Dienstag, 30. August 2011

Libyen: NATO wiegt Öffentlichkeit in falscher Sicherheit

Wie sich doch Bilder und Wirklichkeit unterscheiden. 
ARD und ZDF verkünden die Lüge von den Rebellen, die Blutvergießen vermeiden wollen, indem sie die Bewohner von Sirte zur Aufgabe überreden wollen. Die Stadt ist ohnehin belagert und wird von den "friedlichen Rebellen" mit Artillerie angegriffen, wie selbst die NATO-Medien gestern zeigten. 

Heute ist für NATO-Presse und  -TV die Parole ausgegeben worden: Schaut, wir sind friedlich und wollen verhandeln. Das ist von ihnen selbst widerlegt worden, wie wir im gestrigen Ticker (21. 8. 2011) berichtet haben. Erst ergeben, dann verhandeln! Wer sollte das tun? Was für eine dumme Lüge.

Zur gleichen Zeit durchkämmen die "Rebellen" in den besetzten Städten Haus für Haus und töten Gaddafi-Anhänger und Schwarze. Die Medien sind voll an Beweisen. Man muss sie nur sehen wollen. (... und natürlich Englisch sprechen, weil die Deutschen nur das erfahren, was die NATO will.)

Nachdem nicht nur wir die Frage nach der feiernden 2-Millionen-Bevölkerung von Tripolis aufgeworfen haben, liefern die Sender jetzt Bilder vom Grünen Platz und irgendwelchen Straßen mit ein paar Dutzend "Rebellen" und - natürlich - Kindern. (Wir wissen nicht wo die Aufnahmen gemacht wurden) Doch das alles ist nicht zu vergleichen mit den noch vor 10 Tagen stattgefundenen Massendemonstrationen der Unterstützer Gaddafis.

Wie sich die Gaddafi-Anhänger motivieren.
Es gibt viele Berichte über Abwehrkämpfe der Stämme vor allem im Süden des Landes. Die Medien blenden diesen Landesteil in ihrer Berichterstattung wohlweislich umfassend aus.
Gaddafi soll von "Pseudo-Rebellen" beschützt und eskortiert werden.

Bislang unbekannte "Menschenrechtsgruppen", die Gräueltaten Gaddafis "aufdecken", schießen jetzt wie Pilze aus dem Boden. Es gibt keine unabhängige Untersuchungsorgane und deshalb "ist an allem Gaddafi schuld." RTL's Armbruster, Antonia Rados, wird von den NATO-Rebellen zum Ort eines Massaker geführt, sieht verbrannte Leichen und weiß sofort, dass es "Opfer des Diktators" sind. Ich würde das "Super-CSI-Tripolis-Effekt" nennen.
"So sind Opfer und Angehörige von Opfern offenbar zunehmend mit polizeilichen Untersuchungen unzufrieden, da ihnen nur schwer zu vermitteln ist, dass Analysen und Gutachten Tage oder auch Monate erfordern können, anstatt quasi sofort verfügbar zu sein, wie in den Serien dargestellt."
Doch immerhin sind ja auch von den "Freiheitskämpfern" Hingerichtete von der ARD, trotz auf dem Rücken gefesselter Hände, als im Kampf gefallenen Kämpfer verkauft worden.

Die massivste Menschenrechtsverletzung, die jeder UN-Resolution und UN-Charta widersprechende Aggression eines friedlichen Landes durch die NATO wird nicht thematisiert. Aus einer Flugverbotszone ist ein regulärer Land- und Luftkrieg der NATO gegen Libyen geworden. 

Die Menschen in Sirte leben unter Dauerbeschuß und -belagerung.
"Die ganze letzte Nacht wurde die Stadt Sirt wieder bombardiert. Es gibt keine unzerstörte Gebäude mehr, kein Strom, kein Wasser, keine Lebensmittel, keine Medikamente. Mehrere zehntausende Einwohner sind dem Tode geweiht, im Namen der Demokratie und des Schutzes der Zivilbevölkerung. Trotzdem leistet die Stadt immer noch den Widerstand." berichtet ein ehemaliger russischer Offizier aus der Stadt. "In den Pausen zwischen den Luftangriffen versuchen kleine Gruppen der Rebellen in die Stadt zu gelangen. Sie werden immer wieder zurück gedrängt. Man hat sich sehr gut für die Verteidigung der Stadt in den vergangenen Monaten vorbereitet."
Auf die Frage, ob durch die ständigen Luftangriffe auch Muammar Gaddafi zu Schaden kommen könnte, antwortet der Offizier: "Die Jagd nach Gaddafi in Sirt gleicht der Jagd nach einer schwarzen Katze im dunklen Raum. Besonders wenn sie gar nicht in diesem Raum ist."
Nach seinen Worten, befindet sich Gaddafi in einem sicheren Ort. Aber er verfügt über die Information über alle Geschehnisse im ganzen Land. Auch in Sirt.
"Glauben sie wirklich, dass er in den 40 Jahren seiner Regierung keine unabhängigen Verbindungsnetzte organisiert hat? Außerdem ist die heutige Situation nicht ganz unerwartet.(wurde schon früher als möglich betrachtet)" Quelle: Facebook
Soviel zum Thema Menschenrechte. Wo ist sie jetzt, die UNO, mit ihrer Srebrenice-Erfahrung, wenn es um die Rettung von Tausenden libyscher Zivilisten vor den NATO-Bomben geht? Sind Gaddafis Libyer keine Zivilisten, sondern nur die schwer bewaffneten T-Shirt-Träger der NATO? Wo sind sie jetzt die Özdemirs, Cohn-Bendit, Gabriel, Merkel, Rösler, Fischer, Steinmeier, Westerwelles? Warum warnt heute keiner von denen die "Rebellen" vor den Folgen eines Massakers in Den Haag? Gilt der ICC für sie nicht? 
Immer wieder, so auch heute tauchen in den Westmedien wieder die  Propaganda vom Attentat von Lockerbie auf. Historiker,  Journalisten, Juristen und Polizisten weltweit wissen, dass Libyen überhaupt nicht in das Lockerbie-Attentat verwickelt war. (Berichte des ZDF von 2008 sind ggf. im Internet noch zu finden.) Die Mainstreammedien vermeiden tunlichst diese Kernfrage des Libyen-Problems zu hinterfragen. Auch für die "Bombardements von friedlichen Demonstranten" durch die libysche Regierung gibt es keine Beweise. Dass sogar Ban Ki Moon dieser Tage darauf herumreitet, zeigt nur wessen Helfer der Südkoreaner ist.

Al Kaida-Leute befinden sich sowohl in den regulären Strukturen der NATO-Rebellen, als auch auf der Flucht nach ihrer Befreiung aus dem Gefängnis von Abu Salim. 

Spezial-Kräfte aus Großbritannien, Frankreich, Jordanien, Katar und anderen Ländern sind völkerrechtswidrig in die Bodenoperationen gegen Libyen involviert. Diese Okkupation schlägt in vielerlei Hinsicht auf diese Länder zurück. Sollten jetzt false-flag-Terroranschläge stattfinden werden sie den Libyern in die Schuhe geschoben werden.

Alles in allem, eine äußerst gefährliche Lage, über welche die deutschen Mainstream-Medien nicht berichten. Die NATO-Sprachregelung für die Medien  lautet zur Zeit: Die NATO hat den Diktator besiegt, das libysche Volk ist befreit - jetzt kommt der Aufbau und die Freiheit. "Alle sind fröhlich." Sollte einst ein Guerilla-Kampf beginnen und niemand mehr die Fronten überschauen, werden die Claqueure, die heute "tiefen Respekt" für die NATO empfinden, sich fragen lassen müssen: Warum habt ihr den libyschen Massenmord, den die NATO begann, zugelassen?