Samstag, 20. August 2011

Libyen: amnesty international - Mit beiden Augen sieht man besser.

Hinter der Fichte betrachtet die politischen Ereignisse hinter den Kulissen. Für das Erkennen der Dimensionen braucht es nun mal räumliches Sehen und dafür wiederum beide Augen; man darf kein Auge zudrücken. Nicht "mit dem Zweiten" - mit beiden Augen sieht man besser.

Mein Briefwechsel mit amnesty international
Ich halte z. B. die Arbeit von amnesty international für wichtig und unterstützenswert. Deshalb fragte ich unter anderem bei amnesty international an, warum sie auf ihrer Libyen-Plattform seit Juni nicht mehr berichten. Wörtlich: "Gibt es bei Ihnen Erkenntnisse über eine zentrale Nachrichtensperre der Sie sich ggf. auch unterwerfen müssen?" Diese Frage wurde nicht beantwortet.

Völlig nachvollziehbar antwortete amnesty international aber, dass man Libyen bereist habe und einen Bericht vorbereite. Angesichts der Lage in Syrien und der Menschenrechtsverletzungen in Ägypten seien jetzt dafür alle Kapazitäten gebunden.
Amnesty international weist darauf hin, dass man von der NATO eine Untersuchung des Luftangriffes auf Majar/Zlitan verlange, 
"nachdem Gaddafi-treue libysche Amtsträger die Anschuldigung erhoben hatten, in der Nacht zum Dienstag seien 85 Menschen bei einem Luftangriff gestorben."
Abgesehen davon, dass amnesty international in ihrer Erklärung die NATO zu Wort kommen lässt und die libysche Seite nur indirekt, werden in ihrem Statement die Bombardements selbst nicht in Frage gestellt. amnesty international geht offenbar davon aus, dass eine Untersuchung durch die Täter selber ausreichen würde und fordert keine unabhängige Untersuchung.

Soll nur Gaddafi Auskunft geben?
Heute nun schickte mir amnesty international in einem weiteren E-Mail den Hinweis auf eine Aktion, von Gaddafi Auskunft über das Schicksal Verschwundener zu fordern. Also das tun was wir auch von amnesty erwarten - beide Augen auf und durch: "Stoppt die Angst der Familien der Verschwundenen."
Amnesty scheint hier leider eine eindimensionale Herangehensweise an den Tag zu legen.
Natürlich werden wir hier über die wichtige Arbeit von amnesty international berichten und auf ihre Aktion hinweisen, da jede Schandtat untersucht werden muß - ohne Ansehen der Person oder politischen Seite. Wie die Ermordung des "Rebellen"- Stabschefs Younis zeigt, sind hier Zuordnungen u. U. schwierig. false flag und agent provocateurs sind weitere Stichworte. Deshalb kann man natürlich nicht nur Fragen an eine Seite - in diesem Falle die des überfallenen Landes - stellen. Und so bleiben Fragen offen: Bezieht sich die amnesty international-Aktion nur auf die angeblich auf der libyschen Seite Verschwundenen? Gibt es "amnesty international"-Aktivitäten die mutmaßlich auf der Seite der Rebellen, der NATO oder Katars begangenen Gräueltaten zu untersuchen oder zu thematisieren?

Ausländische Truppen okkupieren Libyen
amnesty international schreibt selbst:
"Am 17. März, als die Kämpfe im Osten Libyens und in Misratah zunahmen, stimmte der UN-Sicherheitsrat zum Schutz von Zivilpersonen für die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen und für die Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen mit Ausnahme einer Besetzung durch ausländische Truppen."
Wie die Welt inzwischen weiß, sind ausländische Truppen in Libyen eingedrungen und kämpfen direkt in diesem angeblichen Bürgerkrieg. Die libysche Armee hat u. a. französische, niederländische, britische und amerikanische Truppen - pardon Militärberater - festgestellt und teilweise gefangengenommen.


 Das ganze Vidoe sehen sie hier.

Auch den Einsatz von Truppen aus Katar haben wir mit Bildmaterial bewiesen. Das Schicksal Verschwundener nicht auch vom Aggressor, sondern nur von Libyen wissen zu wollen ist denn doch angesichts der Verhältnisse etwas einseitig und hat ein Geschmäckle von Instrumentalisierung. Wie gesagt: Mit beiden Augen sieht man besser.