Montag, 20. Dezember 2010

Gysi, Wikileaks und wie der SPIEGEL "Widersprüche" kreiert

Julian Assange wählte den SPIEGEL für die Wikileaks-Veröffentlichungen, weil er sich eine breite öffentliche Aufmerksamkeit versprach. Die Kehrseite ist, dass das Zentralorgan der Opportunisten und Neoliberalen, dieses Herrschaftswissen ausnutzt, um Gegner mit vermeintlichen Enthüllungen an die Wand zu nageln. Alle möglichen Plapper- und Mietmäuler von WELT bis Titten-BZ, käuen den Mist nun wider, ohne die Depesche, die noch gar nicht veröffentlicht ist, gelesen zu haben. Jedenfalls hat Gysi schon im ARD-Sommerinterview (min. 4:09) gesagt, was der US-Botschafter nach Washington berichtete und nun das ehemalige Nachrichtenmagazin SPIEGEL gegen Gysi verwenden will.
"Wir haben nicht 'raus aus der NATO' gesagt, sondern wir fordern die Auflösung der NATO. Dazu bräuchten wir aber die Zustimmung der USA, Kanadas und vieler anderer Länder. ...dann blieben wir ja drin, solange sie nicht aufgelöst ist!" 
Während die Berichte über Merkel und Konsorten verharmlost werden, wird die Gysi-Sache hingegen aufgebauscht. Gysi hat schon ganz andere Hetze überstanden. Ich glaube lieber was ich (leider in der ARD) von Gysi selber gehört habe, als die Wiedergabe einer Meldung des US-Botschafters, herausgesucht und kommentiert vom SPIEGEL, ohne irgendein Originalzitat, außer dem fadenscheinig diffamierenden "gesellig und in Plauderlaune." Der Masochist, der sich den SPEIGEL antut UND aufmerksam liest, dem fällt das auf.