Wenn
Obama die Hannover-Messe eröffnete, an welcher Stelle würden die Staatssender
berichten? Richtig. Nach mehreren stundenlangen Live-Sondersendungen über
Landung, Klobesuch, die Oberarme seiner Frau und die obligatorische Rede an
seine Kolonie gibt es einen ARD-Brennpunkt und Platz eins bis 20 in der
Tagesschau. Danach eine Homestory und eine CSI-Doppelfolge. Auf dem Bildschirm
drei Tage jubelnde Elvis-Double am Hannoveraner Kröpcke.
Kommt der russische Präsident zur Eröffnung der Hannover-Messe, deren Partnerland Russland in diesem Jahr ist, gibt es zur Einstimmung ein paar Tage zuvor ein ARD-Interview mit Fremdschäm-Potential, eine aufgeplusterte „Menschenrechtlerin“ Roth (Teilnehmerin der Münchner NATO-Konferenz, die Waffen für die syrischen Terroristen promotet, den Libyenkrieg und die zivilen NATO-Bombenopfer befürwortete) natürlich in der Springer-Presse und eine klitzekleine TV-Nachricht.
Kommt der russische Präsident zur Eröffnung der Hannover-Messe, deren Partnerland Russland in diesem Jahr ist, gibt es zur Einstimmung ein paar Tage zuvor ein ARD-Interview mit Fremdschäm-Potential, eine aufgeplusterte „Menschenrechtlerin“ Roth (Teilnehmerin der Münchner NATO-Konferenz, die Waffen für die syrischen Terroristen promotet, den Libyenkrieg und die zivilen NATO-Bombenopfer befürwortete) natürlich in der Springer-Presse und eine klitzekleine TV-Nachricht.
Agitation hat Priorität
Der Präsidentenbesuch kommt in der Tagesschau an sechster
Stelle, nach den brandaktuellen Themen Atommüllendlager und Präsidenten-Wahlen
in Montenegro (ARD: „Das Staatsoberhaupt hat vor allem repräsentative Aufgaben“).
Auch beim Inhalt keine Überraschungen: Wieder der Kampfterminus „Razzien gegen
NGO“, etwa 50 von den Grünen organisierte Demonstranten die zu „Menschenrechtsorganisationen“
werden und deren Proteste man beim Besuch des lupenreinen Guantanamo-Königs Obama vergebens suchte.
Der ganze tagesschau-Beitrag hatte eine Länge von weniger als
2 Minuten; natürlich gleich die ersten 30 Sekunden „Proteste“. Die konkreten deutsch-russischen
Wirtschaftsbeziehungen bekamen ganze 15 Sekunden. Schlußstatement: Merkel will mit
Putin über die Rechtssicherheit in Russland (!) reden. Na da wird er aber – wieder
müde lächeln, wenn die berüchtigten drei Knöpfe sich wichtigmachen.
Lernt Englisch!
Warum wohl wandern die Nachrichtenkonsumenten
von
CNN zu Russia Today ab? Weil sie es können. Wer nicht Englisch kann, muss
sich weiter vom Hofer Märchen vorlesen lassen.
Von unten gefilmt damit's mehr aussieht: "Proteste" gegen Putin, ARD tagesschau 7. April 2013 |