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Donnerstag, 23. Oktober 2014

ARD- und Focus-Tiefflieger halluzinieren Russland im NATO-Luftraum

Selbsternannte Luftraum-Controllettis der NATO mit Tieffliegern von ARD und Focus Hand in Hand

 
Die Dienstbaren

Der NATO-Staat Estland hatte sich Anfang des Jahres in Washington und Brüssel unbeliebt gemacht. Premierminister Paet bestätigte nämlich, jenes Gespräch sei authentisch in welchem er sagt, die Scharfschützen vom Maidan hätten auf Polizei und die Kämpfer des Maidan geschossen: „Nun wird immer offensichtlicher, daß hinter diesen Scharfschützen nicht Janukowitsch, sondern jemand aus der neuen Koalition steckt.“. 
Seit Monaten erleben wir, wie schier verzweifelte Dilettanten in Regimen und Medien der NATO-Staaten versuchen, Rußland am Zeug zu flicken. Erst gestern zeigten wir wie „Belege“, Gespräche, U-Boote erfunden werden. Prompt liefert der Focus das nächste Beispiel von - im wahren Sinne des Wortes -Tiefflug. Da darf wie stets die ARD nicht fehlen.


„Cross Checking“ oder gar Recherche stört heute nur. Focus und ARD tönen: „Über der Ostsee - Nato-Kampfjets fangen russisches Aufklärungsflugzeug ab … Kalter Krieg über der Ostsee: Kampfjets der Nato haben ein russisches Aufklärungsflugzeug abgefangen. Die Maschine vom Typ II-20 war ohne Erlaubnis in den Nato-Luftraum eingedrungen.“ Quelle sind irgendwelche NATO-Chargen – und Estland, das wohl Angst hatte, es sich mit den USA versch… zu haben. Da war ein estnischer Bl…job nach polnischen Vorbild offenbar angesagt gewesen.

Die Selbsternannten
Stellen wir mal die Fakten klar:
1. Für eine Verletzung estnischen Hoheitsgebietes gibt es keine Beweise.
2. Selbst wenn, die Esten sprechen selber wörtlich von „einer Minute“.
3. Die Amerikaner verletzen den syrischen Luftraum derzeit Hunderte Male.
4. Die gewöhnlich schlecht recherchierenden – sich dafür umso arroganter gebärdenden - Massenmedien des Westens behaupten ohnehin „Luftraum“-Verletzungen durch Russland mit unschöner Regelmäßigkeit.
5. Mit dem Kunstbegriff „NATO-Luftraum“ soll Lieschen Müller und ihrem Gatten, dem Grünen-Wähler Dr. Michel, suggeriert werden, es handele sich um so etwas wie Hoheitsgebiet eines Staates. Das ist kompletter Unfug, denn...
6. Was es gibt, ist ein von der NATO einfach selbst erklärter Überwachungsbereich - für einen von ihr willkürlich selbst definierten Luftraum, der teilweise sogar mehrere Hundert (!) km über die Hoheitsgebiete der NATO-Staaten hinausreicht! Den nennt die selbsternannte Luftpolizei großspurig „area of responsibility“. Dort führt sie Luftraumüberwachung durch. Na und? Die ist dafür genauso zuständig wie die drollige Polizei von Hengasch.
7. „Abfangen“ - wie stolz das klingt! Abfangen bedeutet, ein Flugzeug auf seiner Route abzufangen indem man es in eine andere Richtung zwingt. Nichts davon ist geschehen. Dafür hätten russische Flugzeuge zunächst erst einmal den Weg ins Hoheitsgebiet Estlands suchen müssen.
8. Offensichtlich ist die russische Il-20 lediglich begleitet worden, d. h. die NATO-Jets sind nebenher geflogen.
9. Am "Schutz" des selbstdefinierten "NATO-Luftraumes" war nach eigenen Angaben Schweden beteiligt. Das ist aber gar kein NATO-Mitglied. Nachtigall ick hör' Dir trapsen...

Die Unglaubwürdigen
Wie glaubwürdig ist das Ganze also? Schließlich, von der ganzen „russischen Invasion“ in der Ukraine zum Beispiel konnte die Westpresse ganze 10 (zehn) russische Irrläufer vorzeigen. Von einer zerstörten russischen Panzerkolonne, von BUK-Raketen etc. nichts; und auch sonst - null. Die Russen haben schon im April mitgeteilt, daß sie im neutralen Luftraum Flüge trainieren. Zu recht. Das macht jedes andere Anrainerland der Ostsee auch; die NATO gar mit Fliegern die aus den USA stammen und die liegen ja bekanntlich ganz woanders.

Keep Calm - Rußland hat dementiert
Das britische Verteidigungsministerium teilte mit, derlei Vorkommnisse seien Routine und geschehen mehrmals jährlich.

Doch für Focus/ARD ist es trotz alledem Anlaß Panik zu heucheln, Hysterie zu schüren und die Fakten höchstens leise vor sich hinzumurmeln, denn „täglich grüßt das Murmeltier“.
Also warten wir mal ab, was mit der einen Minute im estnischen Luftraum wirklich war. Rußland hat umgehend dementiert. Derlei Mär der Esten flog schon im Juli 2013 auf. Und wie ich vorgestern schon schrieb: „Nicht nur diese Fälle zeigen, gegenüber all den „Beweisen, Belegen und Plausibilitäten“ der NATO haben sich bislang stets die Fragen, Analysen und Informationen der Russen als zuverlässiger erwiesen.“
Fakt bleibt: In einer sehr angespannten Zeit schreiben in den West-Medien verantwortungslose Stümper statt zu recherchieren bei den NATO-Presseoffizieren ab und gießen Öl ins Feuer, obwohl sie täglich mehrmals der Lüge überführt werden.


Gestern propagandistisches U-Boot, heute agitatorischer Tiefflieger. Täglich aber journalistisch unterirdisch. Ignore them.

Update 23. 10. 2014
Focus - Dümmer gehts nimmer
Einen Tag nachdem die ganze Welt erfuhr, daß a) Schweden überhaupt nicht weiß, b) ob und wer da vor der Küste Schweden rumschwimmt und c) es schon gar nicht ein russisches U-Boot ist, kann der Focus von seiner fixen Fdee nicht lassen. Wie besessen veröffentlicht er am heutigen Vormittag folgende Nachricht aus der Villa Kunterbunt.


Den russophoben Focus-Psychos ist ganz offenkundig nur wichtig, daß beim Pöbel "Russland" und "U-Boot" hängen bleibt. Auch wenn der Rentner Riegraf ausser Dämmerungsfotos nichts hat und schon gar nichts zum "U-Boot" sagen kann.
Und so kommt denn auch später noch der Nachtrag:

Seriöse Reporter hätten deshalb diesen Focus-Satz zum Aufhänger gemacht:
"Im Jahr 2000 räumte der frühere US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger ein, dass tatsächlich Nato-U-Boote in schwedischen Gewässern aktiv waren – dies sei allerdings in Absprache mit Stockholm geschehen."
Und schon sieht die Sache ganz anders, nämlich plausibel aus.
Doch wer will das schon?
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