsätzen wurden 50 Luftangriffe auf Bani Walid, Sebah, Waddan und Sirte geflogen.
Trotzdem wurden die Städte erfolgreich verteidigt und die Contras vor Bani Walid zurückgeschlagen.
Die deprimierte Stimmung der „Rebellen“ um Bani Walid gibt ganz gut der folgende – von uns übersetzte und leicht gekürzte - Bericht von CNN wieder.

Kämpfer frustriert weil Gaddafi-Getreue Angriff standhalten
September 10, 2011
Die Anti-Gaddafi-Kämpfer sortieren sich neu, nachdem sie vor Bani Walid zurückgeschlagen wurden. Sie schießen vor Frustration in die Luft. Die Gaddafi-Truppen sind in der Überzahl, besser ausgerüstet und besser ausgebildet als erwartet. Die Spannungen zwischen „Rebellen“ und Journalisten nehmen zu. Anti-Gaddafi-Kämpfer wurden von Bani Walid, einer von den drei großen Städten die unter Kontrolle der Regierung sind, zurückgeschlagen. Die „Rebellen“ mußten sich 10 Kilometer zurückziehen und schießen aus Frust alles was sie haben in die Luft – Kalaschnikows und ihre Flak-Kanonen, sonst aus Freude, signalisiert es hier eine dunkle Stimmung.
Nach einer Weile fliegen Raketen und Kugeln über die Köpfe und die „Rebellen“ ziehen sich zwei weitere Meilen zurück. Die Rückschläge vom Samstag offenbaren einige der Schwächen der Opposition, u. a. den Mangel an einheitlicher Befehlskette, um die Kräfte zusammen zuziehen. Spannungen zwischen „Rebellen“ und dem NTC. Die einen wollen angreifen, die anderen wollen, dass sie abwarten. Tripolis und Bengasi sind eingenommen und nun ist aber der Sieg über die letzten Bastionen außer Reichweite. Die Kämpfer zeigen mehr Zögern, vielleicht unwillig, sich im letzten Stück eines monatelangen Kampfes töten zu lassen. Die Leute sind ausgerüstet mit AK 47, Flak-Kanonen, Maschinengewehren und kleinen Raketenwerfern, doch sie haben keine Panzer und gepanzerte Fahrzeuge.
Zuweilen gibt es mehr Journalisten als Kämpfer, mit bis zu 150 wahrscheinlich der größte Medienpulk der hier gesehen wurde, am Samstag zusammen mit den Kämpfern. Manchmal bricht in hitzigen Wortwechseln mit den Journalisten der Frust durch, wenn  die „Rebellen“ ihnen vorschreiben wollen, was sie filmen dürfen und was nicht. Das Verhältnis zu den Medien ist ein Barometer dafür wie der Kampf läuft. Die Flugzeuge über den Köpfen sind höchstwahrscheinlich von der NATO, vielleicht die Gaddafi-Getreuen in Bani Walid angreifend.
Die Oppositionskräfte wissen nicht wie viele Gaddafi-Getreue in der Stadt sind, doch sie glauben, dass sie schwer bewaffnet sind, mit Maschinengewehren und Raketen. Zwei Gaddafi-Söhne sollen dort sein. Saif und Mutassim.  Im Moment „in der Rückenlage“  überprüfen die bunt zusammengewürfelten „Rebellen“ ihre Möglichkeiten und hoffen wohl, die NATO wird irgendwie den Weg freimachen und den Konflikt beenden. Als eines Fahrzeuge auf dem Weg von Bani Walid vorbei kommt schreit ein Kämpfer: „Wo bist Du NATO?“
Einer der seltenen Berichte über die wirkliche Situation. Die libysche Armee hält weit aus mehr Gebiete des Landes als die NATO und die Medien eingestehen wollen und ist trotz NATO-Bombardements in der Lage zu verteidigen.
Die sogenannten "Freiheitskämpfer" sind ohne die NATO absolut unfähig. Doch die Situation wird die Wut und die Aggressivität der NATO anheizen. Wir sind bei den Opfern der "bomb carpets" von Sirte und Bani Walid.

Der CNN-Bericht konterkariert den Al Jazeera-Bericht vom "glücklichen Kommandeur" von gestern.

Libyen: NATO konnte Bani Walid nicht einnehmen

Die schweren Bombardements von Bani Walid halten seit Samstag an. Die Contras wurden zurückgeschlagen. Die NATO fliegt auch jetzt weiter Luftangriffe auf die Verteidiger.
Vom Krieg gibt es keine Bilder. Unabhängige Medienvertreter haben das Land unter Lebensgefahr verlassen müssen. Von der NATO zugelassen sind nur "Eingebettete" NATO-alliierter Sender wie CNN , BBC oder Al Jazeera.
Diese bringen keine Bilder aus der bombardierten Stadt, sondern nur von in der Wüste posenden "Rebellen". Halt was so von der NATO freigegeben wurde. Deshalb sehen Sie auf allen Kanälen die gleichen Szenen. Für die Welt wird so der Eindruck geschaffen, die libyschen Städte würden lediglich belagert. Die Hunderte von Toten der Bombardements der NATO auf zivile Ortschaften werden verschwiegen. Es entsteht ein komplett gefälschtes Bild.
Unter dem Strich jedoch führt die NATO einen Krieg mit eigenen Kräften gegen Libyen; aus der Luft und am Boden, unter Zuhilfenahme einheimischer Kollaborateure. 

Mainz wie es lügt und pfuscht
Den Vogel schießt wieder mal das ZDF ab.
Die von Roland Koch ethisch-moralisch Gesäuberten lügen in vorauseilendem Gehorsam schon die "Rebellen" rückten ein und widersprechen sich selbst im Text. Doch wer liest schon das Kleingedruckte?


Einrücken ist doch, wenn man drin ist, oder?
Woran erinnert das nur? Ach ja, die Irak-Propaganda!

"Der Fall von Basra wurde siebzehn mal gemeldet bevor er eintrat."

Noch nicht einmal das amerikanische CNN lehnt sich soweit aus dem Fenster wie das ZDF. Im Gegenteil.
CNN berichtet aus der Nähe von Bani Walid:
 "Die libyschen Oppositionskämpfer starteten am Samstag  einen Angriff auf eine von Gaddafis letzten Bastionen, doch sie trafen auf starren Widerstand und zogen sich zurück, sagten Militärführer."
Vielleicht schreibt man in Mainz einfach zu unterwürfig ab. Al Jazeera meldete nämlich: "NTC-Kämpfer waren am Freitagnacht in Bani Walid nachdem Verhandlungen scheiterten. Gaddafi-getreue Scharfschützen antworteten mit scharfen Schüssen." Viele "Rebellen" können es ja nicht gewesen sein, wenn man sie mit Scharfschützen im Schach halten kann.

Eine journalistische Kostbarkeit von Al Jazeera
Wie es wirklich war berichteten wir gestern. Eine merkwürdige "Rebellen"-Figur war glücklich darüber, zurückgeschlagen worden zu sein. 
Bashir: "Wir wollten nur zeigen, wie ernsthaft wir sind und dass wir den Leuten in Bani Walid Frieden und Freiheit bringen.... Wir sind so glücklich über das was letzte Nacht passiert ist. Wir wissen jetzt wer sie sind und wo... Wir sind zurückgekommen ohne Tote."
Anita McNaught aus der Wüste bei Bani Walid