Teil 2 unserer Reihe Geheimdienste
Friedrich der Ahnungslose
Ausgerechnet der deutsche Innenminister, der die
Spitzel aus Amerika von Anfang an in Schutz nahm, wollte in USA unter
Freunden Klartext reden. Dort wie hier hat er sich mit seiner Unterwürfigkeit
selbst in
konservativen Kreisen um Springer nur lächerlich gemacht. Mit einem Quentchen
Chuzpe hätte er beim US-Justizminister Holden nicht seine Zeit vertrödelt, sondern sich besser im
Gästehaus der US-Regierung mal laut und deutlich ausgelassen. Der Innenminister, dem der
Apparat und die gesamte Gerätschaft der inneren Überwachung unterstehen, weiß
jedoch angeblich nicht, dass die amerikanischen Freunde ihre deutschen Freunde
abhören. Nun, das ist der Welt zwar mindestens seit 40 Jahren bekannt, bloß „Friedrich
der Ahnungslose“ hat keine Kenntnis. Bayern ist halt weit.
Man hört mit: Blair House in Washington |
Wie sollte er da erfahren:
Schon 1973 wurden Willy Brandt und Egon Bahr im Blair House an der Pennsylvania Avenue von Washington, wo die Staatsgäste
des Präsidenten - offenbar "nur zur Beobachtung" - untergebracht werden, abgehört. Brandt hielt sich im Mai
und im September 1973 dort auf. (Foto hier. links Bahr, rechts Kissinger, Mitte Brandt und Nixon) Egon Bahr bestätigt das in einem ARD-Beitrag
über Kissinger.
ARD vom 26. Mai 2013: Brandt und Bahr wurden abgehört
Dumm, faul oder ahnungslos?
Was Brandt und Bahr sprachen wurde an Nixon und Kissinger überspielt. Nixon und Kissinger machten sich sogleich über die deutschen „Freunde“ lustig.
Brandt wäre dumm, faul und ein Trinker. However, als solcher will Friedrich nicht
gelten. Dann doch lieber devot und ahnungslos.
Link
SPIEGEL berichtet 1989 über NSA
Link
SPIEGEL berichtet 1989 über NSA