„Eckart! Meine Frau is nicht da! Ich glaub es is so weit! Kannst mal
runner in Keller kucken, ich glaub, die Russen sind da!" Meister Röhrich
in "Werner Beinhart", 1990
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Tagesschau, Ostersonntag 2014 |
Nichts passiert, wir melden trotzdem
Wer hätte das gedacht?! Die Russen spionieren, berichtet
ohne konkreten Anlass die Tagesschau. Es sei denn, die staatlichen Nachrichten
sind verpflichtet jedes Mal zu melden, wenn im Osterloch irgendjemand irgendwem
ein Interview gibt. In dem Fall der Verfassungsschutz der BILD-Schwester
"Welt". Ist irgendwas passiert, dass eine Bundesbehörde, die Springerpresse
und die ARD am Ostersonntag (!) mit einem 70 Jahre alten (Schlapp-)Hut die Nation
beim Osterfrühstück schocken wollen? Ein russischer Spion im Kanzleramt
gefasst? Muss Merkel zurücktreten, weil Prof. Sauer (Deckname Erik A) für Putin
arbeitet? Scherz beiseite. Die Konzern- und Staatsmedien unternehmen
verkrampfte Versuche, Stimmung gegen Russland zu machen. Die Klugheit und
Propaganda-Resistenz großer Teile der Bevölkerung, die jetzt sogar zu Tausenden auf die Straßen geht, bringt den hilflosen Hochmut der herrschenden Komplizen
der NATO zum Vorschein. Deren letzter Strohhalm ist eine antirussische Stimmungsmache
im Stile der 50er Jahre. Dafür müssen die braunen
Schlapphüte sogar am Wochenende ran: Man habe festgestellt, dass sich
russische Agenten an Mitarbeiter des Bundestages heranmachen und deren
Freundschaft suchen. Ach was?! Dass solches jeder professionelle Geheimdienst tut,
sollte nur noch die Lieschen Müllers wundern, und sie als CDU- und SPD-Wähler sind
wohl auch die Zielgruppe der Nicht-Nachricht vor der Europa-Wahl. Offenbar haben die
Globalüberwacher in Washington, London und Brüssel ihre Kumpels in
Deutschland um Amtshilfe gebeten.
Apropos schlapp.
Die NATO-Propaganda wurde im
Ukraine-Konflikt von der abgeklärten Reaktion der einfachen Menschen überrascht und hat eine
schmerzhafte und unerwartete Schlappe erlitten; ja NATO und Mainstream haben
regelrecht auf ihre große Klappe bekommen. Nach dem knock-out hat sich die Gaukler-Truppe nach Wochen nun aufgerappelt und sich schnell überlegt was man da machen kann. Schaut
man sich die Biographien der Front-Politiker und -Journalisten an, stellt man
fest, Ansager, Bestimmer und Mitläufer sind sowohl US-amerikanisch geprägt als
auch anti-sowjetisch und später anti-russisch sozialisiert. Auf seiten der
Geheimdienste und der Propaganda-Einrichtungen des militärisch-industriellen
Komplexes herrscht – wie wir seit Snowden offiziell wissen - eine allumfassende Überwachung der
globalen Bevölkerung, der Wirtschaftsunternehmen und der
Politiker. Das friedensgefährdende Problem der Geheimdienste besteht nun
darin, dass sie einerseits nicht fähig sind, diese Datenflut objektiv zu filtern
und zu analysieren; und andererseits aufgrund ihrer russophoben McCarthy-Bush-Obama-Brille
intellektuell außer Stande sind, objektive Schlussfolgerungen zu ziehen.
Inkompetent, dafür aber überfordert
Wie
die Sezession
der Krim und der Schutz der russischen Flottenstützpunkte gezeigt hat,
waren die NATO-Geheimdienste völlig inkompetent. Sie konnten die Reaktion
Russlands nicht einmal ahnen, geschwiege denn voraussagen. Das Imperium –
gefangen in dem eigenen überheblichen Feind-Bild vom bösen und primitiven
Russen - ist komplett überrumpelt. Auch auf militärischem Gebiet hat Russland
vergangene Woche einmal kurz aufblitzen lassen, wozu es in der Lage ist. Eine
unbewaffnete russische Su 24 hat auf dem zur Bedrohung der Russen ins Schwarze
Meer geschickten US-Kriegsschiff „Donald Cook“, kurzerhand die Lichter der
abermilliardenschweren Raketensysteme "Aegis" ausgeblasen. Radar und Raketensteuerung der Amis gingen flöten.
Das Schiff war blind und wehrlos. Der russische Jet drehte nach zwölf
Überflügen lässig ab. Im Ernstfall wäre die Donald Cook jetzt Geschichte. Die
Besatzung des Schiffes, das dort 8000 km von Zuhause nichts zu suchen hat, war
erstmals mit realen Russen konfrontiert. Danach war sie nervlich am Ende. Das
Schiff musste einen Hafen in Rumänien anlaufen. 27 Soldaten waren so „demoralisiert“,
dass sie den Dienst quittierten. Die Amerikaner nannten die russische
Perfektion übrigens „unprofessionell“.
So sieht die NATO-Wahrnehmungsstörung aus.
Auch bei der Beurteilung der Lage in
Syrien haben „Horch und Guck“ versagt. Wie in Syrien glaubte die NATO auch in der Ukraine fälschlich, sie könnte
das libysche Szenario durchziehen. Russland, das
sich im Gegensatz zu den USA nicht weltweit ausbreitet, wird jedoch empfindlich, wenn sich
so etwas vor der eigenen Haustür anbahnt. Dann zeigt es was es kann.
Handwerk vs. Pfusch
Wie lächerlich
wirkt da der BfV-Petz-Versuch via Springer und das Widerkäuen bei Tagesschau. Wenn
Russland – wie jedes Land der Welt - normalem Spionage-Handwerk nachgeht und
die Konzern- und Staatsmedien daraus eine Sonntags-Story stricken, sollten wir
ein paar Fakten zur Abrundung des Bildes nicht vergessen.
- Seit Ende des 2.
Weltkrieges haben die imperialistischen Staaten ihre Aggression gegen die
eigenen Bürger durch Einschränkung der Bürgerrechte stets intensiviert. (Auch in
Deutschland gibt es die schamhaft verschwiegenen Notstandsgesetze. Schäuble
will bis heute die Armee im Landesinneren einsetzen.) Geheimdienste mit braunen
Wurzeln wie der BND und der Verfassungsschutz haben dabei mit ausländischen
Mächten Hand in Hand
gearbeitet.
- Die Westmächte unter US/angelsächsischer Führung haben
mittels ihrer Geheimdienste unzählige Putsche, Regime Changes, Massaker,
politische Morde, False
Flag Operationen, „Gladio“, Kriege in Ländern wie Vietnam, Jugoslawien,
Irak, etc. oder faschistische
Machtergreifungen wie in Kiew zu verantworten. Sie rücken Russland immer
näher auf die Pelle. Hat Russland seine Raketen um die USA disloziert oder
umgekehrt? Sollen dem die Russen einfach zuschauen?
- Wie der deutsche Geheimdienst unfreiwillig bestätigt, arbeiten die russischen Geheimdienste auf klassische Art und
Weise. Und sie horchen nicht ganze Völkerstämme aus; sie beziehen sich auf
Politik und Wirtschaft.
- Nachgewiesen wurde den Russen nichts, anders als bei den
NATO-Geheimdiensten.
- Deutschland wird massiv mittels NSA und GCHQ
durch die angeblichen Freunde in Washington und London ausspioniert. Das spielt
in dem Zusammenhang keine Rolle bei der Tagesschau: "Für kaum einen
Geheimdienst ist die nachrichtendienstliche Aufklärung in Deutschland so
wichtig wie für den russischen."
- Das Berliner Regierungsviertel wird durch die USA und Großbritannien von deren Botschaftsdächern aus totalüberwacht. Die masochistischen Komplizen in Regierung und Staatsapparat drohen
den Tätern ein bisschen – passiert ist denen nichts. Kein Ami, kein
Brite aus deren beträchtlichen Spionageabteilungen wurde ausgewiesen, aber bei
Russland „schätzt“ der Verfassungsschutz, ein Drittel des Botschaftspersonals wären
Spione. Wenn das keine konkrete Aussage einer vertrauenswürdigen, professionellen
Quelle ist!
- Edward Snowden hat Wladimir Putin letzte Woche direkt nach elektronischer
Massenüberwachung gefragt.
Putins Antwort: In
Russland gebe es keinen Massencharakter der Überwachung. Geheimdienst- und
Russlandexperten halten das für glaubwürdig. Russland setzt traditionell auf qualifizierte
menschliche Quellen mit Einschätzungs- und Analysevermögen. Die o. g.
amerikanische Überforderung mit dem eigenproduzierten Daten-Müll bestätigt die Richtigkeit dieses Ansatzes.
- Die
allgegenwärtige NSA-Spionage pfeifen die Spatzen von den Dächern, aber der
deutsche Generalbundesanwalt sieht
sie nicht. Sollten es aber mutmassliche Chinesen sein, geht’s sofort los.
- Warum gab es keine
flankierende Meldung in der Tagesschau, dass ein V-Mann, der den rechten Untergrund im Auftrag
des Verfassungsschutzes anstiftete, jetzt an
„unentdecktem Diabetes“ verstarb. Die Meldung stimmt wenigstens.
- Oder über
die deutschen
Geheimdienstler die in Jugoslawien mit BRD-staatlichem Auftrag Faschisten anführten und
ausstatteten?
- Wo bleibt die Meldung über deutsche Agenten die den USA, im
völkerrechtswidrigsten Krieg schlechthin, im
Irak die Bombenziele zuwiesen?
- In dem Zusammenhang wäre auch ein Hinweis auf
den großmäuligen Spitzel Rasmussen passend, heute noch NATO-Boss, der mindestens ein Gespräch mit Putin
heimlich aufnahm. Putin nimmt es mit
Humor und sachlich. In der Westpresse wäre im umgekehrten Fall die Hölle
los.
- Wen wundert es ergo, dass die „Putinversteher“ sich rasant vermehren.
- Wann hat der
angeblich nur dem Grundgesetz verpflichtete Verfassungsschutz auch nur ein
einziges Mal vor der Spionage der USA-NSA gewarnt?
- Selbst wenn man
den „Verfassungsschützern“ glaubte, würde nur offenbar, dass Russland
Informationen aus dem politischen Spektrum sucht, um die Situation im Lager der
real existierenden Aggressoren nüchtern einzuschätzen. Im Gegensatz zur NSA
tangiert das den Bundesbürger nicht mal peripher.
- Auch die Funktionsweise der Gewinnung
menschlicher Quellen durch die USA wäre eine Erwähnung wert. Durch Wikileaks
wurde bekannt, dass der FDP-Mann und Büroleiter Westerwelles, Helmut Metzner, direkt
in der US-Botschaft seine Berichte ablieferte. Er flog "einvernehmlich" raus.
Sonst passierte nichts.
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CIA-Spion Fogle, US-Botschafts-Mitarbeiter in Moskau, mit blonder Perücke, festgenommen 14. 5. 2013 |
- Zu guter Letzt sei
noch an den CIA-Spion erinnert, der samt seiner Maskerade und Beweismitteln
2013 in Moskau verhaftet wurde, als er russische Beamte als Spione rekrutieren wollte. Die
Zeitungen titelten „Mein
Name ist Blond.“
Blond sind auch Verfassungsschutz und Tagesschau. Auf jeden Fall haben sie ein Ei auf dem Kopf.
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