Samstag, 15. Oktober 2011

Libyen: Kämpfe in Tripolis und Sirte

Es gibt zunehmend Zusammenstöße in Libyen, Pro-Gaddafi Demonstrationen und intensive Kämpfe, nachdem Gaddafi diese Woche seine Botschaft an das Volk sendete, gegen die Invasion zu kämpfen.
Während der  Freitagsgebete gingen die Menschen auf die Straßen von Tripolis, aus mindestens fünf Stadtbezirken wurden Demonstrationen gemeldet, darunter Abu Salim.  Die Leute gingen mit grünen Flaggen und Bildern von Gaddafi auf die Straße und wurden nach NATO-Medienangaben von den NTC-Milizen beschossen. (Demonstrationen fanden schon seit dem 12. Oktober statt. Die NATO feuerte sogar mit Hubschraubern auf das Volk.) Es gab viele Tote. Deshalb begannen die Gaddafi-Truppen Angriffe in all diesen Stadtbezirken. Es gab es viele Verhaftungen durch die NTC-Söldner. Die Verhafteten werden misshandelt. Verschiedene Quelle in Tripolis berichten von Schlägen und erstochenen Gefangenen, obwohl erst letzte Woche Menschenrechtsorganisationen den NTC aufgerufen haben, die Misshandlungen von Gefangenen zu unterlassen. Die Kämpfe kamen gegen Abend zum erliegen, brachen aber in der Nacht und heute wieder aus. 


Die ARD betrachtet, wie nicht anders zu erwarten, die Lage aus dem Blickwinkel der NATO-Propaganda und spielt die Vorgänge herunter. Schuld seien die Demonstranten! Es seien nur 50 Leute gewesen, nur kleinere Kundgebungen und alles sei schon unter Kontrolle. O-Ton:
„Rund 50 bewaffnete Anhänger Gaddafis seien für die Gewalt verantwortlich gewesen, erklärte die neue Führung weiter. Die Situation sei aber unter Kontrolle gebracht und 27 Kämpfer seien festgenommen worden. … Nach Angaben von Einwohnern der libyschen Hauptstadt gab es nach den Freitagsgebeten in mehreren Vierteln kleinere Kundgebungen von Gaddafi-Anhängern. Zu den Zusammenstößen kam es in Abu Slim. Ein Kämpfer des Übergangsrates sagte, schon am Vortag seien aus einem fahrenden Wagen Schüsse abgefeuert worden.“
Wie gehabt: „Nach Angaben von Einwohnern… Ein Kämpfer….“ Wieder mal nur Anonyme. Dabei gibt es genügend Journalisten vor Ort die die ARD fragen könnte. Doch dann käme ja ans Licht, dass die ARD desinformiert.

Nicht anders schaut es beim ZDF aus. Man beachte die stimmungs- und meinungsmachende Wortwahl.

Die NATO Special Forces aus Großbritannien, Frankreich oder Katar, die im August Tripolis überfallen haben, sind für das ZDF „Revolutionstruppen“. Friedliche Demonstranten )siehe oben) sind „bewaffnete Anhänger“. Weil sie „Pro-Gaddafi-Parolen“ riefen. Dass deshalb auf sie geschossen wird scheint für das ZDF normal zu sein. Als angeblich Gaddafi auf „friedliche Demonstranten“ schießen ließ, die wie wir heute wissen bewaffnete Banden waren, wurde Libyen in einen Krieg gestürzt. Schießt die NATO auf Demonstranten ist das was anderes. Zum Schluß der Kompaktlüge wieder die Story vom fast komplett durch den NTC kontrollierten Libyen. Auch die ewige Wiederholung macht die Lüge nicht wahrer.

Sirte
Freiwillige leisten Widerstand gemeinsam mit Gaddafi Soldaten. Die Stadt ist durch die NATO-Luftangriffe, Panzer- und Artillerieangriffe des NTC zerstört. In diesen Kämpfen wurden von nicht ausgebildeten NTC-Leuten wahllos unglaubliche Mengen an Geschossen in die Stadt gefeuert und die Infrastruktur zerstört. Die NTC-Leute üben schreckliche Rache. Die Häuser von Sirte werden geplündert. Kämpfe und Plünderungen wechseln sich ab und viele Gefangene werden umgebracht. TeleSur berichtet: „Wir entdeckten viele Leichen in der Umgebung. Der NTC sagt er hätte 99% unter Kontrolle, aber der Widerstand ist viel komplexer und weiter.“ Überall finden Straßenkämpfe statt. Gaddafi-Kämpfer schießen mit RPGs, Granatwerfern und Maschinengewehren.

Die von der NATO zerstörte Stadt Sirte. Quelle: AlJazeera
Die „Rebellen“ mussten sich wieder aus dem Stadtzentrum zurückziehen. AFP: „Die NTC-Kräfte musten sich unter Trommelfeuer der Gaddafi-Getreuen wieder zurückziehen, mindestens zwei Kilometer bis zum Polizeihauptquartier, das sie am Dienstag eingenommen hatten. " Al Jazeera gesteht ein, dass die meisten dieser Leute nicht mal  eine Waffe richtig abfeuern können.
Die NTC-Kämpfer haben sich in Sirte mit Granatwerfern selbst beschossen, da die Laien senkrecht nach oben schossen und ihnen die Granaten auf die Köpfe fielen. Unglaublich, dass die NATO weis machen will, diese Dilettanten hätten einen wesentlichen Anteil am Krieg.

Ohne NATO-Luftangriffe und die NATO-Bodentruppen wäre der Krieg längst beendet. Libyen erwartet nun ein Partisanenkrieg. Die Kämpfe finden auch in Sabah, Tobruk, Bengasi, Bani Walid und anderen Städte, z. B. an der tunesischen Grenze statt. Zunehmend werden die "grünen" Libyer durch Tunesier und Algerier unterstützt. NTC-Objekte im ganzen Land sind zu legitimen Zielen von Angriffen des libyschen Widerstandes erklärt worden.

Übrigens richten sich im Schatten der Ereignisse in Sirte und Tripolis die NATO-Luftangriffe zum "Schutz der Zivilbevölkerung in der Flugverbotszone" gegen Stadt und Umgebung von Bani Walid. Gestern wurden in 67 Einsätzen 16 Luftangriffe geflogen.

Freitag, 14. Oktober 2011

Eilt! Schwere Kämpfe in Tripolis

Heute morgen meldeten wir schwere Kämpfe in Libyens Hauptstadt.

Soeben bestätigt auch Al Jazeera schwere Kämpfe in Tripolis.

Der Al-Kaida-Statthalter von Tripolis Belhadj ist seit Tagen nicht mehr aufgetaucht nachdem es offenbar ein Attentat auf ihn und NTC-Chef Jalil gab.

Wir versuchen unsere Kontakte zu erreichen und berichten weiter.

Libyen: Schwarzer Freitag für die NATO

Pro-Gaddafi-Demonstrationen in Libyen – Matrix in Deutschland
Eilt! In Tripolis wird heftig gekämpft.

Für heute, den “Sonntag” der islamischen Welt, werden wieder landesweit Demonstrationen der Libyer unter der Grünen Flagge gegen NATO und NTC stattfinden. Diese Proteste wurden auch schon in der letzten Woche mit Zehntausenden Teilnehmern durchgeführt. Der Mainstream der NATO – die Staats- und Konzernmedien Deutschlands natürlich eingeschlossen – schwieg sie einfach tot. So wie heute wieder.

Erklärung von Moussa Ibrahim
Regierungssprecher Moussa Ibrahim gab am Mittwoch eine Erklärung ab. (Rohübersetzung)
Für heute, den 14. Oktober, sind wieder landesweite Märsche unter der grünen Flagge geplant. Das Land will keine westliche „Demokratie“. Ibrahim sagte das libysche Volk hat Nerven aus Stahl und die Moral ist hoch, weil der Wind der Hoffnung weht und außerdem das Volk den ersten Schock und Rückzug überwunden hat. Wir wollen, dass unsere jungen Leute die Erfahrung der vietnamesischen Revolution studieren, ihren Widerstand gegen die Amerikaner und den Sieg. Wir bitten unsere Leute General Nguyen Giap zu studieren und die Fehler bei der Verteidigung von Sirte. Wir haben während der letzten Woche Veränderungen versprochen und jetzt für den 14. Oktober in ganz Libyen von Norden nach Süden, von Osten nach Westen bestätigt, dass die Stunde der Befreiung nah ist. Das libysche Volk und die ganze Welt wird am Freitag zwei Sachen erfahren.1. Das libysche Volk unterstützt nicht die Rebellen, verrät nicht sein Land und verkauft es nicht. 2. Die westlichen Staaten und der NTC und ihre Worte von Freiheit und Demokratie werden am Freitag zeigen müssen, ob sie diese Slogans unterstützen und ob sie an die Freiheit der Rede glauben.
Libyen ist jetzt in einer besseren Position als in den vergangenen Wochen. Der Widerstand ist organisiert, mit brennenden Herzen. Die Führung wertet die Ereignisse aus und ist sehr optimistisch. Die Informationen die wir erhalten bestätigen, dass unsere Vorbereitungen Angst und Panik bei den Rebellen verbreiten. Sie schicken Gesandte in verschiedene Richtungen und sie versuchen die Kommunikation zwischen uns und unserem Volk zu unterbrechen. Wir haben umfassende Kommunikationskanäle organisiert, mit Amerika, Lateinamerika, Europa und Menschenrechtsorganisationen und wir haben auch einige geschützte Wege organisiert, für den Fall, dass der Gegner versucht die Kanäle zu zerstören. Wir ermutigen das freie libysche Volk, sich bereit zu halten und auf das Signal für die Intifada zu warten. 
Moussa kündigte ein gemeinsames Statement von Führern aus verschiedenen Gebieten und Regionen an. Er warnte die Allianz aus Katar, Frankreich und anderen Ländern, dass, sollte auf diese friedlichen Märsche geschossen werden, eine Erhebung stattfindet. Man möge die Botschaft verstehen, Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Nach Angaben der Rebellen
Gestern Nacht behaupteten die NATO/NTC-Propagandisten sie hätten Mutassim Gaddafi gefangen, der für den Widerstand in Sirte verantwortlich sei. Schnell entpuppte sich das – wie immer in der Vergangenheit – als Lüge. Am Mittag legten die Blamierten nach und verkündeten nun Muammar Gaddafi sei in Sirte und man werde ihn bald haben. Der deutsche Mainstream war allerdings so schlau, nicht zweimal am selben Tag eine NTC-Ente zu verbreiten.
Nun können sich die 1001-Nacht-Erzähler des NTC nicht einigen wen sie wo platzieren, um irgendwelche Erfolge zu zeigen. Letzte Nacht haben sie Muammar Gaddafi per Satellit (!) in der Wüste südlich von Sabah verfolgt, sagt Abdul Hafeedh Ghoga, der Vice-Chef des NTC. „Es ist nur eine Frage der Zeit“, bis man ihn gefangen habe. Er halte sich nirgends auf, sondern bewege sich in einem kleinen Konvoi mit seinen engsten Vertrauten und Leibwächtern.“

Sirte
Doch die Priorität sei nun, die volle Kontrolle über Sirte zu erlangen, dann werde man sich Gaddafi widmen, sagt Gogha. Eine Ausrede komischster Dimension. Dies würde ja bedeuten, dass der NTC nur eine Einheit hätte, die entweder Sirte belagern oder Gaddafi verfolgen kann.
Die Gaddafi-Truppen halten sich nach wie vor in Sirte verschanzt. NATO-Luftlandtruppen, Söldnern, NATO-Kampfbombern und den NTC-Möchtegern-Rambos ist es nicht gelungen, den Widerstand zu brechen. Am Donnerstag mussten sie sich wegen der heftigen Gegenwehr der Verteidiger wieder zurückziehen. Offenbar kommen Armeeeinheiten der Stadt zu Hilfe.

26 NATO-Luftangriffe
Am 13. Oktober wurden 88 Einsätze geflogen und 26 Bombenangriffe auf Sirte und Bani Walid und andere Orte geflogen.
Über die Opfer und Schäden schweigen Medien und NATO einvernehmlich.

Der Unterschied von TV und Wirklichkeit
Die NATO verbreitet über das TV folgendes Bild: Die NATO und der NTC beherrschen das Land. Nur ein paar Dörfer und Teile von Sirte und Bani Walid werden von fanatischen Getreuen des Machthabers verteidigt.
Dass die Realität in Libyen eine ganz andere ist, zeigen die folgenden Videos. Aus Tripolis, wo am 13. 10. 2011 unter der Grünen Fahne Demonstrationen stattfanden. Teile der Stadt waren nie von der NATO eingenommen und sind weitestgehend befreit.


Libysche Armee unterwegs
Eine Kolonne der - für die Massenmedien nicht existenten - libyschen Armee fährt unter der Grünen Flagge von Misrata nach Sirte! Kampfbereite Panzer auf Transportern Richtung Sirte sprechen für eine logistisch gut organisierte Armee. Die Soldaten jubeln und scheinen nicht vor dem Volk in Deckung zu gehen wie deutsche Soldaten in Afghanistan.



Das Video wurde eben vom Netz genommen, um die Koordinaten noch einmal zu überprüfen. Nachrichten aus einem von der NATO hermetisch abgeschirmten Kriegsgebiet sind  sind schwer zu verifizieren, doch im Gegensatz zu den offiziösen Medien prüfen wir zeit- oder Ortsangaben lieber einmal mehr.

Doch diese Bilder von der libyschen Armee sind trotzdem echt und wurden vom Mainstream nie gezeigt. Die deutschen Medien haben seit Februar 2011 nicht ein einziges Mal ein Interview, einen Bericht oder ein einziges Foto über die Kräfte der libyschen Seite gebracht. Wer kein Gesicht hat, für den setzt sich niemand ein, so die Taktik der psychologischen Kriegsführung der NATO.

Was sonst noch passierte: Die Propaganda-Lüge
Ungerührt von Al Jazeera bis jetzt gezeigt, das Foto vom "Rebellen", der die Tatarenmeldung von der angeblichen Gefangennahme Mutassim Gaddafis feiert.

AlJazeera bringt ein Foto von Reuters. "Anti-Gaddafi-Kämpfer feiern die Nachricht, dass Motassim Gaddafi gefangen genommen ist.
Was soll man dazu sagen? Ein Idiot feuert mit eine schweren Maschinengewehr herum und feiert eine Lüge. Das bringen die NATO-Medien. (Ein Leser macht uns darauf aufmerksam: Es steht ein mann dabei mit einem Kind aufd em Arm

Vorschau:
Wir bereiten in den nächsten 24 Stunden Berichte über die Kontakte der libyschen Armee- und  Staatsführung mir Russland und der NATO vor.
Khamis Gaddafi hat sich mit seinen Mitstudenten von der Moskauer Militärakademie in Verbindung gesetzt. 
Ein russischer Militärberater berichtet.
Putin wird ab sofort vom Mainstream verstärkt und zunehmend diskreditiert werden. Er hätte sich nicht, wie Medwedew und seine Berater von der NATO einwickeln lassen. Die Resolution 1973 hätte ein Veto Russlands erlebt. Putin nannte den Krieg einen Kreuzzug und stellte die Frage, wer die NATo ermächtigt habe, Gaddfi zu verfolgen und zu töten.
Nachdem er zum nächsten Präsidentschaftkandidaten ernannt wurde, gab es nun ein Veto gegen die Syrien-Kriegsresolution der NATO. 





Donnerstag, 13. Oktober 2011

Libyen: Bilder aus Sirte und Lügen von der ARD

Die Sender melden bereits den Fall von Sirte, obwohl die Live-Bilder heftige Kämpfe zeigen.
Al Jazeera zeigt aktuelle Bilder aus Sirte. 

12. 10. 2011 - Al Jazeera: "Hier treffen Ost und West aufeinander..."
In einem Bericht werden NTC-Leute von der Ostfront um Sirte gezeigt, die sich mit den Männern von der Westfront vereinigen. Das Kalaschnikow-Bajonett gibt Aufschluß über die Stimmung.
Tuareg gefangengenommen
Schwarze Männer des Tuareg-Stammes werden gefangen genommen und geschlagen. Ein NTC-Mann sagt, sie hätten chemische Tests vorgenommen und die Männer hätten Waffen abgefeuert. Die NTC-Freiheitskämpfer, die sonst in Turnschuhen auf zusammengebastelten Pickups herumfahren, scheinen ja über hochspezialisierte Technologie zu verfügen.
Wie man dem Video entnehmen kann, sind das keine Söldner, sondern Einwohner von Sirte. Deren Familien werden in einer Halle zusammengetrieben.



Wie ist die Lage in Libyen?
Vergessen wir nicht: Der Krieg gegen Libyen findet im Verborgenen statt. Die TV-Bilder sind nur Staffage. Die Wahrheit sieht sehr viel anders aus und würde die Bevölkerung in aller Welt vielleicht doch auf den Plan rufen. Der Widerstand gegen NATO/NTC wird in ganz Libyen fortgesetzt.

Libysches und britisches Kanonenfutter
Bodenoperationen von NATO-Truppen in Sirte und Ras Lanuf  forderten zahlreiche Todesopfer unter NATO-Special Forces u. a. aus Großbritannien (SAS), Katar und internationalen Söldnern. Nach Aussagen des russischen Militärs Ilja Korenew verhandelt Großbritannien nicht einmal über die Auslieferung der eigenen Soldaten, obwohl die Gaddafi-Seite dazu bereit ist. 
„Wir notierten die Namen und Einheiten, fotografierten sie und schickten die Information per E-Mail an die Außenministerien in England und Frankreich. Wir boten an, die Soldaten in Libyen zu übergeben… England wollte seine Soldaten nicht haben. Wir überlegten uns, sie nach Algerien zu bringen…. Unterwegs wurden wir von Helikoptern beschossen.“
Beweisvernichtung der brutalsten Art.

Die Moral bei den zusammengewürfelten Hobby-Kämpfern aus aller Welt sinkt. Es werden immer weniger Libyer bei den „Rebellen“. Sie verlassen die Front und gehen nach Hause. Das was man im TV an kämpfenden „Rebellen“ zu sehen bekommt, erinnert an die „Nackte Kanone“ und macht selbst für Laien nicht den Eindruck, als könnte es einer ausgebildeten Armee das Wasser reichen. Was die NATO jetzt braucht sind schnelle Erfolge. Man benötigt die Kräfte, um sich jetzt Syrien, Iran, Russland zuzuwenden. Dazu wird das gesamte Instrumentarium der Psychologischen Kriegsführung in Stellung gebracht - inklusive immer neuer plumper Lügen.

„Nach Angaben der Rebellen…“
waren schon Saif und Mohamed Gaddafi gefangengenommen, Khamis Gaddafi getötet und auch Regierungssprecher Moussa Ibrahim gefangengenommen worden. All diese Jubelmeldungen stellten sich als Enten heraus. Sie waren wohl peinlich für die minderbemittelten „Rebellen“, doch nicht für die NATO. Sie ist ja niemals zu sehen. Schlussendlich aber dienen die Tatarenmeldungen dazu, die Verteidiger Libyens zu verunsichern. Die psychologische Kriegsführung der NATO zielt darauf ab, dem auf seine Führerpersönlichkeiten fixierten libyschen Volk vorzugaukeln, es hätte keine Chance. Daher die laufend wiederholten Meldungen von angeblichen Gefangennahmen und der Einnahme der großen Städte.
Heute Nacht war nun Mutassim Gaddafi an der Reihe. Er sei gefangengenommen meldet die nach Erfolgsmeldungen dürstende Journaille des NATO-Trosses. Um seine Bedeutung aufzuwerten wird ihm nun die Führung des Widerstandes von Sirte zugeschrieben.
Vorn immer mit dabei - die gebührenfinanzierte ARD.
Überschrift: "Gaddafi-Sohn festgenommen"


ARD desinformiert vorsätzlich und meldet wider besseres Wissen
5 Uhr
"Möglicherweise" sei Mutassim Gaddafi gefasst worden. In Tripolis brach Jubel aus, als das "Gerücht die Runde machte". Der Übergangsrat habe mitgeteilt, Mutassim sei auf der Flucht aus Sirte gefasst worden." Das bringt die ARD-Tagesschau um 5 Uhr live, obwohl auf ihrer Webseite schon seit 3.21 Uhr das Ganze selbst in Zweifel gezogen wird.
Seit 3:21 Uhr weiß die ARD von Fake - doch noch Stunden später verbreitet sie die Lüge im TV-Programm
3:21 Uhr Tagesschau Webseite
Widersprüchliche Berichte aus Libyen
Verwirrung um angebliche Festnahme von Gaddafi-Sohn
Später dementierte ein Sprecher des Nationalen Übergangsrats laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dapd die Meldung. Bei Gefechten in Syrte seien zwar enge Vertraute von Mutassim al Gaddafi gefangen genommen worden, nicht jedoch Mutassim selbst, sagte Dschalal al Gallal in Bengasi. Er habe mit Kommandeuren in Syrte gesprochen und es gebe "keine Bestätigung, dass Mutassim Gaddafi gefangenen genommen wurde."
Man bringt also Gerüchte. Die Gerüchte zieht man selbst in Zweifel. Doch live wird gemeldet 
"Gaddafi-Sohn festgenommen."
Diese Art von "Berichterstattung" lässt keinen anderen Schluß zu, als dass die ARD-Nachrichten gezielt zur Desinformation eingesetzt werden.
Nach 9.00 Uhr wird selbst der ARD die Sache peinlich und sie bringt die Meldung nicht mehr.
Doch das Ziel ist erfüllt. Die Schlagzeile wurde gelesen. So funktioniert Propaganda.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Lebenszeichen

Liebe Leser, keine Sorge. Wir sind okay. In zwei, drei Tagen nehmen wir die regelmäßige Berichterstattung wieder auf. 
Die Nachrichten aus dem Kampfgebiet in Libyen überschlagen sich. Die Verifizierung wird immer schwerer. Jedenfalls ist die Lage überhaupt nicht so, wie in den Mainstreammedien dargestellt. 
An die Stelle der kriegsmüden Laien des NTC treten immer mehr Special Forces der NATO und private Söldner, die große Verluste erleiden.
Sirte wird weiter verteidigt.
Eine nicht 100% verifizierte Meldung von heute zum Beispiel:
16 Mann des britischen 22. SAS Regimentes wurden letzte Nacht  in Sirte gefangen genommen. Alle anderen wurden getötet als sie landeten. Vor einigen Tagen wurde eine Maschine mit Söldnern aus Virginia und eine Transportmaschine aus North Carolina in Ras Lanuf abgeschossen. Sie versuchten die jetzt zerstörten Ölfelder zu sichern. 
Gestern wurden von der NATO in 89 Einsätzen 24 Luftangriffe geflogen. Sie wendet sich jetzt wieder Bani Walid zu.
Der britische Pilot Julian Manyon ist weiter in libyscher Gefangenschaft. Großbritannien weigert sich, die von der libyschen Armee gefangengenommenen SAS-Soldaten auszutauschen. Ein Konvoi mit ihnen auf dem Weg nach Tunesien wurde sogar bombardiert. Keines der mit Bodentruppen in den Krieg gegen Libyen verwickelten NATO- und arabischen Länder gesteht die Verluste ein oder kommentiert überhaupt deren Verwicklung in den Krieg. Der von der NATO angeleitete Mainstream schweigt. Unabhängige Journalisten riskieren viel.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Libyen: 265 verschwiegene NATO-Luftangriffe auf Zivilisten

Die Medien schweigen weiter über Bani Walid und über die hohen Verluste in Sirte
Es fällt wieder auf. Seit Tagen berichteten die Medien nicht mehr über Sirte und Bani Walid. Die NTC-„Rebellen“ waren nicht in der Lage die Städte einzunehmen. In diesen Fällen verstummen die Medien der NATO. Wir kennen das seit dem Beginn der Aggression. In den letzten Tagen wurden die Rückschläge für die NATO mit dem schlechten Wetter begründet. Die Verteidiger des Landes sind seit dem Fall von Tripolis zu einer Partisanentaktik übergegangen. Im ganzen Land, das oft als unter der Kontrolle des NTC dargestellt wird, wird weiter gekämpft. Khamis Gaddafi, der die Moskauer Militärakademie absolviert hat, hat die Erfahrungen der sowjetischen Partisanen gegen die Nazi-Truppen augenscheinlich hervorragend in die Neuzeit umgesetzt. Im ganzen Land einschließlich Tripolis, Misrata, Bengasi gibt es Widerstand und die NTC-Leute sind nicht imstande den Widerstand zu brechen.

Die Bilanz der Luftangriffe
Im EU-Fernsehen gibt es keine Luftangriffe in Libyen. So fragt auch niemand nach den zivilen Opfern. Aber wir kennen die Zahlen.
Vom 1. bis 8. Oktober flog die NATO 802 Einsätze mir 265 Luftangriffen. In der Mehrzahl auf Bani Walid; jene Stadt die in den Medien bis heute nicht auftaucht, weil sie erbitterten Widerstand leistet.

Tote Zivilisten
Die Zivilisten in den Städten werden wahllos aus der Luft und vom Boden aus angegriffen. Viele NATO-Medien unterdrücken jetzt sogar die Bilder von den Pickups die wahllos in die Stadt feuern. Doch auch Panzer und Artillerie sind im Einsatz. Wer mir Bomben und Granaten in eine Stadt feuert begeht Kriegsverbrechen.


Der Schutz der Zivilbevölkerung – der angebliche Grund der Invasion –wird so ad absurdum geführt.

Wieder mal "Nach Angaben der Rebellen...."
Der NTC behauptet heute, man wäre in der Stadt Sirte und kämpfe um das Tagungszentrum. Solche Berichte gab es auch schon vor 10 Tagen. Behalten wir immer im Gedächtnis wie oft schon die Eroberung der Stadtzentren verkündet wurde oder die bevorstehende Gefangennahme von libyschen Repräsentanten. AP berichtet, dass die NTC/NATO-Leute die Stadt beschießen, um Scharfschützen von den Dächern zu vertreiben.

Wie Desinformation durch Ablenken und Verschwiegen funktioniert
Wenigstens Al Jazeera hat Erfolge zu vermelden. Das macht meist, man merke sich diesen Namen und das Gesicht, Zeina Khodr, die skrupelloseste Märchentante der NATO, die selbst den deutschen Armbruster noch in den Schatten stellt.

Berichte aus den Kulissen - Frau Khodr berichtet am 23. August 2011 vom Grünen Platz in Katar
Sie moderierte im August malerisch mit dem Stahlhelm auf den Kopf die gefälschten Siegesfeiern vom in Katar aufgebauten „Grünen Platz“ und bringt heute in ihrem Sender angebliche Bilder aus Sabamiyah, einem Stadtteil von Sirte, den der NTC heute übernommen haben soll. Originalton:
„Die Gaddafi-Getreuen sind aus dem Stadtteil geflohen und haben nur „Grüne Bücher“ und Poster des gestürzten Führers zurückgelassen.“
Das klingt belanglos, ist es aber nicht. Wie sieht ein Schlachtfeld wohl aus, wenn es von einer Seite eingenommen wird? Da gibt es keine Leichen? Tote Zivilisten, zerbombte Häuser, Schulen, Infrastruktur? Wo sind eigentlich all die Fotos von den eingenommenen Städten, Dörfern, Oasen? Wenn sie erzählt, es gäbe nur Propagandabücher und keine Opfer ist das eine vorsätzliche Lüge.
Die Täuschung der Massen ist allumfassend. Keine Bilder – keine Proteste.
Doch wer es wissen will kann es wissen. In Libyen tobt landesweit ein Aggressionskrieg der NATO unter Zuhilfenahme inländischer Kollaborateure. Weite Teile, wenn nicht die größte Fläche, Libyens sind nicht von der NATO besetzt. 
Der Krieg wird aus der Luft ausschließlich von NATO-Kampfflugzeugen geführt. Am Boden operieren eben nicht Regimenter von Badelatschenträgern die mit schweren Maschinengewehren aus der Hüfte schießen, so wie sie es in Rambo-Filmen gesehen haben. Die Bodentruppen bestehen aus NATO Special Forces, Privatarmee-Söldnern aus NATO-Staaten  und arabischen regulären Truppen. Bekannt geworden sind Abschüsse von NATO-Transportern mit Privatsoldaten aus verschiedenen US-Bundesstaaten und NATO- und arabischen Hubschraubern, die Gefangennahme von Soldaten aus Holland, Großbritannien, Frankreich, Katar, Italien und vielen anderen Ländern
Das von den Medien präsentierte Bild von Libyen hat nichts mit der Realität zu tun. Libyen führt einen verlust- aber erfolgreichen Partisanenkampf gegen die NATO.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Syrien: NATO-Krieger scheitern im Sicherheitsrat

Sie machen zwar großes Geschrei, haben aber verloren, die kriegführenden NATO-Staaten. Sie scheiterten jetzt im UN-Sicherheitsrat mit einer Resolution der NATO-Staaten Frankreich, Portugal, Deutschland und Großbritannien, die nach dem Libyen-Schema letztendlich einen Angriff auf Syrien rechtfertigen sollte. Diesmal legten China und Russland ein Veto ein. Offenbar wäre eine Enthaltung oder gar Zustimmung zu einem weiteren NATO-Krieg auch unter Androhung von wirtschaftlichen Nachteilen durch den Westen nicht zu vertreten gewesen. Zu eindeutig der Fahrplan des Westens, nachdem sogar ein dem libyschen NATO-Übergangsrat NTC ähnliches Gebilde in Syrien installiert wurde. Während Medwedew sich bei der Libyen-Resolution 1973 vom Westen noch einwickeln und erpressen ließ, weht auch in Russland nach der de-facto-Kandidatur von Wladimir Putin wieder ein anderer Wind. Putin hatte den Krieg gegen Libyen einen Kreuzzug genannt und gefragt, wer der NATO das Recht gäbe, Gaddafi zu stürzen und zu jagen.
China tat nun etwas vernünftiges und teilte mit, dass man sich nicht in die inneren Angelegenheiten Syrien einmische.
Gegen den NATO-Antrag waren China und Russland, dafür Deutschland, Frankreich, USA, Großbritannien, Portugal, Kolumbien, Nigeria, Gabun, Bosnien-Herzegowina, enthalten haben sich: Brasilien, Indien, Südafrika und Libanon.
Die weitere Kriegsgefahr ist damit nicht gebannt. Nun wird die NATO über kurz oder lang zu anderen bewährt-berüchtigten Mitteln, wie Operationen unter falscher Flagge, einem verdeckten oder offenen Krieg greifen.
Postwendend wird gemeldet, Syrien hätte die Grenze zum - wohlgemerkt sich enthaltenden - Libanon überschritten und mit Panzern auf eine Batteriefabrik gefeuert, weil es seit langem Flüchtlinge aus Syrien in Libanon verfolge. Das Strickmuster ist bekannt, der kleine Libanon könnte nun eine Aggression durch Syrien behaupten und "die NATO um Hilfe rufen." Wir können sicher sein, dass die Provokationen in und um Syrien zunehmen werden.

Und jetzt noch zwei Stücke aus dem Tollhaus der US-Arroganz, die die Welt offenbar für total meschugge hält.
Die US-Botschaft in Beirut sagte dem libanesischen Verteidigungsministerium, die libanesische Armee solle eine Rolle beim Schutz von syrischen Flüchtlingen spielen, die in Libanon residieren. Zu Befehl, Barack.
Susan Rice, die US-Botschafterin war nach der Niederlage im Sicherheitsrat außer sich vor Wut und warf den Ungehorsamen im Sicherheitsrat völlig undiplomatisch vor, sie hätten nicht zugestimmt, weil sie nur "Waffen an Syrien verkaufen wollen." Das sagt der größte Waffenexporteur und Militärhaushalt der Welt, der in alle aktuellen Kriege verwickelt ist.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Libyen: Moussa Ibrahim ist frei

Wieder ist eine Ente gestorben. Wir kennen diese Taktik der NATO. Führungspersönlichkeiten der libyschen Regierung werden regelmäßig als gefangengenommen gemeldet. Alle Gaddafi-Söhne waren schon „gefangen“. Damit soll einerseits der Widerstand gegen die NATO in den weiter unbesetzten Gebieten geschwächt werden und andererseits der Welt Fortschritte bei der Eroberung des Landes vorgetäuscht werden.
Letzte Woche meldete Al Jazeera, dass Regierungssprecher Moussa Ibrahim gefangengenommen worden sei.
Es gab kaum ein Rauschen im Blätterwald, da auch die NATO-Medien ihre Pappenheimer kennen. „Nach Angaben der Rebellen…“ heißt äußerste Vorsicht – Märchen aus 1001 einer Nacht.
Meldung vom Abend des 29. 9. 2011
Al Jazeera am 29. September: Moussa Ibrahim gefangen
"Muammar Gaddafis Sprecher Moussa Ibrahim ist am Donnerstag gefangengenommen worden, außerhalb der Heimatstadt Gaddafis Sirte, sagte ein Feldkommandeur des NTC zu AFP. 'Misrata-Kämpfer informierten uns dass  Moussa Ibrahim gefangen genommen wurde.' sagt Mustafa bin Dardef von der NTC-Zintan-Brigade. Ein anderer Kommandeur Mohammed al-Marimi: 'Moussa Ibrahim wurde von Kämpfern aus Misrata gefasst, als er was ausserhalb Sirtes herumfuhr.'"
Wie erwartet konnte die NATO den hochrangigen Gefangenen nicht vorweisen.
Nun meldete sich Moussa Ibrahim am Samstag und wies die Behauptungen zurück.  
"Diese Information ist eine Lüge und hat nichts mit der Wahrheit zu tun." 
Al Jazeera spielt das Lebenszeichen mit folgender Formulierung herunter:  „Ein Mann der behauptete Ibrahim zu sein, sagte dies live im syrischen Arrai TV, das ein Kanal für Erklärungen Gaddafis und andere Elemente des früheren Regimes wird."

Doch die syrische Information scheint glaubhaft, da die NTC-Propaganda keinen Beweis für die Gefangennahme Ibrahims bringen kann. Sie würde sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Samstag, 1. Oktober 2011

Libyen: "Nach Angaben der Rebellen..."

Diese Formel ist der große Bruder von "Lüge".
"Nach Angaben der Rebellen...." ist ein geflügeltes Wort für die Kriegslügen der NATO geworden. Anonyme "Kommandeure" oder "Offizielle" verkünden immer wieder die Einnahme der Städte, Triumphzüge, Festnahmen von Gaddafi-Söhnen, Jubelfeiern auf dem Grünen Platz usw. usv. Kein Grund allerdings für die schmerzfreie ARD, über den Unterschied zwischen ARD-Auftragsjubel und seriösem Journalismus nachzudenken.
So meldet eben die ARD "Geländegewinne" für die NATO-Fußtruppen in Sirte. Sie beruft sich auf einen anonymen Kommandeur. Niemand außer ihm hat die Geländegewinne gesehen und niemand hat den "Kommandeur" gesehen; noch nicht einmal der Kriegssender Al Jazeera, der sonst sogar ganze Reportagen erfindet. Die ARD sagt selber: 
"Eine unabhängige Bestätigung dafür liegt nicht vor, der Nachrichtensender Al Dschasira berichtet lediglich von anhaltenden heftigen Kämpfen in der Küstenstadt."
Darüber, ihr armen ARD-Leute, schreiben wir hier schon seit Wochen. Fassen wir die journalistischen Spitzenleistungen zusammen: Die ARD bringt hier in der Ferne einen völlig unglaubwürdigen Jubelbericht; ohne Zeitangaben, ohne Nachrichtenwert, ohne Fakten, ohne unabhängige Bestätigung. Warum?
Kann es sein, dass dem schwarz-gelb-rosa-grünen Politbüro in Berlin und der Abt. für Agitation und Propaganda langsam der Geduldsfaden reißt? Ein monatelanger NATO-Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung von Libyen, die Zahl der Kriegsgegner wächst. Die überfallenen und eingekesselten Libyer wollen die NATO-Freiheit nicht und widerstehen. Wie soll man das Lieschen Müller erklären?!

Libyen: Sirte und Bani Walid halten weiter stand

Egal was die NATO-Medien erzählen, viele Orte einschließlich Sirte und Bani Walid halten der NATO trotz fortgesetzter schwerer Luftangriffe weiter stand.
Die Berichte der psychologischen Kriegsführung der NATO aus den letzten Tagen über die Einnahme der Stadtzentren waren gelogen.

Aus Sirte mussten sich die NATO-Truppen zurückziehen und versuchen sich neu zu formieren, weil die Regierungskämpfer erbitterten und professionellen Widerstand leisten. Mit Luftangriffen ist ihnen nicht beizukommen. Deshalb werden durch die NATO-Flugverbotszonen-Flieger weiter Versorgungseinrichtungen und Lager bombardiert.

"Nach Angeben der Rebellen", ein Euphemismus für "dreiste Lüge", haben sie eine weitere Front bei Bani Walid eröffnet. Wie viele Fronten kann man denn um eine belagerte Stadt haben? Die Stadt können sie nicht erobern. 

Die Bilanz der Luftangriffe
29. September 110 Flüge mit 42 Luftangriffen auf Sirte, Bani Walid und andere Orte
28. September 96 Einsätze mit 30 Luftangriffen auf Sirte. 

Human Rights Watch bestätigt fortgesetzte Misshandlungen von Gefangenen der NATO, besonders von schwarzen und Kämpfern aus der Sub-Sahara. Sie werden unter anderem sogar zu schwerer Zwangsarbeit gezwungen.

Die Heuchelei vom Schutz der Zivilbevölkerung
UNO und Rotes Kreuz schauen weiter tatenlos zu wie die Zivilbevölkerung in den belagerten Städten vor die Hunde geht. Wer die Zivilbevölkerung wirklich schützen will, würde statt Bomben Hilfsgüter abwerfen. 
Die NTC/NATO-Leute feuern weiter wahllos mit Artillerie, Panzern und Raketen in die Städte.

Freitag, 30. September 2011

Rettungsschirm: Bundesbürger von der Wahrheit abgeschirmt

Dass Befehlsempfänger wie Merkel oder Schäuble das Lied der Banken singen, ist bekannt. Verwunderlich jedoch die anhaltende Naivität: Wie Journalisten und Wähler jenen Opportunisten auf den Leim gehen, die sich "Opposition" nennen und doch exakt das selbe tun, wie die Regierenden. Ob Kriege, Sozialabbau, Rettungsschirm für Banken: SPD und Grüne üben den engen Schulterschluß mit den schwarz-gelben Kollegen. Hier ein bisschen Rumgemecker, dort ein bisschen Kritik. Doch unter dem Strich ein treuer Bündnispartner.

Ein Überblick über Klassenstandpunkt, Agitation und Propaganda führender Repräsentanten der Partei- und Staatsführung bei der Gewährleistung der führenden Rolle der Parteien der Spekulantenklasse sowie bei der Festigung und weiteren Sicherung des staatsmonopolistischen Kapitalismus.

 


ARD und ZDF hatten keine Sendezeit für Analysen der Situation und der Bundestagsdebatte. Wir helfen hier gerne aus.

Gregor Gysi am 29. 9. 2011



Sarah Wagenknecht am 29. 9. 2011


Frank Schäffler, FDP am 29.9. 2011

Donnerstag, 29. September 2011

Rettungsschirm: Untertanen folgen dem Politbüro

Das Stimmvolk im Bundestag hat dem Rettungsschirm zugestimmt. Ein deutlicher Ausdruck von Untertanengeist und Gewissenlosigkeit in der obersten deutschen Volksvertretung. Die Medien werden ihres dazu tun. Und so setzt die ARD eine CSU- und Bundeswehr-Professorin ein, dem deutschen Michel zu erklären, dass man den Rettungsschirm nur besser erklären muß.

Wenn die Tagesschau heute das Loblied auf Merkels Rettungsschirm für die in Griechenland angelegten Gelder der privaten Banken singt, werden Sie, lieber Steuer- und Gebührenzahler, Folgendes nicht erfahren.

Die Abweichler
Wer nicht dem Politbüro um Merkel und Schäuble folgt, heißt jetzt "Abweichler". Der Begriff wurde 1928 von Stalin verwendet, als er damit Bucharin angriff. Die Tagesschau stellt jene 15 MdB der Regierungskoalition, die noch im Besitz einer eigenen Meinung sind, mit eben diesem Unwort an den Pranger.

Die Opportunisten
Grüne und SPD – inklusive dem jetzt als Kanzlerkandidaten verkauften Wichtigtuer und „systemisch- wichtige-Banken“-Lügner Steinbrück - stimmten dem „Rettungsschirm“ für die Banken zu und wurden der ihnen zugewiesenen opportunistischen Funktion gerecht – Opposition spielen und zum Schein rummeckern, aber alles mitmachen. Kriege, Agenda 2010, Hartz IV und natürlich Bankenrettung und Sozialabbau in Griechenland.

Stimmen der Vernunft
Die mündliche Erklärung von Sarah Wagenknecht
Ich habe noch nie eine Debatte erlebt, in der so viel und so schamlos geheuchelt wurde.
Griechenland hat 1,5 Jahre nach der angeblichen Rettung 20 Milliarden Euro mehr Schulden. Es dürfen nicht die Vermögen der einfachen Leute herangezogen werden, sondern die Leute, die von der Spekulation profitiert haben. Es ist doch kein Zufall, dass die Vermögen der Millionäre in den letzten Jahren explodiert sind.
Die Staaten müssen aus der Geiselhaft der Finanzhaie befreit werden. 
Die angebliche Opposition von SPD und Grünen sind zu feige, zu devot, um sich mit den Bankern anzulegen.
Der Weg, den sie gehen, ist unverantwortlich, weil sie das hart erarbeitete Geld der Leute verpulvern. Er ist antieuropäisch, er untergräbt das Vertrauen der Leute in die europäische Idee. Jeder dem Europa am Herzen liegt, musste dagegen stimmen!
Gysi  - Befürchtungen wurden bestätigt
Längst vergessen und gelöscht die geschlossen höhnischen Reaktionen der Phalanx von CDU/SPD bis Grünen als Lafontaine "Im Namen der Roten" bei Sabine Christiansen (ja so lange ist das schon her) eine Finanztransaktionssteuer forderte. Jetzt wagen sich die Bankenparteien an eine Mini-Alibi-Steuer heran. Der Druck der Straße wird auch in den Chefetagen spürbar.

Gysi dazu heute im Bundestag:
Lagarde hat gefordert, die Banken öffentlich-rechtlich zu gestalten, das ist korrekt, das sagt die konservative Finanzministerin Frankreichs.
Wir können diese Banken nicht privat lassen.
Sie sagen, wir brauchen eine öffentlich-rechtliche Ratingagentur. Wo ist sie denn?
Alle sprechen von der Finanztransaktionssteuer. Innerhalb einer Woche wurde hier ein Rettungsschirm von 480 Milliarden Euro beschlossen, für die Finanztransaktionssteuer brauchen wir sechs Jahre. Das ist unerhört!
Wir brauchen eine europäische öffentlich-rechtliche Bank. Die könnte Italien, Spanien etc. zinsgünstige Kredite geben. Dann können die Rating-Agenturen herabstufen wie sie wollen! Warum gehen sie nicht diesen Weg, sondern machen die private Bank täglich mächtiger? Warum machen Sie das denn nicht?
Über kurz oder lang wird es einen Schuldenschnitt geben, dann ist die zweite Tranche an Griechenland nicht mehr erforderlich. Aber dann haben die Banken riesige Probleme und machen Verluste, und in Wahrheit ist doch der Rettungsschirm für die Banken da. Deshalb sagen wir Nein dazu.
Sie haben festgelegt, dass die Vermögenden in Europa nicht mit einem Cent zur Bereinigung der Krise herangezogen werden, das ist Ungerechtigkeit. Die Staatsschulden betragen 10 Billionen Euro, die Vermögenden haben 7,5.
Ich bin naiv. Ich dachte: In der Finanzkrise nimmt die Zahl der Vermögensmillionäre ab, ich weiß gar nicht, wie ich darauf gekommen bin. In der Finanzkrise haben sie um 51.000 auf 861.000  zugenommen und werden null an der Krise beteiligt. Erklären Sie den kleinen Arbeitnehmern, den Rentnern, warum sie seit Jahren Einkommensverluste hinnehmen müssen, die Vermögensmillionäre aber überhaupt nicht beteiligt werden.
2007 haben Sie, Angela Merkel, eine Garantieerklärung für die Sparer abgegeben. Warum machen Sie etwas Ähnliches nicht heute? Wenn der Rettungsschirm in Anspruch genommen wird, haften die Deutschen mit 211 bis 400 Milliarden Euro, je nach Zinslast. Da stellt sich doch die Frage: Wer bezahlt das? Millionärssteuer, Finanztransaktionssteuer, eine endlich nennenswerte Bankenabgabe. Oder sollen es wieder die kleinen Leute bezahlen? Ich erwarte heute eine Garantieerklärung von Ihnen, Frau Bundeskanzlerin. Wenn sie das nicht tun, wissen alle Bürger Bescheid. Warum verlangen Sie das nicht?
"Was bewerten Sie heute höher: Ihr Gewissen oder die Angst vor den nächsten Wahlen? Nein, Herr Trittin, wir sind nicht europafeindlich. Aber wir haben bei der Einführung des Euro vor Fehlentwicklungen gewarnt. Die haben gestimmt, nicht ihre Glorifizierungen. Wir machen auch Vorschläge zu Europa, wir wollen ein Europa der Menschen, nicht der Banken."

Was wir um heute 20.00 Uhr in der ARD sehen? Die Schere zwischen Wahrheit und Tagesschau.

Epilog
Was wir natürlich erwarten, sind die Kommentare der Trolls, die der "Fichte" vorwerfen - huuuuuh - Wagenknecht und Gysi zu zitieren. Geschenkt. Wir legen noch eine Schippe drauf: Wer Spaß an Analytik, Rhetorik und Selberdenken hat, schaue sich die Bundestags-Rede von Gysi vom 7. 9. 2011 an.
Der treffendste Rundumschlag den der Bundestag seit langem zu hören bekam.