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Sonntag, 23. Januar 2022

Rücktritt von Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach - Was, Wann, Wo wirklich passiert ist

Der Marinechef Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach ist gestern zurückgetreten. Er hatte am Sonnabend in einem Vortrag bei Indiens Think-Tank für Außenpolitik, Militär- und Verteidigungsfragen, IDSA, über „Deutschlands indo-pazifische Strategie“ gesprochen.

Alles was er tat war, etwas gesunden Menschenverstand zu äußern - ausdrücklich als seine persönliche Meinung - und zu fragen „Will Russland wirklich einen kleinen und winzigen Streifen ukrainischen Bodens, um das Land zu integrieren? Nein, das ist Blödsinn. Putin übt wahrscheinlich Druck aus, weil er weiß, dass er es schaffen kann, und er spaltet die Meinung der EU. Was er wirklich will, ist Respekt.“ Unerträglich für die zarten NATO-Seelen, dass er laut der indischen „WIONews“, die einen 2-Minuuten-Schipsel seines Vortrages veröffentlichte, eine „Annäherung an den russischen Präsidenten Wladimir Putin forderte und erklärte, die Ukraine könne nicht Mitglied der NATO werden.“

In Kiew brach Panik aus und die Botschafterin Deutschlands wurde einbestellt! Weil ein deutscher Offizier in Indien über das Verhältnis Deutschlands zu Russland seine freie Meinung sagte. Wie groß muß die Angst vor Vernunft und Wahrheit bei NATO und Vasallen sein.

Dieser Sturm im Wasserglas macht allerdings deutlich, was ich oft erfahre: Im deutschen Machtapparat gibt es nach wie vor viele sachlich denkende Beamte, Offiziere und Experten, die die politisch-ideologisch aufgeladene Hysterie der Blockparteien in Sachen Russland/Ukraine (oder auch Corona) nicht mittragen. Fraglich ist, wann und wie lange sie ihren Einfluss auf ihre Minister geltend machen können. In Sachen „Waffen für die Ukraine“ können sie sich in Deutschland offenkundig besser durchsetzen als der Staatsapparat der Kolonialmächte Großbritannien oder USA.

Da zahlreiche Insider in Deutschland ihren Mund erst aufmachen, wenn sie nicht mehr vom Brötchengeber abhängig sind, könnte es sein, dass wir bald mehr vom Vizeadmiral a. D. Schönbach hören.

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