Montag, 17. Oktober 2011

Libyen: So funktioniert Propaganda bei Al Jazeera

Update
Zuverlässige Information aus dem Staatsfernsehen ZDF

Beim ZDF ist Sirte schon seit einer Woche erobert. Man kann es gar nicht abwarten. Es soll auf allen Kanälen der Eindruck vermittelt werden, es seien alle Messen gesungen.

Die Fälschungen bei Al Jazeera

So wie schon die "Siegesfeier" vom Grünen Platz von Al Jazeera gefälscht worden ist, so versucht  der Sender der Kriegspartei Katar, der jetzt von einem Mitglied der Herrscherfamilie kontrolliert wird, heute wieder eine Erfolgsmeldung zu fabrizieren.
Warum?
  • Die Öffentlichkeit soll von den erfolgreichen Kämpfen der Gaddafi-Truppen im ganzen Land angelenkt werden
  • Die Moral der Kämpfer in Libyen muß beeinträchtigt werden.
  • Einer der ersehnten Erfolge tritt nicht ein und muss künstlich erzeugt werden
  • Das laufende Massaker an der Zivilbevölkerung von Sirte muss überlagert werden
  • Es muss von den Erfolgen des Anti-NATO-Widerstandes besonders in Tripolis abgelenkt werden
  • Fragen nach dem Verbleib der NTC-Führung müssen verdrängt werden
Betrachten wir die Fälschung einmal genauer:
Video aus Al Jazeeras laufendem Programm am Abend des 17. Oktober 2011


Tony Birtley ist bekannt als Chef-Schaupieler des Senders. Er gehört zu denen, die sich wie ARD-Armbruster gerne mal auf den Bauch und in Deckung werfen, während die Kameraleute und die nicht eingeweihten NTC-Leute herumstehen, rauchen, essen und telefonieren. Wir haben hier im Blog schon darüber berichtet.
Der Mann berichtet also angeblich aus dem eroberten Bani Walid. Warum wird es dann nicht gezeigt? Warum macht die Kamera nicht den kleinsten Schwenk, um das eroberte Stadtgebiet zu zeigen? Welcher Kameramann und Journalist würde sich das entgehen lassen? Wo sind die jubelnden befreiten Bewohner? Wie wir unten zeigen, gibt es ja Bilder aus Bani Walid. Warum wird Lügen-Tony dann nicht vor dem Hintergrund von Bani Walid gezeigt?
Alles was wir sehen, ist eine Gruppe dümmlich dreinschauender Statisten, die nicht so "verrückt vor Freude" sind wie der Oberlügner behauptet. Ein Kumpel von der Kulisse macht ein paar Geräusche mit einer Spraydose. Im Hintergrund sind Schüsse zu hören. Keiner zuckt zusammen oder scheint vorsichtig zu sein, was in einer eben eroberten Stadt - in der es Widerstandsnester gefährlicher "Sniper" gibt - üblich wäre.
Und dann lässt der "Journalist" eine Propaganda-Rede ab, für die man sich nur noch fremdschämen kann.
"Wir sind nun richtig im Zentrum von Bani Walid. Sie kamen vor über einer Stunde hierher und sie sagen, das wäre die beinahe komplette Befreiung der Stadt.. Einige Widerstandsnester der Gaddafi-Truppen gibt es noch, doch mehr als 95% der Stadt sind unter ihrer Kontrolle. ... Das Freudenfeuer aus den Waffen erschallt und die sind schier verrückt hier weil sie wissen, das sendet eine klare Botschaft an jene Pro-Gaddafi-Elemente die immer noch in Sirte aushalten. Grundsätzlich gibt es nun keine Zuflucht mehr. Sie hoffen, Sirte wird in den nächsten Tagen den selben Weg gehen.  Sie werden hier Saif Gaddafi finden. Das Ende Gaddafis ist nah...."
Wenn man sich dann noch die als "neueste Bilder" verkauften Sequenzen in dem Propaganda-Video anschaut, die angeblich aus Bani Walid stammen sollen, wird der Betrug noch einmal offenkundig. das kann überall sein. Kein bisschen lädierte Panzer rollen durch eine angeblich soeben - nach wochenlangen schweren Kämpfen - eroberte Stadt, in der noch geschossen wird. Die Gebäude sind unversehrt. 
Wer die Bilder aus Sirte (s. Beitrag von heute morgen) oder die echten aus Bani Walid sieht, der kann vergleichen und der weiß, wie eine Stadt nach wochenlangem Bombardement aussieht.
So sieht es wirklich in Bani Walid aus 17. 10. 2011 - Die Mehrheit auf YouTube bewertet die Al Jazeera-Propaganda-Berichte negativ.

Machte sich Al Jazeera beim gefakten "Grünen Platz von Tripolis" noch die Mühe Kulissen zu verwenden, müssen jetzt nur noch ein paar Statisten genügen.

22. 8. 2011 - Gefälschter Jubelbericht vom "Grünen Platz" - Die Kulissen standen in Katar.
Ein weiteres Lehrstück über verkorkste Propaganda aus Katar. 

Libyen: Hunde und Katzen werden getötet.

Zugegeben, eine Überschrift die angesichts des menschlichen Leides in Libyen unwirklich erscheint. Doch manches Lieschen Müller wird vom Mitleid mit Tieren offenbar mehr aufgeschreckt als von Morden an unschuldigen Menschen. Nicht nur die Situation in Libyen ist irreal.

Tripolis
Die westlichen Medien dürfen wieder kleine Meldungen bringen - zur Desinformation. Während im Land heftige Kämpfe toben und NTC, westliche Botschaften, Militär und Geheimdienste aus Tripolis evakuiert werden, berichtet Al Jazeera über Bulldozer die Mauern in Bab Al Aziziyah einreißen, um Gaddafis Residenz zu beseitigen, andere spielen die Situation mit der Flsokel von "verschärften Sicherheitsvorkehrungen" herunter. Kein Wort von den zusammengebombten und aus Hubschraubern zusammengeschossenen Demonstrationen vom 14./15. Oktober und den Hunderten, wenn nicht Tausenden, Toten auf den Strassen. Kein Wort und natürlich kein Bild von den Kämpfen ausländischer Truppen in libyschen Städten, auf libyschem Territorium. Al Jazeera wird jetzt von einem Mitglied der in Libyen Krieg führenden katarischen Herrscherfamilie direkt geleitet.
Der der islamistische Militärkommandat von Tripolis, Belhaj, soll nach Katar evakuiert worden sein. 

Sirte
Die Stadt wird geplündert. Auf  der Flucht aus Sirte nehmen die "Freiheitskämpfer" alles mit was nicht niet- und nagelfest ist.
"In Sirte wird geplündert
In Sirte wird weiter gekämpft. Gleichzeitig plündern die Gegner Ghadhafis. Reporter der Fernsehnachrichtenagentur APTN beobachteten, wie Lastwagen auf der Strasse von Sirte nach Misrata Traktoren, Industriegeneratoren und andere schwere Maschinen abtransportierten. Zudem erkannten die Journalisten erbeutete Ausrüstungsgegenstände von Sirtes Flughafen. Auch Häuser in der Stadt sollen geplündert worden sein." NZZ 16. 10. 2011
Die Flucht des NTC aus Sirte nach schwersten Verlusten wird von der NATO/NTC-PR als Rückzug verkauft, der - Achtung! - der NATO Gelegenheit geben soll die Stadt zu bombardieren. Es gibt kein Wasser, kein Essen, kein Strom. Die religiösen Führer erlauben jetzt Hunde und Katzen zu essen.
Wo sind nun die Menschenrechtsaktivisten Opportunisten Merkel, Westerwelle, Özdemir, Gabriel, Cohn-Bendit?

Die Bundesrepublik, die UNO, die EU, die Menschenrechtsorganisationen, die Kirchen, das Rote Kreuz schweigen und schauen TATENLOS zu, wie eine Stadt von ausländischen Luftwaffen zusammengebombt wird. Größer kann der Widerspruch zwischen UN-Resolution 1973 und Realität nicht sein.

Sieht so eine Flugverbotszone und der Schutz der Zivilbevölkerung aus!?
Sirte könnte überall sein. Empört Euch!

Sirte Oktober 2011

Sonntag, 16. Oktober 2011

Libyen: NATO-Treffen mit Muammar Gaddafi?

Update 18.00 Uhr
Die russische „Argumenty“ berichtet über die gestrigen Kämpfe am internationalen Flughafen  von Tripolis, wo sich der Sitz des Militärkommandanten von Tripolis, Belhaj befand und die Vertreter der NATO-Staaten die an den militärischen Operationen beteiligt sind. Verschiedene Quellen berichteten vom Verschwinden des Islamisten Belhaj und der Botschafter u. a. der USA, Gene A. Cretz, und Frankreichs. Russische und britische Sicherheitskreise gehen davon aus, dass sie von US-Spezialkräften evakuiert wurden, nach dem Gaddafi zum Aufstand aufgerufen hatte. Es gibt derzeit keine Stellungnahmen aus Washington und Paris. Auch CIA, DIA und MI6 wurden angeblich vom Flughafen, wo sie stationiert waren, evakuiert. Die Entsendung britischer Special Forces nach Tripolis könnte aber kompliziert werden, da ein Lufttransport aufgrund möglicher Angriffe durch die libysche Armee unmöglich wäre. 

Gestern wurde in Journalistenkreisen in Nahost kolportiert, dass der US-Botschafter in Tripolis verschwunden ist. Er sei weder in der Botschaft noch zu Hause zu finden gewesen. Die zu erwartende öffentliche Aufregung blieb jedoch aus. Dafür und für die seit 24 Stunden anhaltende Nachrichtensperre könnte es eine Erklärung geben: Soeben erfahren wir, der US-Botschafter und der französische träfen sich mit Muammar Gaddafi. Wir erwarten eine unabhängige Bestätigung.

Die psychologische Kriegsführung versucht derzeit zum 12. Mal die Mär vom Tode Khamis Gaddafis zu verbreiten. Dazu werden Webseiten gehackt und die Leitungen von RAI TV in Syrien manipuliert. Khamis Gaddafi - ausgebildet an der Moskauer Frunse-Militärakademie - ist der Kommandeur der 32. Brigade der libyschen Armee und gilt als Symbol des erfolgreichen militärischen Widerstandes. Wir berichteten bereits am 11. August über Khamis Gaddafi und die Lüge von seinem Tod. Diese Lügen dienen einerseits dazu, die Moral der Libyer zu brechen und zum anderen Statements und Dementis der libyschen Führung zu provozieren, um so deren Aufenthalt zu lokalisieren.

Die NATO ist technisch und logistisch in der Lage, den Standort von Führungspersonen des libyschen Widerstandes zu lokalisieren. Deshalb werden Statements nicht live gesendet, sondern aufgenommen und später übermittelt.
Die NATO vernichtete vor einiger Zeit durch einen Luftangriff ein Fahrzeug, nachdem daraus Informationen über gefangengenommene NATO-Soldaten an deren Außenministerien in London und Paris gesendet wurden.

Samstag, 15. Oktober 2011

Libyen: Kämpfe im ganzen Land

Update Sonntag, 7. 00 Uhr
Seit genau 20 Stunden schweigen die NATO-Medien - keine Nachrichten aus Libyen.

Aufgrund der allgemeinen Nachrichtensperre wissen wir nicht was im Land zur Stunde vor sich geht. Doch wenn selbst die zahlreichen eingebetteten Reporter schweigen müssen, deutet das auf schlechte Nachrichten für die NATO hin. Wir haben dieses Verhalten im Libyen-Krieg mehrfach erlebt. Bis zu 14 Tagen gab es keine Informationen.

Die von uns zusammengetragenen Informationen stammen aus verschiedenen - in der Vergangenheit seriösen - Quellen. Sie können von uns nur Überkreuz verglichen, aber nicht verifiziert werden. Wir warnen vor euphorischen Interpretationen. Die NATO ist ein entschlossener Militärapparat, dessen politische Führung sich nicht noch eine Pleite wie in Irak oder Afghanistan leisten will. Andererseits zeigen Beispiele wie Vietnam, dass auch kleine Völker dem Goliath erfolgreich Paroli bieten können.


Schutz der Zivilbevölkerung
Wir möchten die Gelegenheit nutzen, auf die unerträgliche Lage in Sirte hinzuweisen. Die Stadt wird von der NATO und ihrem NTC mit Granaten aus Artillerie und Panzern flächendeckend dauerbeschossen. Sie zielen nicht (auf was auch?), sondern feuern militärisch sinnlos einfach in die 100.000-Einwohner-Stadt. Der Beschuß der Zivilbevölkerung stellt ein Kriegsverbrechen dar, da die NATO die NTC-Milizen ausrüstet, trainiert und aus der Luft und am Boden direkt unterstützt. Warum gibt es keine Verhandlungen der UNO, der EU oder des Roten Kreuzes, um das sinnlose Morden zu beenden?
Der Bericht des Roten Kreuzes ist erschütternd.

Sirte - NATO's Schutz der Zivilbevölkerung      Quelle: euronews
Demokratie und Gerechtigkeit
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen gibt es jetzt in Libyen 67 Gefängnisse. Zehnmal soviel wie unter Gaddafi. Sie verfügen über Beweise, dass dort gefoltert und getötet wird.


Unabhängige Medien
Die sterblichen Überreste aus dem "Massengrab von Abu Salim" haben sich nach Angaben von CNN und France24 - der Gaddafi-Propaganda unverdächtigen Anstalten - als Kamelknochen herausgestellt. Eine Klarstellung hören wir von der ARD, die in Text, Audio und Video damit Stimmung machte, und natürlich auch von ZDF, RTL und Konsorten nicht.


Update 22.00 Uhr
Tripolis
Sechs Panzer und 3 Militärhubschrauber sind vernichtet worden. Die Special Forces der NATO-Alliierten sind aufgrund der erlittenen hohen Verluste nicht fähig, entscheidend in die Kämpfe in Tripolis einzugreifen. Einer der abgeschossenen Helikopter war ein Chinook CH-47G mit 44 NATO-Soldaten. Das Hauptquartier des NTC in Tripolis soll erobert und vernichtet worden sein. Rückzugswege der „Rebellen“ westlich und südlich von Tripolis sind abgeschnitten. Kämpfe um die Botschaften von USA, Frankreich und Italien.
Die Stadt Garyan südlich von Tripolis ist befreit.
Tajoura 15 km östlich von Tripolis und Umgebung befreit.
Die Kämpfe in Sirte, Misrata und Sabah gehen weiter.
Ajaylat, Surman, Zawiya westlich von Tripolis unter der grünen Flagge. 

Zawiya befreit durch die 32. Brigade


Tripolis 
In friedlichen Demonstrationen wurden die grünen Flaggen und Bilder Gaddafis gezeigt. Die NATO und NTC haben das Feuer auf die Demonstranten eröffnet. Es gibt Berichte von Artillerie- und Panzereinsatz gegen die Demonstrationen.
Russische Quellen - die haben sich seit März als die zuverlässigsten erwiesen - melden, dass Kräfte der 32. Brigade von Khamis Gaddafi in Tripolis seien und die NTC-Leute in Hinterhalte gelockt haben sollen. NATO-Kampfflugzeuge bombardierten Vorstädte.
Schwere Kämpfe auch im Osten von Tripolis und am Flughafen, sowie in Gargaresh, Jarzur, Abu Salim, Al Hadba. Ein Gefangenenlager mit 3.000 Kämpfern soll befreit worden sein, die sich sofort in den Kampf begaben. Besetzt wurden Botschaften, Krankenhäuser, Hotels, Sender. Militärexperten bezeichnen den Kampf nicht mehr als Partisanenkampf, sondern als reguläre militärische Operationen.
Die Gaddafi-Kräfte eroberten ein Lager mit NATO-Waffen für den NTC und sprengten es.
Der Aufstand soll von Saif Gaddafi geleitet werden, der wieder in Tripolis ist.
Der Aufenthaltsort der NTC-Führung ist unbekannt. Sie soll sich bisher auf einem französischen Kriegsschiff aufgehalten haben.
Über 200 NTC-Leute sollen am Freitag in Tripolis getötet worden sein. Dutzende NATO-Kollaborateure wurden gefangengenommen.
Das Hotel Rixos, das während des Überfalls auf Tripolis im August als Stützpunkt von als BBC- und CNN-Journalisten getarnten Agenten traurige Berühmtheit erlangte, wird wieder umkämpft.

Zawiyah 
Arabische Sender bestätigen Tote und Verletzte in Zawiyah.
Die Stadt Garyan, 100 km südlich von Tripolis soll unter Kontrolle der „grünen“ Regierung sein.
In Homs wurde ein 200 Mann starker Stützpunkt des NTC angegriffen, vernichtet und in Brand gesetzt.
Auf der Straße von Bengasi nach Tripolis wurde ein Militärkonvoi des NTC aufgerieben.
In Misrata wurden mit Granatwerfern die NTC-Stellungen beschossen. Ein NATO-Hubschrauber wurde abgeschossen. Viele Tote und Verletzte.

Der TV-Kanal des libyschen Widerstandes Al-MOKAVAMA, hat gestern auf Nilsat seine Arbeit aufgenommen

Die Machtkämpfe innerhalb des NTC halten an. Der selbsternannte Militärkommandant von Tripolis, Belhadj, ist verschwunden. CNN berichtet, er und seine „Waffenimporte“ seien direkt von Katar bezahlt worden.

Die NATO-Medien inklusive ihrer arabischen Ableger wie Al Jazeera (seit acht Stunden keine News aus Libyen!) sind wieder in die bekannte Schockstarre verfallen. Wie immer wenn es keine guten Nachrichten gibt.