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Mittwoch, 23. Januar 2013

Lateinamerika: Chavez’ Rückkehr


Hugo Chavez wird zurückerwartet.

Tödlicher Prolog
Darf es ein Krebs mehr sein? Die Geheimdienste dieser Welt gähnen bei der Frage, ob sie spurlos Herzinfarkte oder Krebserkrankungen beim Menschen erzeugen können. Durch die sog. Church-Kommission wurde 1975 bekannt, dass die USA seit nunmehr mindestens 40 Jahren eine Waffe zur Erzeugung von Herzinfarkten verwenden. Sogar seit hundert Jahren ist bekannt, dass Krebs bei Mäusen und Ratten künstlich erzeugt werden kann. 1931 infizierte C. Rhoads, US-Krebsforscher am „Rockefeller Institute for Medical Research“ Menschen zielgerichtet mit Krebszellen. 13 von ihnen starben. Er bekannte den Mord an acht von ihnen schriftlich:
„Puerto-Ricaner sind zweifellos die dreckigste, faulste, degenerierteste und diebischste Rasse, die jemals in dem Gebiet gelebt hat. Was die Insel braucht ist … eine Flutwelle oder etwas zur Ausrottung der Population. … Ich habe mein Bestes getan, um den Prozess der Vernichtung durch Abtötung von acht von ihnen zu fördern."
Die US-Regierung wusste davon. Der promovierte Killer arbeitete später nicht nur unbehelligt weiter; in Fort Detrick wurde er in der Entwicklung der biologischen Kriegsführung der US-Armee eingesetzt. Später führte er Strahlen-Experimente an lebenden Soldaten und Zivilisten aus. Das Killerarsenal der Menschenrechtshochburg USA ist sehr gut dokumentiert. Fidel Castro durchkreuzte bislang buchstäblich 638 Versuche der CIA ihn umzubringen. Darunter ein biologisch verseuchter Taucheranzug, mit Botox kontaminierte Zigarren, sprengstoffgefüllte Muscheln oder Gifttabletten.

Lebendiger Held
Als man Castro eine Schildkröte schenken wollte, die bekanntlich gut 100 Jahre alt wird, sagte er:
"Das ist das Problem mit Haustieren. Man gewöhnt sich daran und dann sterben sie bei dir."
Dieses Alter wünscht man Hugo Chavez. Die Kraft, das Charisma und den Humor dafür hat er. Er wurde am 11. Dezember in Havanna operiert und befindet sich offenbar in besserer Verfassung als seine Gegner hofften. Elias Jauna, der neuernannte Außenminister traf sich am Wochenende mit Hugo Chavez in Havanna und teilte mit, dass er „mit dem Präsidenten von Venezuela, Kommandant Hugo Chavez, eine Reihe von Fragen der internationalen Agenda unseres Landes beraten“ hat. Klar, es ging um den bevorstehnden Gipfel mit der EU in Santiago.
„Wir scherzen und lachen.”
Vizepräsident Maduro hatte informiert, Hugo Chavez habe die „postoperative Phase" beendet und beginne nun eine neue Phase der Behandlung. Infolge der Operation litt Chavez an Atemproblemen. Maduro ist optimistisch, dass der Präsident bald zurückkehrt.
Die Diskussion um die Gesundheit Chavez’ hat auch einen politisch weitreichenden Hintergrund. Die venezolanische Opposition will – gegen die Verfassung – Neuwahlen durchsetzen, da Chavez zu seiner Vereidigung am 10. Jnaur nicht anwesend war. Das Oberste Gericht entschied, dass Chavez später vereidigt werden kann. Chavez-feindliche Mediziner hatten behauptet – ohne ihn untersucht zu haben - Chávez habe „Krebs im Endstadium“. „Médicos de la Vida“  widerspricht der Propaganda mit einem ausführlichen Bericht.
"Solche schweren Operationen werden nur bei Patienten ohne Metastasen durchgeführt."
 („Esta intervención quirúrgica de gran envergadura solo se realiza en pacientes sin metástasis.") Die „Genesungsphase“ wird für den Zeitraum 22. Januar bis 5. Februar angenommen.

Pietätlose Opposition
Die Opposition in Venezuela und bestimmte Medien sind außer sich über die "Geheimhaltung" um Chavez‘ Aufenthalt, verbreiten aber selbst das angebliche „Geheimnis“, dass Chavez im medizinischen Zentrum CIMEQ in Havanna behandelt wird. Dort wo auch Staatsoberhäupter wie Fidel Castro oder Boxlegende Teofilo Stevenson und Gladys Marin behandelt wurden. Latina Press schäumt und ätzt. Es sagt einiges über die journalistische Qualität dort, wenn Gladys Marin, die 2005 unter Teilnahme von einer Million Menschen in Santiago zu Grabe getragene Generalsekretärin der KP und Kampfgefährtin Salvador Allendes, als „chilenischer Dirigent“ bezeichnet wird.
Wie dem auch sei, erstens unterrichten venezolanische Offizielle die Öffentlichkeit regelmäßig und zweitens ist Venezuela gut beraten, den von den USA zu Erzfeind erklärten Chavez gut zu schützen. Und dafür ist Kuba, das mit 638 vereitelten Anschlägen seine Professionalität unter Beweis stellte, wohl der beste Platz.
Heute finden in Venezuela Großdemonstrationen zur Unterstützung von Hugo Chavez statt. Sie werden den Chavez-Gegnern zeigen, dass ihre Phantasien, vom Krebs des Präsidenten zu profitieren, vergebens sind.
Schützt den Präsidenten
Venezuela wird auch am kommenden Wochenende beim Gipfeltreffen der Europäischen Union und der 33 Mitgliedstaaten umfassenden Lateinamerikanisch-Karibischen Staatengemeinschaft (CELAC) im Fokus stehen. Kuba übernimmt die rotierende Präsidentschaft. Venezuela hat sich gestern bei Kuba für die enge Kooperation und die Unterstützung für Hugo Chavez bedankt. Merkel wird am CELAC-Gipfel in Chile teilnehmen und im Namen des Westens diffuse Menschenrechte in den nicht US-hörigen Ländern Lateinamerikas einklagen. Ihr amerikanischer Blutorden und die Morde und Putsche der NATO in Lateinamerika werden unter den Tisch fallen. Die Venezolaner vergessen das nicht und schützen ihren demokratisch gewählten Präsidenten. Gut so.

PS
Wir vergessen auch nicht die US-Maulwürfe in Bolivien; darüber berichten wir morgen.