Biden stimmte mit dem obligatorischen Kotau vor der Lobby-Organisation AIPAC am 4. 3. 2013 die Zionisten auf den Besuch Obamas in Israel ein. Von der angeblichen, von den Medien so dargestellten Abneigung zwischen Obama und Netanjahu war letzte Woche in Israel politisch (und nur das zählt) nichts zu sehen.
Obama und Netanjahu auf der Startbahn, Tel Aviv, 20. März 2013 |
Wie Biden in Washington unfreiwillig zugab, sieht sich Israel zunehmender internationaler Isolation gegenüber. Die über einhundertzwanzig Blockfreien verurteilten auf ihrer Tagung 2012 einmütig das israelische Regime als Aggressor und Besatzungsmacht (und übrigens nicht Iran oder Syrien), was von zionistischen Bauchrednern und Lautsprechern böswillig zur Aufforderung zur „Auslöschung Israels“ umgedeutet wird, um Mitleid ausgerechnet für den Zionismus zu wecken. Der Obama-Besuch entblößte die wahren Verhältnisse.
Purer Militarismus
Der Militarismus Israels, das sich durch unverhohlene Morde an vermeintlichen und echten Kontrahenten, Hetze, kriegerische Handlungen und Besatzung fremder Gebiete auszeichnet und keine substantiellen Friedens-Angebote an Palästina macht, erfreute sich ausgesprochenen Wohlwollens des Friedensnobelpreisträgers Obama. Nicht nur das. Obamas Rede, ausgerechnet im besetzten Jerusalem, erwies sich – wie die Bidens vor der AIPAC- als ausgesprochen unterwürfig, kriegslüstern und einseitig:
„Israel ist das mächtigste Land in der Region und es hat die unerschütterliche Unterstützung des mächtigsten Landes der Welt“.Es kommt noch dicker. Obama fordert, die Palästinenser müssten anerkennen, dass Israel ein jüdischer Staat ist. Eine These die selbst in US-nahem arabischen Medien angesichts von mindestens 1,3 Millionen Arabern, einem Fünftel der Gesamtbevölkerung und angesichts der Besatzung arabischer Gebiete durch Israel "rassistisch" genannt wird. Sie heben hervor, dass am 5. März, unterstützt von der AIPAC, ein Gesetzentwurf im US-Repräsentantenhaus eingebracht wurde, der Israel zu einem „bedeutenden strategischen Verbündeten“ erklärt und die USA verpflichtet es militärisch abzusichern. Es ist wohl uns allen klar was das bedeutet. Jeder Krieg der Zionisten wird von den USA unweigerlich gestützt. Obama wiederholte in eben diesem Zusammenhang seine Kriegsdrohungen gegen Syrien und den Iran.
Weltweite Weichspül-Kampagne
Wie abgestimmt die Imagekampagne zur Reinwaschung Israels weltweit läuft, zeigt der zeitgleiche unübliche Auftritt von Präsident Peres vor dem EU-Parlament. Sowas gab es fast 30 Jahre nicht. Der Grund ist einfach. Peres wurde von Politik und NATO-Medien als Friedensengel präsentiert, obwohl das geheime Atomwaffenprogramm Israels auf Peres‘ Kappe geht, das Massaker von Qana 1996 beispielsweise und er vor der EU offen eine Intervention der Arabischen Liga (!) in Syrien forderte. Apropos Waffen gegen die Zivilbevölkerung. Es war ebenfalls Peres der sich weigerte, sich zu entschuldigen als 2008 in Gaza mit israelischen Massenvernichtungswaffen (Weißer Phosphor) 1.500 Palästinenser ermordet wurden. Ist es nicht interessant, dass exakt zu diesem Zeitpunkt das Skript „Assad setzt C-Waffen ein“ abgespult wird?
Gleich nach der Landung besichtigte Obama übrigens am Flughafen in Tel Aviv demonstrativ das von den USA bezahlte Iron-Dome-Raketenabwehrsystem und betonte damit den militärischen Hintergrund seines Besuchs. Anzunehmen, dass das Szenario dazu dient, eine Aggression Syriens und/oder des Irans durch die USA zu rechtfertigen. Ein deutlich Besorgnis nährendes Zeichen ist, dass Obama das Thema Palästinenser gerade mal ein Kurzvisite bei dem US-hörigen Abbas wert war. Einfache Palästinenser haben Obama nicht zu Gesicht bekommen. Obama weiß warum.
Fakt ist – außerhalb des deutschen Mainstreams – in der realen Welt, dass Israel sich zunehmend in internationaler Isolierung befindet. Das Problem besteht darin, dass es sich nicht darum schert solange die Friedenskämpfer und Menschenrechtler von USA und EU zionistische Aggressionspolitik fördern.