Montag, 4. November 2013

Russophobie im ZDF: „aspekte“ auf der Palme

Die dem ZDF eigene Russophobie (außer freilich, wenn es um prowestliche „Kremlkritiker“ geht) hat es im Magazin „aspekte“ schon am Beispiel Pussy Riot unter Beweis gestellt. Wann immer es (nicht) passt, muss  in der Anstalt - womit auch immer - ein Hieb gegen Russland platziert werden. Offenbar hat „aspekte“ die Aufgabe das Bildungsbürgertum entsprechend zu indoktrinieren.
Was hat der mit Russland zu tun? Palmen-Funkmast im Hof des BND
Auf der Palme
In der Sendung vom 1. November bleibt man dem Auftrag treu. Da werden die Palmen im Hof der BND-Baustelle in Berlin thematisiert. Auf der aktuellen NSA-Welle reitend könnte das ZDF nun den Blick darauf lenken, wieso die ideenlosen Masten, die im arabischen Raum abgekupfert wurden, in Berlin dem BND als preisgekrönte Kunst verkauft werden. Jeder Tourist kennt genau diese als Palmen verbrämten Handymasten, die in den Golf-Staaten an jeder Straßenecke stehen.  
O-Ton Moderator: „Die Berliner sind sich sicher. Das sind Abhöranlagen.“ In jener „aspekte“-Ausgabe zeigt der Moderator zum "Beweis" eine drei Wochen alte Ausgabe der Süddeutschen Zeitung (9. 10. 2013), was freilich nicht erwähnt wird, auf der Straße herum und behauptet wider besseres Wissen, die dort abgebildete Palme in Sotschi werde „von Putin“ (!) zum Abhören benutzt.
Süddeutsche vom 9. 10. 2013 als "Beweis"
Stellen wir mal klar:
  • „aspekte“ lässt augenscheinlich nichts unversucht, antirussische Stimmung zu erzeugen. Ausgerechnet, wenn die flächendeckende Spionage der USA gegen das eigene Volk und die Welt in aller Munde ist. Man ahnt die Absicht und ist verstimmt.
  • Die gebetsmühlenhafte Wiederholung von „Putin“ wenn „Russland“ gemeint ist, impliziert eine Diktatur. Eine eindeutige und einseitige ideologische Aktion.
  • Der antirussische Artikel in der Süddeutschen vom 9. 10. 2013 („Väterchen Putin hört mit“), natürlich unter Zuhilfenahme der „Kremlkritiker“, mutet schon etwas komisch an, in einer Zeit, da beim Thema Abhören selbst jedem Kindergartenkind zunächst Obama/NSA einfällt. Das klingt nach trotzigem: „Aber der Putin hat sowas bestimmt auch gemacht!“ Das ZDF war schlau genug nicht selber zu behaupten, sondern sich auf die Süddeutsche zu berufen. Die Süddeutsche hingegen behauptet gar NICHT, die „Palmen“ würden in Sotschi zum Abhören benutzt. Der betreffende Text unter dem Foto der Palme von Sotschi lautet: „Massenproteste sind das Schreckbild der Kreml-Führung bei den Winterspielen 2014. Deshalb lässt sie zusätzlich zu den modernen Kommunikationsanlagen - wie hier in einer künstlichen Palme in Sotschi - auch entsprechende Überwachungstechnik installieren.“ "Hinter der Fichte" geht davon aus, dass man beim ZDF des Deutschen mächtig ist.
  • Und auch ein technischer Laie versteht: Überwachungstechnik auf der Palme macht wenig Sinn, es sei denn, man will Leute abhören die man auf jene Palme gebracht hat.
  • Handymasten in Palmenform sind uralt und weit verbreitet.
    Handymast in den Emiraten: Gehören zu Hunderten zum Strassenbild
  • Dem BND ist nun wirklich jeder Schwachsinn zuzutrauen, aber von einer künstlichen Palme aus das Viertel abzuhören?
Wozu also der ZDF-Beitrag? Die Palmen des BND mussten als Aufhänger für Stimmungs- und Meinungsmache herhalten.
„aspekte“ wird nun wieder behaupten, wir hätten den Witz nicht verstanden; wie bei dem von uns publizierten Geständnis Thalbachs, sie hätte Geld von „aspekte“ bekommen.
Doch diese Ausrede gilt auch diesmal nicht. Moderator Schlegl benutzt für seine Behauptungen einen ganz sicher nicht humorig gemeinten tendenziösen Artikel der Süddeutschen.
Ein Witz ist vielmehr, im Kulturmagazin das Vergeuden von Steuergeldern durch den BND für einen arabischen Massenartikel (als Kunst am Bau) zu ignorieren und die Palmenstory stattdessen zum Zwecke einer Attacke gegen Russland an den Haaren herbeizuziehen. 
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