Donnerstag, 8. Dezember 2011

Deutsche Bank: Mitarbeiter der Poststelle entgeht einer Verpuffung

Liebe Freunde von Hinter der Fichte. Auch wenn wir mal ein paar Tage nicht publizieren, sind wir präsent. Wir freuen uns über die Resonanz und die immer wiederkehrende Frage: Was meint "Hinter der Fichte" dazu? Oder: Was steckt hinter der Propaganda gegen Syrien und Russland? Danke für die Treue und das Interesse. Doch auch die Vorgänge in Deutschland lassen uns den Kopf schütteln. Wir veröffentlichen in den nächsten 24 Stunden unsere gesammelten Betrachtungen zu den Ereignissen der letzten Woche. Ein Panoptikum!
 
Keine Verpuffung in der Poststelle = Bombenanschlag auf Ackermann
Für Michel und Lieschen Müller wurde heute eine „Bombe“ kreiert und Ackermann hat es damit in die Tagesschau geschafft – auf der Terror- und Mitleidsschiene. Beabsichtigte Propaganda-Wirkung: „Okay, Banker wie Ackermann haben zwar Dreck am Stecken, aber Steinbrück und Schäuble haben doch gesagt, Banken sind systemisch wichtig. Und Bomben auf unschuldige Menschen sind nicht zu akzeptieren.“ Fehlt nur noch „Solidarität mit Ackermann.“
Was ist passiert?
In Frankfurt/Hessen geht ein Brief mit Knallbonbonpulver ein. Der konnte generell nicht explodieren, da das Pulver lose in einem Brief lag, sondern höchstens verpuffen. Wie selbst Reuters und ARD berichten, war dieser heute wie ein Beinahe-Nuklearsprengkopf verkaufte Nonsens schlechter gemacht als ein Silvesterknaller. Da von einer Bombe (ARD: "Sendung an Ackermann war Briefbombe") zu reden, ist also höchst unseriös. Man erkennt die Absicht und ist verstimmt. Seriöse Medien würden solchen Mist wegen Nichtigkeit generell mit keinem Wort erwähnen. Ergo ging es der Deutschen Bank, ihrer Regierung und ihrer Propagandistenriege darum, Interesse und Mitleid zu erheischen. Der Gipfel wäre, wenn sich nun die selbsternannten Terrorexperten Rainald Becker und Elmar Theveßen zu Wort melden. Warum gibt es nicht gleich einen ARD-Brennpunkt? Woher der Wind weht wird gleich mitgeliefert. „Die Nachrichtenagentur Reuters hatte unter Berufung auf US-Sicherheitsbehörden erklärt, dass es sich um eine Briefbombe handele.“ Die ARD stellt sich selbst ein Armutszeugnis aus und zitiert die Amerikaner von Reuters, statt im eigenen Frankfurt selbst zu recherchieren. Reuters fragt also „US-Sicherheitsbehörden“ und die wissen tatsächlich Bescheid, obwohl ein deutsches Provinz-LKA ermittelt. Stellt sich die Frage: Was geht das die denn an und woher wissen die das? Fragt DPA den BND, wenn in Washington einer mit dem Luftgewehr auf das Weiße Haus schießt? Was wir allerdings wissen: Die US-Inlands- (FBI!) und Auslands-Geheimdienste haben ihre Vertretungen in Deutschland.
Dazu kommt noch ein eher erheiterndes Polizei-Zitat: "… sei Pulver gefunden worden, das vermutlich entzündlich sei und in die Luft gehen könnte. Es handele sich dabei um einen "Eigenbau" etwa aus Feuerwerkskörpern, bislang deute nichts auf einen "gewerblichen oder militärischen Sprengstoff" hin. Allerdings sei davon auszugehen, dass die Substanz bei einer Zündung möglicherweise Verletzungen hätte verursachen können." Huuui. Fassen wir zusammen: Die Polizei weiss gar nichts, sondern vermutet, dass das undefinierte Pulver nur bei einer Zündung (!) möglicherweise (!) ... hätte (!) können (!). Noch Fragen?
Solche angeblichen „Attentate“ werden also bis zum Thema für die Hauptdesinformationssendung der Deutschen, der ARD-Tagesschau, aufgebauscht! Offenbar brauchen die Anti-Occupy-Verschwörungspraktiker dringend Druckentlastung durch Ablenkung in Richtung „Linksterrorismus“
Denn selbst die staatstragenden deutschen Konzern- und Staatsmedien rücken den halbseitig blinden „Verfassungsschützern“ und anderen nichtsnutzigen Schlapphut-Kameraden – wegen ihrer Dämlichkeit, nicht wegen ihrer braunen Wurzeln und Triebe - auf den Pelz. (Beim BND wurde gerade bekannt, dass die Akten von Nazi-Gründungsvätern vernichtet wurden. Die Aufregung hielt sich in engen Grenzen und hat es nicht bis in die Tagesschau geschafft.) 
Natürlich sind solche Aktionen kontraproduktiv und schädlich für den langsam auch in Europa und Amerika erwachenden Widerstand gegen die Imperialen und gefährlich für einen wahrlich unschuldigen Mitarbeiter der Poststelle. Doch eines war es nicht: Ein Bombenanschlag auf Ackermann.
Glaubt wirklich irgendeiner, der Oberfinanzoligarch und Pate Ackermann öffnet die Post selber? Für so dumm halten Politik und Presse den Konsumenten schon.
"Briefbombenanschlag auf Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann"
BILD, 8. 12. 2011
Unser Job ist nicht den Leuten das zu geben was sie wollen, sondern was wir entscheiden was sie wissen sollen.
Richard Salent, ehemals Chef von CBS News/USA