Sonntag, 14. August 2011

Libyen: ARD spielt "Stille Post"

ARD - wahrlich eine Anstalt
Es ist nicht wirklich was passiert, doch die Primitivität der NATO-PR im Öffentlich-Rechtlichen treibt einem die Schamesröte ins Gesicht. Die Libyen-Nachrichtensperre bei den deutschen TV-Sendern wurde ihnen nun zu peinlich. Hoffentlich waren es auch die eigenen Mitarbeiter die den Maulkorb nicht mehr wollten. Da keine für die NATO und Ihre "Rebellen" positiven Nachrichten  zu melden waren, wurde eine komplette Funkstille verordnet. Nun ist man dazu übergegangen, sich auf die "Aufständischen" zu berufen und deren Nachrichten zu kolportieren. Schon dreimal hatten sie die Einnahme der Ölstadt Brega gemeldet und dreimal war es eine Ente.
Vorsichtshalber versieht man jetzt jede "Erfolgsmeldung" mit dem Prädikat "nach Angaben der Rebellen". Über die libysche Seite wird grundsätzlich nicht berichtet. Seit zwei Wochen kam Libyen bei der Tagesschau nicht vor. Nun hat wohl auch die ARD Weisung bekommen über Libyen zu "berichten", aber gefällig bitte: Herr Steffe vom CDU-SWR berichtet, strategisch wichtige Städte an der Küste Libyens seien von den "Rebellen" eingenommen worden, darunter Sawija.

Stimmungsmache ohne Informationsgehalt
Für einen Journalisten mit Berufsehre ist Fremdschämen angesagt, wenn man das Gescheibsel von Peter Steffe wieder mal lesen muß. Wie hier bei tagesschau.de mit Bildern und Vokabeln Stimmung gemacht wird! Die Absicht des Propagandisten wird klar: Der Krieg in Libyen ist nicht vergebens, denn die Rebellen sind siegreich und das Volk steht hinter ihnen. Dass die Situation völlig anders ist, spielt keine Rolle. Imperiums-TV ist schließlich nicht zur Information, sondern zur Beeinflussung gemacht.
Steffe's Lobhudelei der NATO-Contras:
- Fotos jubelnder NATO-"Rebellen"
- "Der Vorstoß war offenbar bestens vorbereitet und geplant."
- ... "liefen Einwohner zu den Aufständischen über."
- "Bewaffnete Männer und Jugendliche halfen den Widerstandskämpfern" (!)
- ohne Ende: "Jetzt sind die Widerstandskämpfer in der Stadt.."

Die Wahrheit wird in der Mitte seines Textes untergebracht und ist leicht zu überlesen.
Wir zitieren deshalb hier einmal ausdrücklich den Mitarbeiter der ARD:
Der Sprecher der libyschen Regierung verharmloste vor internationalen Journalisten in Tripolis das militärische Geschehen an der Küste. Sawija sei nicht in der Hand der Rebellen: "Absolut nicht. Nein. Sie haben mich in militärischen Angelegenheiten noch nie beim Lügen erwischt. Sawija ist unter unserer Kontrolle." Passiert sei vielmehr Folgendes: "Eine kleine Gruppe von Rebellen hat versucht, sich nach Süden zu bewegen. Es waren weniger als 100. Sie wurden von unseren Truppen gestoppt. Da war eine Handvoll Leute, die in Sawija wohnen und die darauf gewartet haben, dass die anderen in die Stadt kommen."
Das Kairo-Syndrom
Bezeichnend, dass der willfährige Herr Steffe, der nicht vor Ort ist, sondern weit weg in Kairo sitzt, den libyschen Regierungssprecher Verharmlosung vorwirft. Da er in Kairo ohne telepathische Fähigkeiten nicht wissen kann, was in Sawija vor sich geht, handelt es sich bei seinem Vorwurf um pure Stimmungsmache oder ein dort grassierendes Fieber. Schon eine sonderbare Frau Staude hatte am 26. April - in Kairo sitzend - Erscheinungen. Von dort aus will sie eine Beerdigung in Misrata verfolgt haben, bei der ein vom "Gaddafi-Regime" umgebrachter 92-jähriger Großvater "erschien", der die italienische Besetzung 1912 überlebt habe. (Kurz nachgerechnet?)

Stimmungsmache durch Wortwahl
Mit solchen Märchen und mit Worten werden Meinungen gemacht und so macht Steffe es: Seine Wortwahl zu Libyen in seinem Text: "Verharmlosung", "Durchhalteparolen", "Regime" statt Regierung, "Es scheint, als ziehe sich die Schlinge um Gaddafis Hals immer enger zu."
Nur am Rande erwähnt er, dass die Lebensmittelversorgung der Zivilbevölkerung in Tripolis gekappt werden soll, um sie mürbe für die NATO zu machen. Und der weiß das:
"Denn über diese Küstenstraße, der einzigen Versorgungsroute des Regimes, läuft der gesamte Nachschub für die Bevölkerung und die libyschen Truppen - Lebensmittel und Benzin."
Doch was kümmert das einen "Journalisten" der für ein NATO-Medium arbeitet?
Bleibt noch die Frage woher der SWR-Posten in Kairo seine "Informationen" hat.
Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen.
"Wie der arabische Fernsehsender Al Dschasira berichtete,..."
Katar medial und mit Waffen ein NATO-Partner
Al Jazeera? Gehört Katar. Katar ist treibende Kraft und Gastgeber der Verschwörung "Kontaktgruppe", an den Bombenangriffen auf Libyen beteiligt und ist mit Bodentruppen und Panzern eine direkt - und völkerrechtswidrig - in die NATO-Aggression verwickelte Kriegspartei. Wir berichteten.

ARD spielt "Stille Post"
Fassen wir zusammen: Ein ARD-Mann des NATO-Landes Deutschland erzählt aus Kairo, was der TV-Sender einer Kriegspartei von den NATO-Contras gehört hat. So was nennt man im Kindergarten stille Post.

Und so sieht es die libysche Regierung, hinter der die Mehrheit des libyschen Volkes steht. 
"Wir sind sehr stark. Zehntausende Freiwillige sind bewaffnet. Es spielt keine Rolle, ob die NATO Vorteile hat oder nicht oder ob die Rebellen voran kommen oder nicht. Sie werden immer bereit sein, zu kämpfen, auch in einem, zwei oder drei Jahren." Regierungssprecher Ibrahim