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Mittwoch, 20. Juni 2012

Syrien: Springer-Verlag wechselt die Taktik


Rebellen sind plötzlich doch Kriminelle, Die WELT vom 19. 6. 2012
Augenreiben ist angesagt
Die Zahl vorgeblich ausgewogener Berichte über den Krieg in Syrien nimmt zu. Sogar für den Springer-Konzern sind die "Rebellen" plötzlich Kriminelle.

"Christen als menschliche Schutzschilde
Für den Geistlichen waren die Vorgänge in Homs, in dem überwiegend Griechisch-Orthodoxe lebten, Auslöser seiner Furcht. "Vor sechs Monaten hat man die Christen dort vertrieben und ihre Häuser angezündet, zehn Menschen getötet." Nun seien dort nur noch etwa 30 Familien, die man am Ende gehindert habe, die Stadt zu verlassen. "Ein Taktikwechsel", erklärt er. "Nun benutzt man sie als menschliche Schutzschilde." Die Schuld für die Zerstörung von Homs gibt der 58-Jährige nicht dem Regime. Auch christliche Bewohner von Homs, die ihr Haus verloren haben, beschuldigen die FSA. Einer von ihnen ist Fadi, er will vor den Demonstrationen "Männer mit langen Bärten" beobachtet haben, die Plastiktüten mit Waffen an junge Männer verteilt hätten." WELT 19. 6. 2012
Eines dürfte klar sein. Die auf Hochtouren laufende Propaganda des krisengebeutelten Westens gegen Russland, China und seine Partner kennt keine Zufälle und freilich keine Einsicht. Wenn Springer, der seine Angestellten ausdrücklich auf die USA und Israel einschwört,  scheinbar "objektiv" wird, ist das kein Zeichen plötzlicher erwachter Moral. Das ist bloße List. Der terroristische Charakter der NATO-Marionetten wird inzwischen selbst dem Dümmsten offenbar. Deshalb hat die NATO sich was einfallen lassen. Die Strategie bleibt gleich. Die neue Manipulations-Variante: „Die NATO muss jetzt erst recht ANGREIFEN (schöngefärbt: EINgreifen), weil die "friedliche Revolution" von den Terroristen der Al Kaida übernommen wurde UND weil die Gespräche um die (nicht vorhandene) Iran-Bombe scheitern.“ Assad wird dann "nebenher" mit beseitigt. Man beachte die zunehmende Diskussion um Chemiewaffen aus Libyen, und um die imaginären der Syrer, die „Islamisten in die Hände fallen könnten." 

Springer ruft zum Krieg
Springers leitender Aufputscher Herzinger rief am 27. Februar 2011 in einem Leitartikel der "WELT am Sonntag" (!) zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Libyen auf: "Wir haben die Pflicht, in Libyen einzugreifen“. Die Folgen sind bekannt. Der gleiche Herzinger trommelte nun wieder in der Springer-WELT (am 3. Juni 2012) zum Krieg. Diesmal gegen Syrien: Die Zeit der Zurückhaltung sei vorbei.
"Im Westen überwiegt letztlich die Angst vor den Folgen eines Sturzes des Assad-Regimes, vor einem Zerfall des syrischen Staates in seine ethnisch-religiösen Bestandteile und einem daraus folgenden, gänzlich unkontrollierbaren blutigen Szenario. Und es herrscht lähmende Furcht vor radikalen Islamisten und Dschihadisten, die sich im Vakuum eines gescheiterten syrischen Staats festsetzen könnten. Nicht zuletzt scheut der Westen zudem die offene Konfrontation mit dem Iran, dem engsten Verbündeten des syrischen Regimes, der eine Intervention in Syrien als indirekte Kriegserklärung auffassen - und nicht zuletzt sein Streben nach der Atombombe beschleunigen könnte. Will der Westen nicht dramatisch an Respekt und Einfluss verlieren, muss er dem unerträglichen Zustand in Syrien bald ein Ende setzen - zunächst mithilfe aggressiverer Diplomatie, was aber die deutlich bekundete Bereitschaft einschließt, notfalls militärisch zu handeln. Das birgt hohe Risiken, doch sind sie keinesfalls größer, als passiv in ein unübersehbares Auswuchern der Gewalt zu schlittern."
Diese Argumentation passt exakt zum obigen „objektiven“ Artikel. Egal ob gegen Assad oder gegen „Terroristen“. Hauptsache Syrien wird angegriffen. Springer bleibt immer Springer. Eine imperiale zionistische Propagandaschmiede. Wir sind alarmiert.