In den
letzten Tagen der antirussischen Hysterie gerne genommen: Obama,
Kerry, Poroschenko und ihre realsatirischen „unwiderlegbaren
Indizien“. Noch lustiger: „...nach ukrainischen Geheimdienstangaben“.
Drei Lügen - drei Antworten
Herausstechend die Behauptungen vom unmenschlichen
Umgang mit den Opfern der Flugzeugtragödie, der Steuerung durch Moskau und
immer wieder - obwohl grade erst vom russischen Generalstab der Lüge überführt
- die: „Separatisten
hatten offenbar BUK-Systeme“ - meldet die ARD.
Im Brustton der Überzeugung und ohne den üblichen Konjunktiv die Lüge O-Ton
ARD:
"In diesem Zusammenhang sorgten die Angaben des ostukrainischen
Rebellenkommandeurs Alexander Chodakowski für Aufsehen. Er sagte der
Nachrichtenagentur Reuters, dass die Separatisten über Luftabwehrraketen des
BUK-Systems verfügt hätten, mit denen der Abschuss von MH17 möglich gewesen
wäre. … Chodakowski gab an, ein BUK-System sei aus Lugansk gekommen, um in
einem Dorf zehn Kilometer westlich der Absturzstelle stationiert zu werden.“
Das Problem: Reuters lügt
Es hat zwar das Interview mit einem russischsprachigen
Reuters-Mann gegeben, aber da wurde von Chodakowski genau das Gegenteil gesagt.
Seine Richtigstellung, Auszüge:
Wir hatten tatsächlich ein Interview mit einem Vertreter der Agentur
(Reuters) die diese Information rausgebracht hat, aber wir diskutierten die
möglichen Versionen dessen was passiert war und dass wir keine Experten für
Flugunfalluntersuchung sind. ...
Das sind die Informationen die ich in dem Interview gab, das Interview
wurde mit einer Kamera aufgezeichnet. Zugleich analysierten wir die Versionen
die von den Massenmedien verbreitet werden; und eine der Versionen war die Beschuldigung,
die Milizen hätten ein BUK-System gegen die Boeing eingesetzt.
Ich ließ ihn
absolut klar wissen, als Kommandeur einer militärischen Einheit, falls ich
Ausrüstung wie diese hätte, würde ich unter keinen Umständen gegen Ziele
einsetzen die keine Bedrohung für uns sind.“ Und jetzt detailliert: Auf die Frage
ob jemand anderes BUK haben könnte. „Nein, dass weiß ich nicht. Auf eine
entsprechende Frage des Reporters, forderte ich ihn auf Beweise zu zeigen, weil
unser Gebiet ist voll überwacht mit allen möglichen Mitteln, einschließlich Satellitenaufzeichnungen.
Also bitte, BUK ist eine wirklich große Einheit und kann auf jeder Art von Foto
leicht identifiziert werden. Also bitte zeige uns deine Beweise und wir werden
darauf reagieren.
News
Anchor: Nochmal, ich möchte es - mit ihnen hier live – bestätigen,
haben die Milizen BUK oder nicht?
Alexander Chodakowski:
Ich sage Ihnen absolut, nachdem wir die ganze Situation analysiert haben und
das ganze Arsenal geprüft haben – mit voller Autortät sage ich Ihnen, daß die
Milizen keine BUK haben, MANPADS ja…
News
Anchor: Sie haben sie nicht jetzt und hatten nie welche?
Alexander
Chodakowski: Wir haben sie nicht jetzt und hatten nie welche
News
Anchor: Ich möchte auch fragen mit wem Sie die Unterhaltung hatten. Sprach
er gut russisch und hat er verstanden was sie ihm sagten?
Alexander
Chodakowski: Ja, die Person sprach sehr gut. Teile des Videos gingen
auch an führende russische Kanäle, inklusive REN-TV und ORT. Wenn jemand
Beweise braucht kann man sie da erhalten.
Abschließend
stellt Chodakowski eine interessante Frage die die ARD natürlich nicht bringen würde: Wenn die ukrainische Regierung die angeblichen Beweise hatte, die Milizen würden
über BUK verfügen, warum hat sie dann den Flug über das Kampfgebiet geleitet? Sie
beruft sich doch auf Informationen aus angeblich gehackten Telefongesprächen
über BUK bei den Milizen. Ob die Information authentisch ist oder nicht sei einmal
dahingestellt, die Regierung tut ja so, warum hat sie dann nicht ihre Pflicht getan
und den Flug über das Gebiet verhindert in dem einsatzbereite BUK-Komplexe seien?
In dem BBC-Interview
bestätigt auch Alexander Borodai (Donezk), dass sie keine BUK haben. (min. 4:32
– 5:02) Entsprechende Fotos der Ukraine seien „Fake“.
Die Lüge vom pietätlosen Umgang mit den Leichen
Die Konzern- und Staatsmedien, in einer für Journalisten lächerlichen
Voreingenommenheit, sprechen vom pietätlosen Umgang mit den sterblichen Überresten der Opfer, u. a. kolportiert von der Tagesschau am 20.
7. 2014 und den Putin-Interview-Fälscher
Thomas Roth in den tagesthemen vom 21. 7. 2014 („Marodeure in Räuberzivil“, „würdeloses
Gezerre“).
Anerkennung von Holland
Die Faktenlage ist, vom Leiter des holländischen
Forensik-Teams am Absturzort berichtete BBC an jenem 21. 7. 2014:
“Der Leiter des holländischen Forensik-Teams sagte er sei beeindruckt von der
Arbeit an der Absturzstelle der MH17 in der Ukraine. Der Forensiker Peter Van Vliet sagte: „Ich
denke sie machten einen Höllenjob an einem Höllenort.“
In diesem BBC-Video von gestern berichtet Alexander Borodai darüber, dass sie die Leichen nicht bewegen sollten - auf Weisung der OSZE.
In diesem BBC-Video von gestern berichtet Alexander Borodai darüber, dass sie die Leichen nicht bewegen sollten - auf Weisung der OSZE.
Der Augenzeuge
Ab min 1:21. „Dass die internationalen Inspektoren keinen Zugang hatte
ist eine Lüge. Wir haben auf die Inspektoren gewartet, aber sie waren in Kiew
blockiert in jeder weise. Die wollten offensichtlich nicht, dass sie kommen. Auf
allen möglichen Kanälen habe ich auch persönlich, die Mitglieder unserer Regierung,
haben angerufen, darauf bestanden, ja sie förmlich angeschrien, die Vertreter
der internationalen Organisationen, kommt so schnell wie möglich. Bringt Eure
Experten mit. Verdammt nochmal warum bringt ihr sie nicht her? Kann sein, das
sie Angst hatten, aber dann weil die ukrainsiche Regierung sie eingeschüchtert
hat. Wir haben sofort verkündet, dass wir jede Sicherheitsgarantie geben. Dann
fingen sie an zu fragen ob die Garantie 100% ist, was kann es für eine 100% Garantie geben, in einem Kriegsgebiet? Das ist absurd. Wir wollten die Leichen von Anfang an sofort bergen. Doch wir bekamen
extremen Druck vom OSZE-Vertreter, der sagte: ‚Ich vertrete 57 Staaten, wagt es
nicht die Leichen zu berühren. Unter keinen Umständen. Oder 57 Staaten werden euch
das und das zufügen - schreckliches. Ihr habt auf die Experten zu warten.‘ Und
so warteten wir einen Tag, und einen zweiten und einen dritten. Kein einziger
Experte (kam). Wir sagten: ‚Wo bleibt ihr? Wo ist die internationale Gemeinschaft?' Warum kommt
sie nicht? Sie sitzen nur in Kiew rum. Die Leichen liegen bei 30 Grad Hitze
herum. Das ist absurd, einfach unmenschlich. Eine Szene aus einem Horrorfilm."
Keine Liebesgrüße aus Moskau
Zur Lüge von der russischen Hilfe. Im Gegensatz zur Überschrift
der BBC, die implizieren soll, die Milizen hätten Kontakte zum und Unterstützung
vom russischen Geheimdienst, sagt Borodai das Gegenteil. Er habe Kontakte wie
jedes andere Mitglied der Gesellschaft gehabt, war und ist jedoch keine Geheimdienst-Mann;
und – darum geht es schließlich – es gibt keine Unterstützung des russischen
Staates für die Milizen. (min.
6:55)
Reporterfrage: „Warum nicht?“ – „Fragen sie die russische Regierung.“
Keine Fragen mehr Euer Ehren.
Nachtrag
Gut, wenn man alles festhält.
So ändert die ARD den Text.
ARD am 23. 7. 2014, 21.17 Uhr
ARD gleiche Meldung am 24. 7. 2014 9.45 Uhr (Wir erschienen 8.24 Uhr)
Nachtrag 2
Inzwischen ist die Richtigkeit von Chodakowskis Aussagen durch das Video bestätigt. Reuters hat eindeutig gelogen.
Nachtrag
Gut, wenn man alles festhält.
So ändert die ARD den Text.
ARD am 23. 7. 2014, 21.17 Uhr
ARD, 23. 7. 2014 abends |
Zurückrudern, aber immer noch falsch,. Chodakowski hatte BUKs ausdrücklich bestritten |
Inzwischen ist die Richtigkeit von Chodakowskis Aussagen durch das Video bestätigt. Reuters hat eindeutig gelogen.
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