Samstag, 16. August 2014

ARD/Atai: Massenmord ein "unkonventionelles Mittel"

Wie Golineh Atai nicht desinformiert, sondern lügt und verharmlost. Massenmord als unkonventionelles Mittel. Mitleid mit "Asow" 

Hysterie 
Die Mainstreammedien kochen Panik über einen Hilfskonvoi hoch. Über einen Hilfskonvoi! Doch keine Hysterie oder wenigstens Kritik an den ununterbrochen lügenden Verursachern der Katastrophe. Die jedermann bekannte Kausalkette: EU-/US-finanzierter Maidan - die Morde der Scharfschützen vom Maidan - der verfassungsbrechende Putsch des bis heute illegalen Regimes – Faschisten auf den Machtpositionen - Massaker von Mariupol, Lugansk, Kiew und Odessa - Volksabstimmungen im Osten der Ukraine gegen die Putschisten – Auflehnung gegen die Putschisten - Bombardierung der Zivilbevölkerung in Städten, mit über 2000 Toten – 730.000 Flüchtlinge - Heuchel-Arie über MH17 - wird von den Konzern- und Staatsmedien totgeschwiegen. Alle Untersuchungen wurden durch die Ukraine und/oder NATO verhindert. Selbst der Absturzort von MH17 wurde von ukrainischen Truppen bombardiert. Für die Massaker wurde niemand zur Verantwortung gezogen.
Aber vom Westen wurde stets gegen Aufständische und Russland reflexartig Beschuldigungen heruntergeleiert. Wäre das eigentlich nicht ein weites Betätigungsfeld für eine wirklich investigative und ehrlich unabhängige Presse?

Spin Bitches 
Stattdessen erleben wir Täter (!) in der Presse, vor Kamera und Mikrofon, die dreist die Schuld an dem ganzen Desaster ausgerechnet Russland geben. Das ist jenes Land, das von Beginn an in der UNO und von der EU Waffenstillstand und Verhandlungen gefordert hat, dessen Vorschläge im UN-Sicherheitsrat geblockt wurden. Die NATO konnte ihre Vorwürfe nie unterlegen, hat jedoch alles aufgeboten, Russland in einen Krieg zu ziehen. Russland hingegen hat stets besonnen reagiert und als einziges Land Fakten auf den Tisch gelegt und von der NATO Fakten gefordert, vergebens. Nun hat Moskau fast 300 Lkw mit Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung geschickt.
Die Spin doctors machen aus Hilfssendungen für hungernde Menschen unter Beschuss eine – „Invasion“. Doch sie machen sich nicht selbst die Pfoten blutig, dafür gibt’s ihre Truppe von verlogenen spin bitches. Was haben sie - von Harf, Power, Psaki, Miosga bis Atai oder Gabriel - nicht alles aufgeboten Russland zu diffamieren!

Skrupellos 
Deshalb müssen wir mal wieder über Lügen sprechen und die Lügner und LügnerInnen auch so nennen.
Über Golineh Atai ist schon viel gesagt worden. Derzeit kämpft sie mit Herrn Lielischkies um den in NATO-Kreisen renommierten Psaki-Preis. Lielischkies erfand neben der Lüge von der "Ermordung von Zivilisten in Krasnoarmeisk durch die Aufständischen" auch die von den „Zehntausenden Demonstranten“ in Donezk. Alles ist schnell aufgeflogen.

Gestern nun tritt Atai – nachdem längst FAZ und Focus berichteten - mit einer unfassbaren Faschismusleugnung und –rechtfertigung jedes journalistische Ethos mit Füßen. In obigem Video, in dem natürlich kein Sprecher der Aufständischen oder Russlands vorkommt, hören wir sie in ihrer Märchentanten-Diktion sagen:
  • die aufgeriebene 72. Brigade wäre durch Artillerie von Russland aus beschossen worden, (eine seit Juli ! geplatzte Psaki- und Putschistenlüge)
  • die bedauernswerte Armee sei auf Spenden „freiwilliger Bürgerinitiativen angewiesen“, (reiche Bürger die Raketen bezahlen können, gelle?)
  • die führe einen Volkskrieg mit freiwilligen Bürgern 
  • nur „einige Hundert kommen aus der rechts-nationalen Szene“, unter ihnen die Kämpfer des Asow-Batallions. 
  • Mit „unkonventionellen Mitteln“ haben die Mariupol zurückerobert.
Der dicke Hund
Der „Justizminister“ der selbsternannten Kiewer „Regierung“, Petrenko, das ist der Demokrat der das Verbot der Kommunistischen Partei eingerührt hatte, wird von Atai präsentiert, wie er gepanzerte Fahrzeuge an die Faschisten übergibt.
Bei Übergabe an "Asow" Wolfangel auf Tasche und Arm - das Logo der SS-Divison "Das Reich", s. Video
Mit dem „rechten Gedankengut“ (nach den Massakern und wer die Mörder bezahlt fragt Atai erst gar nicht) habe er keine Probleme, „Asow“ etc. seien „Selbstverteidigungs-Bataillone“ der Nationalgarde, unter den gleichen Statuten der Nationalgarde und Disziplinarregeln wie bei der Armee. Na dann ist ja gut. Nationalgarde ist ja nur Rechter Sektor. Atai hat dazu nichts zu sagen.
Was ist Propaganda und was ist Faschismussupport wenn nicht das?
  1. Sendet die ARD ein Wort für die Opfer? Nein, Atai hat zum Abschluß sogar dramaturgische Tränen für die notleidenden Faschisten: „Kommt lebendig zurück! … 12 Freiwillige einer rechten Gruppierung verloren ihr Leben  … an der Front waren sie in einem einfachen Bus unterwegs gewesen.“ Anstatt den Fakt der skandalösen Tateinheit von Putschisten und Faschisten zu thematisieren, bemängelt Atai den fehlenden Schutz für die „freiwilligen“ Killer.
  2. Atai erniedrigt die Opfer noch einmal. Die von den „Freiwilligen“ des Asow-Bataillons und des jetzt Nationalgarde genannten Rechten Sektor ermordeten Frauen, Männer, Rentner, Mütter und Kinder in Kiew, Mariupol, Donezk, Odessa, Slawjansk, Lugansk, Krasni Lutch…. hat G. Atai frech verschwiegen. (Wir zeigen aus Pietät hier nie die Hunderte schrecklichen Bilder der zerfetzten Opfer. Jeder kennt sie.)
  3. Golineh Atai lügt, die Bataillone wären „von Bürgern“ finanziert worden. Das ist mehrfach gelogen. Zum einen, weil: EU und USA, darunter Deutschland, pumpen Millionen für Ausrüstung nach Kiew. (Hier, der Faschist Ljaschko mit deutscher Schutzweste) Zum anderen: Die Nationalgarde ist der umbenannte Rechte Sektor, wird vom Regime unterhalten. Bis letzte Woche stand der gesamte Macht- und Repressionsapparat unter dem Kommando des Faschisten und Maidan-Kommandanten Parubij, der sowohl die Maidan-Toten, das Odessa-Massaker als auch die Toten von Kiew zu mitverantworten hat. Vor allem: „Das Asow-Bataillon wird von dem Oligarchen Igor Kolomoiskij finanziert und international rekrutiert. Es wird von Andrei Biletski geführt, dem Chef der Sozialnationalen Versammlung (SNA). Die SNA nennt auf ihrer Website als ihre Mission, zwischenrassische sexuelle Beziehungen „schwer zu bestrafen“ und „die Ukraine auf eine weitere Ausdehnung vorzubereiten und für die Befreiung der ganzen weißen Rasse von der Dominierung durch das internationale Spekulationskapital zu kämpfen.“ Dieser Oligarch und Milliardär Kolomoiskij wurde von Jazenjuk als Gouverneur eingesetzt.
Massenmord als „unkonventionelle Mittel“ 
Man kann es nicht anders ausdrücken. Atai zelebriert geradezu beispielhaft Goebbelssche Demagogie. Jene Massaker und Verschleppungen, die die Phalanx aus Putschisten-Armee und Faschisten in Mariupol angerichtet hat, nennt Golineh Atai wirklich „unkonventionelle Mittel“.
Ich möchte die Journalistenkollegen, den Presserat, die Juristen und Staatsanwälte unter den Lesern bitten, sich der Sache anzunehmen. 
In Mariupol wurden Zivilisten und örtliche Polizei von der einrückenden Todesschwadron zielgerichtet hingerichtet! Die fürchterlichen Bilder der zerstörten Polizeizentrale, der abtransportierten Polizisten, die Zeugenaussagen, viele stichhaltige Beweise sind umfangreich im Netz zu finden.

Gift und Galle für Wasser und Babynahrung 
Das ist der Hintergrund den Atai dafür liefert, dass danach die ARD die russischen Hilfsgüter verteufeln kann. Natürlich wurden keine Waffen oder Putin auf den Lkw gefunden. Die ARD regte sich gestern aber darüber auf, dass einige LKW halb leer waren. Warum? Hatte sie sich Sorgen um effektiven Spritverbrauch gemacht? Auf einem Fahrzeug war ein Anhänger (!) zu sehen, den die ARD sofort als „Militärfahrzeug“ bezeichnete. Normale Menschen würden auf die naheliegende Idee kommen, dass man für den Pannenfall Transportreserven haben muss. Nicht so ein Staatsfernsehen, in dem die Opfer von MH17 jetzt schon seit Wochen von jedem Volldeppen zur Hetze gegen Russland missbraucht werden. Wenn sich die Unschuld Russlands an jedem dieser Vorkommnisse herausstellt, wird schon längst eine andere Sau durchs Dorf geHETZT.
Doch wen kümmern die Fakten, wenn von der Presse (!) schon Odessa, Maidan, MH17, UFO-Panzer – statt aufzuklären, zur antirussischen Propaganda genutzt werden?
Wenn Mord zum „unkonventionellen Mittel“ wird, ist die „Endlösung“ nicht mehr weit. 
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Montag, 11. August 2014

Pepe Escobar: NATO ist auf Krieg aus

Der brasilianische Journalist und Globetrotter Pepe Escobar untersucht und publiziert wie kaum ein zweiter über die Folgen der Globalisierung und des amerikanischen Exzeptionalismus.
Er ist als Autor und Kolumnist u. a. für Asia Times und RT tätig. Pepe Escobar ist der Autor von Büchern zu diesem Thema wie “Globalistan: How the Globalized World is Dissolving into Liquid War”, Nimble Books, 2007, “Red Zone Blues: a snapshot of Baghdad during the surge”, Nimble Books, 2007, und “Obama does Globalistan”, Nimble Books, 2009. Mit herzlichem Dank von "Hinter der Fichte" an Pepe für die Genehmigung seinen Artikel autorisiert zu veröffentlichen.
 

Die NATO ist dringend auf Krieg aus
von Pepe Escobar

Die Organisation des Nordatlantikvertrages NATO ist verzweifelt. Es juckt sie nach einem Krieg um jeden Preis auf dem Schlachtfeld Ukraine.
Beginnen wir mit dem Pentagon-Oberhaupt US-Verteidigungsminister Chuck Hagel, der über die „Bedrohung“ durch den russischen Bären ins Schwärmen geriet: „Wenn Sie den Aufmarsch der russischen Soldaten sehen und die Perfektion dieser Truppen, die Ausbildung dieser Truppen und die schwere militärische Ausrüstung die sich entlang der Grenze befindet, das ist natürlich eine Realität, es ist eine Bedrohung, es ist eine Möglichkeit – absolut.“ Die NATO-Sprecherin Oana Lungescu konnte nicht näher erklären, ob es nun „Bedrohung“ oder „Realität“ ist, absolut oder nicht, aber sie hat alles gesehen: „Wir raten nicht, was Russlands vorhat, sondern wir können sehen was Russland vor Ort tut – und das ist sehr Besorgnis erregend. Russland hat rund 20.000 kampfbereite Soldaten an der Ostgrenze der Ukraine zusammengezogen.“ Typisch für sie, im absolut exakten NATOsprech, fügte Lungescu hinzu, dass Russland „höchstwahrscheinlich“ Soldaten in die Ostukraine senden würde unter dem Deckmantel einer „humanitären oder friedensstiftenden Mission“. Und damit basta.
Hagel und seine ferngesteuerte rumänische Lakaiin haben offensichtlich diese ausführliche Erklärung des Sprechers der russischen Luftstreitkräfte nicht gelesen oder sie einfach ignoriert: Die „Bedrohung“ oder der „Aufmarsch“ endeten diesen Freitag, dem letzten Tag der russischen zuvor angekündigten Manöver.

„Fogh of War“ wird kribbelig
(Benerkung. "Fogh of War" ist ein Wortspiel mit dem Vornamen von Anders Fogh Rasmussen, im englischen Fog = Nebel; Fog of War = „Kriegsnebel“, HB)
Wie gerufen, aufs Stichwort, kam NATO Generalsekretär Anders „Fogh of War“ Rasmussen in Kiew an. Praktisch mit Kriegsschaum vorm Mund, bereit die Basis für den NATO-Gipfel in Wales am 04. September zu schaffen, wenn die Ukraine, erhoben zum wichtigen Nicht-NATO-Alliierten, in Lichtgeschwindigkeit komplett NATO-bewaffnet werden könnte. Dazu kommt, dass die NATO dabei ist, ernsthaft „aufzumarschieren“ in Polen, Rumänien, dem Baltikum und auch der Türkei. Doch es begannen alle Arten der Khaganate von Nulands (nach Victoria Nuland, Stellv. US-Außenministerin für Europäische und eurasische Beziehungen) Abkömmlingen außer Kontrolle zu geraten. Man kann sich den aufgeblasenen Fogh of War vorstellen, wie er vergeblich versucht seine Fassung wiederzuerlangen. Das brauchte einigen Aufwand, da ihm das Schauspiel des ukrainischen Präsidenten Pedro Poroschenko präsentiert wurde – ein ausgewiesener Oligarch, verfolgt von krummen Geschäften – der krampfhaft versucht, die Maidan-Originale von dem Platz im Zentrum Kiews zu vertreiben; das sind die Leute die Ende letzten Jahres den Protest begannen, der später vom Banderastan/Rechter Sektor, Neonazis, den US-Neocon-Herren gekapert wurden. Die originalen Maidan-Proteste – eine Art Occupy Kiew – waren gegen die monströse Korruption und für ein Ende des immerwährenden ukrainischen Tanzes der Oligarchen. Was die Protestler bekamen, war noch mehr Korruption; den üblichen Oligarchentanz; einen gescheiterten Staat im Bürgerkrieg und eine erklärte ethnische Säuberung von mindestens 8 Millionen Bürgern; und obendrein einen gescheiterten Staat auf dem Weg zur weiteren Verarmung durch die „Strukturanpassung“ des IWF. Kein Wunder, dass die den Maidan nicht verlassen wollen. So hat der Remix des Maidan schon begonnen, noch vor der Ankunft von General Winter. Schokoladen-König Poroschenko muss sie vertreiben, so schnell er kann, weil neue Kiewer Proteste nicht in das Narrativ der hysterischen Westmedien passen, dass „alles Putins Schuld ist“. Vor allem ist die Korruption noch scheußlicher als zuvor – mit reichlich Neonazi Beigeschmack. Während Fogh of War schon wütend ist, weil „Russland nicht einmarschieren wird“, entschied der großspurig „Sekretär“ des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates genannte Neonazi Andrej Parubij – der höchstwahrscheinliche Kandidat, den Abschuß der MH17 Passagiermaschine letzten Monat befohlen zu haben – auszusteigen. Eine ausgewiesene Ratte verlässt das sinkende Schiff; zum Großteil provoziert von der Tatsache, dass er keine ausgedehnte ethnische Säuberung im Schnelldurchlauf in der Ostukraine bekam und er einen Waffenstillstand zu erdulden hatte. Poroschenko ist kein Idiot; nach haufenweise schlechter PR weiß er, seine landesweite „Unterstützung“ verflüchtigt sich von Minute zu Minute.
Zu allem Übel kommt wieder ein US-Raketenkreuzer ins Schwarze Meer „um Frieden zu bringen“. Der Kreml und die russische Aufklärung sehen das als das was es ist.

Und dann ist da noch die erschreckende Flüchtlingskrise die sich in der Ostukraine aufbaut. Am vergangenen Dienstag verlangte Moskau in einer UN-Sicherheitsrats-Sitzung humanitäre Notfallmaßnahmen. Wie abzusehen war - vergeblich. Washington blockte, weil Kiew geblockt hatte („Da ist keine humanitäre Katastrophe zu beenden.“). Der russische Botschafter Vitaly Tschurkin beschrieb die Situation in Donezk und Lugansk als „desaströs“ und unterstrich, dass Kiew seine militärischen Operationen intensiviert. Laut UN selbst sind mindestens 285.000 Menschen Flüchtlinge in der Ostukraine geworden. Kiew insistiert, die Zahl der internen Flüchtlinge sei „nur“ 117.000. Die UN bezweifelt das. Moskau erklärt, die gigantische Zahl von 730.000 Ukrainer seien nach Russland geflohen, die UN-Kommissarin für Flüchtlinge stimmt dem zu. Einige dieser Flüchtlinge, geflohen aus Semenowka, in Slawjansk, haben detailliert über Kiews Einsatz von N-17 berichtet, eine noch tödlichere Version als weißer Phosphor. Als Botschafter Tschurkin Donezk und Lugansk erwähnte, bezog er sich auf die Vorbereitung der Kiewer Gorillas auf einen massiven Angriff. Sie beschießen bereits das Petrowski-Viertel in Donezk. Fast die Hälfte der Einwohner von Lugansk ist geflohen, meistens nach Russland. Jene die zurückbleiben, sind größtenteils betagte Pensionäre und Familien mit kleinen Kindern.
„Humanitäre Katastrophe“ beschreibt es nicht mal im Ansatz; dort in Lugansk gibt es kein Wasser, Elektrizität, Kommunikation, Treibstoff, Medikamente. Kiews schwere Artillerie hat teilweise vier Krankenhäuser und drei Kliniken zerstört. Kurzum, Lugansk ist ein ukrainisches Gaza. In düsterer Symmetrie, sowie sie grünes Licht für Israel in Gaza gegeben hat, gibt die Obama-Administration grünes Licht den Schlächtern von Lugansk. Obama hat überlegt, ob er die Banditen des Islamischen Staates des Kalifen im Irak bombardiert oder vielleicht etwas humanitäre Hilfe bringt. Er entschied sich für (vielleicht) „begrenztes“ bombardieren und wohl weniger begrenzte Lebensmittel- und Wasserabwürfe. Lasst uns klar darüber sein. Für die US-Regierung „mag dort eine humanitäre Katastrophe sein“ in Sinjar im Irak, die 40.000 Menschen betrifft. Und mindestens 730.000 Ostukrainer, die haben das feierliche Recht, beschossen, bombardiert, aus der Luft angegriffen und zu Flüchtlingen zu werden. 

Das neue Somalia
Moskaus rote Linien sind ziemlich deutlich: NATO raus aus der Ukraine. Krim als Teil Russlands. Keine US-Soldaten irgendwo in der Nähe der russischen Grenze. Voller Schutz für die russische kulturelle Identität der Süd- und der Ostukraine. Aber die – reale – humanitäre Katastrophe (welche Washington bestreitet), ist eine ganz und gar andere ernsthafte Sache. Kiews Kräfte sind nicht ausgerüstet für einen langen Krieg in Städten. Doch angenommen diese Kräfte – eine Mischung aus regulärem Militär, oligarchenfinanzierten Terror-/Todesschwadronen, der neonaziverseuchten „freiwilligen“ ukrainischen Nationalgarde, US-trainierten ausländischen Söldnern – entscheiden sich, ein Massenblutbad in Donezk und Lugansk anzurichten, dann wird Moskau zu bedenken haben, was die NATO „eine begrenzte Bodeninvasion“ in der Ukraine nennt. Die NATO ist dumm genug zu glauben, wenn Putin eine Intervention als Friedens- oder humanitäre Mission tarnte, wäre er fähig sie der russischen öffentlichen Meinung zu verkaufen. In Wirklichkeit ist Putin nicht “einmarschiert” weil das die russische Öffentlichkeit nicht wünscht. Seine Popularität liegt bei überwältigenden 87 %. Nur ein – fast unmögliches - von Kiew verübtes Massaker würde die russische öffentliche Meinung ändern. Angesichts dessen ist es genau das was die NATO will. Fogh of War wird Überstunden machen, damit seine Vasallen ein solches Gemetzel verüben. Betrachten wir die jüngsten Entwicklungen deuten die Fakten vor Ort daraufhin, dass der Oligarchenspuk in Kiew sich auflöst - wie in diesem Beispiel hier. Moskau wird über eine „Invasion“ nicht einmal nachdenken müssen.
Derweil wird es weiter grünes Licht für Poroschenkos Zeitlupen-Völkermord in der Ostukraine und für die Niederschlagung des Maidan-Remix geben. Alle jubeln der Ukraine schon als neues Somalia zu, dem passenden Frankenstein für das einzigartige Imperium des Chaos.

Übersetzung Hinter der Fichte

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Samstag, 9. August 2014

CSU im ZDF: Sanktions-Minister in der Gummizelle

„Sanktionen - weil wir nichts gesehen haben…“
Russland warf Napoleon immer wieder raus 
Bevor wir zu einer Perle der Rhetorik kommen: Warum tut Putin den Leuten in NATO-Politik und -medien so weh?
Nachdem der russische Präsident Putin die angloamerikanischen Ölkonzerne aus Russland hinauswarf und die Mafiosi wie Beresowski und Chodorkowski als solche behandelte,  vervielfachten sich Steuereinnahmen und der Staatshaushalt Russlands. Das gerettete Volksvermögen wurde in die Entwicklung des unter Wodka-Jelzin heruntergekommen Landes investiert. USA, NATO und EU haben bis heute Milliarden in die Einkreisung Russlands und die Einverleibung der Ukraine investiert. Die russische Marine sollte sich plötzlich eingekesselt auf quasi-NATO-Gebiet wiederfinden. Putin kam dem zuvor. Dem US-Imperium blieb lediglich eine Bande aus Mafiosi, Rummelboxern und Strauchdieben, gegen die sich das Volk im industriellen Osten der Ukraine auch noch erhob. 

Haltet den Mörder 
In ihrer Wut und Hysterie verfielen die Machthaber in Washington und Brüssel auf den verzweifelten Versuch, die Schuld für ihr Scheitern Russland zu geben. Die Brandstifter des Maidan, die eine gewählte Regierung stürzten und Massaker an Unschuldigen in Kiew und Odessa in Auftrag gaben, schoben die Schuld an ihrem Chaos ausgerechnet dem von der NATO umzingelten Russland zu. Obwohl alle Welt wusste, dass die Maidan-Figuren wie Klitschko vom Westen bezahlt wurden. Üble Gestalten wie Nuland, Ashton, Steinmeier, Brok, Harms, McCain, Biden, Albright gaben sich in Kiew die Klinke in die Hand. Doch am Putsch und dem Chaos sollte Russland schuld sein. Gestern erst hat Russland wieder in der UNO Waffenstillstand in der Ukraine gefordert und wurde vom Westen im UN-Sicherheitsrat blockiert. 

Die Pudel wollen den Bären bestrafen 
All der Blödsinn prallt an Staatsmännern wie Putin, Lawrow, Tschurkin ab. Weil nichts mehr hilft, provozierte – bis hin zu bewaffneten Grenzprovokationen – der zornesrote Westen Rußland bis aufs Blut, um es in einen Krieg zu ziehen und verfiel auf Wirtschaftssanktionen. Das Fehlen jeglichen Beweises für ihre Behauptungen, stört die regierenden und „berichtenden“ Blindgänger nicht. Ahnung von Russland und russischer Denkweise haben sie eh nicht. Und so drehte Putin diese Woche den Spieß schließlich um. Den großkotzigen Westen, der Russland „bestrafen“ (!) wollte, bat Russland höflich, sich zunächst seine Landwirtschaftsprodukte in eine bestimmte Öffnung zu stecken. 

Das Hin und Her der Trotzjungen 
Die lohnabhängigen Politikkomparsen und die Drehbuchschreiber in Washington stehen nun dämlich da. Vernünftige Menschen würden nun sagen: „Okay, war dumm von uns. Wir, wie Gabriel oder Brüssel-Brössel, haben keine Beweise für unsere Denunziationen, für ‚Destabilisierung und Bürgerkriegsanzettelung‘. Die Hetze gegen Euren Präsidenten Putin wegen MH17 war eklig. War alles nur aus Trotz und Wut. Lasst uns mal wie Erwachsene die Karre wieder aus dem Dreck kriegen.“
 
 

Nein, nicht so bei den toupierten Pudeln. Kapital, Politik und ihre Konzern- und Staatsmedien erzählen dem Volk nun, die Sanktionen wären für den Westen gar nicht so schlimm. Gestern mittag war damit der Herr ARD-Lichte aus Moskau dran. Obwohl die Realität auch bei den Großkonzernen in Zahlen anders aussieht. Bei den deutschen Schleimspur-Lobbyisten, die vor den russischen Gegenmaßnahmen noch vom Preis der zu bezahlen sei schwafelten, klingeln sich jetzt die Telefone heiß. So bei Cordes vom Ostausschuss der deutschen Wirtschaft, der im Juli den Unfug verbreitete, Russland hätte behauptet, in MH17 hätten Tote gesessen und dann harte Sanktionen gegen Russland forderte. Belege dafür? Wozu? Milliardenverluste kann sich die mittelständische Wirtschaft, der nicht wie dem Rüstungskonzern Rheinmetall geholfen wird, aber nicht leisten. Die Agrarwirtschaft auch nicht. Als nun die Backpfeife aus Moskau im Kleinhirn angekommen ist werden die Wirtschaftsleute munter. Cordes will jetzt keine Sanktionen mehr und lieber verhandeln. Na geht doch. Man würde ja auch dumm dastehen, wenn rauskommt, dass MH17 von Obamas Fascho-Ukraine abgeschossen wurde. 

Was wollte ich eigentlich sagen? 
Sie kennen ja Christian Schmidt, eventuell. Weil sein Interview im ZDF-Morgenmagazin („Sanktionen: Kaum Einbußen für deutsche Bauern“) so ergötzliche Auflockerung für jedes Propaganda- oder Journalismus-Seminar (wenn es da heute noch einen Unterschied gibt) verspricht, hier mal der sedierte CSU-Landwirtschaftsminister (und Boss der Deutsch-Atlantischen Gesellschaft, Zitat: "Die NATO ist das erfolgreichste sicherheitspolitische Bündnis der Welt und garantiert ihren Mitgliedstaaten seit über 60 Jahren Frieden, Stabilität und Sicherheit auf der Grundlage von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.") in Farbe. Für die Akten zukünftiger Prozesse habe ich die Aussage des Herrn Christian Schmidt für die Nachwelt aufgezeichnet.
Natürlich ist uns klar, der Mann erzählt völligen Nonsens. Das Rhetoriktalent versucht Stimmung gegen Russland zu machen und die Folgen der selbstverursachten Sanktionen herunterzuspielen. Vernachlässigen wir heute mal Schmiese, einen Psaki des deutschen TV; vergleichen wir besser Minister Schmidts Behauptungen mit dem was wir wissen und damit was überhaupt nicht bewiesen ist. Und nun der O-Ton:

Schmiese:
„Herr Schmidt, Putin scheint sich jetzt zu rächen, auch an den deutschen Bauern für die Sanktionen. Sind Sie für schärfere Sanktionen, Sie der Sie als Minister zuständig sind für das Wohl der deutschen Landwirtschaft?“
Schmidt:
„Wir haben uns in der Bundesregierung und in der EU geeinigt über Sanktionen sehr deutlich angekündigt nach verschiedenen Stufen und wir müssen uns daran erinnern, daß die dritte Stufe auch deswegen ausgelöst worden ist, weil wir nicht gesehen haben, daß nach dem Abschuß des malaysischen Verkehrsflugzeuges und den toten Kindern die nicht mal geborgen werden können, ähn - der - äh - die Meinung war und die Ansicht es muß Herrn Putin ein klares Zeichen gegeben werden. Ich finde schade, daß er sich nicht um diese Themen kümmert und drauf reagiert, sondern wir Herrn Medjedjew jetzt solche Maßnahmen verkündet.“ Sinnlosigkeit, Grammatik und Satzbau Original Ch. Schmidt.

Die dilettantische Hetze des Herrn Schmidt springt ins Auge. „Tote Kinder können nicht geborgen werden?“ Da versucht einer auf die Tränendrüse drücken und ist zu dumm dazu.  „Wir haben nicht gesehen, dass die Meinung war...?“ Was will er uns damit sagen? Nicht mal „Medwedjew“ kann er richtig aussprechen. Übrigens: Schmieses Frage hat er nicht beantwortet. Das und das sinnentleerte Gestammele stört Schmiese-Psaki aber nicht.
Schmiese:
"Welche Produkte sind denn jetzt betroffen? Was wird weniger aus Deutschland jetzt nach Russland exportiert werden?"
Schmidt:
„Also im ersten exportieren wir natürlich gern nach Russland. Allerdings muss ich sagen, Sie hatten die Zahlen für das Jahr 2013 genannt, dass wir schon in diesem Jahr beispielsweise bei Fleischprodukten einen weiteren Rückgang um 80% haben, ebenso im Milchbereich. Deswegen sind die Zahlen so, dass sie nicht ausreichen werden, Marktturbulenzen bei uns zu erzeugen. Das ist unser gegenwärtiger Erkenntnisstand. Natürlich wird es den einzelnen betroffenen Produzenten dann auch die Frage stellen wohin dann mit meinen Produkten. Sie haben angesprochen, dass wir in anderen Exportmärkten sehr stark sind.“ Achtung, jetzt kommt ein Knüller. „Ich werde in Kürze nach China reisen und den dort positiv stark anziehenden Markt zu unterstützen suchen.“ China wartet auf Schmidts Unterstützung. Wer sich wieder eingekriegt hat stellt fest:
Um eine einfache Antwort auf Schmieses konkrete Frage nach dem „Was ist betroffen?“ hat Schmidt sich wieder rumgewunden.
Schmiese:
„Also es betrifft Obst und Gemüse und auch Fleisch. Aber Sie sagen, keine Marktturbulenzen sind zu erwarten. Nun trifft es ja andere Länder in der EU weitaus härter und die fordern sofort Entschädigung. Griechenland, Polen, das Baltikum wird nachziehen. Da wird Deutschland natürlich auch einspringen müssen. Wird es das sowohl für die deutschen Bauern als auch in der EU? Und wird das Folgen haben für die Preise unserer Zuschauer, wenn sie Fleisch und Gemüse kaufen?“
(Der wichtige Herr) Schmidt:
„Also ich gehe mal davon nicht aus. Ich habe ja zwei Maßnahmen ergriffen. Die eine ist innerhalb meines Hauses eine Arbeitsgruppe einzusetzen die genau diese Fragen beobachtet. (Na dann isses ja gut, wenn es eine Arbeitsgruppe gibt und jemand das beobachtet. HB) Und das zweite habe ich gestern mit dem EU-Kommissar für Agrarwirtschaft, Herrn Ciolos, vereinbart, äh, dass ich ihn unterstütze mit einer Task Force die auf europäischer Ebene die Dinge beobachtet und auch weiter Entscheidungen trifft wenn notwendig, ist übrigens eine europäische Angelegenheit, und keine nationale Angelegenheit, selbst die Frage von dann Unterstützungsmaßnahmen und daß bei einer weiteren Entwicklung wenn das notwendig werden sollte, wir uns zu einem Treffen der Agrarminister in Brüssel in absehbarer Zeit dann vorgezogen treffen werden. Allerdings würde ich nicht sagen, dass das eine Form von Krisensitzung ist, sondern das eher eine auf einer Grund…einer neuen Datenlage die wir bisher noch gar nicht haben. Wir wissen ja noch gar nicht genau was nun Herr Medjedew und Herr Putin in der konkreten Umsetzung dann wirklich ihre Maßnahmen tun werden und ob sie es wirklich so tun. Und ob sie wieder, ob morgen andere Ankündigungen kommen. Das wollen wir erstmal in Ruhe betrachten. Entscheiden und das denke ich wird in den nächsten Wochen zu europäischer Koordinierung führen.“
Nur mal so: Schmidt geht nicht davon aus, dass Lebensmittel teurer werden. Ansonsten wird eine Arbeitsgruppe das in Brüssel beobachten, und wir das in unserem Geldbeutel.
Schmidt:
„Mir ist eins ganz wichtig, dass die EU zusammenbleibt. Am schwierigsten wäre, wenn sich der eine oder andere aus diesen Fragen herauskaufen ließe. Ich habe keine Veranlassung das zu glauben, aber das würde den Markt bei uns auch in gewisse Schieflagen bringen.“ Also doch. Aber da sind dann andere schuld, nicht Deutschland. Na, das beruhigt ja. Hauptsache wir sind nicht schuld, wenn die Hütte brennt.
Ich weiß nicht wer alles die Hände vors Gesicht geschlagen hat, doch die ARD kam nicht umhin, sein infantiles Geschwafel geradezurücken: „Keine raschen EU-Hilfen für Bauern“
 

Nachtrag 1
Schmidt ist entweder völlig schmerzfrei oder Russland hat seine PR-Abteilung geschmiert. Am 27. 8. 2014 will der CSU-Mann auch noch lustig sein und beisst vor den Kameras in einen Apfel. Wie peinlich kann ein angeblicher Minister noch sein? Damit hat er Putin bestimmt dolle geärgert. Problem nicht erkannt: Arroganter Möchtegern vs. russischen Staatsmann. Schmidt glaubt wirklich Chnia würde ihm gegen Russland aus der Klemme helfen. Er hält China und uns für blöd.



Nachtrag 2
Christian Schmidt ist Vorsitzender der Deutschen Atlantischen Gesellschaft, die folgendes Bonmot verbreitet: "Die NATO ist das erfolgreichste sicherheitspolitische Bündnis der Welt und garantiert ihren Mitgliedstaaten seit über 60 Jahren Frieden, Stabilität und Sicherheit auf der Grundlage von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit." Das Problem ist, Schmidt und seine Mitpatienten meinen das ernst.
 
Fazit
Ein weiterer Tag leeren russophoben Gewäschs, während

- die Beweise gegen die Mörder in Ukraine, Großbritannien und Holland verschwinden,
- nach UNO- und OSZE-Angaben 750.000 Menschen nach Rußland geflüchtet sind, weil
- die Putschisten die Bevölkerung in Großstädten und Dörfern bombardieren.

Was die Deutschen nicht erfahren: Malaysia verlangt die Herausgabe der von der NATO versteckten Tower-Mitschnitte. Ukraine bestreitet, daß es die Beschlagnahme  je gegeben hat. 

ARD, ZDF und CSU grüßen aus der Gummizelle: „Schuld ist Putin.“
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Mittwoch, 6. August 2014

Gabriel im ZDF: Russland ist an allem schuld

Für die Ukrainekriegs-Tagebücher. Sigmar Gabriel: Krieg ist Frieden und die NATO ist das Vaterland.

Wessen Vaterland?
Vor 100 Jahren, am 3. August 1914 fasste die SPD im deutschen Reichstag den Beschluss für die Kriegskredite für den Ersten Weltkrieg zu stimmen und tat es noch ein zweites Mal im Dezember 1914.
"Wir lassen in der Stunde der Gefahr das eigene Vaterland nicht im Stich"
sagte der Vorsitzende Haase bei der Abstimmung am 4. August. Fraglich, ob die SPD - wenn sie gewollt hätte - den Krieg durch Ablehnung der Kriegskredite hätte verhindern können. Sie stimmte jedoch bewusst zu, ihre Fahne nach dem Wind der allgemeinen Stimmung und Kriegsbegeisterung ausrichtend. Das ist klassischer Opportunismus. Damit hatte die SPD (schon damals) die Chance vertan, eine Antikriegsbewegung zu tragen, als bald die Ernüchterung in Deutschland einsetzte. Stattdessen wurde der Erste Weltkrieg „zum Nährboden für den Faschismus in Italien sowie für den Nationalsozialismus in Deutschland, damit aber auch zum Vorläufer des Zweiten Weltkriegs.“

Faschisten für den Frieden?
Auf den Tag genau 100 Jahre später, am 3. August 2014 erklärt der Vorsitzende der Partei der Kriegskredite, Sigmar Gabriel, im ZDF:
„Wir sind eine politische Union und wir müssen für Frieden auf dem Kontinent sorgen.“
Halten wir kurz inne und betrachten die Situation "auf dem Kontinent". In der Ukraine wurde die gewählte Regierung Janukowitsch unter Anleitung und Bezahlung durch die NATO und der EU weggeputscht. Bis heute gibt es keine demokratisch legitimierte Regierung in Kiew. Faschisten - wie Parubij - beherrschen seit dem ununterbrochen die wichtigen Positionen des Repressionsapparates. In vielen Orten wie in Kiew und Odessa gab es von den Putschisten verübte Massaker. Der faschistische Rechte Sektor wurde in Nationalgarde umbenannt und kämpft neben Truppen der Armee mit allen Mitteln einschließlich Panzern, Raketen, Luftwaffe, Artillerie gegen die Bevölkerung im Osten der Ukraine, die sich dem illegalen Putschregimewidersetzt. Es gibt ungezählte von Kiewer Raketen zerfetzte Zivilisten. Zur Stunde bombardiert die Junta die Millionenstadt Donezk. 750.000 Menschen haben sich bereits vor Kiew in Sicherheit gebracht – in Russland. In Kiew residiert die CIA im Gebäude des Geheimdienstes. CIA-Chef Brennan und US-Vize Biden gaben in Kiew persönlich die Marschroute vor. Westliche Söldner und Privatsoldaten werden gegen die Aufständischen, die von ihrem Widerstandsrecht Gebrauch machen, eingesetzt. Die EU liefert Waffen und Ausrüstung an die Putschisten. Aber NATO und EU geben die Schuld am Chaos in der Ukraine ausgerechnet Russland. Beweise für eine Verwicklung Russlands gibt es nicht. Die herrschenden Parteien des Westens und ihre Medien umgehen die Beweisfrage. Was sie nicht hindert gegen Russland zu hetzen.

Ukrainische Bomben auf Zivilisten
Das sind von Gabriel für Propaganda missbrauchte Zivilisten in der Ukraine: 

Vor diesem geschichtlichen Hintergrund gibt S. Gabriel am 3. August das ZDF-Interview. Nach dem bekannten Täuschungs-Muster fängt ZDF-Walde sofort ohne Erwähnung der Hintergründe in der Mitte der Geschichte an: „Die EU hat sich zu schärferen Sanktionen gegen Russland durchgerungen.“ Warum? Auf welcher Grundlage? Was tut die NATO? Wer hat auf dem Maidan die Leute aufgehetzt? Was ist mit dem Abschuss von MH17? Bloß keine unangenehmen Denkanstöße.

  
Was wir erleben ist übelste Propaganda:
Gabriel nennt Krieg "Frieden".
Gabriel nennt keine Fakten.
Gabriel hat keine Beweise gegen Russland.
Gabriel hat nur Schuldzuweisungen an Russland.

Der Noske 2.0 weiß, wie sein Partei-und Putschisten-Freund Steinmeier, daß er lügt.
Fehlt noch: „In dieser Stunde der Gefahr lassen wir die NATO nicht im Stich.“ Nichts aus der Geschichte gelernt oder vorsätzlich im Dienste des Imperialismus?

Gabriel läßt das Vaterland der Krieger nicht im Stich: "Wir sind die starke Seite von Frau Merkel."  Wie sagte Noske damals "Einer muß der Bluthund sein."
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Montag, 4. August 2014

MH17: ARD-Presseclub grätscht rein.

Blutgrätsche. Vier Main-Streamer ohne Beweise gegen einen Russen. Amerikanische Geheimdienstler sprechen über diese Taktik. 

Der zerbrochne Krug
„Fünf Runden Sanktionen gegen Russland, um das Land wegen der Ukrainepolitik zu bestrafen, doch dann kam der mutmaßliche Abschuss der Boeing…. eine Zäsur…“. Das ist der Einstieg von Sonja Seymour Mikich, die sich merklich unwohl mit dieser Plattheit fühlt. Einstieg in einen ARD-Presseclub, der sich mit den Folgen der NATO/EU-Sanktionen gegen Russland befassen soll. Zum Scheitern verurteilt, wenn nicht die Ursachen der Situation diskutiert werden: Wer hat den Putsch in der Ukraine organisiert und das nach wie vor illegale Regime finanziert? Wieso Sanktionen ohne UNO und aufgrund von im Westen erfundenen – wie man selbst zugeben muss - Indizien, die vor keinem Amtsgericht Bestand hätten? Eine Komödie von Kleist´scher Konstellation: Die Richter richten über ihre eigenen Taten.
Die ganzen Plattitüden bedürfen keiner weiteren Analyse. Keine Beweise. Selbstgerechte Lügner. Erstklassige Journalisten gehen da schon lange nicht mehr hin. Als Ersatz werden vom Großkapital finanzierte Lobbyisten wie Liana Fix eingeladen. Mehr muss man auch zu der Fix nicht sagen. Doch wie die Lügner agieren ist so exemplarisch, dass es die Beweisaufnahme wert ist. Am Vorabend der letzten Weltkriege gab es diese Möglichkeit noch nicht. 

Im Kaffeesatz gelesen
Völlig schmerzfrei und schamlos die Akteure Daniel Brössler von der SZ und in einer Nebenrolle als arroganter Stichwortgeber Ch. v. Marschall vom Tagesspiegel. Brössler stellt SZ-Kornelius noch in den Schatten, der einst über „Fuck the EU“-Nuland tatsächlich schrieb: „Keine sorgt sich so leidenschaftlich und durchsetzungsstark um die Europäische Union. Wenn die Europäer einen Anwalt in der Obama-Administration haben, dann Nuland.“ Brössler studierte Journalistik u. a. in Washington. Warum das erwähnenswert ist, werden wir unten sehen. Er ist jetzt in Brüssel für EU und NATO zuständig; oder die für ihn? Statt kritischer Hinterfrager zu sein, empfahl er sich bereits früher als engagierter Repräsentant der NATO- und EU-Politik mit gefestigtem Klassenstandpunkt: Der Westen müsse Putin Grenzen setzen und über Russland müsse der Ausnahmezustand verhängt werden. Es ginge dabei weniger darum, Putin zu beeindrucken, als jeden Anschein von Normalität zu vermeiden. „Außerhalb der Grenzen der NATO wäre sonst in Osteuropa und Zentralasien niemand mehr vor Putin sicher.“ So wie der SPIEGEL seine Hetze gegen Russland damit entschuldigen möchte, seine Position ähnele der der Bundesregierung, beruft sich der SZ-Mann Brössler im Presseclub nun darauf, alle Regierungen der EU wären der Überzeugung Putin beliefere die Separatisten mit Waffen.
Indizien-Brössler
Der Brüssler Brössler gestern wörtlich: „Es gibt eine Fülle von Indizien. Die westlichen Regierungen sind mittlerweile wirklich überzeugt davon, dass es ungebrochen einen Fluss von schwerem Kriegsgerät aus Russland in die Ukraine gibt.“ Ich wiederhole: „ungebrochen - einen Fluss - von schwerem Kriegsgerät - aus Russland in die Ukraine“. Jedes Kleinkind würde hier fragen: "Woher willst´n das wissen?" An der Stelle aber verhindert Sonja Mikich die Bloßstellung des Fanatikers: „Ich grätsche jetzt ganz grausam dazwischen…“ und weiter geht’s mit den Sanktionen. Unfassbar, das ist die SZ bei der auch Heribert Prantl arbeitet. Nur kurz zu dem anmaßenden Naseweis Ch. von Marshall (Tagesspiegel) der im Presseclub wie schon zwei, drei Mal in diesem Jahr, immer wenn es gegen Russland geht, so auch diesmal die Folgen herunterspielt: „Wenn wir mit Russland nichts mehr handeln, na und, dann haben wir eben ein Jahr kein Wirtschaftswachstum und nächstes Jahr dann wieder drei Prozent.“ Bewundernswert die Kombination von keine Ahnung, Dreistigkeit und Wichtigtuermine des „Experten“. Berechnungen, Beweise. Wozu?

Fachwissen 
Stellen wir diesen „Experten“ (aus der Reihe der Terrorexperten wie Rainald Becker oder Theveßen) mal Fachleute gegenüber. Zum Verbund der Themen Beweise, Flugzeugabschuss und Propaganda äußern sich Frauen und Männer die es wissen, hochrangige erfahrene Geheimdienstler der USA, nämlich die VIPS Steering Group mit William Binney, ehem. Technical Director, World Geopolitical & Military Analysis, NSA; Mitbegründer, SIGINT Automation Research Center (ret.); Larry Johnson, CIA & State Department (ret.); Edward Loomis, NSA, Cryptologic Computer Scientist (ret.); David MacMichael, National Intelligence Council (ret.); Ray McGovern, ehem. US Army infantry/intelligence officer & CIA Analyst (ret.); Elizabeth Murray, Deputy National Intelligence Officer für Nahost (ret.); Coleen Rowley, Division Counsel & Special Agent, FBI (ret.); Peter Van Buren, U.S. Department of State, Foreign Service Officer (ret.); Ann Wright, Col., US Army (ret.); Foreign Service Officer (resigned).
Ihr Memo für den Präsidenten der USA sagt u. a.

Die Spannungen zwischen USA und Russland wegen der Ukraine sind prekär und wir sind weit davon entfernt, dass unsere Berater die ganze Tragweite der Eskalation verstehen. Die New York Times und andere Medien behandeln heikle umstrittene Informationen pauschal als Fakten und bekommen ihre Stichworte aus Regierungequellen der USA. Zwölf Tage nach dem Abschuß der MH17 hat unsere Regierung noch keine koordinierte geheimdienstliche Einschätzung herausgegeben, welche Beweise denn existieren, die die Verantwortung für den Abschuß feststellen - geschweige denn eine überzeugende Unterlegung der wiederholten Behauptungen, das Flugzeug wäre von einer von Russland gelieferten Rakete in den Händen der ukrainischen Separatisten abgeschossen worden...

Russland schwarzmalen
Wir sehen eine gespenstische Ähnlichkeit zu einer früheren Aktion der „öffentlichen Diplomatie“ der USA aus der wertvolle Lehren ziehen kann, wer mehr an der Wahrheit interessiert ist als daran, tragische Ereignisse für Propagandazwecke auszuschlachten. Wir beziehen uns auf das Verhalten der Reagan-Administration in unmittelbarer Folge des Abschusses von Flug 007 der Korean Airlines über Sibirien am 30. August 1983. Wir umreißen im Folgenden kurz die tragischen Affäre, da wir vermuten, Sie sind nicht entsprechend gebrieft. Die Parallelen werden Ihnen offensichtlich werden. Ein Vorteil unserer langen Dienstzeit als Geheimdienstbeamte ist, daß wir erinnern was wir am eigenen Leibe erlebt haben: Selten vergessen wir Schlüsselereignisse in denen wir Analysten waren oder eine andere Rolle spielten. Um es so zu sagen, die meisten von uns „wissen genau wo wir waren“ als ein sowjetisches Kampfflugzeug die Passagiermaschine Flug 007 der Korean Airlines über Sibirien am 30. August 1983 abschoss, vor 30 Jahren. Damals waren wir Geheimdienstoffiziere im „aktiven Dienst“. Sie waren 21, viele in Ihrer heutigen Umgebung waren noch jünger. Deshalb scheint es möglich, daß Sie zu ersten Mal erfahren sollen wie die KAL 007 Affäre, sozusagen niederging; daß Sie sich mehr bewusst werden über die ernsten Auswirkungen für die Beziehungen USA-Russland bezüglich des Absturzes der MH17. Und dass Sie es als wertvoll ansehen mögen, die Beziehungen zu Moskau davor zu bewahren in ein Stadium des kompletten Verfalls zu stürzen. Aus unserer Sicht stellt die strategische Gefahr alle anderen Überlegungen in den Schatten.
Stunden nach dem tragischen Abschuss am 30. August 1983, nutzte die Reagan-Administration ihre ganze perfekte Propagandamaschine, alle verfügbaren Geheimdienstinformationen auf eine Schuld der Sowjets an der Tötung aller 269 Menschen an Bord von KAL007, hin zu verbiegen. Der Airliner wurde abgeschossen nachdem er hunderte Meilen vom Kurs abwich und in den russischen Luftraum über militärisch sensiblen Einrichtungen in Kamtschatka und der Insel Sachalin eindrang. Der sowjetische Pilot versuchte der Maschine zu signalisieren sie solle landen, aber die KAL-Piloten reagierten nicht auf die wiederholten Warnungen. Inmitten der Verwirrung, ein US-Spionageflugzeug war Stunden zuvor bereits in der Nähe, ordnete die sowjetische Bodenkontrolle den Abschuss an. Die Sowjets realisierten bald, daß sie einen schrecklichen Fehler begangen hatten. Die US-Aufklärung wusste ebenfalls aus sensiblen Mitschnitten, daß die Tragödie aus einem Schnitzer resultierte und nicht aus einem absichtlichen Akt von Mord (so wie Präsident Ronald Reagan den Abschuß einer iranischen Zivilmaschine am 3. Juli 1988 über dem Persischen Golf durch die USS Vincennes, bei dem 290 Menschen getötet wurden, herablassend zum „verständlichen Unfall“ erklärte). Um aus dem Abschuß von KAL007 den schwärzesten Fall gegen Moskau zu machen, unterdrückte die Reagan-Administration die Entlastungsbeweise aus der elektronischen Aufklärung der USA. Washingtons Mantra wurde „Moskau hat vorsätzlich eine zivile Passagiermaschine abgeschossen“. „Newsweek“ brachte eine Titelseite auf der prangte „Mord am Himmel“. (Offenbar hat sich nicht viel geändert; der Titel von TIME diese Woche lautet „2. Kalter Krieg“ und “Putins gefährliches Spiel”. Die Titelstory von Simon Shuster „in Rußland, Verbrechen ohne Strafe“ würde ein A-plus verdienen in Randolph Hearsts „Einmaleins des Boulevardjournalismus“). Als KAL007 abgeschossen wurde, war Alvin A. Snyder, Direktor der Fernseh- und Film-Abteilung der „U.S. Information Agency“, eingebunden in die konzertierte Aktion „So viel Schmähung wie möglich auf die Sowjetunion laden.“, sagte Snyder in seinem 1995 erschienenen Buch “Warriors of Disinformation.” („Krieger der Desinformation“) Er und seine Kollegen heimsten sich auch ein A-plus dafür ein, wie sie die „Mainstreammedien“ auf Linie brachten. Zum Beispiel sagte Ted Koppel von ABC voller Stolz:
„Das war eine der Situationen wo es kaum einen Unterschied gab zwischen dem was die Propagandaorgane der US-Regierung und das was die kommerziellen Sender ausstießen.“

Insofern darf man der ARD für die eigene und die Entlarvung Brösslers dankbar sein.
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Eine Bitte, liebe Leser. Wir wollen kein Geld, keine Spenden. Bitte voten Sie und geben Sie diesen Artikel auch auf Facebook weiter. Das kostet nichts, hat aber große Wirkung. Es erhöht die Leserzahl und unsere Reichweite immens. Das hilft uns allen. Danke. Die Verbreitung über Facebook erreicht - sehr erfolgreich - Menschen die sich bisher mit Politik nicht beschäftigt haben. Sie sind überrascht bis skeptisch und wollen uns - kognitiv dissonant - widerlegen. Das führt bei ihnen zur Beschäftigung mit der Materie. Ziel erreicht. Deshalb gibt es "Hinter der Fichte" auf Facebook. Laufende Info auf Twitter @HBeyerl.

Freitag, 1. August 2014

ARD-Monitor: Error-Regime am Flachbildschirm

Wir haben gestern festgestellt, es ist still geworden um MH17. Der Monitor-Chef Georg Restle begründet am 31. Juli 2014 das Verschwinden der Ukraine aus den Nachrichten damit, dass für mehr als einen Krieg kein Platz in den Nachrichten ist.
Hat Terrorregime entdeckt: Leiter von "Monitor" (Screenshot)
Wer hat wen getötet? 
Wohl deshalb hat er als Redaktionschef nur Zeit sich, statt über die unkrainischen Bombardements von Zivilisten, viel lieber über den Widerstand gegen die Putschisten aufzuregen. Über die Opfer des von Kiew begonnen Krieges gegen die Zivilbevölkerung meint Restle: „Mehr als Tausend sind getötet worden, mehr als Hunderttausend auf der Flucht. Gegen die Separatisten erhebt die UNO Vorwürfe schwerster Menschenrechtsverletzungen.“ Das illegale Kiewer Regime (gewaltsam und verfassungswidrig mit 5 Mrd. US$ an die Macht geputscht) wird einfach unter den Teppich gekehrt. Die Toten und Flüchtlinge sind - so dargestellt - den (Achtung, gleichgeschaltetes einheitliches NATO-Wording:) „prorussischen Separatisten“ anzulasten. Dann geht es los; gegen die privaten Helfer in Deutschland, die Lebensmittel, Geld und Verbandstoffe für die Ost-Ukraine sammeln. Müßig, all die verquasten demagogischen Behauptungen zu sezieren. Für die einstige Alibi-Sendung, die einen Rest von journalistischer Qualität im deutschen Staatsfernsehen darstellte, galt das journalistische Ethos nur solange bis der Propagandakrieg der NATO offiziell wurde. Natürlich sind das im ethnisch-russischen Osten der Ukraine für einen Staatssender keine Widerstandskämpfer, deren Gegner eine Junta ist. Vorgegebenes Mantra ist „prorussische Separatisten“. Das im Deutschen positivere „Rebellen“ ist für NATO-Freunde wie die Islamisten in Libyen („Bei den Rebellen waltet Milde.“ O-Ton ARD) und die Halsabschneider in Syrien vorgegeben. 

Error-Regime bei Monitor 
Monitor zum Schluß des Beitrages: „Der Krieg in der Ukraine geht weiter, auch mit Unterstützung aus Deutschland“; meint damit süffisant die privaten Spendensammler und Deutschen an der Front.Gezeigt werden von Monitor ausgerechnet Bilder von der Ermordung russischer Journalisten durch ukrainische Granaten.
Eine Zehntelsekunde später wird ein russischer Journalist von einer ukrainischen Granate getötet.
Hier die Originalszene auf euronews.
Die Rückendeckung der BRD-Regierung für den Krieg der Putschisten durch politische Hilfe („Steinmeier lobt Kiew“!), Geld, und Uniformen oder Sanktionen gegen Russland und Desinformation wird nicht erwähnt. In der ganzen Sendung nicht. Daß ukrainische Putschisten und der in "Nationalgarde" umbenannte faschistische "Rechte Sektor" sogar mit Luftwaffe, Artilerie und ballistischen Raketen gen Osten ziehen, wird von Restle - nur verschämt in einem einzigen Halbsatz - vernuschelt, und da heißt das bei ihm wertfrei „ukrainisches Militär“. 

Poroschenkos Friedenstauben leiden unter prorussischem Terror 
Restle beruft sich scheinheilig auf den UNO-Bericht von dieser Woche. Das ist jener Bericht in dem die Morde von Kiew, die Sniper vom Maidan, das Massaker in den Gewerkschaftshäusern von Kiew (!) und Odessa nicht vorkommen. Die in zwei Weißbüchern akribisch aufgelisteten Verbrechen der (man muss es immer wiederholen – nach wie vor nicht gewählten, illegalen, westfinanzierten) Kiewer Faschisten werden völlig verschwiegen. Stattdessen diffamiert das quasi staatliche TV den Widerstand gegen Kiew: „Die prorussischen Separatisten haben ein Terrorregime errichtet in dem Zivilisten entführt, gefangen gehalten, gefoltert und hingerichtet werden.“
Ersetzt man „prorussische Separatisten“ durch „Bolschewisten“ hat man den O-Ton der Goebbelsschnauze wieder.
"Hinter der Fichte" zeigt aus Respekt niemals Bilder der Opfer der ukrainischen Faschisten. Doch jeder kennt die schrecklichen Bilder blutender, zerfetzter Zivilisten nach den Putschisten-Bombardements von Donezk, Slawjansk, Lugansk natürlich. Die wahren Terroristen wie den Chef der faschistischen Radikalen Partei (alleine 9% bei den Präsidentschaftswahlen) Ljaschko, der eigenhändig Menschen misshandelt, oder der Chef des Rechten Sektor, Jarosch, der von Interpol per Haftbefehl gesucht wird, den gibt es bei Monitor nicht.
Deutschland hilft der Ukraine: Faschist Ljaschko in deutscher Uniform
Dabei ist Widerstand gegen Putschisten selbst nach deutschen GG (Art. 20, 4) durchaus gerechtfertigt. Darüber hinaus schreibt Verfassungsrichter Prof. Dr. Reinhard Gaier in seinem Sondervotum zum Dammbruch-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 17. August 2012 (der Einsatz der deutschen Armee gegen das eigene Volk wäre rechtmäßig und die Regierung dürfe den „Katastrophenfall“ selbst aussuchen): "Mit den Waffen des Militärs dürfen also nur Personengruppen bekämpft werden, die selbst militärisch bewaffnet sind, sich gegen den Staat erhoben haben und über ein System der Einsatzleitung verfügen (vgl. Lenz, a.a.O., Art. 87a Rn. 19)." Genau: Die Aufständischen haben sich gegen verfassungsfeindliche, militärisch bewaffnete, zentral geführte Gruppen erhoben, die verfassungswidrig gegen den ukrainischen Staat und gewählten Präsidenten geputscht haben. 

Monitor und die UNO 
Restle zitiert die UNO, geht aber nicht darauf ein. Dabei ist das so lohnend für investigative Journalisten. Über die grauenhafte UNO-„Menschenrechtsbeauftragte“ Pillay ist schonviel gesagt worden. Jedenfalls sind die UNO-Strukturen einseitig russophob und - wie wir in der Ukraine und Gaza sehen, oder bei den Pseudogerichtshöfen in Den Haag  – untätig, wenn es  um Menschenrechtsverletzungen durch das NATO-Imperium geht. Weil wir gerade dabei sind. Der, um es vorsichtig auszudrücken, heftig umstrittene Menschenrechtsrat der UNO z. B ist mit prowestlichen Dissidentenorganisationen durchsetzt und von Geheimdienst unterwandert. Das wurde deutlich als dieses dubiose Sammelsurium 2011 Lügen eines Agenten zur Grundlage nahm, den UN-Sicherheitsrat aufzufordern den Krieg gegen Libyen zu beginnen. Es handelte sich um Sliman Bouchuiguir von einer bis dahin völlig unbekannten „Libyan League for Human Rights“, der seine Zahlen von der USA-finanzierten „Opposition“ NTC bekam. Er verbreitete die Mär von 6000 von Gaddafi ermordete Zivilisten. "Hinter der Fichte" berichtete schon damals über die Widerlegung dieser Lügen. Eine Diskussion seiner Fälschungen, die von der NATO freudig promotet wurden und den Krieg gegen Libyen auslösten (!) fand beim UNMenschenrechtsrat in Genf überhaupt nicht statt. Der deutsche Vertreter, Theodor Rathgeber, teilte mir damals mit, besagter Brief sei wohl im Umlaufverfahren unterschrieben worden und er könne sich nicht richtig daran erinnern. Auch zu Syrien produzierte diese dubiose Pillay-Abteilung nur Propaganda. Soviel ist ergo von der Objektivität und Menschenrechtsarbeit der UNO zu halten. Nur der Vollständigkeit halber bleibt noch festzuhalten, daß diese sehr speziellen „Menschenrechtler“ selbstverständlich in ihren Berichten zur Ukraine den Faschismus dreist ausblenden und auf der Aufklärung all der Massaker nicht bestehen.
Das motiviert „Monitor“, scheinheilig den Bürger(!)-Widerstand im Osten der Ukraine des Terrorismus zu beschuldigen und die offenkundigen Staatsterroristen dagegen schamhaft zu verneinen. Das ist Faschismusleugnung.

Für's Protokoll 
Wir haben es registriert und gespeichert. Der Hellseher Georg Restle: „Höchstwahrscheinlich sind die Separatisten auch verantwortlich für den Abschuss der Malaysischen Passagiermaschine. …. Und während die wahren Schuldigen vielleicht nie gefunden werden, haben die Airlines sich schon mal von Schuld freigesprochen….“. Statt ausgerechnet auf den Airlines herumzuhacken: Journalismus hätte darin bestanden, zu untersuchen was die Flugsicherheitsbehörde der Ukraine, wo das Unglück geschah, an jenem Tag tat. Oder warum der ukrainische Geheimdienst alle Beweise beschlagnahmte, bevor eine internationale Untersuchungskommission gebildet wurde und was aus dem Material wurde. Oder warum die Ukraine die einfachen 10 Fragen der Russen nicht beantwortet. Oder was die Flugschreiber so hergeben. Wetten, daß wir es alles wüssten wenn es die Russen oder die Widerständler gewesen wären?
Doch wozu die Zuschauer mit Fakten belästigen, wenn Stimmungsmache bestellt ist. Monitor nennt man heute Flachbildschirm. Sic!
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