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Dienstag, 16. Februar 2010

Polanski nach 33 Jahren noch verfolgt – warum?

Roman Polanski wird seit 33 Jahren oder nach 33 Jahren (?) immernoch durch die US-Justiz verfolgt. Ein Zeitraum nachdem fast alles ausser Mord verjährt wäre. Das Opfer hat die Einstellung des Verfahrens gefordert und sogar der Staatsanwalt von damals hat mangelnde Objektivität des Richters bestätigt. Woher kommt diese Verfolgungswut a la McCarthy in den USA, einem Land in dem die wirklichen Täter des 11. September 2001, die Befehlsgeber und Ausführende der Guantanamo- und Geheimgefängniss-Verschleppungen, die Folterregierung Bush insgesamt als Verbrecher gegen die Menschlichkeit nicht verfolgt werden? Warum ausgerechnet Polanski und das seit 1977?! Darauf gibt es viele Antworten. Für mich liegt eine im Film „Der Ghostwriter“, der von den Mainstreammedien als „Hitchcock“ oder „Chandler“ bagatellisiert wird. Der Film ist mitnichten "ein guter Krimi mit Hitchcock-Elementen.“ Ich empfand auch kein „Vergnügen, einfach bei diesem Thriller mitzufiebern,..“ Er ist eben nicht „nebenbei eine kleine Abrechnung mit Premierminister Tony Blair…“ sondern ganz dezidiert eine Entlarvung der Mechanismen der heutigen US-Macht-Politik am Beispiel der Blair’schen Willfährigkeit und Mittäterschaft. Auch wenn – oder gerade weil – n-tv angestrengt bemüht ist klarzustellen „Die Idee zum Buch sei aber schon 15 Jahre vor der Ära des Labour-Politikers entstanden.“ bleibt „Der Ghostwriter“ doch die Obduktion einer Verschwörung. Der Witz besteht eigentlich nur darin: „Der internationale Gerichtshof will dem Ex-Premier den Prozess machen, weil er die CIA indirekt bei Foltermethoden unterstützt haben soll.“ In der Realität hat Blair es direkt getan und kein Gerichtshof interessiert sich dafür. Es hat letzte Woche gerademal zu einer lächerlichen pseudoaufklärerischen „Anhörung“ von Blair in London gelangt. Der Mann mit Blut an den Händen und dem Grinsegesicht hat sich zweifelsohne innerlich ausgeschüttet vor Lachen. Nichts zu lachen hat Polanski. Er wird noch nach 33 Jahren diskreditiert und lächerlich gemacht. Wir ahnen warum. Zu weit hergeholt? Ein anderes Beispiel. Haben sie beobachtet wie der weihnachtliche Zwischenfall im Hause Charlie Sheen aufgebauscht wurde? Charlie Sheen hat noch eine andere Seite. Er vertritt die Meinung vieler mitdenkender Menschen, dass die Anschläge vom 11. September 2001 nur durch Mitwirkung der US-Regierung möglich waren. Darüber wird von deutschen Massenmedien nicht berichtet. Wie bitte, Zensur? Aber meine Lieben, doch nicht im Rechtsstaat mit seiner freien Presse! Siehe das Zitat von Swinton hier. Paul Sethe (1901-1967), Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), in einem Leserbrief im Spiegel als Antwort auf eine Veröffentlichung auf einen dort abgedruckten Artikel des Stern-Reporters Peter Grubbe vom 5. Mai 1965:
„Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten“
. … und der Regierungen von deren Gnaden, die mit Blut an den Händen Polanski noch nach 33 Jahren verfolgen.