Dienstag, 29. Januar 2013

Argentinien/Iran: Israel fürchtet unabhängige Untersuchung


Israel warnt und fordert - und fürchtet sich.
Am 18. Juli 1994 wurde auf das Gebäude der AMIA  in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires ein Auto-Bombenanschlag verübt, der 85 Todesopfer und rund 300 Verletzte forderte. Das siebenstöckige Gebäude wurde zerstört. Die AMIA (Gegenseitige Argentinisch-Israelitische Gesellschaft) ist eine gemeinnützige Organisation. Argentiniens jüdische Gemeinde zählt über 200.000 Mitglieder.
Terroranschlag 1994 Buenos Aires
Die Schuldigen für den Terroranschlag wurden nie gefunden. Zehn Jahre Ermittlungen und Prozesse konnten kein Licht ins Dunkel bringen. Der verantwortliche Bundesrichter Galeano wurde 2005 abgesetzt. 2006 dann - auf der künstlichen Welle der Iranophobie und unter dem Druck der USA und Israels - forderte Argentinien plötzlich vom Iran die Auslieferung von acht Iranern und beschuldigte sie des Anschlages, ohne dass es neue Beweise gegeben hätte. Behauptung: Täter wäre ein Mann der Hisbollah gewesen und die wäre schließlich mit dem Iran verbunden. Der Iran hat dies stets vehement bestritten.

Zeiten ändern sich
Zwischen den Staaten Lateinamerikas setzt sich ein sachlicher, unabhängiger und solidarischer Stil durch. Die Bevormundung durch die USA lassen sich die Staaten nicht länger bieten. Der CELAC-Gipfel hat die Sanktionspolitik der USA gegen Kuba verurteilt. (Die deutschen Medien brachten freilich nur eine Lobhudelei auf Merkel.)
Seit Oktober 2012 gab es nun Verhandlungen zwischen Argentinien und dem Iran über einen Weg zur Aufklärung der Ereignisse von 1994. Argentiniens Außenminister Timerman nannte die Gespräche „höchst produktiv.“ Was man so alles mit dem Iran machen kann, wenn man ihm sachlich und auf Augenhöhe begegnet. Am vergangenen Sonntag - innerhalb von nur vier Monaten - wurde auf Außenministerebene eine Übereinkunft erzielt. Argentiniens Präsidentin Christina Fernandez de Kirchner begrüßte die Schaffung eines Rechtsinstrumentes (!) beider Staaten  als "historisch“. Kern des Vertrages: Es soll eine „Wahrheitskommission“ eingesetzt werden, die u. a. Iraner befragen kann. Iran wird alle dortigen Unterlagen über den Anschlag freigeben. Die Kommission wird aus fünf unabhängigen Richtern bestehen, die nicht aus Argentinien noch Iran kommen.

Regime in Angst
Nun nimmt jeder normal denkende Mensch an, alle Beteiligten wären froh, dass die Opfer – die jüdischen und die andersgläubigen - durch eine unabhängige Untersuchung gesühnt werden. Doch weit gefehlt. Israels Regime - eine Militärdiktatur 12.000 km entfernt -  ist geschockt! Israels Aussenministeriumssprecher Palmor, verkündete am Montag, man sei “sprachlos” und fordere „von der argentinischen Regierung ein komplettes Bild darüber was vereinbart wurde.” Noch mehr der Arroganz: Argentinien hätte Israels Warnungen ignoriert, “nicht in die iranische Falle” zu gehen. Vor welcher Falle warnt die fürsorgliche Regierung des Wüstenstaates die leichtgläubigen Argentinier? Die lächerliche Ausflucht:
“Wir haben die Argentinier gewarnt, dass Iran versuchen wird, einen Vorteil daraus zu ziehen und für die eigene Propaganda zu nutzen.”
Das ist alles! Die Wahrheitskommission aus unabhängigen Juristen also ein Vorteil für Iran. Sollte sich herausstellen, dass der Iran hinter dem Anschlag steckte, wäre das doch aber Wasser auf die Mühlen der Iranfeinde?! Offensichtlich geht Israel aber davon aus, die Ergebnisse würden Iran entlasten und ihm nützen. Das nenne ich mal Klartext.

Fazit:
  1. Israel ist vor den Ergebnissen der Wahrheits-Kommission bange. Warum?
  2. Darüber hinaus aber: Was mischt sich Israel überhaupt ein? Wegen eines Abkommens zwischen den souveränen Staaten Argentinien und Iran!
  3. Woher nimmt Israel, das ungezählte Terrorakte wie Morde an Iranern, illegale Atomwaffen und Okkupation auf dem Kerbholz hat, diese Blasiertheit?
  4. Nur zur Erinnerung: Das Bombenattentat wurde in Argentinien auf Argentinier verübt!
  5. Offenbar glaubt das Regime in Tel Aviv, die Welt sei ihm für alles und jedes Jüdische weltweit rechenschaftspflichtig. Wo kommen wir denn da hin, wenn souveräne Länder einfach friedlich zusammenarbeiten ohne Israel zu fragen?
  6. Wo kämen USA und Israel denn hin, wenn Terroranschläge und Kriegsverbrechen noch zwanzig Jahre später unabhängig untersucht werden? Haben es die USA doch geschafft, unter Krokodilstränen die Terroranschläge vom 11. September mit einem Budget von 15 Mio. $ zu untersuchen; einem Drittel dessen was die Untersuchung von Monika Lewinsky und Clintons Zigarren kostete.
  7. Israels zionistische Oligarchie regt sich - scheinheilig, aber  zu Recht - auf, wenn „die Juden“ für alles Mögliche und Unmögliche verantwortlich gemacht werden. Die gleichen Wichtigtuer machen andereseits selber den Iran für alles und jedes verantwortlich und werden ganz zapplig, wenn ihre Propaganda auffliegt.
  8. Iran verhandlungsbereit. Iran produktiv. Iran entlastet. Iran gar nicht isoliert. Iran sogar in Lateinamerika anerkannt. Ein Horror für Israel. Und auch ein ganz anderes Iran-Bild als im deutschen Propaganda-Mainstream. 
Terroranschlag 2001 New York
Wir dürfen auf die Ergebnisse der internationalen Richter gespannt sein. Möge diese Kommission ein Muster für die Untersuchung aller Terrorakte von New York über London und Madrid bis Gaza werden. Unter deren Folgen leidet schließlich die Welt.

Sonntag, 27. Januar 2013

Saudi-Arabien fordert in Davos schwere Waffen für Terroristen – Die „WELT“ lügt


Wie die WELT im saudischen Sinne desinformiert.
Das Publikum freut sich
25. Januar 2013. Davos/Schweiz, Treffen der politischen Größen des Imperiums, das sich „Weltwirtschaftsforum“ nennt. Eine TV-Debatte, ausgerichtet vom emiratischen Al-Arabiya, mit dem türkischen Aussenminister und u. a. einer "Hoheit" der saudischen Herrscherfamilie. Prinz Turki al-Faisal hat eine bewegte Vergangenheit. Was er sagt muss man genau sezieren. Er ist nicht irgendwer: Einst saudischer Botschafter und oberster Geheimdienstchef. Er führte 2011 die Welt an der Nase mit der Räuberpistole herum, er habe „reichlich und abscheuliche Beweise“, der Iran wolle den saudischen Botschafter in den USA von mexikanischen Drogengangstern ermorden lassen. Die iranophobe „demokratische Wertegemeinschaft“ aus Saudi und USA starteten mit dem Märchen eine weitere Kampagne gegen den Iran. Prinz Faisal ist heute Vorsitzender des King Faisal Zentrums für Forschung und Islamische Studien“. Er hat das Wort. Das Publikum lacht.

Der lachende Mann
Was war der Anlass für die Heiterkeit der versammelten Großkopfeten? Was kann der Vertreter eines Landes Fröhliches erzählen, in dem Frauen ohne Erlaubnis nicht Auto fahren und religiös Andersdenkende nicht praktizieren dürfen? Die WELT, zitiert süffisant den Spezial-Demokraten: „Alle Staatsmänner, von der damaligen UdSSR bis zu den USA und so weiter, sagten zu Assad: Wir stehen hinter dir, wenn du uns brauchst. Binnen 16 Monaten gelang es ihm, dieses Vertrauen zu verspielen, und Syrien war isoliert. Das war genial." Prinz Turki grinst, das Auditorium lacht.“ Was die WELT und bis zur Minute alle deutschen Medien verschweigen, obwohl es selbst die saudischen Medien eingestehen: Saudiarabien und die Türkei gestehen in Davos Waffenlieferungen ein und der saudische Prinz fordert hochentwickelte Waffen für die Aggressor-Gruppen.

Botschafter und Geheimdienstler: Prinz Turki
Faisals neue Story:
“Du hast für Chancengleichheit zu sorgen. Die meisten Waffen der Rebellen sind aus erbeuteten syrischen Depots und von Überläufern mitgebracht.“ „Was wir brauchen sind hochentwickelte, hochwertige Waffen die Flugzeuge abschießen und Panzer aus der Distanz ausschalten können.
Das militärische Gleichziehen sollte Hand in Hand mit einer diplomatischen Initiative gehen…
Du kannst die ‚guten Jungs‘ aussuchen und denen diese Mittel und ihnen Glaubwürdigkeit geben.“
Soweit die Berichte jener internationalen Quellen die dabei waren. 

Die Waffendealer
Saudische und türkische Waffendeals klingen ganz anders im Mainstreamdeutsch von Springers WELT: „Die Frage ist sehr direkt, und die Moderatorin unterbricht den Minister (türk. Außenminister Davutoglu. HB) bei seiner längeren Antwort mehrfach und fordert ihn auf, bitte konkret zu werden. Davutoglu ist aber nicht in Davos, um aus dem Handgelenk Waffenlieferungen zu thematisieren. … Davutoglu sagt nach weiterem Insistieren der Moderatorin,
die Hilfswilligkeit Ankaras kenne keine Grenze.
Konkreter wird er nicht und lächelt weiter sein silbriges Lächeln, aber ein früherer arabischer Amtskollege murmelt: ‚Das war deutlich genug.‘“ Weiter die WELT: „Schöne Worte, aber Prinz Turki al-Faisal aus Saudi-Arabien, einst Geheimdienstchef und später Botschafter in London, kann sie sich leisten. Er hat auf dem Podium in Davos ja selbst gesagt: ‚Ich bin nicht die Regierung.‘ Das war seine erste Feststellung auf die Frage, ob die syrische Opposition Waffen bekommen müsse.“
Da fehlt doch was! Faisal sagt laut internationaler Quellen (hier Reuters) etwas ganz anderes:
"Ich bin nicht in der Regierung und deshalb muss ich nicht diplomatisch sein. Ich nehme an, wir schicken Waffen und falls wir das nicht tun würden wäre es ein schrecklicher Fehler unsererseits.“
Die WELT stattdessen:
„Waffen? Oh, für das Thema sei er nicht zuständig. Es wäre aber ungut, sagt er, Waffen zu liefern. Das verlängere nur den Konflikt.”
Zwei Zitate ein und der selben Situation. Dreimal darf man raten wen die WELT promotet. 

Viagra
Ach was war es doch lustig in Davos. Noch einer zum Schluß. Al Arabyiah: „‘Ich habe eine Menge über Demokratie gehört. Wenn ich höre, dass etwas ein Modell, eine Gussform oder ‚fashion‘ dafür wird, wie Demokratie heute sein soll,  erschaudere ich. Ich glaube, jene die denken, Demokratie ist eine Viagra, die ihre Dysfunktionen heilt, sind nicht auf dem rechten Weg. Du musst Deine eigenen Lösungen haben.‘  sagte Faisal unter dem Lachen und Applaus vieler arabischer Kollegen.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Bolivien: US-Maulwürfe in dünner Luft


Update 11.30 Uhr
Pläne für false-flag-Attentat in Venezuela. 
Vizepräsident in Havanna bei Chavez. Wir aktualisieren auf https://www.facebook.com/hartmut.beyerl

 
Die USA bereiten eine weitere Schweinerei vor. Diesmal in Bolivien.

Evo passt den Amis nicht
Der demokratisch gewählte Präsident Boliviens, der indigene Juan Evo Morales, passt den USA nicht in den Kram. Nicht nur, dass er ein enger Freund von Hugo Chavez ist - er ist Vorsitzender einer sozialistischen Partei, die den Namen auch verdient, bekämpft die Armut und die Einmischung des USA-Imperiums gleichermaßen. 2012 hat er die bolivianische Tochter des spanischen Energiekonzerns Red Eléctrica de España – enteignet. Morales ist beim Volk sehr beliebt und wurde 2009 von fast zwei Dritteln der Bevölkerung zum Präsidenten gewählt. Im gleichen Jahr ernannte ihn die UN-Generalversammlung zum "World Hero of Mother Earth". Washington stören aber auch seine Beziehungen zum Iran und zu China und dass er den USA im Drogenhandel im Wege steht. Vieles deutet nun daraufhin, dass die USA einen Putsch oder Überfall u. a. auf Bolivien vorbereiten. 

Luftikusse mit Schlapphut
Ihre Vorhut operiert bereits im Land. Verschiedene Quellen berichten, Ende 2012 kam eine Gruppe von 50 Personen in das hochgelegte Andenland, getarnt als Wissenschaftler. Sie meldeten sich und ihre „Forschungen“ nicht an, sondern reisten getrennt auf Touristenvisa ein. Als die Sache ruchbar wurde, verbreiteten die USA – woher die „Forscher“ nämlich stammen – die Ausrede, es handle sich um Forschungen über die Auswirkungen der Höhenluft auf schnelle Erholung und Wiederherstellung der Kampffähigkeit von Soldaten in Afghanistan. Mal abgesehen von der illegalen Einreise und nicht angemeldeten Aktivitäten: Im elften Jahr des Afghanistan-Krieges und angesichts des angekündigten Abzuges der USA interessiert sich die NATO plötzlich für die Wirkung der afghanischen Höhenluft! In Bolivien. Interessant ist die Dislozierung der „Forscher“; einmal im Gebiet Yungas an der Grenze zu Peru. Dort liegt die Hauptstadt La Paz und ein bekanntes Areal in dem Koka für medizinische Zwecke angebaut wird. Eine weitere Gruppe fing eigenhändig Luft in Tüten am Mount Chacaltaya, obwohl es dort das höchste Laboratorium der Welt gibt. Ein Anruf dort wäre billiger gewesen. Andere bewegten sich im Grenzgebiet zu Chile. Wie sich schnell herausstellte gehört die Schnüffel-Expedition dem US-Militärgeheimdienst DIA. Die Luftnummer war ihnen 4 Millionen Dollar wert war.  Als der Skandal aufflog verließ der US-Militärattaché Mathes fluchtartig das Land, der als US-Militär-Experte für Südamerika gilt und kontinuierlich die bolivianische Armee observierte, Agenten und Dissidenten führte. US-Agenten bauten und leiteten selbst Terrorgruppen im Land an, um Morales zu stürzen. 2008 wurde der US-Botschafter wegen der fortgesetzten Wühltätigkeit der Botschaft ausgewiesen. Sie wird jetzt von einem Geschäftsträger geführt.

Die Psychotrommel
Wie jeder Krieg oder Putsch beginnt alles mit psychologischer Kriegsführung. Die USA unternehmen alles, Bolivien (so wie Venezuela oder Ecuador) zu diffamieren und zu destabilisieren. Über ihre staatlichen „NGO“ wie „Freedom House“ werden „Programme“ aufgelegt, um mit “lokalen Organisationen den Status der Versammlungsfreiheit im Land ‘festzustellen’, und größere Beachtung der Notwendigkeit diese Freiheiten zu respektieren zu fördern.“ Ein „feststellender“ Blick auf den Bericht von einer Demo für Morales in der Washington Post hätte dafür auch gereicht. Eine andere berüchtigte staatlich finanzierte US-Organisation mischt sich mit hohen Summen in alle Felder des Lebens in Bolivien ein – die NED. Das Weiße Haus (Iran-Contra-Affäre und Mohnfelder in Afghanistan im Sinn)  verkündet 2012,  Bolivien und Venezuela (!) „haben in den letzten 12 Monaten nachweislich versagt, ihren Verpflichtungen aus internationalen Anti-Drogen-Verträgen nachzukommen.“ Morales hat das zurückgewiesen und die USA „Heuchler“ genannt: Der illegale Drogenhandel in Lateinamerika sei schließlich das „beste Geschäft“ der USA.  Es ist nun wirklich kein Geheimnis, dass im Auftrag der USA der Geheimdienst CIA den Drogenhandel in Lateinamerika „managt“. Vor diesem Hintergrund erscheint das Auftauchen der US-Agenten im Yungas-Gebiet noch einmal in einem anderen Licht. Morales hatte schon 2008 einmal illegal operierende "Drogenermittler" aus dem Land gejagt.

Militärische Vorbereitung
Wie dem auch sei, Boliviens Vizepräsident Garcia bewertet die DIA-Spionage in den Anden als 
„Angriff auf die Souveränität des Landes und eine Vorbereitung für einen militärischen Angriff auf Bolivien.“
Das hat seine Berechtigung. Nil Nikandrov berichtet „Entlang der Grenze zu Bolivien, hat das ‚US Southern Command‘ Militärbasen in Iquitos (Peru), Concon (Chile) und Mariscal Estigarribia (Paraguay) errichtet. Der paraguayische Präsident Federico Franco, der mit Hilfe der USA an die Macht kam, arbeitet für das Pentagon und ist ein konsequenter Gegner des Integrationsprozesses der ‚Bolivarischen Allianz für die Völker Lateinamerikas/ALBA‘.  Paraguay wird vom Pentagon als wichtige Basis für die Destabilisierung Boliviens betrachtet. Politische Analysten schließen nicht aus, dass die ‚angemessene Reaktion‘ der Marionettenregierung in Paraguay auf  'feindselige Handlungen von Morales' die Anwendung des ‚syrischen Szenarios‘ sein könnte.“
Vizepräsident Garcia:
„Wir können dieser Aggression gegenüber nicht gleichgültig bleiben. Wir haben das Recht, Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass so etwas wieder geschieht. Die Exekutive wird alle Aktionen der nordamerikanischen Repräsentanten in Bolivien unter ständiger Überwachung halten.“
Na, wenn das mal nicht wieder eine „Menschenrechtsverletzung“ ist.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Lateinamerika: Chavez’ Rückkehr


Hugo Chavez wird zurückerwartet.

Tödlicher Prolog
Darf es ein Krebs mehr sein? Die Geheimdienste dieser Welt gähnen bei der Frage, ob sie spurlos Herzinfarkte oder Krebserkrankungen beim Menschen erzeugen können. Durch die sog. Church-Kommission wurde 1975 bekannt, dass die USA seit nunmehr mindestens 40 Jahren eine Waffe zur Erzeugung von Herzinfarkten verwenden. Sogar seit hundert Jahren ist bekannt, dass Krebs bei Mäusen und Ratten künstlich erzeugt werden kann. 1931 infizierte C. Rhoads, US-Krebsforscher am „Rockefeller Institute for Medical Research“ Menschen zielgerichtet mit Krebszellen. 13 von ihnen starben. Er bekannte den Mord an acht von ihnen schriftlich:
„Puerto-Ricaner sind zweifellos die dreckigste, faulste, degenerierteste und diebischste Rasse, die jemals in dem Gebiet gelebt hat. Was die Insel braucht ist … eine Flutwelle oder etwas zur Ausrottung der Population. … Ich habe mein Bestes getan, um den Prozess der Vernichtung durch Abtötung von acht von ihnen zu fördern."
Die US-Regierung wusste davon. Der promovierte Killer arbeitete später nicht nur unbehelligt weiter; in Fort Detrick wurde er in der Entwicklung der biologischen Kriegsführung der US-Armee eingesetzt. Später führte er Strahlen-Experimente an lebenden Soldaten und Zivilisten aus. Das Killerarsenal der Menschenrechtshochburg USA ist sehr gut dokumentiert. Fidel Castro durchkreuzte bislang buchstäblich 638 Versuche der CIA ihn umzubringen. Darunter ein biologisch verseuchter Taucheranzug, mit Botox kontaminierte Zigarren, sprengstoffgefüllte Muscheln oder Gifttabletten.

Lebendiger Held
Als man Castro eine Schildkröte schenken wollte, die bekanntlich gut 100 Jahre alt wird, sagte er:
"Das ist das Problem mit Haustieren. Man gewöhnt sich daran und dann sterben sie bei dir."
Dieses Alter wünscht man Hugo Chavez. Die Kraft, das Charisma und den Humor dafür hat er. Er wurde am 11. Dezember in Havanna operiert und befindet sich offenbar in besserer Verfassung als seine Gegner hofften. Elias Jauna, der neuernannte Außenminister traf sich am Wochenende mit Hugo Chavez in Havanna und teilte mit, dass er „mit dem Präsidenten von Venezuela, Kommandant Hugo Chavez, eine Reihe von Fragen der internationalen Agenda unseres Landes beraten“ hat. Klar, es ging um den bevorstehnden Gipfel mit der EU in Santiago.
„Wir scherzen und lachen.”
Vizepräsident Maduro hatte informiert, Hugo Chavez habe die „postoperative Phase" beendet und beginne nun eine neue Phase der Behandlung. Infolge der Operation litt Chavez an Atemproblemen. Maduro ist optimistisch, dass der Präsident bald zurückkehrt.
Die Diskussion um die Gesundheit Chavez’ hat auch einen politisch weitreichenden Hintergrund. Die venezolanische Opposition will – gegen die Verfassung – Neuwahlen durchsetzen, da Chavez zu seiner Vereidigung am 10. Jnaur nicht anwesend war. Das Oberste Gericht entschied, dass Chavez später vereidigt werden kann. Chavez-feindliche Mediziner hatten behauptet – ohne ihn untersucht zu haben - Chávez habe „Krebs im Endstadium“. „Médicos de la Vida“  widerspricht der Propaganda mit einem ausführlichen Bericht.
"Solche schweren Operationen werden nur bei Patienten ohne Metastasen durchgeführt."
 („Esta intervención quirúrgica de gran envergadura solo se realiza en pacientes sin metástasis.") Die „Genesungsphase“ wird für den Zeitraum 22. Januar bis 5. Februar angenommen.

Pietätlose Opposition
Die Opposition in Venezuela und bestimmte Medien sind außer sich über die "Geheimhaltung" um Chavez‘ Aufenthalt, verbreiten aber selbst das angebliche „Geheimnis“, dass Chavez im medizinischen Zentrum CIMEQ in Havanna behandelt wird. Dort wo auch Staatsoberhäupter wie Fidel Castro oder Boxlegende Teofilo Stevenson und Gladys Marin behandelt wurden. Latina Press schäumt und ätzt. Es sagt einiges über die journalistische Qualität dort, wenn Gladys Marin, die 2005 unter Teilnahme von einer Million Menschen in Santiago zu Grabe getragene Generalsekretärin der KP und Kampfgefährtin Salvador Allendes, als „chilenischer Dirigent“ bezeichnet wird.
Wie dem auch sei, erstens unterrichten venezolanische Offizielle die Öffentlichkeit regelmäßig und zweitens ist Venezuela gut beraten, den von den USA zu Erzfeind erklärten Chavez gut zu schützen. Und dafür ist Kuba, das mit 638 vereitelten Anschlägen seine Professionalität unter Beweis stellte, wohl der beste Platz.
Heute finden in Venezuela Großdemonstrationen zur Unterstützung von Hugo Chavez statt. Sie werden den Chavez-Gegnern zeigen, dass ihre Phantasien, vom Krebs des Präsidenten zu profitieren, vergebens sind.
Schützt den Präsidenten
Venezuela wird auch am kommenden Wochenende beim Gipfeltreffen der Europäischen Union und der 33 Mitgliedstaaten umfassenden Lateinamerikanisch-Karibischen Staatengemeinschaft (CELAC) im Fokus stehen. Kuba übernimmt die rotierende Präsidentschaft. Venezuela hat sich gestern bei Kuba für die enge Kooperation und die Unterstützung für Hugo Chavez bedankt. Merkel wird am CELAC-Gipfel in Chile teilnehmen und im Namen des Westens diffuse Menschenrechte in den nicht US-hörigen Ländern Lateinamerikas einklagen. Ihr amerikanischer Blutorden und die Morde und Putsche der NATO in Lateinamerika werden unter den Tisch fallen. Die Venezolaner vergessen das nicht und schützen ihren demokratisch gewählten Präsidenten. Gut so.

PS
Wir vergessen auch nicht die US-Maulwürfe in Bolivien; darüber berichten wir morgen.