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Montag, 26. September 2011

Libyen: Desinformation und Totschweigen

Aus Libyen gibt es keine unabhängigen Berichte mehr. Journalisten mit dem Anspruch objektiv zu informieren, wurden vertrieben oder sind spurlos verschwunden. Selbst nach ihrer Rückkehr in die „freie“ Welt schweigen sie. Wir können uns denken warum. Es gab viele Berichte darüber wie die „Unabhängigen“ im Rixos-Hotel von Tripolis bedroht worden sind – von angeblichen Reportern der BBC und CNN. Über die wahre Lage im Land bekommen wir keine Informationen. Alle „Informationen“ aus Bani Walid und Sirte kommen von solchen „eingebetteten“ Reportern aus den Ländern der Aggressoren.
Werfen wir einen Blick auf die - teilweise primitiven - Lügen. 
Im folgenden Video ist nur das angeblich beschossene Team von CNN hektisch. Alle anderen herum telefonieren und spazieren umher.


Gestern berichtet Alistair Leithead von BBC dramatisch Deckung suchend und kniend – angeblich - aus Sirte. Ihn interessiert nicht, dass jeder Zuschauer sehen kann, dass die Leute um ihn herum unbekümmert herumstehen und seinem ulkigen Tun interessiert zuschauen.


Diese Laienschauspielerei soll vortäuschen, man befände sich an der Front. Doch Berichte von dort dürfen nicht gesendet werden. Wir bekommen keine Bilder aus den bombardierten Städten zu sehen, obwohl es sie gibt. Die Videos und Fotos zerfetzter Kinder könnten die letzten Propagandagläubigen aufwecken und fragen lassen: „Was ist Schutz von Zivilisten?“ wenn die NATO rücksichtslos Orte mit Zivilisten belagert, aushungert und dann bombardiert. 


Neben dem Verschweigen der Bombardements ganzer Ortschaften mit zehntausenden Bewohnern, was dem Vorwand des Schutzes von Zivilisten vor Gaddafi Hohn spricht, setzen die NATO-Medien auch – wie wir berichteten – komplett gefälschte Szenenbilder ein.

Wir kennen das von der angeblichen Einnahme des Grünen Platzes, der vor einfachsten Filmkulissen gedreht wurde. Beim Schwenk auf das Tor erkennt man den gemalten Hintergrund. (mehr hier)
In Libyen reicht es schon, Gaddafi zu heißen, um erschossen zu werden. NTC-Leute haben vier von fünf Familienmitgliedern, darunter zwei Babies, erschossen, als sie auf dem Weg zum Flugplatz waren. Die Mutter der Kinder verlor ein Auge. Ein Junge überlebte, weil er hinter seiner Tante saß.

Berichte vom Wochenende
Die NATO-PR setzt seit Wochen ein Mantra ein: Jede nicht eroberte Stadt ist „Die letzte Hochburg Gaddafis“, obwohl viele Quellen darüber berichten, dass der Großteil des Territoriums Libyens eben nicht von der NATO besetzt ist. Die Grenzen sind offen und Nachschub für die libyschen Truppen kann offenbar gewährleistet werden. Wir wissen aus NATO-Medien, wie libysche Truppen immer wieder auftauchen und sich Gefechte mit den NATO-NTC-Leuten liefern. Gestern gab es eine gewaltige Explosion in Tripolis. Nicht einmal der NTC bestreitet, dass es sich um ein Munitionsarsenal gehandelt habe. Freilich soll es ich von alleine entzündet haben. Ungereimtheiten allerorten.
Man sollte sich keinen falschen Hoffnungen hingeben. Das kleine Land und seine tapferen Menschen stehen einer imperialen Übermacht gegenüber, die vor keinem Mord zurückschreckt. Sie sehen den Tätern von Son My und My Lei, von Afghanistan und Irak, von Guantánamo und Abu Ghreib ins Auge. Andererseits gibt es viele Beispiele in der Geschichte, wie der NATO-Moloch ob seiner Arroganz und trotz seiner Militärmaschine einknickte und abziehen musste.
Wir wissen nicht was wirklich in Bani Walid, Sabah, Hun und anderen Städten passiert. Doch wenn die NATO nach eigenen Angaben seit Donnerstag wieder 332 Einsätze flog, kann man wohl kaum annehmen, dass sie damit die eigenen Bodentruppen in den angeblich eroberten Städten bombardiert hat. Es bedeutet, der Widerstand ist enorm und die Bombenteppiche treffen Städte.
Am 24. September gab es 152 Einsätze mit 34 Bombardements auf Sirte, am am 25. September 104 Einsätze mit 42 Bombardements auf Sirte. Es gibt keinerlei Bilder und Berichte darüber, da die Bilder sich ins Gedächtnis einprägen würden.
Schauen wir uns die stattdessen ausgegebenen Sprachregelungen an. BBC meldete gestern: „NATO-Flugzeuge trafen am Samstag Ziele in Sirte, als Teil der UNO-mandatierten Mission zum Schutz von Zivilisten. Die NATO-Luftschläge spielten eine wichtige Rolle im Konflikt.“
Es wird jede Gelegenheit genutzt, durch ständige Wiederholung diese Beschwörungsformel ins Gehirn der Unkritischen zu pflanzen. Und weiter „Der NTC sieht sich auch starkem Widerstand in der anderen verbliebenen Hochburg Gaddafis, Bani Walid, süd-östlich von Tripolis gegenüber." Erst wurde die "Offensive" wegen Sandsturmes verschoben, dann aus "taktischen Erwägungen."

Streit unter den Banditen
Die NTC-Kollaborateure bekommen immer noch keine „Regierung“ zusammen. Die angekündigte Vorstellung ist wieder verschoben worden.

Sirte heute
Die NATO-Truppen mussten sich, obwohl sie schon verkündeten im Stadtzentrum zu kämpfen, wieder bis an den Stadtrand zurückziehen. Sie gaben zu, auf zu starken Widerstand gestossen zu sein. Zunächst wurde die Flucht aus der Stadt als taktischer Rückzug verkauft. 

Ghadames
Die libysche Armee hat einen Entlastungsangriff im Raum Ghadames an der libysch-tunesischen Grenze gestartet. Wie immer: NATO-Medien berichten über NATO-freie Städte nur, wenn es dort Kämpfe gibt.