Euronews
berichtete am 19. 12. 2012 aus einem Lager in der Provinz Idlib/Syrien. Originalton:
„Seit Ende 2011/ Anfang 2012 ist auch immer mehr von radikalen islamistischen Kämpfern die Rede, auch von Al-Kaida. Zu Tausenden sollen sie nunmehr mitmischen im syrischen Bürgerkrieg. Bilder aus einem ihrer Ausbildungslager. Der Akzent des Ausbilders deutet auf seine Herkunft aus Algerien oder Tunesien hin. So spricht man in Nordafrika.“… „Viele Al-Kaida-Leute sind aus dem Irak gekommen, um nun hier unter dem Namen “Front Al-Nosra” gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Auf ihr Konto gehen auch die meisten der Selbstmordattentate, die in Syrien schon hohe Vertreter des Staates trafen. Einer ihrer regionalen Kommandeure nennt sich Scheich Abu Ahmed.“… „Dieser Abu Ahmed dürfte dem Akzent nach aus dem südlichen Irak oder aus der Golfregion stammen. Er sagt: “Wir sind aus tiefstem Herzen gegen dieses Regime. Seit der arabische Frühling begann, waren wir die ersten im Dienste der Revolution.”
AFP und AP
Seit dem 17. 12. 2012 schon verkaufen AFP und „Associated Press/AP“, die sich gerne als die „Marines des Journalismus – Zuerst drin, als letzte raus“ darstellt und 1.500 USA-Zeitungen versorgt, die Story vom „Rebellen“-Camp in Idlib. Bei AP sind die Al Kaida-Kämpfer aus Irak und der Ausbilder aus Nordafrika plötzlich übergelaufene Syrer. Das liest sich bei Associated Press dann so:
Da ist sie die Mär von der FSA, die aus Syrern besteht.„In der Provinz ist die Brigade zusammengesetzt aus sieben Bataillonen mit über 900 bewaffneten Männern, sagte der Ausbilder, Abu Hamza, einst Special Forces Kommandeur, der 12 Jahre beim syrischen Militär diente.“
Um jeden Zweifel auszuschließen, dass das Camp auch wirklich das von euronews enttarnte ist, haben wir die Räuberpistolen verglichen, uns die verfügbaren Fotos von dem Trip nach Maaret angesehen und festgestellt: Die Bilder beweisen, dass es sich um ein und dasselbe Trainingslager - der Al Kaida - handelt. Die Personen und die Umgebung auf den Bildern von AP/AFP und euronews stimmen überein. Das Al Kaida-Camp ist zweifelsfrei jenes das von den NATO-Agenturen als FSA-Camp verkauft wird. Allen beteiligten Reportern war klar, wo sie sich befanden. Die „Rebellen“ gehören zur Al Kaida. Die Täuschungs-Absicht eindeutig: Der Charakter des Krieges gegen Syrien unter der schwarzen Al Kaida-Fahne soll verschleiert werden.„Abu Hamza, 32, sagte, er sei in den letzten Monaten zwischen den Rebellen-Vorposten herumgezogen um die Kämpfer auszubilden. Der große, glattrasierte (kein Islamist - soll das suggerieren, HB) Ex-Offizier sagte, er hoffe die Besten herausgesucht zu haben für eine zukünftige Kommandoeinheit. Für das Montags-Training stehen 16 Schüler vor Abu Hamza, in vier Reihen auf dem Hof eines Bauernhauses nahe dem Dorf Maaret Ikhwan, eine halbe Stunde Fahrt von der türkischen Grenze entfernt.“
Der Beweis
Hier sind die Bild-Beweise, dass das als "syrisches"
verkaufte Ausbildungslager in Wirklichkeit das bei euronews als Al-Kaida-Camp enthüllte
ist. Man beachte die Personen, ihre Kleidung und die markante Mauerform.
AFP Foto vom "syrischen" Ausbildungs-Lager, 17. 12. 2012 |
euronews 19. 12. 2012 Al Kaida-Lager: "Irakischer, tunesischer Akzent" |
euronews, Die Bilder zeigen die selben Personen und die typische Mauer |
Nochmal zum Vergleich: AP-Foto vom Camp vom 17. 12. 2012 |
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Szenerie ist identisch. AP verkauft Al-Kaida vorsätzlich als Syrer.
ARD vom gleichen Schlag
Übrigens: Schon einmal haben wir eine Propagandalüge mithilfe von euronews
aufdecken können. 2011 hatte der ARD-Propagandist Armbruster ein Massaker an libyschen
Verletzten in einem Krankenhaus verschleiert und der libyschen Armee in die
Schuhe geschoben.
Warum versuchen ausgerechnet AP und AFP Al Kaida als FSA anzubringen?
Noch ist Al Kaida eine „Terrororganisation“ mit der sich die Bürgerrechte in der NATO herrlich beschneiden lassen. Im Kampf gegen die NATO-Gegner in Nahost ist das Image aber hinderlich. Amerikaner und Franzosen gehören mit den Briten zu den treibenden Kräften hinter der Al Kaida-Gang zum Sturz der syrischen Regierung. Der von Clinton in Doha mit offener Erpressung aufgedrückte Ölmanager Moaz al-Khatib, der von Frankreich gar als „legitimer Vertreter“ Syriens anerkannt ist, forderte offen Unterstützung für Al Kaida:„Die Entscheidung, eine Partei die das Regime bekämpft als terroristisch einzustufen muss überdacht werden.“
Warum kann euronews solche Nachrichten (noch) bringen?
Der Name "euronews" täuscht ein wenig. euronews ist ein internationaler Sender der auch Nicht-EU- und arabischen, afrikanischen Ländern wie Algerien, Tunesien, Ägypten, Marokko gehört und an dem - abgesehen von Frankreich (francetélévisions) - keine der Hauptmächte des Imperiums Anteile hält. Zu den Eignern gehören dafür aber die Ukraine, Russland, Schweiz, Türkei.