Samstag, 6. August 2011

Libyen: Arroganz hat einen Namen - USA

Die Nachrichtensperre für deutsche Medien, die zunächst nur für Nachrichten über Bengasi galt, ist nun offensichtlich auf Nachrichten über ganz Libyen ausgedehnt worden. Die Hauptnachrichten des deutschen Fernsehens von ARD/Tagesschau über ZDF/heute bis hin zu RTL aktuell die gemeinsam den Nachrichtenmarkt in Deutschland beherrschen, blenden das Thema Libyen komplett aus. Auch Berichte über Misrata und die Kämpfe im Nafusagebirge sind verstummt. Gelegentlich kommen nur im Ausland noch spärliche Berichte, dass die "Rebellen" feststecken. Dafür finden die sich widersprechenden Begründungen: Auf CNN beispielsweise. Da die Banditen zivile Orte angreifen werden, deren Bewohner einfach zu menschlichen Schutzschilden Gaddafis umdeklariert. O-Ton: 
"In dieser Situation erwartet uns ein Problem" sagt er "Gadhafi benutzt Menschen als Schutzschilde und wir wollen keine Zivilisten schädigen."
Bisher hat das die "Rebellen" nicht gestört, wie wir aus zahllosen Internetvideos wissen. Ein fadenscheiniger Versuch die Mißerfolge zu erklären. Ein anderer "Rebell" mit einer anderen Erklärung über den gleichen Standort Tiji zu Al Jazeera: 
"Die libyschen Oppositionskräfte hätten ursprünglich geplant, westwärts vorzurücken in Richtung Tiji wo sich eine der größten Militärbasen der Gaddafi-Truppen in der Region befindet. Doch das wurde vorübergehend gestoppt. Ein Sprecher der Rebellen sagte Al Jazeera im Nafusagebirge, dass die Gruppe  Tiji nicht einnehmen wird, um Zeit für Aussöhnungsbemühungen zu geben und interne Stammeskonflikte zu vermeiden." 
Sicher ist nur, dass die "Aufständischen" feststecken. Deshalb die auffällige Ruhe in den NATO-Medien.

Bengasi - tote Leitungen
Ob sich überhaupt noch jemand von der Contra-Führung in Bengasi befindet, bezweifeln wir bei „Hinter der Fichte“. Die Leitungen der „Rebellenregierung“ sind gekappt, man hört nur ein Dauerbesetztzeichen. Bengasi wird offiziell nicht mehr erwähnt. Es gibt keine Presseerklärungen und Berichte aus Bengasi. Wir berichteten
Was wirklich vorgeht, kann man nur zwischen den Zeilen lesen.

Wo immer sie jetzt auch stecken mögen, New York Times meldet: 
Rebellenführer stehen vor einer Umbesetzung in ihren Rängen am Donnerstag. Oppositionsoffizielle sagen, dass derzeit eine vollständige Untersuchung zumMord des Rebellengenerals Abdul Fattah Younes unternommen wird. 
Al Jazeera bestätigt Unruhe bei den "Rebellen":
"Eine einflussreiche Gruppe von Anwälten und Richtern, die Koalition für die Revolution des 17. Februar, fordert den Rücktritt von verschiedenen Führern einschließlich des Verteidigungsministers und eines prominenten Richters. Die Gruppe veröffentlichte Mittwochnacht ein Statement und forderte den Rücktritt des stellv. Vorsitzenden der Exekutive Ali al-Essawi; des Richters Jumaah al-Jazwi al-Obeidy; und des Verteidigungsministers, Jalal el-Digheily, und seines Stellvertreters  Fawzi Bukatef, der auch einen Verband von bewaffneten Rebellen neben der Rebellenarmee leitet.”

USA wollen in Libyen bestimmen
Wir kennen schon von Hillary Clinton die kaum zu überbietende Arroganz a la "Gaddafi hat seine Legitimität verwirkt."
Nun legt der "Skulls & Bones"-Kumpan von George W. Bush, John Kerry, nach:
"Gaddafi wird nie wieder das Land führen unter welchen Umständen auch immer."  sagt er zum TV-Sender MSNBC.
Jeder normal denkende Mensch müsste sich nun fragen, woher die beiden den Größenwahnsinn und diese Großkotzigkeit nehmen, zu bestimmen wer in einem souveränen Staat legitim ist und wer nicht. Doch die Welt schaut zu. Man stelle sich vor, Putin würde äußern, dass die Außenministerin eines Folterstaates wie den USA, die unter erlogenen Vorwänden einen Krieg im Irak begannen und Hunderttausende Tote auf dem Gewissen haben, "ihre Legitimität verloren" habe und nie wieder das Land regieren würde. Man würde sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen. Von USA-Offiziellen nimmt man die größten dumm-frechen Dämlichkeiten wortlos hin.
Wie wir wissen versucht die NATO die Informationen über den Widerstand der Libyer gegen die NATO und die Mißerfolge der Contras zu unterdrücken. 
China zeigt Bilder von den Folgen der NATO-Bomben auf Zivilisten in Zlitan. 
Für die NATO-Sender gibt es Nachrichtensperre, der zivile libysche Sender wurde bombardiert.

Deckt die UNO die Tötung von libyschen Journalisten oder wird sie untersuchen?
Das "International News Safety Institute" hat Ban Ki-moon, am Freitag aufgefordert, zu untersuchen ob die Bombardierung libyscher TV-Anlagen durch die NATO ein Bruch der Sicherheitsrats-Resolution 1738 ist, welche die Mitgliedsstaaten aufruft, Journalisten und Medienpersonal in Konfliktgebieten zu schützen. Der Direktor des "International News Safety Institute" Rodney Pinder sagte, 
"solche Angriffe sind nicht damit zu entschuldigen, dass Du nicht einverstanden bist mit der Sichtweise eines Nachrichtensenders."
Am Mittwoch hatte bereits die Internationale Journalisten Föderation das Bombardement verurteilt und eine Untersuchung gefordert. 
Davon haben deutsche Journalisten in ARD, ZDF, RTL, BILD, SZ, FR, ZEIT, WELT und FAZ nicht berichtet? Sie haben nichts gehört darüber? 
Das wird wohl an der Pressefreiheit liegen, die nur für die gilt die das NATO-Lied singen.