Samstag, 23. Januar 2010

Medienliebling Merkel bekommt Belohnung von media control

media control - eine Firma die Verkaufszahlen von DVD und CD ermittelt - und offenbar über reichlich Kohle verfügt, leistet sich alljährlich eine PR-Aktion. Das könnte einen glatt kalt lassen, wenn es nicht eine hanebüchene Seifenblase wäre, die da für Geld präsentiert würde und auch noch hochtrabend „Deutscher Medienpreis“ genannt wird. Unter dem Label des Unternehmens media control soll behelfs nicht genannter „führender Chefradakteure“ ausgerechnet der schrecklich dümmlichen Kanzlerin, die keinen graden Satz herausbringt, ein Medien(!)preis übergeholfen werden. Wie wäre es denn mit dem Doktor der Rhetorik oder der der Logik? Und die Laudatio gehalten von Sprachgenie Reiner Brüderle? Natürlich ist das sanfte Ironie. Doch es gibt die Realsatire wirklich. Der ehemalige SPIEGEL-Chef Stefan Aust lässt die Hosen runter und entblödet sich nicht, eine unerträglich kriecherische Schleimerei vom Stapel zu lassen. Die „führenden Chefredakteure“ werden nicht genannt. Ich vermute, sie schämen sich, außer jenen von Bertelsmann und Springer. Nun begreift auch der Vorletzte was da gespielt wird: Im Mittelpunkt Merkels politischen Denkens und Handelns stünde der Mensch. Offenbar ist nicht der in Afghanistan gemeint oder der Hartz IV-Empfänger. Aber mag sein, Aust honoriert Merkels Fürsorge für den Schwarzgeldempfänger Schäuble. Denn (Originalzitate) „Die Würde und die Rechte des Individuums leiten Angela Merkel bei ihren politischen Entscheidungen, die geprägt sind von Berechenbarkeit und Verlässlichkeit.“ Oder wie wäre es mit dem: einem „Kurs, der die Partnerschaft in den Vordergrund stellt..“ oder noch schöner das Bonmot „konsequenter Einsatz für Menschenrechte“ (Bitte aber nur, wenn es um Todesurteile in China, nicht aber in den USA geht) oder „für die Wahrung der Schöpfung“ zum Beispiel mit lächerlichen 10 Mio. € für Haiti oder „freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung“. Ja, sie haben richtig gelesen. Merkel - die unser Steuergeld in Hunderten Milliarden den Bankkonzernen in den Rachen wirft. Merkel - die bis heute keine Massnahmen gegen kriminelle Banker eingeleitet hat und dafür Ackermann im Kanzleramt Geburtstag feiern lässt. Merkel - die bis heute die internationale Konvention gegen Korruption selbst noch nicht unterschrieben hat, aber am liebsten mit Steinbrück in der souveränen Schweiz einritte. Merkel - die Bushs Liebling war und die bis heute Krieg in einem fremden Land führt, das uns nicht angegriffen hat. Wer bis heute noch nicht begriffen hat, was abgeht in den deutschen Mainstreammedien und wie diese der Macht in den Allerwertesten kriechen, der hat jetzt dank media control die Chance. Oder wenn er sich selbst mal fragt, welche politisch-ökonomische Kompetenz Anna Netrebko zu einer Laudatio autorisiert oder - anders gefragt - welcher Teufel sie geritten hat, als Meisterin ihres Faches sich mit unterem Mittelmaß wie Merkel gemein zu machen. Hier trifft wohl eher zu „Wes Geld ich krieg‘, des Lied ich sing.“ Schade. Keine Kritik an media control, die machen ihren Job und sehr gute Eigen-PR dazu. Sich Merkel und Netrebko zu kaufen, das spricht schon für Chuzpe und genügend Kohle auf dem Vereinskonto. Meine Kritik zu polemisch? Mitnichten. A) Welche Kompetenz und welches Recht hat media control anstelle CDs zu zählen, Preise für Politiker zu verteilen. Welchen Zweck außer schleimen und promoten. B) Welchen Grund hat die Presse als angebliche Vierte Gewalt der Macht zu huldigen? C) Welchen Grund hat das Volk sich das jedesmal wieder bieten zu lassen? D) Was hat Merkel wirklich für Frieden in der Welt oder die Freiheit der Presse getan? E) Was hat Aust nach dieser A...kriecherei noch in der Öffentlichkeit zu suchen?