Was stimmt hier nicht? Nur eins: Es findet nicht in Deutschland statt, sondern in der Ukraine. Ein Skandal ohne Gleichen.
Katrin Eigendorf macht seit Tagen keine Schalte aus Mariupol ohne die ukrainische Flagge im Hintergrund. Vor Tagen überraschte sie mit dem Statement, „die Bevölkerung“ bereite sich gemeinsam mit der Armee auf die Verteidigung der Stadt vor „pro-russischen Separatisten mit Unterstützung Russlands“ vor. Vom Charakter der „Armee“, nämlich des „Rechten Sektors“, Söldnern und bezahlten Banditen, erfährt der Zuschauer nichts. Das sind im ARD/ZDF/BILD-Duktus "Freiwillige".
Schauen wir uns den Eigendorf-Skandal am Beispiel ihres Stückes für ZDFs „heute nacht“ am 5. 9. 2014 an.
Eigendorf meldet sich wieder aus dem von den Putschisten gehaltenen Mariupol. Sie erzählt über das Bataillon „Asow“, das kürzlich erst Atai in der ARD gelobt und bedauert hatte. Was sie weder sagen noch selber stört ist, "Asow" ist eine private Todesschwadron der Putschisten. „Das Asow-Bataillon wird von dem Oligarchen Igor Kolomoiski finanziert und rekrutiert international. Es wird von Andrei Biletski geführt, dem Chef der Sozialnationalen Versammlung (SNA). Die SNA nennt auf ihrer Web Site als ihre Mission, zwischenrassische sexuelle Beziehungen ‚schwer zu bestrafen‘ und ‚die Ukraine auf eine weitere Ausdehnung vorzubereiten und für die Befreiung der ganzen Weißen Rasse von der Dominierung durch das internationale Spekulationskapital zu kämpfen.‘ Von der BBC kontaktiert, verteidigte das Regime in Kiew das Asow-Bataillon. Geraschtschenko sagte: „Die Sozialnationale Versammlung ist keine Neonazi-Organisation.“ Er behauptete, die einzigen Nicht-Ukrainer in dem Asow-Bataillon seien „Journalisten aus Schweden, Spanien und Italien, die über die heroischen Taten der Kämpfer beim Kampf gegen den Terrorismus berichten wollen.“ schreibt WSWS
Der Eigendorf-ZDF-Bericht hier im Video.
Ukrainischer Taliban
Der hier oben gezeigte schnauzbärtige "... Dmitriy Korchinskiy (Дмитрий Корчинский), ehemaliger Präsidentschaftskandidat und Russenhasser, Tschetschenienveteran an der Seite Saschko Biliys. .... Auf dem Maidan war Dmitriy Korchinskiy nicht wegzudenken. Er nahm am Sturm des Regierungsgebäudes ebenfalls teil. Er gilt als einer der Organisatoren der Provokationen gegen die Berkut (auch mit Radladern), Angriffe auf Abgeorndete und Progromen... Er verschwand über Transnistrien und andere europäische Länder, um in Israel wieder aufzutauchen, wo er zwar sofort festgenommen, jedoch auch schnell wieder freigelassen wurde."
Korchynsky wörtlich: „Es ist die Zeit gekommen eine ukrainische Taliban zu gründen! Es wird eine christliche Taliban sein.“
Alle Informationen inkl. Beweisvideos bei Hesika und bei der Bürgerinitiative für Frieden in der Ukraine.
Eigendorf weiß das alles. Solchen Korchynskys gibt man keine Plattform! Deshalb verschweigt sie den terroristischen Background ihres schwerstkriminellen "Freiwilligen".
Propaganda, Lüge, Schande
Fortwährend wird in Eigendorfs Berichten melodramatisch als Hintergrund für die Bilder eine Flagge, diesmal sogar die Wolfsangel-Flagge gewählt. Warum wird die Bedeutung der Fahne nicht erwähnt, geschweige denn kritisch kommentiert? Natürlich weiß Frau Eigendorf: Die Wolfsangel, ein altes germanisches Zeichen, wurde in der Hitlerjugend verwendet und schließlich Symbol der SS-Division „Das Reich“. Die FAZ schrieb im Februar: „Tjahnyboks ‚Swoboda‘ hat in den neunziger Jahren noch erkennbar die Merkmale dieser Linie getragen. Sie hieß damals in Anlehnung an die NSDAP ‚Soziale Nationale Partei der Ukraine‘ und trug in ihrem Wappen die ‚Wolfsangel‘, das Symbol der SS-Division ‚Das Reich‘. Ihre Publikationen feierten die Ukraine als ‚Wurzel der weißen Rasse‘, als ‚Vorposten Europas‘ gegen Russland und die ‚asiatische Horde‘. Die Hauptrichtung war antirussisch, aber auch Antisemitismus und Feindschaft gegen sexuelle Minderheiten kamen zutage – nicht zuletzt in einer Rede Tjahnyboks, in der er noch 2004 die Partisanen der Kriegszeit dafür pries, dass sie nicht nur gegen Russen und Deutsche gekämpft hätten, sondern auch ‚gegen Juden und anderen Abschaum‘.“
ZDF-Eigendorf: "Freiwillige Milizen" unter der Wolfsangel |
Damit nicht genug. Während Golineh Atai die Banditen zu entschuldigen suchte und sogar Mitleid heischen wollte, lässt Eigendorf den alles entscheidenden Kern der Geschichte lieber ganz weg.
Im Bildtitel werden die Leute statt Extremisten, Radikale etc. mit „Ukrainische Miliz“ untertitelt.
"Freiwillige"/"Miliz" auf der Oligarchen-Lohnliste |
Indirekte Rede
Um später nicht gar zu dumm dazustehen, greift Eigendorf, wie fast alle ihre Kollegen zu einem Trick. Zuerst werden die Banditen zur Miliz im Bunde mit der Regierung aufgewertet. Die geben dann den Propaganda-Blödsinn von sich. Das wird nicht kommentiert, schon gar nicht kritisiert. Und so kommt die Phrasen-Botschaft im O-Ton eben doch rüber: „Putin will Krieg…, Die Moskauer wollen unsere ukrainische Heimat zerstören.“ Alles dient dem Narrativ: „Die russische Armee ist da!“, was der ehem. NATO-General Kujat bestreitet. Nicht so Clyde's Bonnie Eigendorf. Sie lässt einen Faschisten sagen: „Frieden erst, wenn sich die russische Armee zurückgezogen hat.“ Eigendorf im Atai-Faschistenmitleid-Ton über die Bande: „Sie wurden angegriffen und die russischen Truppen haben ihren Aussichtposten dem Erdboden gleichgemacht.“ Sprache hat eine gezielte Funktion. Arme passive Freiwillige: Angegriffen, und nicht Kanonen, nein der Aussichtsturm wurde kaputt gemacht und zwar dem Erdboden gleich. Es springt ins Auge wie penetrant hier Frau Eigendorf auf dem Thema rumreitet und die NATO-These von der „Invasion durch reguläre russische Truppen“ beweisen will. Eingebettet lässt sie – was soll sie tun ohne Beweise? - den Neofaschisten „Gürsa“ sagen, „… sie haben russische Abzeichen, sie haben Technik die es nur in Russland gibt und sie kommen von der russischen Grenze.“ Da ist der Beweis, den die ganze CIA, nebst NSA und Spionage-Satelliten nicht liefern kann. Ein Strauchdieb hat's gesagt. Genauso glaubhaft wie die "Beweise" vom Abschuß der MH17 durch Rußland.
Klingonische Truppen und deutsche Helme
Was würden Sie sagen, wenn ich Außerirdische in Berlin-Mitte damit „beweise“: „Na ihr werft mich um! Sie haben klingonische Abzeichen, sie haben Technik die es nur auf Kronos gibt und sie kommen aus Richtung Kronos. Natürlich weiß ich, dass es Klingonen sind.“
Dass ist das Niveau auf dem Katrin Eigendorf vom staatlichen TV wandelt.
Doch damit nicht genug. „Asow“ ist (mindestens) mit deutschen Helmen ausgestattet. Der ehemalige ZDF-Front-Mann und - jetzt direkter - Sprecher der Regierung Seibert bestätigte letzte Woche „Bestellungen von 20.000 Kugelschutzwesten sowie von Helmen für Soldaten aus der Ukraine…“.
Von Jörg Eigendorfs Arbeitgeber Springer kommt auch der verkommene Ronzheimer. Viel kann man ohne Brechreiz zu dem Mann nicht sagen; das Bild spricht Bände.
Bei diesem Dauerbeschuß mit himmelschreiend dummer Propaganda muss man sich über solche Ergebnisse wie im ARD-Deutschlandtrend nicht wundern.
Feuerschutz
Foreign Policy über den Stellvertredenden Boss von "Asow": "Er rief Europa und die Vereinigten Staaten auf, eine aggressivere Haltung gegen Rußland einzunehmen und mit der Lieferung von Waffen an die ukrainischen Pro-Regierungstruppen zu beginnen."
Nanu? Die Grünen gestern: „Grünen-Politiker fordern 'entschlossenes' Vorgehen der EU“
Beck und der Oligarch |
Wer die zerfetzten Leiber der Frauen und Kinder von Donezk gesehen hat, weiß es. Für die Putschisten, die NATO, die GroKo und ihre oliv- bis braun-grünen Helfershelfer ist Artilleriefeuer Zurückhaltung. Krieg ist Frieden.