Samstag, 20. Februar 2010

Wort zum Sonntag

Was kann man dagegen tun: Kriegslüge, Klimalüge, Lügen, Lügen. Lügen? Die Welt scheint ein verlogenes Irrenhaus geworden zu sein. Wem kann man noch glauben? Was kann man als einzelner dagegen tun? Nie resignieren! Und statt sich dem privaten oder staatlichen Proleten-TV auszuliefern, mit lesen und denken beschäftigen. In jeder historischen Phase der kapitalistischen Geschichte hat es wachsende Lüge, Propaganda und Repression gegeben. Die Oberklasse igelt sich ein und schottet sich vom Großteil der Gesellschaft, a) dem Teil der den gesellschaftlichen Reichtum produziert und b) dem Teil den sie schon ausgebeutet hat (Hartz IV), ab. Dann beginnt sie diese gegeneinander auszuspielen (Westerwelle), denn wer sich mit sich selbst beschäftigt, kann sich nicht mit der Veränderung des Systems befassen. In jeder Phase des Niedergangs hat die herrschende Kaste so getan als sei alles in Ordnung. Doch sie verfällt in Starre und findet keine Lösungen. Das Paradebeispiel ist die Merkelregierung mit der Hotelmehrwertsteuer oder dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz als Lösung für globale Wirtschaftsprobleme. Die Probleme werden nicht gelöst. Die Milliarden weren den Banken gegeben, während die Armen noch Ärmer werden. Kriege werden angezettelt. Volksgenossen haltet zusammen; unsere Freiheit wird gerade am Hindukusch verteidigt. Ganz offensichtliche Witzfiguren wie Oettinger, Merkel, Brüderle, Westerwelle, Pofalla, Steinmeier, Steinbrück und Co. sind die letzte Reserve. Typen von denen man im wahren Leben keine Versicherung kaufen würde. Die Geldelite hält sich raus und bringt die Schäfchen ins Trockene. Die Repressionen nehmen zu. Onlinedurchsuchung, Bodyscanner, Vorratsdatenspeicherung… Das Internet wird in naher Zukunft reguliert, Informationsaustausch und Meinungsfreiheit unterdrückt. Das Volk hat kein Geld für ausreichende Ernährung und Bildung, der Mittelstand bricht weg, die Söhne gehen in den Krieg, doch die Musik spielt und die Zeitungen verkünden Durchhalteparolen. „Wir ziehen aus Afghanistan ab. Der Aufschwung kommt bald.“ Er wird ausbleiben. Wir befinden uns in der Phase der Demoralisierung, gefolgt von der Destabilisierung. Das war seit Jahrtausenden so. Warum soll es jetzt anders sein? Weil ein sprechender Hosenanzug es sagt? Was kann man tun? Den Aufprall kommen sehen und dämpfen. Werdet aktiv. Lest. Redet mit Euren Mitmenschen. Wählt die ab, die euch verraten haben. Erkennt die Opportunisten. Prüft ihre Versprechen und ihre Taten vor und nach den Wahlen. Für mich persönlich ist die zentrale Frage die von Krieg und Frieden. Wer setzt sich konsequent für Frieden ein? Werdet politisch aktiv. Glotze aus – lesen! Nicht glauben – wissen!
Bertold Brecht:
Lob des Lernens
Lerne das Einfachste! Für die,
Deren Zeit gekommen ist,
Ist es nie zu spät!
Lerne das ABC, es genügt nicht, aber
Lerne es! Laß es dich nicht verdrießen!
Fang an! Du mußt alles wissen!
Du mußt die Führung übernehmen.

Lerne Mann im Asyl!
Lerne, Mann im Gefängnis!
Lerne, Frau in der Küche!
Lerne, Sechzigjährige!
Du mußt die Führung übernehmen.
Suche die Schule auf, Obdachloser!
Verschaffe dir Wissen, Frierender!
Hungriger, greif nach dem Buch:
es ist eine Waffe.
Du mußt die Führung übernehmen.

Scheue dich nicht, zu fragen, Genosse!
Laß dir nichts einreden,
Sieh selber nach!
Was du nicht selber weißt,
Weißt du nicht.
Prüfe die Rechnung,
Du mußt sie bezahlen.
Lege den Finger auf jeden Posten,
Frage: wie kommt er hierher?
Du mußt die Führung übernehmen.