Da "dreschen" laut Süddeutscher Zeitung (Bayern) Mitglieder der Linken auf ihren Parteivorsitzenden ein, weil der einen alten Porsche fahren soll und im Sommer in einem Haus in Kitzbühel zur Miete wohnt. Mein Problem: Ich glaube das der bürgerlichen Zeitung. Offenbar setzt immer wieder bei einigen 1000%-Linken, der Sozialneid in den eigenen Reihen ein. Aber sollen denn moderne Linke unter Zille'schen Bedingungen leben? Mit der Fahrradklammer in der Hose ins Büro? Trabi fahren? Welche Automarke wäre den proletarisch und links korrekt? In welchem Land darf ich meinen Sommer verbringen? Kuba? Aber woher soll ich das Geld dafür nehmen, wenn ich nicht als reich gelten will? Zur Erinnerung: Friedrich Engels war ein wohlhabender Industrieller und linker Grundlagentheoretiker. Sein Thema war die Frage der Macht. Leute, man muss keinen Herzfehler haben um für Herzkranke zu kämpfen. Man muss nicht arm sein, um für sich für die Rechtlosen einzusetzen. Man kann gute Rotweine lieben, Antiquitäten sammeln oder Porsche fahren und in Österreich leben.... (Was sagen eigentlich porschefahrende Linke in Österreich zu diesem Theater?)
Drei Fragen. Wollen wir ein Lumpenproletariat an der Spitze der Linken? Ist es "systemisch", dass die Linken - entgegen ihrer eigenen Ideologie - besonders unsolidarisch miteinander umgehen und belangloses Futter für Boulevard und politischen Gegner liefern? Hätte Engels seine Fabrik in einen VEB verwandeln sollen und die finanzielle Hilfe für Karl Marx einstellen? Karl, wirf Hirn herunter.