Samstag, 16. April 2011

Das Märchen vom Aufschwung und der Preisstabilität

Die Stimmung da "draussen" ist eine andere, als die verordnete Propaganda suggeriert. Der "Aufschwung" findet beim Volk nicht statt. Statistiken werden geschönt. Nachrichten gefiltert. Doch die Welt ist erkennbar.
Leser haben mich auf das Problem der Inflations- und Preisindex-Lüge zunehmend aufmerksam gemacht. In den letzten Tagen kommt das Thema – zu Recht – mit enormer Entrüstung wieder auf. Wir wollen als Wochenendlektüre die monetär-wirtschaftliche Lage etwas mehr beleuchten.  
Am 13. 4. haben wir hier berichtet, dass Silber-Gedenkmünzen der BRD nun aus Kupfer-Nickel sein werden. Silber wird zu teuer, nachdem Anleger aus Sorge um die Stabilität des Papiergeldes in Gold und Silber flüchten. Was tut die Propaganda, um die ungelöste Finanzkrise als "überstanden" zu verkaufen? Merkel meint, sie (!)  habe das Land "klug durch die Krise" geführt....
Kennen Sie auch das Märchen von der nicht vorhandenen Inflation, das seit der Einführung des EURO immerfort erzählte? Preissteigerungen seien nur gefühlt. Insgesamt wäre das Leben nicht teurer geworden. Dabei hat der Euro seit seiner Zwangs-Geburt 22% an Wert verloren. Sehen wir mal von den Medien ab, die vom Konzern-, Partei- und Staatsapparat angeleitet werden. Woher kommt diese allumfassende Lüge?
Abhängige „Wissenschaftler“, aus dem Dunstkreis des Staates, Beamte oder Fördermittelabhängige, erzählen rotzfrech den Leuten, das wäre nur gefühlt. Obwohl jene täglich am eigenen Leibe spüren, dass das Leben immer teurer wird. Ich jedenfalls „fühle“, dass mein Sprit in zehn Jahren zwei Drittel teuer wurde. 
Dabei ist der Widerspruch beträchtlich. Selbst "Aktuelle Kamera"-Redakteure würden einen schamroten Kopf bekommen, angesichts solch frisierter Erfolgsmeldungen. (Ab Sommer erwarte ich nun gespannt nur noch die täglichen Erntemeldungen in ARD und ZDF.) Bundesregierung, die führenden Repräsentanten der "großen" Parteien und ihre Presse jubeln vom Aufschwung.
Die Wahrheit „da draußen“ sieht jedoch anders aus. Mindestlöhne, wie in Schweden oder England, die die Binnenkonjunktur ankurbeln könnten, sind ein rotes Tuch. Stattdessen nehmen die „prekär Beschäftigten“ immer mehr zu; die Arbeitslosenstatistik* wird fleißig und hemmungslos gefälscht. Damit fehlt uns Bürgern des Export-Weltmeisters das Geld in den Lohntüten für die Ankurbelung der Binnenkonjunktur. Wir müssena ber galuben, es ginge uns super und so wird uns erst im Januar wieder verkündet, wir wären in prächtiger Kauflaune.
Wie sieht es nun wirklich im Geldbeutel aus? Das sind die realen Preissteigerungen: Nehmen wir uns die offiziellen Zahlen, die das Politbüro nicht in der Tagesschau verkündet und erst recht nicht bei RTL2. Für jedermann aber nachzuprüfen beim Statistischen Bundesamt.
(Tabelle des Statistischen Bundesamtes. 61281-0002)
Danach sind im Großhandels-Gesamtindex in den letzten 12 Monaten die Preise (landwirtschaftl. Produkte, Futtermittel, Nahrungsmittel, Getränke) u. a. um 10,9% gestiegen. In einem Jahr! 
Die Preise im Vergleich vom März zum Februar sind um 1,3% gestiegen - in einem Monat. Bleibt es dabei, und was spricht dagegen, wäre das in den nächsten 12 Monaten eine Preissteigerung von 15,6%.
Die Preissteigerungen (März 2010 zu März 2011) einzelner Produktgruppen:
Obst, Gemüse, Kartoffeln 3%
Nahrungs-, Genußm. Getränke, Tabak 5,1%
Milcherzeugnisse, Eier, Öl 6,5%
Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze 49,9%
Landw. Grundstoffe, lebende Tiere 51%
Getreide, Saatgut, Futtermittel 75,9%

In einer Pressemitteilung teilt uns das Statistische Bundesamt der Bundesregierung mit, "Der Verbraucherpreisindex in Deutschland wird sich im März 2011 voraussichtlich um 2,1% gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhen." Wie passt das zusammen? Gar nicht. Wie wir oben gelernt haben ist der Großhandels-Gesamtindex um 10,9% seit März 2010 gestiegen, der Verbraucher soll aber „nur“ 2,1% Preissteigerung bekommen. Bei dieser Gelegenheit kommen die „Linientreuen“ um die Ecke und versuchen ihr Glück mit: „Das eine sind Großhandels- und das andere Verbraucherpreise.“ Ja genau! Das ist ja das Schlimme. Wer zahlt denn z. B. die Differenz auf 75,9 % beim Getreide (oder woraus ist Brot?)? Frau Merkel oder Herr Brüderle oder Ackermann? Schließlich schlägt ein Händler, der ja Gewinn machen muss, sogar noch was drauf! Wenn ich als Bäcker fürs Mehl 76% mehr zahle, werden dann meine Waren für den Verbraucher billiger oder teurer? Aha. Wenn seine Brötchen nicht 76% teuer werden sollen, wo kann er dann noch etwas tun? Andere Produkte macht er überdurchschnittlich teurer. Wo kann er einsparen? Beim Lohn. Aha. Wen trifft es? Den sich selbst ausbeutenden Mittelstand und die Lohnabhängigen. Das nennen die Demagogen im Kanzleramt dann Aufschwung.
Wie aber kommen dann die Statistik-Beamten (!) auf 2,1%? Es wird – wie bei der Arbeitslosenstatistik - dreist umdefiniert* und an der Statistik rumgebastelt. Der Verbraucher-Preisindex wird nämlich nicht direkt, sondern anhand eines „Warenkorbes“  dargestellt. „Errechnet“ zu sagen, wäre stark übertrieben. Denn dessen Zusammensetzung wird regelmäßig geändert und obendrein noch gewichtet. Überspitzt gesagt: Wird Klopapier zu teuer kommt es aus dem Warenkorb raus und billige CD-Rohlinge rein. Auch wenn die für den hygienischen Verwendungszweck denkbar ungeeignet sind, aber die Statistik stimmt wieder.
Das einfache Volk wird mit „Wissenschaft“ verwirrt. Es schaut ins ganz offensichtlich leere Portemonnaie und glaubt, es ist gar nicht so leer.
Vergleichen Sie selbst: Die Propaganda mit der Wirklichkeit. Wie ihre tatsächliche Inflation aussieht sagt Ihnen der Persönliche Inflationsrechner.
Die immer wieder gestellte Frage: Warum funktioniert diese "Matrix reloaded"? Daruf gibt es viele Antworten. Es handelt sich nicht um Zufall, sondern um einen abgestimmten Komplex psychologischer, ideologischer, politischer und medialer Maßnahmen und Techniken. Dieser Komplex zielt darauf ab, bestimmte Verhaltensweisen beim Volk zu provozieren. Mit Propaganda erzeugt man solche Denk- und Verhaltens-Muster. Die Massenpsychose - keiner will aussen stehen - tut ihr übriges. Es bedarf dazu keiner zentralen Steuerung, denn die Täuschung ist systemimmanent und überlebenswichtig. Sie funktioniert objektiv. Keinem Propagandisten auf der Welt muss man zentral erklären wie und wann man lügt und wer der Feind ist... Das Ziel bestimmt die Lüge.
Ein Beispiel: In den Konzern- und Staats-Medien werden wir mit humanitären Kriegen gegen „Machthaber“ die "ihr Volk abschlachten" beschäftigt, währen die "Willigen" selber in Irak, Afghanistan, Pakistan massenhaft bis heute täglich Zivilisten killen. Goebbels hätte seine helle Freude daran. Wer nicht mal dieser "Politik" etwas anfangen kann, für den gibt es DSDS, Formel 1, Musikantenstadel, The Dome, Pilcher, SPIEGEL und FOCUS. Schließlich hat Merkel nicht ohne Grund die Presse-Chefs ins Kanzleramt bestellt. und ihre Pressechefs übernehmen direkt die Medien (Wilhelm ging zur ARD) oder umgekehrt, wie der Fall Seibert zeigt.
Erhebt sich doch noch Widerstand, wie in Stuttgart, bekommen die einen den Schlichter von der CDU und die anderen werden durch die "Opportunistenhochburg" SPD und die Bilderberg- (Özedemir) und US-gesteuerten Grünen (Fischer, Lügner vom Amt) verarztet, die die Rolle der CDU übernehmen. 
Zu kritisch? Überhaupt nicht! Machen wir die Nagelprobe. Trotz allen Bla-blas und Nebelbomben, Volksbefragungen und Wahllügen. Wenn der Qualm sich gelegt hat, wird Stuttgart 21 auf jeden Fall gebaut - unter einer grünen Regierung. Ist der Protest paralysiert worden? Ja. Hat die herrschende Klasse ihre Willen durchgesetzt? Ja. Ist dem Volk seine Revolution gestohlen worden? Ja. 
Entscheidend ist nicht, was den Volk erzählt wird und von wem, sondern was tatsächlich passiert. An ihren Taten sollt ihr sie erkennen. 
Schönen Sonntag.

Claus Klebers Statement zur aktuellen Lage:

 
Quelle: ZDF
 
*„ Ältere Erwerbslose werden nicht mitgezählt oder Betroffene zeitweise in einer ‚Maßnahme‘ oder in ,Ein-Euro-Jobs‘ untergebracht. Kennzeichnend für grassierende Unterbeschäftigung sind auch die zunehmenden Anteile von Mini- und Midijobs sowie Teilzeitarbeit. Tatsächlich ging von 1995 bis 2007 die Zahl der sozialversicherten Beschäftigten in der Bundesrepublik um 1,2 Millionen zurück.“ Dagmar Enkelmann. Die Arbeitslosigkeit - bzw. was heute so definiert wird - ging nur offiziell-mathematisch zurück, doch in der Realität können immer MEHR Menschen von ihrer Arbeit nicht leben und müssen aufstocken. Und das zahlt - die Allgemeinheit, während die Banken und Stromkonzerne Milliarden geschenkt bekommen.