Montag, 12. Mai 2014

ARD/ESC: Des Kaisers neue Bärte

Bei der ARD – im vorabendlichen Promi- und Massaker-TV – nannte man heute den ESC den "größten Musikwettbewerb der Welt". So hätte es auch die Aktuelle Kamera der größten DDR der Welt genannt, wenn Frank Schöbel über Udo Jürgens triumphiert hätte.

Bullshit. Die teuerste, gebührenfinanzierteste Musikveranstaltung im TV? Sicher. Aber groß, bekannt? Kennen Sie noch den Sieger von 2011 oder 2012? Haben Sie sich von denen `ne CD gekauft? Wer kann ein Lied von denen nennen? Na bitte.
Was mich jedoch weit mehr stört, ist die hinterhältige Vereinnahmung des Themas "Toleranz" und die antirussische Politisierung durch den Mainstream. Wenn ich einen durchschnittlichen, schwülstigen Song, der bestimmt kein Ohrwurm wird, und eine Transe mit Bart nicht mag, bin ich dann unschwul oder was? Das ESC-Lied dieser Kunstfigur kennt in ein paar Monaten keine Sau mehr. Ebenso wenig wie Hits der Chaoten im Alien-Outfit 2006. Für mich ist das alles nur ein Opiat, ein Trick. Am pseudo-tolerantesten gebärden sich im Umfeld Leute die selber keinen Schwulen näher kennen; und interessanter-komischer-kafkaesker-weise – man sehe sich den Mainstream von heute Morgen an - jene Hauptstrom-Medien, die die geheime NATO-Intervention in der Ukraine cool-legal finden, eine Junta eine "Regierung" nennen, faschistischen Massenmord an Ukrainern in Odessa als „ein Haus geriet in Brand“ verharmlosen und das Massaker von Mariupol als „Schießerei“ oder "Anti-Terror-Einsatz", wenn sie es – tolerant wie sie nun einmal sind – überhaupt erwähnen.

Es kreißt ein Sender und gebiert ein Würstchen
Ganz ehrlich, Conchita ist mir Wurst. Und wer schwul ist, ist halt schwul. So what? Wer in Frauenkleidern rumlaufen will soll es tun. Ist mir Wurst. Aber: „Toleranz“ ist nur das passive Dulden einer Sache die man eigentlich nicht normal findet. Als weltoffener Hetero finde ich schwul (oder was auch immer) sein alltäglich und akzeptiere es - aktiv, freiwillig. Darum muss ich es nicht verlogen „tolerieren“. Ich muss auch nicht aus Mangel an eigener Meinung diese Wurst bejubeln.
Deshalb erlaube ich mir die Frage: Was stimmt in dieser Gesellschaft nicht, wenn man eine mittelmäßige, bärtige Transe gut finden muss, aber diffamiert wird, wer sich für die Akzeptanz einer massenhaften, im reinsten Wortsinn „Volks-Abstimmung“ in der Ost-Ukraine ausspricht, die von Faschisten durch Massenmorde zu unterbinden versucht wird? Die geheuchelte Wurst-Toleranz ist eine oktroyierte, von oben vorgegebene. Conchita Wurst ist ein Feigenblatt für eine politisch zunehmend degenerierte Gesellschaft. Wie geheuchelt die „Toleranz“ ist wird man bald sehen. Daran, ob sich die Wurst-Versteher die Conchita-Platten kaufen und seine Poster in den Partykeller hängen, wenn die Kumpels von der Freiwilligen Feuerwehr mit einem Kasten Bier vorbeikommen.
Hallo Mitläufer, systemerhaltende NATO-Versteher und Heuchler, ich sehe des Kaisers neue Bärte nicht.
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