Sonntag, 18. September 2011

Libyen: Streit um Posten - NTC Truppen zum Rückzug gezwungen

Verkündung der neuen "Regierung" verschoben
In Windeseile versuchte man in Bengasi eine "Regierung" zusammenzuzimmern, um sich den Anstrich von Demokratie zu geben.
Die Verkündung der neuen "Regierung", die heute stattfinden sollte, ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben "weil es noch abschließende Beratungen geben müsse." teilte Jibril, die Nummer zwei im NTC in Bengasi, nicht Tripolis (!) mit. Ein NTC-Offizieller sagte, man habe andere Oppositionskräfte, wie z. B. die Muslimbrüderschaft nicht genügend konsultiert. Es wird erwartet, dass Jibril seinen Posten als Premierminister behält, während Ali Tarhuni Vizepräsident für Wirtschaftsfragen wird. Das "Verteidigungsressort" soll an Osama al-Juwili gehen, Ölminister wird dann Abdel Rahman bin Yezza.


NTC Truppen zum Rückzug gezwungen
Wir bringen hier einen Bericht von AFP. Die Moral der Contras ist schlecht, die Verluste hoch. Wie ernst muß die Lage wohl sein,wenn sogar die eingebetteten NATO-Reporter solche deprimierten Berichte bringen. Uns fällt natürlich auf, wie die angebliche Rücksicht auf Moscheen und Zivilisten zur Schau gestellt wird.
 
September 18, 2011 - 12:14PM
AFP
Die Kräfte des neuen libyschen Regimes sind - am tödlichsten von drei Tagen heftiger Kämpfe - zum Rückzug gezwungen worden, nachdem sie vorher tiefer nach Sirte eindrangen, der Heimat Gaddafis. Raketen, Scharfschützen und schweres Artilleriefeuer töteten mindestens 24 NTC-Kämpfer, und verwundete 40, einschließlich eines französischen freiberuflichen Fotografen. „Die Situation am Kreisverkehr ist erbärmlich. Es gibt keine zentrale Führung, wir ziehen uns zurück, um uns neu zu formieren und von drei Seiten erneut hineinzugehen, sagt der Kommandeur der Al-Dhahira-Brigade Saleb Abu Shaala. Die Pro-Gaddafi-Kräfte in Sirte leisten hartnäckigen Widerstand gegen Tausende der früheren Rebellen-Kämpfer, die in und um die Stadt herum zusammengezogen wurden. Abu Shaala sagte, die Kämpfe brachen um 22.30 Uhr am Samstag aus und die Gaddafi-Kräfte setzten schwere Artillerie und Raketen gegen sie ein. Abdel Nasser al-Sheikh vom Misrata-Militärrat, beschuldigt die Gaddafi-Soldaten von der Bin Hamal Moschee zu feuern. „Wir können diesen Ort nicht angreifen.“ Ein anderer Kämpfer, Fatha Allah, 18, sagt: "Es gibt Fortschritte doch die Scharfschützen bleiben ein Problem.“ Er kam zurück von einer Frontlinie die näher an die Küste heranrückte. "Wir erreichten das Stadtzentrum, doch es gibt dort Familien.“ Sechs Stunden nach Beginn der Kämpfe, flogen NATO-Kampfflugzeuge über die Köpfe, während das Dröhnen des Artilleriefeuers nachließ, nachdem die Rebellen durch einen wichtigen Kreisverkehr im Süden der Stadt drangen, der am Freitag der Ort schwerer Kämpfe war. Doch Konvois von Kämpfer verließen Sirte am Samstagabend unter Raketenbeschuss wieder, nicht in der Lage, ihre erreichten Positionen zu halten. Das erwies sich als wiederkehrendes Muster in sieben Monaten des Konfliktes. Frontkämpfer und Kommandeure geben sich widersprechende Berichte über ihr Vorankommen in Sirte; die Männer im Kampf bestätigen, sie erwartete ein harter und gut ausgebildeter Feind, während die verantwortlichen Führer den Widerstand der Gaddafi-Kräfte herunterspielten. „Wir haben noch nicht einmal 5% von Sirte weil wir dauernd rein und raus gehen.“ sagt Abdul Rauf al-Mansuri, einer der für das neue Regime zur Waffe griff. Er sagt, dass trotz des riesigen Aufgebotes an bewaffneten Fahrzeugen in und um die Stadt herum, nur eine Minderheit der Männer sich wirklich richtig in den Kampf stürze. Mansuri fügte hinzu, dass die NTC-Kräfte keine großen Teile der Stadt kontrollierten, so wie die Top-Kommandeure aus Misrata behaupteten. Sie verloren ihre Stellungen auch durch den Rückzug in der Nacht, was den Gaddafi-Kräften Zeit gab, Waffen und Munition aufzufüllen. „Wenn wir die Stadt kontrollieren würden, würden wir dort schlafen, doch das tun wir nicht.“ An den Außenbezirken von Sirte, war ein Sanitäter dem das halbe Gesicht weggeschossen wurde, unter den ersten getöteten Männern, die von er Frontlinie gebracht wurden. Khaled Safati "war ein Gentleman und sehr freundlich. Er sagte immer, er fürchte sich nicht zu sterben.“ sagt Dr. Ali Maitiga, gegen seine Tränen ankämpfend."Er ging an die Front, um Verwundete zurückzubringen und kam tot zurück.“ Das nächste größere Krankenhaus ist 460 km entfernt in Libyens drittgrößter Stadt Misrata. Andere Sanitäter weinten als seine Leiche gebracht wurde und riefen wiederholt "Allahu akbar" ("Gott ist groß.") bevor sie sich der Flut an Verwundeten annahmen, bezeugt ein AFP Reporter. Der französische freiberufliche Journalist Olivier Sarbil war unter den schwer Verwundeten, nachdem er von einem Schrapnell getroffen wurde. Er wurde mit einem Hubschrauber nach Misrata zur weiteren medizinischen Versorgung evakuiert. Kommandeur Salem sagte, es wären mindestens 1200 bewaffnete Fahrzeuge des NTC da und über 6000 Kämpfer, meist aus Misrata, eingesetzt im Gebiet Sirte, um sich der unverbesserlichen Gaddafi-getreuen anzunehmen. „Das sind viele Häuser und Widerstandsnester, doch sie werden nicht die massiven Rebellenkräfte überwinden können.“ Er hörte Berichte, dass die Hälfte der Zivilisten geflohen sei. Die angreifenden Kämpfer würden versuchen, zivile Opfer in der 130.000 Einwohner zählenden Stadt zu vermeiden und sie würden nicht nach Rache suchen. „Wir nutzen keine schweren Waffen, außer um unsere Rebellen zu schützen, wenn sie angegriffen werden.“ Ein Fahrzeug mit drei Gefangenen, von denen die Rebellen sagen sie wären Scharfschützen, erreicht einen Checkpoint 30 km westlich von Sirte. Einer, ein alter Mann, zeigt Spuren von Schlägen, Blut rinnt von der Schläfe. Der jüngste Gefangene rief, dass er 19 sei, als eine wütende Menge von Kämpfern das Fahrzeug umringt und versucht das Trio zu schlagen. Andere hielte sie zurück und rufen, dass doch Medienleute da seien. "Sahafa, sahafa (Journalisten, Journalisten)„ schrien sie.

Samstag, 17. September 2011

Libyen: Zusammenfassung 16. September - Der Widerstand geht weiter.

Update 19.00 Uhr
Gegenoffensive Gaddafis
...beschert der NATO schwere Kämpfe am Boden. Selbst die NATO-Medien räumen schwere Verluste ein. Nun kommt heraus, daß die Kämpfe nicht nur in Sirte und Bani Walid stattfinden, sondern - so wie z. B von Regierungssprecher Ibrahim verkündet und von der NATO verschwiegen - in weiten Gebieten Libyens. Reuters berichtet, dass die libysche Armee die „Rebellen“ unter Raketenbeschuß nimmt, z. B. in Hirawa, 60 km östlich von Sirte.
Die Gaddafi-Truppen starteten die massive Gegenoffensive von Bani Walid aus. Dort feuert die Armee mit Raketen auf die NATO-Pick-up-Truppen. In der – nun auch von den NATO-Medien zugegebenen - Gegenoffensive fügen sie ihnen schwere Verluste zu. Viele Kilometer vom Zentrum Bani Walids entfernt.
Al Jazeera zitiert einen NTC-Mann: „Sie räumten die Position nachdem sie uns mit Grad-Raketen beschossen haben. Mindestens sieben Raketen trafen unsere Stellung."
Die Gaddafi-Truppen setzen ihre Gegenoffensive fort.

Auf Youtube fanden wir folgenden Bericht, den wir hier übersetzt und unkommentiert wiedergeben.



Übersetzung
Sirte

Rebellen aus Misrata, eine Armee aus 6000 Ratten attackierte Sirte mit 100 Panzern und 900 anderen Fahrzeugen. Sie wurden auch unterstützt von Kampfflugzeugen der NATO. Das Ergebnis war, dass die Ratten sich zurückzogen. Lang leben die mutigen Freiwilligen der Stämme. Hoch leben die mutigen libyschen Soldaten, standhaft bis zum Sieg. Unsere Kräfte und die libysche Armee zerschlugen die Reste der Rebellen aus Misrata in einem Gebiet 60km von Sirte entfernt (Westfront von Sirte). An der Ostfront von Sirte zogen sich die Ratten zurück bis nach Bin Jawad nachdem sie von der libyschen Armee und freiwilligen der Stämme gejagt worden sind. Hunderte von den NATO Milizen wurden getötet als sie versuchten Sirte zu stürmen. Unterstützt durch die NATO Luftangriffe und NATO Milizen die in Sirte abgesetzt wurden. Eine Quelle direkt aus Sirte „13 britische SAS Soldaten und Kataris gefangen genommen“. Wir haben keine Worte, unsere Bewunderung auszudrücken für die mutigen Leute von Sirte, die eine gewaltige Lektion für die ganze Welt ist. Nach 6 Monaten schwerer Bombardements und mehr als einem Monat ohne Versorgung sind sie standhaft und verteidigen ihre Heimat. Das gleiche gilt für die Menschen von Bani Walid und all die ehrenhaften Menschen die unser Land gegen die westlichen kolonalistischen Kreuzfahrer verteidigen.

Bani Walid
Es gab Gerüchte, dass die Ratten Bani Walid eingenommen hätten. Und dass dort Kämpfe in den Strassen sind. Die Wahrheit ist, dass der Hauptkampf 40 km vor dem westlichen Tor von Bani Wahlid stattfand. Unsere Armee hat den Ratten eine gute Lektion erteilt, Dutzende Fahrzeuge wurden zerstört und der Todeszoll der Ratten übersteigt die Zahl 60. Zusätzlich wurden in dem Gebiet zwischen Bani Walid und Sabah mehr als 130 Ratten getötet nach Zusammenstößen mit den Freiwilligen des MAGARHA-Stammes. Es gibt Differenzen bei den Ratten nach all diesen Verlusten in den letzten Wochen und nachdem die Islamisten versuchen Jibril zu stürzen. 

Die großen Ratten Sarkozy und Cameron riskierten ihr Leben um ihr Gesicht zu wahren und die Welt davon zu überzeugen, dass alles ok. ist, einen Tag bevor die UNO darüber abstimmt, die Ratten als Vertreter von Libyen in der UNO-Generalversammlung zu akzeptieren. Sie wollen davon ablenken, dass es in ihren Ländern kein Geld gibt und eine große Zahl von Arbeitslosigkeit. Sie wollen es so aussehen lassen, als hätten sie etwas getan als Premierminister und Präsident, weil sie in der Realität total versagt haben. Um sich zu schützen richteten sie eine Grüne Zone ein und brachten vor ihrem Besuch mehr als 4000 ihrer Soldaten in Schiffen nach Libyen. 

Die Stämme die loyal sind und gegen die kolonialistischen Kreuzfahrer eingestellt, haben gelobt, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Sie werden es nicht zulassen, dass Libyen die erste neue Kolonie auf dem afrikanischen Kontinent wird. Standhaft bis zum Ende. Sieg oder Martyrium. Der libysche Widerstand geht weiter.

Libyen: Die angebliche „Anerkennung“ der Marionettenregierung in der UNO

Update 12.00 Uhr
Die NATO-NTC-Truppen sind nicht in der Lage Sirte zu erobern. Von Osten kommen sie nicht einmal an Sirte heran, obwohl sie über Panzer (!) und schwere Artillerie verfügen. 11 Tote und 40 Verwundete werden offiziell berichtet. Quellen melden Hunderte Tote und diese Zahlen scheinen plausibler, da wir es mit einer schweren Materialschlacht und nicht mit diesen lächerlichen - fürs TV inszenierten - Pick-up-Gangs zu tun haben.
Schon in den Vororten belegt die libysche Armee die NATO-Bodentruppen mit schwerem Artillerie- und Raketenbeschuß.
Die NATO flog gestern 43 Bombenangriffe in 121 Einsätzen u. a. auf Sirte und Hun.
Wir können hier aus bestimmten Gründen nur die Zahlen bringen, die aus verschiedenen Quellen bestätigt werden. Doch eine große Menge Meldungen mehr schwirren durch das Netz, die schwer zu verifizieren sind. Offenbar werden aber britische Bodentruppen, die in den Berichten der BBC verschwiegen werden,  in schwere Gefechte verwickelt. Sie haben viele Tote zu verkraften.
Al Jazeera meldet, bis zu 900 Pick-ups seien nach Bani Walid gefahren. Von dort hören wir von Dutzenden von der libyschen Armee zerstörten Panzern und Pick-ups der NATO.

Bani Walid feiert Sieg über die NATO am "Schwarzen Freitag der NATO", dem 16. 9. 2011

Thema UNO
Im deutschen Mainstream wird nur schwammig über die Umstände der angeblichen „Anerkennung des NTC durch die UNO“ von gestern berichtet.

Was ist wirklich passiert? 
Ein kurzer Abriss
Am 16. September wurde in der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Tagesordnung für die 66. Sitzung vom 21. September bis 13. Dezember diskutiert. Dabei ging es darum, wer Libyen im nächsten Jahr vertritt, die bisherige Regierung oder der NTC. Der NTC ist nicht demokratisch, sondern willkürlich unter den Vorgaben der NATO von einer Bürgerkriegspartei gebildet worden. Es gab keine Wahlen. Die Kämpfe im Land halten an.
Der Prüfungsausschuss für die Mandate und Beglaubigungsschreiben sah vor, den NTC als libyschen Vertreter anzuerkennen. Die Versammlung sollte dies per Beschluss bestätigen.
Ein Antrag von afrikanischen und südamerikanischen Staaten,  den Beschluss zu verschieben wurde mit 107 zu 22 bei 12 Enthaltungen abgeschmettert. 


UNO-Regeln mißachtet
Die Initiative wurde von Angola im Namen des Südafrikanischen Staatenbundes SADC eingebracht. Man stelle „Prozess, die Rechtmäßigkeit und das Prinzip“ der Entscheidung in Frage. Die Vereinten Nationen sollten eine Organisation der Prinzipien des Rechtes bleiben. Die Regeln und Verfahren der Generalversammlung sollten nicht außer Acht gelassen werden, bloß weil es zweckdienlich war. Zu diesem Zweck sehen die Regeln der Generalversammlung nämlich vor, dass die Anmeldungen der Vertreter eines Landes bei der UNO beim Generalsekretär von einem Staatsoberhaupt, Regierungschef oder Außenminister vorgelegt werden, erklärte Angola. Im Fall von Libyen, war es notwendig, für die Delegationen die Frage zu stellen: "Wer überbrachte und wer unterzeichnete die Anmeldeinformationen die der Vollmachtenprüfungsausschuss annahm und war eine solche Unterschrift in Einklang mit den Regeln der Versammlung?" Das war sie natürlich nicht. Und die Frage wurde auch nicht beantwortet. Deshalb fügte er hinzu:
„Ungeachtet der Tatsache, dass der NTC die Kontrolle hatte, war er nicht die Regierung in Libyen, weder zeitweise noch sonst irgendwie. "Lassen Sie mich klarstellen: Eine einheitliche Regierung ist nicht gebildet worden."
Der Sicherheitsrat der Afrikanischen Union plant, am Rande der Generalversammlung zu Libyen zu entscheiden wer Libyen in der Afrikanischen Union vertreten wird.
Mehrere andere, einschließlich der Vertreter von Venezuela und Kuba, unterstützten die Initiative und brachte ihre starke Opposition gegen die Anerkennung der Übergangsbehörden zum Ausdruck. Diese Delegationen verurteilten den Versuch, Libyen zu einem Protektorat der NATO oder des Sicherheitsrates zu verwandeln. Boliviens Delegierter, sagte, der NTC sei kein einheitliches Gebilde und es gebe "immer noch ein großes Fragezeichen" über seine Beschaffenheit. Innerhalb Libyen gibt es tiefe Gräben zwischen diejenigen, die das frühere Regime unterstützen und denjenigen, die die Opposition stützten. 

Der Vertreter Ägyptens plädierte dafür, die Initiative abzulehnen
Als unmittelbarer Nachbar Libyens, wüßte Ägypten am meisten über die "schrecklichsten Zeiten" in denen die libyschen Menschen seit 40 Jahren leben mußten. Deshalb habe der Ausschuss so abgestimmt wie er es tat: Den NTC als einzigen Vertreter von Libyen anzuerkennen. Jetzt sei "die Stunde der Wahrheit" für alle diejenigen, die den NTC unterstützt haben. Gegen den NTC zu argumentieren würde nur „das Leiden des libyschen Volkes verlängern und den Willen des libyschen Volkes behindern.“
Diese wenigen Phrasen zeigen, wer in der UNO wessen Lied singt. Ägypten als US-Sprachrohr behauptet, der NTC repräsentiere das libysche Volk. Niemand geht gegen das unwiderlegbare Argument an, dass der NTC gar keine Regierung ist und von niemandem gewählt wurde.
Nun bestimmt die UNO ganz offen auf Vorgaben der USA und der NATO wer wo als Regierung eingesetzt wird. Ein im Wortsinne unglaublicher Vorgang.

Mutige Opposition
Erstaunlich der Mut kleiner Länder wie St. Vincent und Grenadinen. Deren Delegierter sagte, die Situation in Libyen würde sich schnell verändern und sei erst noch zu stabilisieren. Militärische Aktionen werden in Libyen bis heute fortgesetzt. Angesichts der Unsicherheit und das Fehlen eines UN-Berichts über die jüngsten Entwicklungen, gab es nicht genügend konkrete Daten für die Anerkennung des NTC. Kein Staat in seiner Subregion habe Zeit gehabt, eine Politik in diesem Bereich auszuarbeiten. Die aktuelle Empfehlung des Ausschusses war verfrüht. Die Existenz einer funktionierenden nationalen Regierung in Libyen ist eine offene Frage. Die Vereinten Nationen sollten nicht versuchen, die Kämpfe des libyschen Volkes in die Strukturen des UNO-Kalenders einzupassen. Saint Vincent und die Grenadinen würde sich der Stimme zu enthalten.

Kuba: NATO-Aggression statt UNO-Verhandlungen
Der Vertreter Kubas erinnerte daran, dass die ausländische Intervention und militärische Aggression die von der NATO ausgeführt wurde den Konflikt nur verschlimmert hat und das Volk an einer Aussöhnung und Selbstbestimmung hinderte. Kuba und andere Nationen hätten den Sicherheitsrat gebeten, Maßnahmen zu ergreifen die die Verhandlung politischer Lösungen erlaubten ohne ausländische Intervention. Das wurde nicht möglich weil die NATO fortfuhr mit ihrer Intervention unter dem Vorwand eines „vorbeugenden Krieges“ doch es war in Wahrheit nur getrieben von Eigeninteressen und den wirtschaftlichen Interessen von mächtigen Staaten. Kuba wird keine Gruppen anerkennen, die von NATO-Kräften geführt werden und es wird nur Vertreter einer Regierung anerkennen, die nicht mit Hilfe einer ausländischen Intervention, sondern nach dem Willen des libyschen Volkes gebildet wird.

Schutz von Zivilisten ist plumper Vorwand
Jedermann weiß, dass unter dem plumpen Vorwand des Schutzes von Zivilisten, die NATO einen Regimewechsel vollzog, der Tausende Unschuldige tötete und verwundete, Frauen und Kinder. Das hat auch die Bemühungen der Afrikanischen Union und anderer regionaler Gruppen für eine Verhandlungslösung behindert. Kuba wiederholt seinen Aufruf zu einem Waffenstillstand und zu einem Ende der Bombardements. Es wiederholt die Notwendigkeit des libyschen Volkes, über sein Land in freier Selbstbestimmung und Souveränität zu bestimmen, ohne ausländische Intervention und deren kaum verhüllte Versuche, die Kontrolle über die Naturreichtümer des Landes zu bekommen.

Die Abstimmung
über die Annahme der Vollmachten der Vertreter der Mitgliedstaaten und damit auch die des NTC.
Der Resolutionsentwurf über die Annahme der Mandate der Vertreter der Mitgliedstaaten enthaltenen Informationen wurden durch eine namentliche Abstimmung von 114 JA- zu 17 NEIN-Stimmen und 15 Enthaltungen angenommen:
JA: Afghanistan, Andorra, Argentinien, Armenien, Australien, Österreich, Aserbaidschan, Bahrain, Bangladesh, Belgien, Belize, Benin, Bosnien und Herzegowina, Botswana, Brasilien, Brunei Darussalam, Bulgarien, Burkina Faso, Kanada, Kap Verde, Tschad, Chile, China, Kolumbien, Costa Rica, Elfenbeinküste, Kroatien, Zypern, Tschechische Republik, Dänemark, Dschibuti, Ägypten, Estland, Äthiopien, Fidschi, Finnland, Frankreich, Gabun, Gambia, Georgien, Deutschland, Griechenland, Guatemala, Honduras , Ungarn, Island, Indien, Iran, Irak, Irland, Israel, Italien, Jamaika, Japan, Jordanien, Kasachstan, Kuwait, Lettland, Libanon, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Malta, Mauritius, Mexiko, Monaco , Mongolei, Montenegro, Marokko, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Oman, Panama, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Katar, Republik Korea, Republik Moldau, Rumänien, Russische Föderation, Saint Lucia, San Marino, Senegal , Serbien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Süd-Sudan, Spanien, Sri Lanka, Sudan, der Schweiz, Schweden, Syrien, Thailand, Die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Ost-Timor, Togo, Tunesien, Türkei, Ukraine, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten von Amerika, Vanuatu, Vietnam, Jemen. Nein-Stimmen: Angola, Bolivien, Kuba, der Demokratischen Republik Kongo, Ecuador, Äquatorial-Guinea, Kenia, Lesotho, Malawi, Namibia, Nicaragua, Südafrika, Swasiland, Vereinigte Republik Tansania, Venezuela, Sambia, Simbabwe.
Enthaltung: Algerien, Antigua und Barbuda, Kamerun, Dominikanische Republik, El Salvador, Indonesien, Mali, Mauretanien, Nepal, Saint Vincent und die Grenadinen, Saudi-Arabien, Surinam, Trinidad und Tobago, Uganda, Uruguay.
Abwesend: Albanien, Bahamas, Barbados, Belarus, Bhutan, Burundi, Kambodscha, Zentralafrikanische Republik, Komoren, Kongo, Demokratische Volksrepublik Korea, Dominica, Eritrea, Ghana, Grenada, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Haiti, Kiribati, Kirgisistan, Laos Republik, Liberia, Libyen, Marshall Inseln, Mikronesien (Föderierte Staaten von), Mosambik, Myanmar, Nauru, Niger, Nigeria, Pakistan, Palau, Papua-Neuguinea, Ruanda, St. Kitts und Nevis, Samoa, Sao Tome und Principe, Seychellen, Sierra Leone, die Salomonen, Somalia, Tadschikistan, Tonga, Turkmenistan, Tuvalu, Usbekistan


Insgesamt stimmten 79 Staaten nicht für den NATO/UNO-Vorschlag, den NTC ohne Regierungsbildung als UNO-Vertreter anzuerkennen.

Freitag, 16. September 2011

Libyen: Moussa Ibrahim zu Cameron und Sarkozy - Celente: Heil Cameron/Sarkozy!

Der libysche Regierungssprecher Moussa Ibrahim hat zum Besuch von Cameron und Sarkozy Stellung genommen.
Darin sagt er u. a. Der Trip "fand unter schweren Sicherheitsvorkehrungen statt. Sie kamen mit Militärmaschinen und riesiger militärischer Sicherung. Der Besuch war auch nicht zentral in Tripolis. ... Sie hatten wohl Sorge, das Amerika und andere Länder im Rennen um die Ernte der libyschen Ressourcen vor ihnen kämen. Und so initiierten sie geheime Abkommen mit Verrätern um erst das libysche Öl zu ergattern und dann das libysche Investment, das ist es was sie Wiederaufbau Libyens nennen.... Der Krieg ist noch lange nicht vorüber. Wir sind fähig den Widerstand fortzusetzen. Wir sind weiter in der Lage zu gewinnen. Ich sage das und ich weiß warum wir gewinnen können."

Gerald Celente bringt es auf den Punkt

Der weltberühmte Trendforscher bringt es auf den Punkt. 
"Cameron und Sarkozy besuchen Libyen für eine Siegerrunde. Irgendwie wie Hitler Polen und Paris besuchte. Heil Cameron/Sarkozy!"
Gerald Celente ist einer der wenigen Zukunftsforscher, dessen Prognosen eintraten. Für 2011 hat er u. a. das "Ökonomische Kriegsrecht" kommen sehen.

 

Zitat 2011
Endlich überzeugt von der Unfähigkeit seiner Führer und Klugscheißer ihre Versprechungen zu erfüllen, wird das Volk mehr tun als nur die Autorität zu hinterfagen, sie werden der "Autorität" trotzen. Die Samen der Revolution werden gesät...
HdF's* Wort zum Sonntag
In ihren Elfenbeintürmen begreifen die halbgebildeten Karrieristen an der Spitze der Regierungen nicht, was in der Welt vor sich geht. Um an die Macht zu kommen braucht man kein Wissen und weder soziale noch irgendeine andere Intelligenz, sondern einfach nur Skrupellosigkeit. Das ist alles.
Cameron, Sarkozy, Obama, Merkel, Berlusconi glauben immer noch an die Sieghaftigkeit des Imperialismus. Doch allein ein fester Klassenstandpunkt reicht nicht aus, wie die Geschichte zeigt. "Wer zu spät kommt...." gilt auch für die Übriggebliebenen.
Ein trotzdem schönes Wochenende wünscht
Hartmut Beyerl

* Hinter der Fichte

Libyen: Banditen holen Kohle ab

Update 17.00 Uhr
Bani Walid
NTC behauptet in den nördlichen Teilen von Bani Walid zu sein. Die BBC meldet, ein anonymer Kämpfer beschreibe es als Geisterstadt.
Sirte
Heftiger Widerstand der Verteidiger. 
Tripolis
Erdogan trifft NTC-Boss Jalil und lobt "die Libyer" für ihr beispielgebendes Überwinden der Unterdrückung.
 

Update 16.00 Uhr
Ein Beispiel von Tausenden für Propaganda der übelsten Art liefert
Al Jazeera gegen 13.30 Uhr
"Unser Korrespondent, Hoda Abdel Hamid, schickt uns ein Update aus Om Gandi, 90 km von Sirte entfernt: 
Ein Kämpfer, der behauptet letzte Nacht aus  Sirte gekommen zu sein sagt, dass die revolutionären Kräfte einige Gebiete in Sirte kontrollieren. 'Aber die Situation ist verheerend für die Zivilisten dort. Sie brauchen absolut alles.' Er sagt, sie sind unter Belagerung durch die Gaddafi-Kräfte seit mehr als drei Monaten." Wer belagert Sirte?! Gaddafi oder die NATO-Büttel? Mehr als 180 Grad kann man Wahrheit nicht mehr auf den Kopf stellen. Al Jazeera soll vermitteln: "Gaddafi geht gegen Zivilisten vor. Er hält sie 'belagert'. Also müssen die Bombardements fortgesetzt werden, sowie unsere Freunde Sarkozy und Cameron gestern erst gesagt haben."
Die Wahrheit, die in den NATO-Medien nicht kommt:
"Gegenüber dem russischen Onlinemagazin Argumenti.ru sagte ein früherer sowjetischer Offizier, der sich dem Bericht zufolge in der Stadt aufhält, alle Männer, die versuchten, die Stadt zu verlassen, würden verhaftet und erschossen. »Ihre Familien werden zurück in die Stadt unter die Bomben geschickt.« " jW am 31. August 2011

So schlachten sich Libyer gegenseitig ab. Die NATO-Anführer sind ist der "lachende  Dritte". Die Schizophrenie ist perfekt: Für den Mord lassen sie sich auch noch reichlich bezahlen und als Helden bejubeln und Al Jazeera ist die "Göbbelsschnauze".

Wie das läuft offenbart ein Wikileaks-Telegramm.
Es dokumentiert ein Treffen des Al Jazeera-Direktors Wadah Khanfar und einem Angehörigen des militärischen US-Geheimdienstes DIA zu "störenden Berichten“ im Jahre 2005. “Khanfar bereitet eine schriftliche Antwort zu den Punkten von Juli, August and September vor... Khanfar sagt, der Gegenstand der Sorgen auf der Webseite wurde entschärft und werde innerhalb der nächsten zwei, drei Tage ganz verschwinden."
Der Chef des Al Jazeera-Senderkette berichtet an die Geheimdienste. Noch Fragen, Euer Ehren?


Update 13.00 Uhr
Sirte
Die NATO ist nach zweiwöchiger Blockade der Stadt, angeblich von Norden und Süden in Teile Sirtes eingedrungen. Echte Journalisten können max. bis auf 10 km an Sirte herankommen.
Die Hauptverteidigungslinie der Regierungstruppen und der Freiwilligen von Sirte ist offenbar die Ostseite des Gebietes, wo die Angreifer in Dörfern auf erbitterten Widerstand der Verteidiger stoßen. Auch an der Westseite Sirtes gibt es heftige Kämpfe, doch keine wesentliches Vordringen, schon gar nicht in den Kern der Stadt. Die Stadt ist eine Garnison der 32. Brigade von Khamis Gaddafi. 
Bani Walid 
Reuters berichtet "Kämpfer" (Sammelbegriff für das Gemisch NTC/Al Kaida/NATO) hätten ein Tal in Richtung Stadtzentrum von Bani Walid eingenommen. Die Stadt wird von Norden aus angegriffen. Andere Quellen informieren über Bombardements, Gefechtslärm und Explosionswolken. 
SabhaWir kennen das schon von den "NATO-Zivilschützern" um Sirte. Zivilisten wurden während der zweiwöchigen Belagerung nicht aus der Stadt gelassen, um sie und die Verteidiger mürbe zu machen. Keine Nahrungsmittel, Wasser oder Strom in einer bombardierten, heißen Stadt! Dann werfen die Islamisten den Gaddafi-Leuten vor, die Zivilbevölkerung als "menschliche Schutzschilde" zu benutzen. Genau das spielt sich zur Zeit in der Wüstenstadt Sabah ab. Dorthin haben sich tausende Schwarze Libyer und Gastarbeiter vor den Pogromen der "Freiheitskämpfer" geflüchtet.
Eben verkündet der NTC, er wolle 3.000 (!) Flüchtlinge erst sicherheitsüberprüfen bevor er einer Evakuierung zustimmt, um sicherzustellen, dass es sich nicht um Söldner handelt. Eine humanitäre Katastrophe unter heißen Sonne Libyens. Sämtliche Menschenrechtsorganisationen haben bereits mehrfach erklärt, dass es sich um eine Lüge handelt. Es gäbe kaum Hinweise auf "Söldner". Um angeblich eine Handvoll Söldner zu finden, werden Tausende Schwarze gefangen. "Freiheit und Demokratie" a la Sarkozy. 

Heute morgen.
In der UNO-Flugverbotszone des libyschen Bürgerkrieges flog die NATO zum Schutz der Zivilbevölkerung am 14. September:
123 Einsätze mit 49 Luftangriffen auf die Städte Sirte, Waddan, Zillah, Bani Walid und Sebha.

Die unbelehrbaren Anhänger des Tyrannen Gaddafi begreifen einfach nicht die US/EU-Demokratie und wollen – wie egoistisch - ihre Ölvorräte für sich behalten. 

Sarkozys lustige Sprüche

„Wir sind hier um zu helfen Frieden, Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen.“ 
Sarkozy hat gerademal  35% der Ölaufkommens Liybens von seinen Helferlein in Libyen für seinen "Frieden, Demokratie und wirtschaftliche Entwicklung" bekommen.
„Alle Diktatoren der Welt müssen begreifen, dass es im 21. Jahrhundert für sie kein Entkommen und keinen Ort der Straflosigkeit mehr gibt.“ Nicolas Sarkozy in Bengasi, 15. 9. 2011

...wenn wir mal - vorläufig noch - von den NATO-Staaten absehen, von Den Haag, Guantanamo, Washington , Paris, London  oder Brüssel. Aber das 21. Jahrhundert ist ja noch lang.
Auch Cameron lässt sich nicht mit Comedian-Einlagen lumpen:  
“Wir werden Euch helfen Gaddafi zu finden und ihn der Gerechtigkeit zuzuführen.“
Haben wir da was in der UN-Resolution 1973 überlesen?
Ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher, dessen Bomber u. a. 85 Zivilisten in Zlitan auf dem Gewissen haben, will also jemanden der Gerechtigkeit zuführen.



Sirte
Am Donnerstag wurden von den oben genannten Kassierern die NATO-Hilfskräfte am Boden erneute gen Sirte losgeschickt. Die Stadt wurde von allen Seiten angegriffen. Die "Rebellen" kamen unter heftiges Feuer. Einige NTC-Märchenonkels erzählten letzte Nacht bereits, sie seien im Zentrum von Sirte. Gesichert ist lediglich, dass sie unter massiver NATO-Luftunterstützung versuchten, in die Stadt einzudringen, doch in der Nacht bis zum Stadtrand wieder zurückgeschlagen worden sind. 
Die NATO-Medien spielen die Verteidiger als „Sniper“ herunter, doch es wird von heftigem Raketenbeschuß durch die Verteidiger berichtet. Man geht von der Anwesenheit der 32. Brigade von Khamis Gaddafi aus. Selbst die kleine Ortschaft Birak am Rande von Sirte konnten die „Rebellen“ nicht einnehmen.
Es gab um Sirte ein Dutzend tote und 40 verwundete „Rebellen“, 40 libysche Soldaten sollen gefangen genommen worden sein. Aus der Besetzung des Stadtzentrums „nach eigenen Angaben der Rebellen“ ist jetzt die „Kontrolle der Zugänge der Stadt“ geworden. Wir gehen deshalb von heftigen, erfolgreichen Kämpfen durch die libysche Armee aus. Wie lange wird die ausgehungerte und durstende Stadt den NATO-Aggressoren aber noch standhalten? 

Kämpfe in anderen Regionen 
Inzwischen bestätigen sich die Worte von Moussa Ibrahim (wir berichteten gestern). Im Süden Libyens des Landes sammeln sich starke Kräfte der libyschen Armee. Doch auch an der Küste wird, genauso wie er gestern sagte, gekämpft.
„Wir sind zum Krieg bereit, und wenn er Jahre dauert.“ 
Im Libyenkrieg haben wir zwischen den Zeilen – selbst den ungesendeten - zu lesen gelernt. Die eingebetteten Medien geben keinen eigenen Mucks von sich und warten auf Anweisungen. Zum Beispiel wird über Bani Walid heute ganz geschwiegen. Das deutet meist auf schwere Kämpfe zu Ungunsten der NATO hin, weil ansonsten in CNN, BBC und Al Jazeera über friedliche teetrinkende Rebellen berichtet würde.

Wanted 
Stattdessen bringen sie die verordneten Jubel-Arien über die Kriegsverbrecher Cameron, Sarkozy, Jalil und Jibril.

Aggressoren treffen Überläufer in Bengasi
„Um diese Städte zu erobern und Gaddafi mit seiner Familie gefangen zu nehmen, brauchen wir neue Ausrüstung.“ bettelte Jalil, der Häuptling des NTC. Die Contras verlangen tatsächlich von der NATO mehr Waffen. Da gab es doch ein Embargo der UNO, oder? Wofür mehr Waffen, wenn doch "der Krieg fast vorbei ist" und man nur noch nach Gaddafi sucht. Wofür mehr Waffen in einem Land, in dem es jetzt schon zwei Sturmgewehre pro Einwohner gibt? Wieviele brauchen seine Freunde von der Al Kaida denn noch für die bevorstehenden Überfälle im Namen der USA und der NATO in Afrika? 

Sarkozy will noch mehr Kohle
NTC-Jalil, versicherte seinen Herren, sie würden beim Wiederaufbau „eine zentrale Rolle spielen“. Darum musste Sarkozy nicht offen nach der Kohle fragen. Dass der „Clown Sarkozy“ Libyen gerne anpumpt, wissen wir von Saif Al Islam Gaddafi.

Donnerstag, 15. September 2011

Libyen: Verteidigung im ganzen Land

Botschaft von Regierungssprecher Moussa Ibrahi

Gaddafi ist in Libyen. Die Armee steht hinter ihm.
„Der Krieg ist weit davon entfernt vorbei zu sein, wie die Welt sich vorstellen kann. Die Armee ist stark. Wir halten weite Teile Libyens und sammeln Kräfte.“
Ibrahim erwähnt u. a. große Teile Libyens an der Nordküste unter Regierungskontrolle. Das erscheint plausibel, da wir von Angriffen der libyschen Armee vorgestern auf Ras Lanuf an der Mittelmeerküste wissen. 

Tripolis 
Der NTC, die von der NATO ausgehaltene Marionettenregierung, wird nicht nach Tripolis gehen, solange das Land nicht vollständig befreit ist. Dies solle bis Ende der Woche der Fall sein. NTC-Anfüher Jalil hatte im August verkündet „Das Ende kommt erst, wenn er (Gaddafi) gefangen ist, tot oder lebendig.“ Die NATO-Medien inklusive der ARD-Tagesschau hatten damals schon erdichtet, der NTC wäre in einem Triumphzug nach Tripolis gekommen. In Ermangelung jubelnden Volkes konnte man davon leider keine Bilder zeigen. NTC-Vize Ghoga sagte gestern zu Reuters nun, man werde in Bengasi bleiben bis zur Befreiung der libyschen Städte. So richtig sicher scheint sich der NTC seiner Sache nicht zu sein. Dazu hat er allen Grund. Immerhin übernehmen die Islamisten um den Bin Laden-Kumpel Belhaj, Militärführer von Tripolis, Stück für Stück die Initiative und die libysche Armee ist nicht klein zu kriegen. 

Kämpfe in nahezu allen Regionen Libyens 
Eine Vielzahl verschiedener Quellen, User von Twitter und Facebook, sowie Nachrichtenagenturen berichten über Kämpfe in verschiedenen Regionen Libyens. Diese Kämpfe werden von den NATO-Medien verschwiegen und unabhängige Journalisten sind restlos aus dem Land getrieben worden, die Sender zerstört. Die Kämpfe gehen im ganzen Land weiter. Von der NATO werden angegriffen: Bani Walid, Sirte, Sabah und viele weitere Orte. Angriffe am 13 September: 114 Einsätze, 37 Luftangriffe. Am 14. September 122 Einsätze, 44 Luftangriffe. Gegen die Bevölkerung werden z. B. Phosphorbomben eingesetzt. Einwohner von Bani Walid berichten von taghellen Nächten.  Mit sogenannten“ „Soundbomben“ – die extrem laute Explosionen verursachen - sollen Einwohner und Verteidiger psychologisch bekämpft werden. Sie verursachen Desorientierung, Schlaflosigkeit etc. Die erfolglosen Turnschuh-Rebellen greifen die Städte nicht an. Das wird jetzt von ausländischen Special Forces übernommen. Die Medien haben einen Maulkorb und dürfen lediglich Altmaterial aufarbeiten - zu zwei erlaubten Themen: Gaddafis hatten Boote, Häuser und Swimmingpools und die Gräueltaten der Gaddafis. Kriegslügen, Massenmorde, Bombenteppiche, Senfgaseinsatz der NATO gegen die belagerten Städte oder Morde, Folter, Unterdrückung Andersdenkender werden von den Medien verschwiegen. So findet der Krieg mit Hunderten Toten in deutschen Wohnzimmner gar nicht mehr statt. 

CIA-Agenten im Einsatz 
Fox News berichtet, dass neben anderen NATO-Staaten, auch die CIA sogenannte „Spotter“ am Boden plaziert hat, welche die Ziele für die Luftangriffe markieren. Fox bezeichnet es als allgemein bekannt, dass „andere Regierungen“ Special Forces nach Libyen geschickt haben, die am Boden kämpfen. Wie wir aus den Berichten von Walter Fauntroy wissen, übernehmen die überwiegend die Bodenoperationen bis hin zu Kriegsverbrechen.
 
Britischer Air Force Offizier gefangengenommen
Nach von den Mainstreammedien nicht bestätigten Informationen, haben die libysche Armee und Partisanen einen Offizier der RAF aus Großbritannien festgesetzt. Er soll von einem Stealth Hubschrauber, bekannt von dem Crash im angeblichen Bin Laden Anwesen in Abbottabad, abgesetzt worden sein, um eine vorgeschobene Stellung für NATO-Kräfte für die Einnahme des Flugplatzes von Ghadames nahe der tunesische –Libyschen Grenze, einzurichten. Der Name des Offiziers wird mit Justin M. angegeben. Damit wird bekannt, dass auch an der Westseite Libyens gebiete unter Kontrolle der Regierung sind. 

Die Mitglieder des NTC

  • 1. Mustafa Mohamed Abdel Jalil, Präsident, ehemaliger Justizministers Gaddafis, lief im Februar als erster führender Repräsentant der Gaddafi-Regimes.
  • 2. Abdel Hafiz Ghoga, Stellvertreter und Sprecher des NTC, Anwalt, vertrat Familien von Opfern des „Abu Salim Massakers“ von 1996. Eine kurzzeitige Verhaftung wurde zum Anlaß für bewaffnete Überfälle genommen, die später als friedliche Demonstration dargestellt wurden. 
  • 3. Ahmed Al Zabeer
  • 4. Othman El Mageerhi, Tobruk
  • 5. Ashour Burashad, Derna
  • 6. Ahmed El Abar, Unternehmer, Benghazi
  • 7. Amr Al Beheiry, Militärangelegenheiten
  • 8. Abdallah El Mehub, Qaba
  • 9. Salwa El Deghali, Verfassungsrechtlerin, Benghazi. Einzige Frau im NTC.
  • 10. Fathi El Baja, Benghazi, Politisches Komitee des NTC, verwickelt in Überfall auf Tripolis vom 20. 8. 2011
  • 11. Fathi Terbil, Anwalt, Benghazi, wie 2. Gogha inhaftiert
  • 12. Suleiman El Furteih, Misrata
  • 13. Abdel Megid Seif El Nasr, Sabha
  • 14. Hassan El Druae, Sirte
  • 15. Hassan El Sagheer, El Shate
  • 16. Farhat El Sharshare, Sarman
  • 17. Mustafa El Salheen El Huni, Jofra
  • 18. Ali Qlma Mohamed Ali, Marzuk
  • 19. Fawzy Abdel Ali, Misurata
  • 20. Abdel Naset Abu Bakr Naama, Tarhuna
  • 21. Abdel Razeq Mukhtar, Tripolis
  • 22. Abdel Razaq Abdel Salam Al Aradi, Canada
  • 23. El Sadeeq Amr Al Kabeer, Banker ABC Bank, kam aus dem Ausland
  • 24. Alamin Belhaj, früherer Führer der libyschen Muslimbruderschaft, heute Libysche Islamische Gruppe, lybischer Ableger der Muslimbruderschaft, Großbritannien, Bruder von Abdel Hakim Belhaj, des islamistischen Anführers der Milizen in bzw. des Überfalls auf Tripolis
  • 25. Mohamed Nasr El Hareezi, Tripolis
  • 26. Khaled Mohamed Nasrat, Zawiya
  • 27. Emad Nour El Din Naseer, Zawiya
  • 28. Salem Qnan, Nalut
  • 29. Khaled Ali Zakri, Jadu
  • 30. Ibrahim Bin Ghashir, Misrata
  • 31. Abdullah El Turki, Zintan
  • 32. Ahmed Miftah Hassan El Zouwi, Kofra
  • 33. Othman bin Sasi, Unternehmer, Frankreich,
  • 34. Mohamed El Sa’eh, Jufara
  • 35. Moussa El Kouna, Oubara
  • 36. Taher Salem Theyab, El Merj
  • 37. Mohamed Zein El Abdeen, Baten El Jabl
  • 38. Ali Al Manea, Ghadames
  • 39. Idris Abu Fayed, Gharyan
  • 40. Mubarak El Fatmani, Bani Walid
Lüge vom verkauften Gold der Nationalbank
Berichte, dass Gaddafi Gold des landes veruntreut habe sind unwahr. Die Regierung soll im April 29 Tonnen Gold der Nationalbank (20 % der Goldreserven) ganz legal verkauft haben, um die Liquidtät zu verbssern.
„Der Verkauf erfolgte an inländische Händler und war deshalb keine Verletzung der Sanktionen.“ 
Der Hintergrund der medialen Angriffe: Libyen war unter Gaddafi eines von nur 5 – 6 Ländern, die durch ihre Finanzpolitik vom Weltwährungsfond und der Weltbank - und damit vom Westen - nicht abhängig sind. Libyen hatte keinerlei Schulden im Ausland. Die Goldreserven betrugen  145 Tonnen! Damit war die Währung komplett goldgedeckt. Mit afrikanischen Institutionen, finanziert von Gaddafi, wie einem eigenen afrikanischen Währungsfonds und einer Afrikanischen Entwicklungsbank wollte er Afrika in die Lage versetzen, sich aus dem imperialistischen Zinssytem zu befreien.

Dienstag, 13. September 2011

Libyen: Kämpfe in vielen Städten - Botschaft Gaddafis

Update
11.30 Uhr
China wird belohnt
Ein chinesischer Regierungssprecher bestätigt eben, dass der NTC, der jetzt "Provisorische Regierung" genannt wird, China versprochen hat, nach Anerkennung des NTC alle Verträge zwischen China und Libyen einzuhalten. 

Spannungen zwischen Anti-Gaddafi-Kräften 
Unter den verschiedenen Strömungen der NATO-Marionetten im NTC und bei den bewaffneten “Rebellen”, meist Al Kaida-gesteuerte Milizen, tun sich tiefe Gräben auf. Es geht um die Vormachtstellung und den Einfluss der Islamisten bei der Verteilung der Macht, und damit der Ölgewinne. Die medien stelle dieses Dilemma jetzt gern als Auseinandersetzung zwischen westlich-orientierten “liberalen” Technokraten einerseits und militanten Konservativen dar. Damit bekommt die Welt je eine Seite vorgesetzt auf die man sich schlagen kann. Ein lächerliches Zeichen dieser teile und herrsche Strategie sind die scheinheiligen Aufrufe des NTC zu Toleranz. Wie glaubwürdig sind solche Appelle einer Marionettenregierung, die Bombenteppiche auf Libyen bei ausländischen Möchten bestellten? In jedem Falle geht es um die Rekolonialisierung Libyens. 

Amnesty International –Report über Gräueltaten 
AI veröffentlichte den Report über Verbrechen im Libyen-Krieg. Kriegsverbrechen - welcher Seite auch immer - sind objektiv zu untersuchen. Kein Zweifel. Bemerkenswert ist jedoch die historisch, rechtlich und politisch einseitige Bewertung des Bürgerkrieges:
„Mitte Februar 2011 riefen Libyer zu einem ‚Tag des Zorns‘ auf - gegen Gaddafis seit 1969 dauernde  Herrschaft mit eiserne Faust. Anfang März entwickelte sich der Aufstand in einen bewaffneten Konflikt zwischen Gaddafitreuen und bewaffneten Demonstranten, die sich in einer lose strukturierten Streitkraft, geführt vom NTC, zusammenfanden.  Dieser Report dokumentiert ernste und weitreichende Verletzung von Menschenrechten durch die Gaddafi-Kräfte und auch Missbräuche durch die Opposition.“
Dieses Statement durch AI ist keine Dokumentation, sondern eine subjektive Parteinahme, wenn Massenmorde, Folter, Enthauptungen, Exekutionen durch vom Ausland bewaffnete Banden lediglich “Missbrauch” genannt werden.

In diesem Bericht wird schon in der Eingangsbetrachtung die Hauptschuld der libyschen Regierung gegeben und völlig außer acht gelassen, dass es sich um bewaffnete und gewaltsame Überfälle und Morde handelte, die eben nicht von friedlichen Demonstranten begangen wurden, sondern dass die Gewalt von bewaffneten Banden ausging, was in keinem Land der Welt geduldet würde und dass der "Tag des Zorns" von Exil-Organisationen ausgerufen wurde, die meist in  Großbritannien saßen.

 Wie es begann.

Die völkerrechtliche Gesamtsituation wird von AI komplett ausgeklammert. Der Bericht deckt die Zeit bis Juli 2011 ab und basiert auf Besuchen in Libyen zwischen dem 26. Februar und 28. Mai. 2011. Den Eindruck einer - leider nur gewissen - Objektivität erweckt die Kritik an den von der NATO ausgerüsteten Banden des NTC. Sie wird jedoch durch die Beschönigung der NTC-Verbrechen als “abuses“ (Missbräuche, Verletzungen) wieder aufgehoben. Laut AI gibt es „noch kein vollständiges Bild, doch die Oppositionsführer sollten ihre Anhänger zügeln und Missbräuche untersuchen.“ Gleichzeitig muß AI eingestehen, dass es auf Seiten des NTC “mögliche” Kriegsverbrechen gibt, doch der NTC zeige „Unwilligkeit die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen." 

Verbrechen von NATO-Rebellen sind "Fehler"
Der “Justizminister” des NTC Mohammed al-Alagi, erzählte der Nachrichtenagentur AP, die Aktionen der “Rebellen” als Kriegsverbrechen zu bezeichnen wäre falsch. Die sind kein Militär, das sind einfache Leute.” „Die Rebellen haben Fehler gemacht, doch was die taten könne man überhaupt nicht als Kriegsverbrechen bezeichnen.“
"Keine Militärs - einfache Leute..."

Morde durch NATO-Soldaten 
Vielleicht beschäftigt sich AI demnächst mal mit den Berichten des ehemaligen US-Kongreßabgeordneten Walter Fauntroy der sich in Libyen verstecken musste und darüber berichtet wie in Libyen dänische und französische Soldaten Libyer köpften und verstümmelten. 

Ras Lanuf
Westliche Medien berichten heute zwischen den Zeilen über die gestrige Aktion der Gaddafi-Streitkräfte  in Ras Lanuf und  bestätigen den Tod von 15 “Rebellen”. 

Bani Walid
Über Bani Walid berichtet die BBC, dass die “Rebellen” am Montag sieben Männer verloren, als Einwohner die “Rebellen” in eine Falle lockten. Die “Aufständischen” warten auf die Fortsetzung der Luftangriffe der NATO. Familien die aus der Stadt fliehen konnten berichten die Straßen seien verwaist, die Geschäfte seien geschlossen und die Lebensmittel seien knapp. 

7.00 Uhr
Botschaft von Muammar Gaddafi
Über den syrischen Sender RAI TV hat Muammar Gaddafi eine Botschaft verbreiten lassen. Aus Sicherheitsgründen wird Gaddafi nicht gezeigt und der Text verlesen. Hier die arabische und englische Version. Die deutsche Übersetzung wird nachgereicht.

NATO verübt 44 Luftangriffe auf Städte
Die NATO hat am 11. September in 114 Einsätzen 44 Luftangriffe verübt. Ziele waren die Städte Sirte, Waddan und Sebah.
Wie bei Ras Lanuf gestern Morgen (Wir berichteten.) gab es gestern auch Angriffe der libyschen Armee auf die NATO-Büttel in Tarhuna. Verschiedene Quellen berichten es habe Dutzende Tote "Rebellen" gegeben und die grünen Fahnen wurden wieder gehißt. Auch das Stadtzentrum von Sawiyah wurde von der libyschen Armee besetzt und die grüne Flagge gehißt. Die Berichte sind noch nicht voll verifiziert. Ob es sich um anhaltende Einnahmen der Städte oder vorübergehende Partisanenaktionen handelte wird sich zeigen. 
China hat offenbar den NTC offiziell anerkannt
Wie bei einigen anderen Staaten dürften hier wirtschaftliche Überlegungen vor moralischen Erwägungen den Vorzug bekommen haben: Mit einer Regierung die man nicht anerkennt kann man schlecht über die Einhaltung von Verträgen über Investitionen und Öllieferungen verhandeln. Dass die Chinesen damit einen völkerrechtswidrige Aggression ignorieren, liegt auf der Hand. Letztendlich mögen sie sich sagen, wenn man mit den Kriegsverbrechern und Strippenziehern in Paris, London, Brüssel und Washington Handel treibt, warum dann nicht mit deren Marionetten. Update: 11.30 Uhr: Ein chinesischer Regierungssprecher bestätigt eben, dass der NTC, der jetzt "Provisorische Regierung" nennt, China versprochen hat, alle Verträge zwischen China und Libyen einzuhalten.

Montag, 12. September 2011

Libyen: Libysche Armee greift "befreites" Ras Lanuf an und tötet 15 "Rebellen"

Die libysche Armee hat heute morgen überraschend Ras Lanuf angegriffen und 15 Contras getötet, berichten überlebende "Rebellen". Ras Lanuf liegt zwischen Brega und Sirte. 
Eine Wagenkolonne aus der Wüste südlich der Stadt kommend griff den Checkpoint an. Eine Attacke die die Lüge entlarvt, die Rebellen hätten Libyen unter ihrer Kontrolle. Die Gaddafi-Armee kann sich bewiesenermaßen über Hunderte Kilometer im Land bewegen und die Okkupationstruppen angreifen. Der Angriff erfolgte in dem Moment als sich eingebettete Journalisten anschickten, über einen angeblich bevorstehenden schweren Schlag der "Freiheitskämpfer" gegen Sirte und Bani Walid zu berichten.


Die Pick-up-Horden der NATO finden sich immer mehr in einem Partisanen- und Vielfronten-Krieg in der Wüste und in den Städten wieder, dem sie ohne NATO-Luftwaffe und Bodentruppen nicht gewachsen sind. Wenn die libysche Armee Ras Lanuf angreifen kann, befindet sie sich praktisch im Rücken der NATO-Contras, die Sirte belagern. Diese Taktik der libyschen Landesverteidigung erklärt wohl auch die schwindende Kampfwilligkeit der "Rebellen" und ihre Mißerfolge von Bani Walid und Sirte.