Dienstag, 16. April 2013

Boston: NATO ist geschockt

Wieder mussten gestern Unschuldige ihr Leben lassen. Um die 40 – so genau zählt dort keiner mehr - im Irak und zwei in Boston.
Jedes Opfer jeder Nationalität ist zu betrauern und Terror gehört bekämpft. Doch Medienrummel findet wieder nur zum amerikanischen Boston statt.
Bombenstimmung
Der Mainstream macht Stimmung mit Schlagworten wie „Terroranschläge“ (Mehrzahl!?), „Chaos“, „Panik“, „Trümmer“, „Verwüstung“. Nun mal halblang. Wie man auf dem Video der Explosion deutlich sieht,

  • gibt es im Hintergrund – möglicherweise sogar in einem Gebäude - eine vergleichsweise kleine Explosion.
  • von einer zweiten Explosion (lt. SPIEGEL "wenige Sekunden nach der ersten") ist im Live-Video am Zieleinlauf nichts zu sehen. (Richtigstellung 17. 4.: Ein anderes Video zeigt inzwischen die zweite Explosion noch weiter entfernt vom Zieleinlauf 13 sec. nach der ersten.) 
  • Keine Fensterscheiben sind in den anliegenden Häusern (am Zieleinlauf) zu Bruch gegangen.
  • Die Sicherheitskräfte, Helfer und auch die Zuschauer verhalten sich vorbildlich besonnen und keineswegs panisch.
  • lt. SPIEGEL war der "Zieleinlauf ein Trümmerfeld". Richtig ist: Die herumliegenden Teile der Absperrung wurden von den Helfern auf die Straße gezogen und stammen nicht von der Explosion, im Video deutlich zu sehen.
Von Verwüstung kann schon gar keine Rede sein. Hysterisch sind einzig die Medien. Allen voran auch der SPIEGEL.
Nicht mal das Weiße Haus sprach heute Nacht von "Terroranschlag".
NATO als "internationale Gemeinschaft" ist geschockt von zwei Toten.
Die öffentlich-rechtlichen Terrorexperten
Die ARD allerdings bringt wie gewohnt sofort die NATO als die berühmte „internationale Gemeinschaft“ ins Spiel, die sogar „geschockt“ sei: In Person von Ban Ki Moon, NATO-General Rasmussen ("geschockt, tief entsetzt"), dem britischen Cameron ("schockierend und entsetzlich") und dem französischen Innenminister Valls. Wegen zerfetzter Bombenopfern im Irak war heute kein UNO- oder NATO-Generalsekretär "geschockt". Und ebenfalls sofort bekommen wir – damit jeder sein Feindbild hat und die Richtung kennt- einen jordanischen Islamisten serviert. Das erinnert an den Scharfmacher, pardon „Terrorexperten“ und stellv. Chefredakteur des Hauptstadtstudios der ARD, Rainald Becker der in der ARD, ohne einen Funken Information zu haben, das Breivik-Attentat nur zu gern den Islamisten in die Schuhe schob. Sein Fazit damals
"Was Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bürger angeht, sollten wir uns an den USA orientieren. Telefonüberwachung, Onlinedurchsuchung, Datenspeicherung und ab und zu ein Fingerabdruck, das ist kein Teufelszeug. Wer das nicht will, kann sich ja zu Hause hinter dem Ofen verkriechen."
Er macht halt auch nur seinen Job als NATO-Journalist.

Bombenlegern vorbeugen!
Prävention und gezielte Bekämpfung von Bombenlegern ist ausgerechnet im Überwachungsstaat nicht gewollt. Zufällig zeigte der ARD-Weltspiegel vorgestern die primitiven Mittel mit denen die Bombenentschärfer von Bagdad auskommen müssen. Doch nicht nur dort. Während Milliarden Dollar, Euro und Rubel für nutzlose Nacktscanner und biometrische Überwachung ausgegeben werden, ist das angebrachtere vorbeugende Aufspüren von Sprengfallen auch in der EU für die Politik nicht relevant. Die Realität: Jeder Wachmann, Sky Marshal, Hotelportier, Zöllner oder Polizist könnte heutzutage leicht erkennen, wer in Kontakt mit Sprengstoff oder Waffen (Schmauchspuren) ist oder war. Kein NSU-, Verfassungsschutz-, Al Kaida-, Al Nusra-, CIA/FBI-Schlapphut wäre mehr sicher. Keiner ihrer Schuh- oder Unterhosenbomber käme mehr an Bord. Ein Horror.

Wir wünschen den Verletzten baldige Genesung. Unser Mitgefühl gilt den Familien der Toten.  Hoffentlich haben sie nicht vergebens ihr Leben gegeben.