Dienstag, 26. April 2011

Syrien: Wer steckt dahinter?

Natürlich ist es noch zu früh für eine umfassenden Antwort. Doch es zeichnen sich die Konturen der Hintermänner der Revolten in Ägypten, Tunesien, Libyen und Syrien ab.
Der Zustand der Welt diese Woche. Gaddafi wird von der NATO hemmungslos für vogelfrei erklärt. Berlusconi macht jetzt Bunga-Bomba. Obama genehmigt dafür persönlich den Einsatz von Drohnen. Nichts davon ist durch die UN-Resolution 1973 (Einrichtung einer Flugverbotszone!) gedeckt. Über den angeblichen Anlaß Libyen anzugreifen redet keines der Massen–Verdummungsmedien mehr. Das Tauziehen um Syrien - zwischen Iran und USA - beginnt. Die deutschen weitgehend gleichgeschalteten freiheitlich-konzertierten Sender und Printmedien schlagen die Propagandaschlacht für die „Pro-NATO-Contras“ in Libyen und Syrien
Bis zur Lächerlichkeit.  Über die Welt da draußen VOR dem Eisernen Vorhang erfährt der homo germanicus mitlaeuferensis nichts. Laut Partei- und Konzern-TV sind die Ostermarschierer nur alle gegen AKW, auch wenn sie Transparente tragen auf denen was von Libyen-Krieg steht. Eine schmierige Ansager-Gestalt mit geblümten Einstecktuch findet im Frühstücksfernsehen von ARD/ZDF am 26. 4. 2011 die „Rebellen“ in Bengasi „süß“. Echt! Gleichzeitiges mediales Einheitsbild: „Gaddafi bombardiert friedliche Demos und seine Scharfschützen schießen auf friedliche Demonstranten.“ - „Assad schießt mit Panzern auf friedliche Demos und seine Scharfschützen schießen auf friedliche Demonstranten.“ Die eingebetteten „Journalisten“ bringen NICHTS über die beschuldigte Seite. Das Volk brüllt: „Bomben auf Libyen – für Freiheit, Demokratie und Frieden.“

Wer und was steckt hinter dem syrischen Osterfeuer? 
Am besten man fragt die üblichen Verdächtigen selber. Werfen wir heute mal einen Blick in jeder linken Affinität unverdächtige Systempresse. Heute die New York Times
„US-Gruppen halfen Aufstände zu fördern“ über einen kleinen Kern von regierungsfinanzierten Organisationen die die Demokratie in autoritären arabischen Staaten „promoten“. Die amerikanischen „demokratie-bildenden“ Kampagnen spielen eine größere Rolle beim Schüren der Proteste als bisher bekannt; mit Schlüsselpersonen der Bewegungen, die durch Amerikaner trainiert wurden in Kampagnen, Organisation durch neue Kommunikationsmittel und Überwachung von Wahlen. Eine Anzahl dieser Gruppen und Einzelpersonen waren direkt involviert in die „Revolten und Reformen“ die die Region erschüttern, einschließlich derer in Ägypten, Bahrain, Jemen. Der Aktivist Entsar Qadhi aus dem Jemen, wurde finanziert und ausgebildet von Gruppen wie  International Republican Institute, National Democratic Institute und Freedom House.

Hier sollten wir einen Blick auf diese angeblichen „NGOs“ (Nicht-Regierungs-Organisationen“) werfen. Das International Republican Institute tat sich besonders in Ägypten hervor. Das National Democratic Institute „ist stark engagiert, politisch interessierten Bürgern bei der zunehmend innovativen Nutzung von Internet, Mobiltelefonie und sozialen Netzwerken zu helfen. Es ist ein Pionier bei der Nutzung dieser Technologien als integraler Bestandteil der demokratischen Entwicklung.“ Technische Ausbildung und Organisation von Demos und Aufruhr - Klasse umschrieben. Die "Financial Times" berichtete, dass Freedom House zu vom US-Außenministerium ausgewählten Organisationen gehört, die Gelder für geheime Aktivitäten innerhalb des Iran erhielten. 2004 kritisierte Ron Paul Freedom House als Verwaltung eines U.S.-finanzierten Programms in der Ukraine wo „das meiste Geld zielgerichtet für die Unterstützung eines bestimmten Kandidaten bestimmt war…. Aber das schlimmste ist, dass viele dieser begünstigten  Organisationen eklatant zugunsten des Präsidentschaftskandidaten Viktor Juschtschenko arbeiteten."

Zurück zur NYT

Aus Wikileaks-Kabeln geht hervor, dass die Arbeit dieser Gruppen oftmals Spannungen provozierte, zwischen den USA und vielen Führern im Nahen Osten die sich regelmäßig beschwerten dass ihre Führungsrolle unterminiert wurde. Das Republican Institut  und das Democratic Institut sind verbunden mit den gleichnamigen US-Parteien. Sie wurden vom Kongress geschaffen  und wurden von der Nationalen Stiftung für Demokratie (National Endowment for Democracy) finanziert. Diese Stiftung erhält über 100 Millionen Dollar jährlich vom Kongress. Das Freedom House bekommt sein Geld von der Regierung - überwiegend vom Außenministerium.

Also von wegen Nicht-Regierungs-Organisationen!

Zweifelsohne waren die arabischen Aufstände hausgemacht, mehr als ein Ergebnis “ausländischen Einflusses.”  "Wir haben die nicht finanziert, um Proteste zu starten, aber wir haben geholfen, die Entwicklung ihrer Fähigkeiten und das Networking zu fördern.“ sagt Stephen McInerney, Exekutivdirektor von Project on Middle East Democracy, einer Interessen- und Forschungsgruppe in Washington. “Diese Ausbildung spielte eine Rolle bei dem was passierte, doch es war ihre Revolution. Wir haben sie nicht gestartet.“
Natürlich! Die Truppe hat nur ein Ziel: „Nach den Ereignissen in Ägypten und Tunesien gibt es ein zwingendes Bedürfnis rigoros zu untersuchen, wie die USA am besten die Umgestaltungen in eine echte Demokratie unterstützen können.
Einige junge ägyptische Führer nahmen 2008 an eine Technologie Meeting teil, wo sie lernten soziale Netzwerke und Mobiltelefonie zu nutzen, um Demokratie zu entwickeln. Das wurde gesponsert von Facebook, Google, MTV, Columbia Law school und dem US Außenministerium.  

Wikileakskabel zeigen, wie amerikanische Beamte skeptischen Regierungen versicherten, dass das Training auf Reformen ausgerichtet war und nicht auf die Förderung von Revolutionen.

2005 wurden durch eine Aktion unter Bush lokale Gruppen in Ägypten direkt finanziert, sehr zum Ärger der ägyptischen Beamten.
Ihre Verbindungen zu amerikanischen Gruppen belasteten die Leiter der lokalen Gruppen. Laut einem der Kabel erzählten Führer der „April 6 Youth Movement” in Ägypten der US-Botschaft (!) in 2009, dass Mitglieder der Gruppe Ahmed Maher, einen Führer des Januar-Aufstandes und andere Führer in einer Verhandlung wegen ihrer Verbindungen zum Freedom House des Verrats beschuldigten, welches mehr militante Mitglieder als “Zionisten-Organisation” beschrieben.
Wen wundert es da, wenn heute die Schlagzeilen lauten: „Freedom House fordert Assad zum Rücktritt auf“.
Ausgerechnet unter „Menschenrechtssituation in Syrien verlangt internationale Aktion.“ fordert das "Freedom House“ exakt die gleichen Maßnahmen der NATO wie gegen Libyen.

Millionenbeträge wurden unter Bush und Obama in die (nicht-regierungs-) Organisation der Opposition gegen Assad gesteckt. Mehr auf hintergrund.de

Wie auch immer die Propaganda geartet ist. Wir wissen nicht nur aus Vietnam, Chile, Irak, Afghanistan und Libyen wie die Verschwörungspraktiker arbeiten. Geheimdienste, Armee, Propaganda arbeiten fein abgestimmt und sie alle beeinflussen und finanzieren NGO. Und unsere ARD/BILD/RTL/ZDF/CDU/CSU/Grüne/FDP/SPD machen schamlos mit.

Die einseitige Berieselung aus der (inzwischen bunten HD-) Göbbelsschnauze ist eine Schande und Zumutung für denkende Menschen. Doch damit rechnet ja keines der Mietmäuler mehr. Nicht wahr Frau Staude? 

Update Mitternacht: Libyen bittet Russland um Einberufung des Sicherheitsrates.  Die deutschen Qualitätsmedien haben noch nichts gemeldet.