Sonntag, 7. April 2013

Russland: Die Milliarde aus dem Westen oder Putins Lächeln

Zum Interview Putins für die ARD
Interviews mit den Gegenspielern des Imperiums sind eine heikle Sache für die Konzern- und Staatsmedien. Jüngst zu sehen an der hilflos-trotzigen Provokation des Teilnehmers der Münchner NATO-Konferenz Claus Kleber vom ZDF beim Interview mit Irans Präsidenten Ahmadinedschad. Dem unterstellte er sogar, den Holocaust zu leugnen, obwohl im Interview kein Wort davon vorkam. Kleber befand sich in schöner Tradition seines ARD-Kollegen Thomas „mit den Scherenhänden“ Roth, der 2008 schamlos ein Interview mit Putin verschnippelte und ins Gegenteil verkehrte.
Nun war Schönenborn dran. Ein Chefredakteur eines Staatssenders führt den Auftrag, (sprechen wir es ruhig aus) gegnerische Staatmänner vorzuführen, vorsätzlich und aus Überzeugung aus. Ohne festen Klassenstandpunkt wäre er nicht auf seinen Posten gekommen.

Nur ein paar Zahlen 
Man kann sein peinliches Interview hier nicht im Detail sezieren. Deshalb nur ein Überblick, vor allem über Fakten die bei der ARD freilich nicht herausgestellt werden. Schönenborn wollte sofort zum Angriff übergehen, dort wo man sich bei Obama oder Merkel in weitschweifigen Lobhudeleien ergangen hätte: 
„Viele Deutsche sehen mit Sorge Razzien bei hunderten von Nicht-Regierungsorganisationen in Russland … da soll eingeschüchtert werden.“
Schönenborn weiß was eine Razzia ist, und was wirklich vorgefallen ist, doch Stimmungsmache gehört zum Auftrag. Putin stellte ihn in die Ecke zum Schämen.
Wladimir Putin im ARD Interview 4. April 2013
Putins Fakten

"- Also geht es hier um Organisationen, die innerhalb unseres Landes auf politischem Parkett agieren und sich von ausländischem Geld bezahlen lassen.
- Dieses Gesetz verbietet ja nichts, dieses Gesetz schränkt nichts ein und lässt niemanden dicht machen.
- Und keine Tätigkeit, selbst innerpolitische Tätigkeit für Organisationen, die sich aus dem Ausland finanzieren, ist nicht verboten. Wir wollen nur wissen, wer dieses Geld bekommt und wofür dieses Geld ausgegeben wird.
- Wie viel gibt es in Europa Nicht-Regierungsorganisationen, die sich aus Russland finanzieren lassen? ... Eine solche Organisation gibt es in Paris und die andere, die zweite Organisation ist in Nordamerika tätig und ist in den USA registriert worden. Es gibt zwei, insgesamt. Einmal in den USA, einmal in Europa.
- In der russischen Föderation gibt es 654 Nicht-Regierungsorganisationen, die, wie sich herausgestellt hat, Geld aus dem Ausland beziehen. 654 Organisationen.
- Nur in den vier Monaten, nachdem wir das entsprechende Gesetz verabschiedet haben, haben diese Organisationen aus dem Ausland... eine Milliarde US-Dollar. 855.000.000 (Achthunderfünfundfünfzigmillionen) bekamen sie über diplomatische Vertretungen. (ca. 20 Mio. EUR/27 Mio. $, Hinter der Fichte)
- Und ich möchte es unterstreichen, ich möchte, dass Sie es wissen und dass die Europäer es wissen, dass die Deutschen es wissen: Niemand verbietet diese Organisationen. Wir bitten nur, dass diese zugeben: Ja, wir betreiben die politische Tätigkeit aber lassen uns aus dem Ausland finanzieren. Die Gesellschaft hat einen Anspruch darauf." 

Fazit: Aufgabe deutscher Mainstream-Journalisten ist offensichtlich nicht Informationen zu vermitteln, sondern daraus das zu machen, was die Führung für die Propaganda braucht. Irgendwann werden auch die letzten Mitläufer verstehen: Die Welt ist nicht das was sich die imperiale Clique wünscht und schon gar nicht das was den Michels vorgeführt wird, sondern da draußen ist eine reale Welt mit sehr großen Staaten und Milliarden Menschen. Da geht die Post ab. Die deutsche Selbstgerechtigkeit und Arroganz sind nur noch peinlich. Putins Lächeln ist ein Ausdruck dafür.

Empfehlungen
1. Ich empfehle das Interview zu speichern, die ARD muss ihre Spuren „leider“ nach einem Jahr löschen. 
2. Russlands NGO-Skandal – Putin lässt Fragebogen abgeben, Hintergrundinfo zur Propaganda gegen Russland 
3. ZDF bezahlt für antirussische Pussy Riot Propaganda, von ZDF moniertes Enthüllungsvideo