Mittwoch, 17. April 2013

Syrien: Zu den Luftangriffen der Syrischen Arabischen Armee

Es wird ernst. Vom Mainstream weitgehend bagatellisiert bis verschwiegen, traf sich Merkel mit dem katarischen Machthaber (den man euphemistisch Regierungschef nennt) in der Rebellenhochburg Berlin, um über Syrien zu reden. Wir schließen uns der lesenswerten Einschätzung vom Parteibuch-Blog vollinhaltlich an.
Merkel, die schon dem Terrorpaten Bush in den Allerwertesten kroch, lügt ohne rot zu werden:
"Die Bereitschaft dazu, sich für eine solche politische Lösung überhaupt zu öffnen, ist bei Assad im Augenblick nicht vorhanden, und das bestimmt natürlich auch den Kurs der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Sinne arbeiten wir auch mit Katar zusammen." 


Merkels Staatsräson
So kündigt man den Krieg gegen Syrien an. Katar hatte - wie jetzt in Syrien - schon 2011 in Libyen an die gleichen Terroristen Waffen geliefert, sowie Bodentruppen und seine Luftwaffe eingesetzt. Auch jetzt bringt Katar Waffen ins Kriegsgebiet. Deutschland hat inzwischen die Banditen in Berlin versteckt und trainiert. So versteht sich: „In diesem Sinne arbeiten wir auch mit Katar zusammen.“

Zu den Luftangriffen in Syrien
Heute zwei Beiträge von Kollegen „flußaufwärts“, nahe der Quelle, über die wahre Lage in Syrien, als Gegenstück zu Durm, Mettelsiefen und all den anderen Mainstream-Bediensteten die deutsche Zuschauer mit einseitigen Bildern und Phrasen von den Luftangriffen des „Assad-Regimes“ bombardieren, stets auf der Seite der Okkupanten. Die einäugigen UN- und HRW-„Menschenrechtler“ verbreiten geschätzte Opferzahlen. Die Schuld geben sie fast immer der Regierung des angegriffenen Syrien. Unsere Kollegen von syriareport.net, deren Artikel wir - in Kooperation - von nun an in Deutsch bringen, haben zum HRW-Report geschrieben:


Im Kontext: “Tod vom Himmel”
Kürzlich veröffentlichte Human Rights Watch einen 80-Seiten-Report über Luftangriffe der syrischen Regierung mit der Behauptung 50 Orte von Luftangriffen besichtigt zu haben, an denen 152 Zivilisten getötet wurden. Mehr noch, der Report behauptet, dass “ laut einem Netzwerk örtlicher syrischer Aktivsten bei den Luftangriffen seit Juli 2012 mehr als 4.300 Zivilisten getötet wurden”. Die Medienberichterstattung über den Konflikt hat das verinnerlicht und erzählt engagiert die Story, die syrische Regierung griffe wahllos die Zivilbevölkerung an; manchmal wird behauptet, das sei ein Art Bestrafung. Das Publikum soll glauben gemacht werden, die Opfer, wie von der UN verbreitet, seien größtenteils Zivilisten; Opfer der Brutalität der Regierung. Ein näherer Blick in den Bericht, und auch die frühere Analyse der Zahlen im Zusammenhang zeigt eine realistischere Übersicht über die Situation. Für den Beobachter der tiefer in der Story forscht, widerspricht sich die Geschichte der Medien, die das Regime als eines darstellt das seine eigene Bevölkerung brutal angreift, extrem. Bevor man den Bericht liest, ist es entscheidend das Schlüssel-Verfahren zu verstehen, wie man mit solchen Berichten umgeht, wie in diesem Fall, „provokativ überschrieben mit ‚Tod vom Himmel‘“, was der Erhöhung der Dramatik des Berichtes dient.

  1. Die Zahlen (d. h. die Todesopfer) werden als politische Werkzeuge benutzt. Westliche Kommentatoren sowohl der Politik als auch der Medien, machen nicht den entscheidenden Unterschied zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten. Deshalb bekommen wir kein akkurates Bild vom Konflikt. Diese entscheidende Frage, wie viel Prozent die Opfer Kombattanten sind, würde das Narrativ von einem Regime, das versessen auf das Abschlachten der eigenen Bevölkerung ist untergraben.
  2. Die Daten sind von vornherein fragwürdig. Die Quelle die fast alle Medien zitieren, ist die Syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte (SOHR) die von einem Auslandssyrer der in Coventry/England lebt, betrieben wird. Der Betrieb ist vehement regierungsfeindlich und macht daraus kein Geheimnis. Der Artikel über die Opferzahlen im Guardian ist des Lesens wert.
  3. Bezeichnenderweise wird wenig oder nichts gesagt über die zivilen Opfer infolge der Aktionen der bewaffneten Gruppen in Syrien. Es gibt hunderte Videos von Mörsern, schwerer Artillerie und einfachen selbstgebauten Raketen, wahllos abgefeuert in Richtung dicht bebauter und manchmal eindeutig bewohnter Gebiete. Uns wird kein vollständiges Bild gegeben.
  4. Selbst wenn wir die Statistik und Behauptungen von HRW als korrekt annehmen, dann sind die “4.300 Zivilisten die getötet wurden durch die Luftangriffe des Regimes vom Juli 2012 bis März 2013” ergibt sich (den Opferzahlen-Bericht dieser Zeitraumes zugrunde legend), dass diese Opfer 9% der Gesamtopferzahl von 50.000 ausmachen.
Natürlich sind die Luftangriffe Realität. Es kann da kein Abstreiten geben, dass Zivilisten in deren Folge getötet wurden. Der Konflikt hat die alltägliche Normalität in Syrien entwurzelt und das Leben der Zivilisten schwer gestört, die keine andere Wahl hatten, als in die Flüchtlingslager in den Nachbarländern zu fliehen. Der Konflikt ist erschütternd und herzzerreißend. Die Medien sind manchmal scharf darauf, ein solches Bild der Lage zu malen, dass Zivilisten „wegen der Gewalt Assads“ gezwungen sind zu flüchten, trotz des totalen Mangels an jeglichen Untersuchungen, um festzustellen was die Gründe der Flüchtlinge waren über die Grenze zu fliehen. Wichtig auch, dass wenig über die eigenen Geständnisse der bewaffneten Gruppen gesagt wird, wie sie Ballungsräume infiltrieren, Städte oder Dörfer, und die Regierungskräfte zwingen zu reagieren, was zwangsläufig zu unausweichlichem Leiden der Bewohner führt – Verletzungen, Vertreibung oder Tod. In der Tat haben bewaffnete Gruppen, die erfolglos versuchten massenhaft Damaskus zu infiltrieren, Zuflucht dazu genommen, mit einfachen, oben erwähnten Waffen zu feuern - Raketen, Mörsern und manchmal improvisierte Luft-Boden-Raketen-Vorrichtungen auf Fahrzeuge montiert.
Soweit syriareport.net.

Die "Süd-West-Initiative für das Studium des Nahost-Konfliktes" (SISMEC) an der Universität von Arizona befasst sich mit den Hintergründen des Nahost-Konfliktes. Hier ist ihr Sament zum HRW-Bericht:

 
Verzerrungen, Lügen und der “Tod vom Himmel”
Der Bericht von Human Rights Watch im Zusammenhang betrachtet
Über die letzten Monate haben sich die Medienberichte über den Syrienkonflikt stark auf die Bombardements aus der Luft durch das Regime – besonders ihr angeblichen Einsatz von Scud-Raketen, Streubomben, Rohrbomben, etc. fokussiert (obwohl die meisten Medien geflissentlich den Einsatz besagter Bomben durch die Rebellen ignorieren.)
Von diesen Berichten könnte man den Eindruck bekommen, dass die Toten in Syrien fast vollständig Nicht-Kombattanten waren, und dass militärische Luftschläge die wichtigste Ursache der Todesfälle seien. Ein neuer Bericht von Human Rights Watch, provokativ überschrieben mit “Death from the Skies,” (Tod aus dem Himmel), liefert eine unbeabsichtigten Einblick in diese Annahmen. Diese Analyse, die künstlich aus Berichten der Opposition und von menschnerechtsgruppen (ähnlich wie der kürzliche UN Opfer-Bericht) schätzt wie viele Zivilisten im Verlaufe des Konfliktes durch Luftangriffe des Regimes getötet wurden. Nehemn wir sowohl für den UN- als auch den HRW-Bericht an, ihre Daten wäre mehr oder weniger korrekt (obwohl es Gründe gibt daran zu zweifeln) und wir können über den kritischen Unterschied von Nicht-Kombattanten vs. Zivilisten den der HRW-Bericht nicht macht – es sollte hinterfragt werden wie sich diese Daten im größeren Zusammenhang des Konfliktes verstehen. Laut HRW-Bericht, wurden von Juli 2012 bis März 2013 bei Bombardements des Regimes 4.300 Zivilisten getötet. Nimmt man die UN-Berichte scheint es als ob die Gesamtzahl der Opfer in derselben Zeitraum rund 50.000 Menschen war – dementsprechend war die Anzahl der vom Regime getöteten „Zivilisten“ weniger als 9% der Gesamtopferzahl. Und das trotz der Guerilla-Taktik der Rebellen, die versucht die Überlegenheit des Regimes auf Kosten der Zivilbevölkerung zu lähmen. Und so scheint es die der Fetisch der Medien mit den Luftangriffen des Regimes war irreführend. Während es unentschuldbar ist, zu bestreiten, dass diese Angriffe stattfinden; sich unter Ausschluss der allgemeinen Dynamik des Konfliktes darauf zu fokussieren, verdunkelt und verzerrt mehr als es erklärt. Ein genauerer Blick auf die Dynamik unterstreicht diesen Punkt und enthüllt, dass die meisten Opfer des Konflikts wahrscheinlich Kämpfer waren, und beträchtliche Opfer unter den Nichtkombattanten müssen zu Füßen der Opposition gelegt werden. Darüber hinaus war Bashar al-Asad relativ zögerlich und verhalten in der Anwendung von Gewalt, bestrebt zu Waffenstillstand und Verhandlungen zu kommen. Es sieht so aus, als ob die Erzählung rund um den HRW-Bericht durch ihre eigenen Daten untergraben wird, sobald diese Daten im Zusammenhang gebracht werden: Das Regime ist nicht "blutrünstig" oder „schlachtet wahllos“ seine eigenen Bürger ab.