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Samstag, 9. August 2014

CSU im ZDF: Sanktions-Minister in der Gummizelle

„Sanktionen - weil wir nichts gesehen haben…“
Russland warf Napoleon immer wieder raus 
Bevor wir zu einer Perle der Rhetorik kommen: Warum tut Putin den Leuten in NATO-Politik und -medien so weh?
Nachdem der russische Präsident Putin die angloamerikanischen Ölkonzerne aus Russland hinauswarf und die Mafiosi wie Beresowski und Chodorkowski als solche behandelte,  vervielfachten sich Steuereinnahmen und der Staatshaushalt Russlands. Das gerettete Volksvermögen wurde in die Entwicklung des unter Wodka-Jelzin heruntergekommen Landes investiert. USA, NATO und EU haben bis heute Milliarden in die Einkreisung Russlands und die Einverleibung der Ukraine investiert. Die russische Marine sollte sich plötzlich eingekesselt auf quasi-NATO-Gebiet wiederfinden. Putin kam dem zuvor. Dem US-Imperium blieb lediglich eine Bande aus Mafiosi, Rummelboxern und Strauchdieben, gegen die sich das Volk im industriellen Osten der Ukraine auch noch erhob. 

Haltet den Mörder 
In ihrer Wut und Hysterie verfielen die Machthaber in Washington und Brüssel auf den verzweifelten Versuch, die Schuld für ihr Scheitern Russland zu geben. Die Brandstifter des Maidan, die eine gewählte Regierung stürzten und Massaker an Unschuldigen in Kiew und Odessa in Auftrag gaben, schoben die Schuld an ihrem Chaos ausgerechnet dem von der NATO umzingelten Russland zu. Obwohl alle Welt wusste, dass die Maidan-Figuren wie Klitschko vom Westen bezahlt wurden. Üble Gestalten wie Nuland, Ashton, Steinmeier, Brok, Harms, McCain, Biden, Albright gaben sich in Kiew die Klinke in die Hand. Doch am Putsch und dem Chaos sollte Russland schuld sein. Gestern erst hat Russland wieder in der UNO Waffenstillstand in der Ukraine gefordert und wurde vom Westen im UN-Sicherheitsrat blockiert. 

Die Pudel wollen den Bären bestrafen 
All der Blödsinn prallt an Staatsmännern wie Putin, Lawrow, Tschurkin ab. Weil nichts mehr hilft, provozierte – bis hin zu bewaffneten Grenzprovokationen – der zornesrote Westen Rußland bis aufs Blut, um es in einen Krieg zu ziehen und verfiel auf Wirtschaftssanktionen. Das Fehlen jeglichen Beweises für ihre Behauptungen, stört die regierenden und „berichtenden“ Blindgänger nicht. Ahnung von Russland und russischer Denkweise haben sie eh nicht. Und so drehte Putin diese Woche den Spieß schließlich um. Den großkotzigen Westen, der Russland „bestrafen“ (!) wollte, bat Russland höflich, sich zunächst seine Landwirtschaftsprodukte in eine bestimmte Öffnung zu stecken. 

Das Hin und Her der Trotzjungen 
Die lohnabhängigen Politikkomparsen und die Drehbuchschreiber in Washington stehen nun dämlich da. Vernünftige Menschen würden nun sagen: „Okay, war dumm von uns. Wir, wie Gabriel oder Brüssel-Brössel, haben keine Beweise für unsere Denunziationen, für ‚Destabilisierung und Bürgerkriegsanzettelung‘. Die Hetze gegen Euren Präsidenten Putin wegen MH17 war eklig. War alles nur aus Trotz und Wut. Lasst uns mal wie Erwachsene die Karre wieder aus dem Dreck kriegen.“
 
 

Nein, nicht so bei den toupierten Pudeln. Kapital, Politik und ihre Konzern- und Staatsmedien erzählen dem Volk nun, die Sanktionen wären für den Westen gar nicht so schlimm. Gestern mittag war damit der Herr ARD-Lichte aus Moskau dran. Obwohl die Realität auch bei den Großkonzernen in Zahlen anders aussieht. Bei den deutschen Schleimspur-Lobbyisten, die vor den russischen Gegenmaßnahmen noch vom Preis der zu bezahlen sei schwafelten, klingeln sich jetzt die Telefone heiß. So bei Cordes vom Ostausschuss der deutschen Wirtschaft, der im Juli den Unfug verbreitete, Russland hätte behauptet, in MH17 hätten Tote gesessen und dann harte Sanktionen gegen Russland forderte. Belege dafür? Wozu? Milliardenverluste kann sich die mittelständische Wirtschaft, der nicht wie dem Rüstungskonzern Rheinmetall geholfen wird, aber nicht leisten. Die Agrarwirtschaft auch nicht. Als nun die Backpfeife aus Moskau im Kleinhirn angekommen ist werden die Wirtschaftsleute munter. Cordes will jetzt keine Sanktionen mehr und lieber verhandeln. Na geht doch. Man würde ja auch dumm dastehen, wenn rauskommt, dass MH17 von Obamas Fascho-Ukraine abgeschossen wurde. 

Was wollte ich eigentlich sagen? 
Sie kennen ja Christian Schmidt, eventuell. Weil sein Interview im ZDF-Morgenmagazin („Sanktionen: Kaum Einbußen für deutsche Bauern“) so ergötzliche Auflockerung für jedes Propaganda- oder Journalismus-Seminar (wenn es da heute noch einen Unterschied gibt) verspricht, hier mal der sedierte CSU-Landwirtschaftsminister (und Boss der Deutsch-Atlantischen Gesellschaft, Zitat: "Die NATO ist das erfolgreichste sicherheitspolitische Bündnis der Welt und garantiert ihren Mitgliedstaaten seit über 60 Jahren Frieden, Stabilität und Sicherheit auf der Grundlage von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.") in Farbe. Für die Akten zukünftiger Prozesse habe ich die Aussage des Herrn Christian Schmidt für die Nachwelt aufgezeichnet.
Natürlich ist uns klar, der Mann erzählt völligen Nonsens. Das Rhetoriktalent versucht Stimmung gegen Russland zu machen und die Folgen der selbstverursachten Sanktionen herunterzuspielen. Vernachlässigen wir heute mal Schmiese, einen Psaki des deutschen TV; vergleichen wir besser Minister Schmidts Behauptungen mit dem was wir wissen und damit was überhaupt nicht bewiesen ist. Und nun der O-Ton:

Schmiese:
„Herr Schmidt, Putin scheint sich jetzt zu rächen, auch an den deutschen Bauern für die Sanktionen. Sind Sie für schärfere Sanktionen, Sie der Sie als Minister zuständig sind für das Wohl der deutschen Landwirtschaft?“
Schmidt:
„Wir haben uns in der Bundesregierung und in der EU geeinigt über Sanktionen sehr deutlich angekündigt nach verschiedenen Stufen und wir müssen uns daran erinnern, daß die dritte Stufe auch deswegen ausgelöst worden ist, weil wir nicht gesehen haben, daß nach dem Abschuß des malaysischen Verkehrsflugzeuges und den toten Kindern die nicht mal geborgen werden können, ähn - der - äh - die Meinung war und die Ansicht es muß Herrn Putin ein klares Zeichen gegeben werden. Ich finde schade, daß er sich nicht um diese Themen kümmert und drauf reagiert, sondern wir Herrn Medjedjew jetzt solche Maßnahmen verkündet.“ Sinnlosigkeit, Grammatik und Satzbau Original Ch. Schmidt.

Die dilettantische Hetze des Herrn Schmidt springt ins Auge. „Tote Kinder können nicht geborgen werden?“ Da versucht einer auf die Tränendrüse drücken und ist zu dumm dazu.  „Wir haben nicht gesehen, dass die Meinung war...?“ Was will er uns damit sagen? Nicht mal „Medwedjew“ kann er richtig aussprechen. Übrigens: Schmieses Frage hat er nicht beantwortet. Das und das sinnentleerte Gestammele stört Schmiese-Psaki aber nicht.
Schmiese:
"Welche Produkte sind denn jetzt betroffen? Was wird weniger aus Deutschland jetzt nach Russland exportiert werden?"
Schmidt:
„Also im ersten exportieren wir natürlich gern nach Russland. Allerdings muss ich sagen, Sie hatten die Zahlen für das Jahr 2013 genannt, dass wir schon in diesem Jahr beispielsweise bei Fleischprodukten einen weiteren Rückgang um 80% haben, ebenso im Milchbereich. Deswegen sind die Zahlen so, dass sie nicht ausreichen werden, Marktturbulenzen bei uns zu erzeugen. Das ist unser gegenwärtiger Erkenntnisstand. Natürlich wird es den einzelnen betroffenen Produzenten dann auch die Frage stellen wohin dann mit meinen Produkten. Sie haben angesprochen, dass wir in anderen Exportmärkten sehr stark sind.“ Achtung, jetzt kommt ein Knüller. „Ich werde in Kürze nach China reisen und den dort positiv stark anziehenden Markt zu unterstützen suchen.“ China wartet auf Schmidts Unterstützung. Wer sich wieder eingekriegt hat stellt fest:
Um eine einfache Antwort auf Schmieses konkrete Frage nach dem „Was ist betroffen?“ hat Schmidt sich wieder rumgewunden.
Schmiese:
„Also es betrifft Obst und Gemüse und auch Fleisch. Aber Sie sagen, keine Marktturbulenzen sind zu erwarten. Nun trifft es ja andere Länder in der EU weitaus härter und die fordern sofort Entschädigung. Griechenland, Polen, das Baltikum wird nachziehen. Da wird Deutschland natürlich auch einspringen müssen. Wird es das sowohl für die deutschen Bauern als auch in der EU? Und wird das Folgen haben für die Preise unserer Zuschauer, wenn sie Fleisch und Gemüse kaufen?“
(Der wichtige Herr) Schmidt:
„Also ich gehe mal davon nicht aus. Ich habe ja zwei Maßnahmen ergriffen. Die eine ist innerhalb meines Hauses eine Arbeitsgruppe einzusetzen die genau diese Fragen beobachtet. (Na dann isses ja gut, wenn es eine Arbeitsgruppe gibt und jemand das beobachtet. HB) Und das zweite habe ich gestern mit dem EU-Kommissar für Agrarwirtschaft, Herrn Ciolos, vereinbart, äh, dass ich ihn unterstütze mit einer Task Force die auf europäischer Ebene die Dinge beobachtet und auch weiter Entscheidungen trifft wenn notwendig, ist übrigens eine europäische Angelegenheit, und keine nationale Angelegenheit, selbst die Frage von dann Unterstützungsmaßnahmen und daß bei einer weiteren Entwicklung wenn das notwendig werden sollte, wir uns zu einem Treffen der Agrarminister in Brüssel in absehbarer Zeit dann vorgezogen treffen werden. Allerdings würde ich nicht sagen, dass das eine Form von Krisensitzung ist, sondern das eher eine auf einer Grund…einer neuen Datenlage die wir bisher noch gar nicht haben. Wir wissen ja noch gar nicht genau was nun Herr Medjedew und Herr Putin in der konkreten Umsetzung dann wirklich ihre Maßnahmen tun werden und ob sie es wirklich so tun. Und ob sie wieder, ob morgen andere Ankündigungen kommen. Das wollen wir erstmal in Ruhe betrachten. Entscheiden und das denke ich wird in den nächsten Wochen zu europäischer Koordinierung führen.“
Nur mal so: Schmidt geht nicht davon aus, dass Lebensmittel teurer werden. Ansonsten wird eine Arbeitsgruppe das in Brüssel beobachten, und wir das in unserem Geldbeutel.
Schmidt:
„Mir ist eins ganz wichtig, dass die EU zusammenbleibt. Am schwierigsten wäre, wenn sich der eine oder andere aus diesen Fragen herauskaufen ließe. Ich habe keine Veranlassung das zu glauben, aber das würde den Markt bei uns auch in gewisse Schieflagen bringen.“ Also doch. Aber da sind dann andere schuld, nicht Deutschland. Na, das beruhigt ja. Hauptsache wir sind nicht schuld, wenn die Hütte brennt.
Ich weiß nicht wer alles die Hände vors Gesicht geschlagen hat, doch die ARD kam nicht umhin, sein infantiles Geschwafel geradezurücken: „Keine raschen EU-Hilfen für Bauern“
 

Nachtrag 1
Schmidt ist entweder völlig schmerzfrei oder Russland hat seine PR-Abteilung geschmiert. Am 27. 8. 2014 will der CSU-Mann auch noch lustig sein und beisst vor den Kameras in einen Apfel. Wie peinlich kann ein angeblicher Minister noch sein? Damit hat er Putin bestimmt dolle geärgert. Problem nicht erkannt: Arroganter Möchtegern vs. russischen Staatsmann. Schmidt glaubt wirklich Chnia würde ihm gegen Russland aus der Klemme helfen. Er hält China und uns für blöd.



Nachtrag 2
Christian Schmidt ist Vorsitzender der Deutschen Atlantischen Gesellschaft, die folgendes Bonmot verbreitet: "Die NATO ist das erfolgreichste sicherheitspolitische Bündnis der Welt und garantiert ihren Mitgliedstaaten seit über 60 Jahren Frieden, Stabilität und Sicherheit auf der Grundlage von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit." Das Problem ist, Schmidt und seine Mitpatienten meinen das ernst.
 
Fazit
Ein weiterer Tag leeren russophoben Gewäschs, während

- die Beweise gegen die Mörder in Ukraine, Großbritannien und Holland verschwinden,
- nach UNO- und OSZE-Angaben 750.000 Menschen nach Rußland geflüchtet sind, weil
- die Putschisten die Bevölkerung in Großstädten und Dörfern bombardieren.

Was die Deutschen nicht erfahren: Malaysia verlangt die Herausgabe der von der NATO versteckten Tower-Mitschnitte. Ukraine bestreitet, daß es die Beschlagnahme  je gegeben hat. 

ARD, ZDF und CSU grüßen aus der Gummizelle: „Schuld ist Putin.“
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