Dabei wäre objektive Berichterstattung jetzt für die Gesellschaft von existentieller
Wichtigkeit.
Nur zwei Worte sind keine Propaganda: "So" und "den" - Focus, 12. 6. 2014 |
Die Situation im Sommer 2014 ist jedoch weit gefährlicher. Unsere
gemeinsame Wachsamkeit ist gefordert. Nachdem alle seine Versuche der
Destabilisierung des Iran und Russlands und der Sturz von Präsident Assad in
Syrien gescheitert sind, ist 2013 das USA/NATO-Imperium zum offenen Angriff auf
Russland übergegangen.
Der wie ein chloroformierter Gimpel dreinblickende Gauck
ist nicht so blöd wie er aussieht. Er wird, wie die nun tatsächlich und unverkennbar strunzdoofe
Drohne Merkel, und der Geheimdienstkoordinator Steinmeier, als Identifikationsfigur
für jeweils eine - gottlob schrumpfende Zielgruppe - eingesetzt: Gauck für politisch
konfuse Wähler, die nur ihre Ruhe wollen. So hätten sie Euch am liebsten; und
sie glauben, sie wären soweit. Deshalb ist es kein Gefasel, was Gauck nun zum
zweiten Mal in fünf Monaten (!) im
Staatsrundfunk verkündete:
„Deutschland zu den Waffen!“
Es soll jetzt wieder nach Osten gehen. Das Volk wird auf den bösen Russen –
personifiziert in Wladimir Putin – ausgerichtet. Am Krieg - so wie an dem der Oligarchen-Mafia gegen die Bevölkerung
im Südosten der Ukraine, der mit Kampfflugzeugen, Hubschraubern, Brandbomben,
Raketenwerfern und ausländischen Söldnern geführt wird - soll Russland schuld
sein. Kann man realitätsferner sein? Ja, im deutschen Staats-TV und den
gesamten Konzern- und Staatsmedien, die den geschichtlich-politischen Hergang
verschleiern und die Morde am Volk verschweigen.
Kleiner Exkurs
Wenn man heute die Ereignisse im Südosten der Ukraine
verfolgt und den lächerlichen Medienrummel gegen Russland (!), fragt man sich,
ob denn jetzt schon alle verblödet sind. Vor allem, warum die Massen sich das
bieten lassen. Das alles lässt sich einordnen, wenn die historischen Fakten
dialektisch hinzugezogen werden.
Seit Jahrzehnten – wie wir wissen - versucht
der Westen, Osteuropa und Russland zu destabilisieren, nachdem Gorbatschow und
Jelzin das Tor für die Ausplünderung Russlands aufgemacht und Putin sich
erdreistet hatte, es wieder zuzuschlagen und die Naturschätze den Russen selbst
zugutekommen ließ. Die Hintergründe der von den USA finanzierten und als
„Farben-Revolutionen“ verkauften Putsche sind inzwischen hinreichend bekannt.
In Russland und vor seiner Haustür in der Ukraine waren sie kläglich
gescheitert. Also ein neuer Anlauf. Der Reihe nach. NATO und EU redeten nun mittels ukrainischer Oligarchen und ihrer
Medien den Bauern der West-Ukraine ein, sie könnten in die EU. Gauck, von
der Laien und Steinmeier verkünden auf
der Münchner Krieger-Tagung im Januar, dass Deutschland jetzt aktiv in
Kriege und Konflikte eingreifen müsse. In München, bei den großen Mafiosi, taucht
plötzlich der Boxer Klitschko als Redner auf, obwohl der von Sicherheitspolitik und von Rhetorik null Ahnung hat. Der wirft Janukowitsch „Terror
und Gewalt“ vor. Zu einem Zeitpunkt als es noch gar keinen Toten gab und
Janukowitsch unbewaffnete Polizisten um den Maidan gruppiert hatte. Wenig
später wird durch Hacker bekannt, wie Klitschko vom
Westen bezahlt wurde.
Ober-Grüne brüllt Nazi-Parolen
Doch zunächst übernehmen noch die geübten Grünen- und
die CDU/EVP-Atlantiker der EU, wie Rebecca Harms (Grüne) oder der Bertelsmann-Lobbyist Elmar Bork (CDU) die Aufstachelung vor Ort in Kiew. Später
wird die – wie ihre Berliner
Kollegin Göring-Eckard bis heute unbelehrbare - Faschismus-Leugnerin Harms
stolz und schamlos verkünden, dass sie die Losungen der Bandera-Faschisten mitgegrölt
hat:
"Ich, die ich sehr zurückhaltend bin, was Flaggen und Hymnen angeht,
habe "Ruhm der Ukraine" gerufen und geweint..."
(Rebecca Harms,
"Dieses Mal muss die EU mehr Mut haben", in: Majdan! Ukraine, Europa,
hg. Claudia Dathe und Andreas Rostek, Berlin 2014, S. 63f.)
Die Situation in
der Ukraine eskaliert fortan planmäßig. Steinmeier fliegt am 19. 2. 2014 nach
Kiew und legt gemeinsam mit den NATO-Staats-Funktionären aus Polen und
Frankreich und den ukrainischen Faschisten um Tjagnibok, Jarosch und Parubij den
gewählten Präsidenten Janukowitsch aufs Kreuz. Plötzlich, wie von Klitschko
„geahnt“, beschießen auch Heckenschützen, nach dem Prinzip des „Sieben auf einen
Streich“- Schneiderleins, beide Seiten. Ein Repräsentant von Timoschenkos
Vaterlands-Partei wird mit einem Sniper-Gewehr am Maidan gestellt. Der Kampf-Gruppenführer des Rechten Sektors Parubij verhindert, daß der ukrainische
Geheimdienst die Scharfschützen unschädlich macht. Das erste Gewerkschaftshaus
in Parubijs Machtbereich am Maidan wird angezündet. Das Massaker wird
vertuscht. Unter dem Eindruck der unzweifelhaft faschistischen Entwicklung in Kiew
entscheidet sich die russische Bevölkerung der Krim, deren Referendum von 1991 -
gegen den Anschluss an die Ukraine beim Zerfall der Sowjetunion – schon einmal missachtet
wurde, in einem neuen Referendum (nachdem von den USA gepriesenen
Kosovo-Vorbild) für die Abspaltung von der Geheimdienst- und Militärjunta und
von der Ukraine. Russland wendet – ohne einen einzigen Toten zu verschulden –
den Einmarsch rechter Truppen ab. Zugleich vereitelt Putin den Plan der NATO,
Russlands Schwarzmeer-Flotte auf der Krim zu paralysieren. Die
Industriezentren, ethnisch überwiegend russisch, wollen von der selbsternannten
„Regierung“ Unabhängigkeit und föderale Strukturen. Die aber verweigert
jegliche Verhandlungen und droht mit Gewalt. Parubij erscheint Ende April in
Odessa. Wenige Tage später kommt es zum zweiten (!) Massaker; im
Gewerkschaftshaus von Odessa. Angesichts der real-faschistischen Gewaltherrschaft bilden sich Volksrepubliken in Donezk und
Lugansk. USA-Administration und
Geheimdienst, US-Vizepräsident Biden und CIA-Chef Brannan, fliegen in Kiew ein. Die Junta beginnt, nachdem sie grünes Licht von bekommen hat, die Bevölkerung im Südosten mit Kriegswaffen anzugreifen.
Die Propaganda des Westen fährt fort, für die vor aller Welt Augen vom
Westen und Mafiosi wie Turtschinow, Jazenjuk, Achmetow, Kolomoiskij und
Poroschenko verübten Bombardements, Morde, Entführungen und Folterungen
ausgerechnet Russland als Schuldigen hinzustellen. Obwohl sie von Russland
beständig aufgefordert werden für die Ungeheuerlichkeit Beweise zu zeigen, beliben sie die der Welt und Russland schuldig.
Rette mich....
Getreu Göbbels‘ Prinzipien
werden grundsätzlich keine Fakten oder Argumente diskutiert, sondern ausschließlich
fixe Propaganda-Phrasen wiederholt. Die Ukraine bezahlt ihre Milliarden-Gasschulden
nicht. Statt nun wie jeder Schuldner der Welt - kleinlaut eine Einigung mit dem Gläubiger zu
suchen, reißt die Ukraine das Maul auf und stellt Forderungen! Die Westpresse macht aus den eindeutigen ukrainischen Gasschulden einen "Gasstreit" und den langmütigen, verhandlungsbereiten Gläubiger Russland "kompromisslos".
Das ist so grotesk, dass es mich unweigerlich an den Spielfilm „Die unglaubwürdigen Abenteuer der Italiener in Russland“ erinnerte: In der Newa ersäuft ein Mafioso, der nicht schwimmen kann, und schnauzt mit letzter Kraft den Polizisten im Motorboot an: „Rette mich, wenn dir dein Leben lieb ist.“
Das ist so grotesk, dass es mich unweigerlich an den Spielfilm „Die unglaubwürdigen Abenteuer der Italiener in Russland“ erinnerte: In der Newa ersäuft ein Mafioso, der nicht schwimmen kann, und schnauzt mit letzter Kraft den Polizisten im Motorboot an: „Rette mich, wenn dir dein Leben lieb ist.“
Dummdreiste Propaganda
- Nachdem in den Volksrepubliken sage und schreibe ganze drei Panzer russischer Bauart gesichtet wurden, redeten die deutschen Medien – ganz nach US-Drehbuch - von „Invasion“ und "Aggression". Die ARD beweist die Story damit, dass die USA „schätzen“, dass es russische seien. Mal abgesehen davon, dass drei Panzer für eine Invasion denkbar nutzlos sind (es sei denn für die westliche Propaganda), haben Militärexperten u. a. anhand von Aufbauten und Fahrwerk nachgewiesen, dass es sich um die ukrainische Variante des russischen T-64 handelte. Was nun?
- Als russische Bomber im internationalen Luftraum an den USA vorbeifliegen, redet man davon, sie seien „abgefangen worden“ und der „Koloss Putin demütige den schwachen Obama“.
- Die Luftwaffe der Putschisten fliegt seit Wochen Luftangriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Wir kennen die Bilder der Brandbomben auf Slawjansk und die der toten Frauen von Lugansk. Als nun Selbstverteidigungskräfte von Lugansk eine IL-76 der ukrainischen Armee, die Verstärkung für die Angriffe auf die Bevölkerung bringen sollte, davor warnen in den Luftraum einzufliegen, bekommt die Besatzung aus Kiew die Order weiterzufliegen. Die Junta schickt sie in den sicheren Tod. Die Lugansker schießen das Militärflugzeug der Kindermörder wie angekündigt ab. Sofort setzt im Mainstream, der bisher die zivilen Opfer der Junta stur verschwiegen hat, das kollektive Jammern über tote Soldaten ein. Und wie kann es anders sein, schuld ist wieder mal Russland, das mit dem Abschuss so viel zu tun hat wie Niedersachsen.
Doch dazu morgen mehr, im zweiten Teil.
_________________________________________
Eine Bitte, liebe Leser. Wir wollen kein Geld, keine
Spenden. Bitte voten Sie und geben Sie diesen Artikel auch auf Facebook
weiter. Das kostet nichts, hat aber große Wirkung. Es erhöht die Leserzahl
und unsere Reichweite immens. Das hilft uns allen. Danke. Die Verbreitung über
Facebook erreicht - sehr erfolgreich - Menschen die sich bisher mit Politik
nicht beschäftigt haben. Sie sind überrascht bis skeptisch und wollen uns -
kognitiv dissonant
- widerlegen. Das führt bei ihnen zur Beschäftigung mit der Materie. Ziel
erreicht. Deshalb
gibt es "Hinter der Fichte" auf Facebook. Laufende Info auf Twitter @HBeyerl.