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Dienstag, 27. September 2011

Libyen hält Stand - grüne Flaggen in den Städten

Die NATO-Medien fressen ihren Einheitsbrei alle aus dem gleichen Trog. Es gibt keine eigenen, geschweige denn unabhängigen Berichte. Alles kommt vorgekaut aus der NATO-Propaganda-Küche. So wird für unsere Welt hinter dem Eisernen Vorhang der Eindruck erweckt, was berichtet wird wäre wahr. Schließlich sagen ja alle das Gleiche. Doch die objektive Wahrheit ist eine andere.

Sirte
Die NATO-Medien verbreiten seit gestern, sie hätten die Stadt von Osten aus aufgerollt. Der für seine Lügen und Dramatisierungen bekannte Klassenkasper Alistair Leithead von der BBC behauptet heute völlig schmerzfrei, er wäre den Truppen des NTC bis ins Zentrum von Sirte gefolgt!
„Wir haben sie beobachtet wie sie an den Mauern entlang gehen, aus RPG und Maschinengewehren feuern und vorwärts kommen. Sie sind durch die Haupttore gekommen und haben am Hauptkreisverkehr der Stadt die Grüne Flagge eingeholt.“ 
Die Bilder bleibt uns der "Augenzeuge“ wieder mal schuldig. Die britischen Zuschauer sollen nur darin bestärkt werden, dass ihre Steuergelder erfolgreich verpulvert werden. Und jetzt kommt wieder die Standard-Propaganda-Lüge der psychologischen Kriegsführung: 
"Es ist nur die Frage wie lange die Pro-Gaddafi-Kräfte sich noch verteidigen können. Falls sie sich für den Straßenkampf entscheiden, würde es länger dauern und je länger es dauert, desto gefährlicher ist es für die Menschen („Zivilbevölkerung“) in der Stadt.“
Schuld an ihrem Tod sind also nicht die Aggressoren, sondern die Einwohner und regulären Streitkräfte selber, da sie ihr Land nicht den Banditen überlassen wollen. Doch es gibt Bilder, wie die NATO-Laien wahllos mit erbeuteten Panzern und Artillerie von außen in die belagerte Stadt feuern.

"Bürgerrechtler" feuern mit Haubitzen wahllos auf Sirte - zum Schutz der Bevölkerung. Quelle: Reuters
So sieht der Schutz der Zivilbevölkerung aus. Und die internationale Gemeinschaft schweigt. Sirte behauptet sich trotz langer Belagerung, ständiger Bombardements, trotz Nahrungsmittelknappheit, fehlender Elektrizität und unaufhörlichem Artilleriefeuer. NTC-Anführer teilten mit, sie versuchten sicherzustellen, dass keine Versorgungsgüter in die Stadt gelangen! Eine Stadt wird belagert und niemand von den „Freiheitskämpfern“ und Betreibern der „Flugverbotszone“ versucht, zu verhandeln und die westliche Welt schaut zu. „Nach Angaben der NATO-Rebellen“ soll der Widerstand in Sirte von Gaddafis Sohn Mutassim organisiert werden. Man habe seine Stimme im Funkverkehr erkannt.

Libya SOS berichtet: NATO-Rebellen-Anführer Fathi Kirshadz sagte, die Mehrzahl der „Rebellen“ die anfänglich Bani Walid angriffen, sind getürmt.

Bani Walid
Es wird wieder mal still um Bani Walid. Ein Zeichen für Misserfolge der NATO. Auch diese Widerstandshochburg verteidigt sich erfolgreich gegen die ausländischen Okkupanten und die verbleibenden, zunehmend demoralisierten Kollaborateure. Offenbar hat die NATO die Luftangriffe vorübergehend eingestellt, da sie keinen Sinn machen, wenn ihre Desperados am Boden die Füße in die  Hand nehmen, sobald sie auf Widerstand stoßen. Einige Abenteurer versuchten letzte Woche mit einem Dutzend Pickups durch unbefestigtes Gelände nach Bani Walid einzudringen. Sie wurden erwartet und verloren 8 Mann. Laut  Allibya TV wurden insgesamt mehr als 350 NATO-Rebellen bei den letzten Angriffen auf Bani Walid getötet. Sie sehen sich nun gezwungen, sich 40 km zurückzuziehen.
Immer mehr „Freiheitskämpfer“ gehen nach Hause, weil sie ihr Leben nicht auf Spiel setzen wollen. Soweit geht der Freiheitsdrang denn wohl doch nicht. Die hohe Moral der Verteidiger schlägt sie in die Flucht.

NTC will Lockerbie-Akten nicht öffnen
Das klingt doch seltsam. Der NTC verkündet
„Die Untersuchungen über den Bombenanschlag von 1988 über Lockerbie, Schottland, sind abgeschlossen und es gibt keine neuen Informationen die zu anderen Verdächtigen als den bereits verurteilten führen.“
Wenn Gaddafi das Bombenattentat verübt bzw. in Auftrag gab, dann könnte man doch jetzt die Beweise vorlegen. Ein gefundenes Fressen für die Kriegspropaganda. 
Doch die plötzliche Verschwiegenheit ist kein Wunder. Wir wissen heute, dass die „Ermittlungen“ von 1988 einem rechtsstaatlichen Untersuchungsverfahren nicht standhalten würden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wurde der Anschlag nicht von Libyen initiiert. Daraus erklärt sich das Interesse der von der NATO bezahlten NTC-Leute, die Informationen über den angeblichen „Terroranschlag Gaddafis“ zurückzuhalten. Scheinheilig kann deshalb der britische Außenminister behaupten, der Fall wäre weiter offen. Schottische Staatsanwälte hatten Zugang zu den Akten und Zeugen verlangt. Ein fadenscheiniges plumpes Spiel. Die Täter fordern die Offenlegung der Akten und ihre Lakaien verweigern es. Bei Kennern der Geheimdienstszene und vielen Journalistenkollegen gilt als sicher, dass das Lockerbie-Attentat nicht von Libyen begangen wurde. Gaddafi hatte sich einst dem westlichen Druck gebeugt und mit einer als Geständnis gewerteten "Entschädigung" versucht, Libyen aus der Schusslinie zu nehmen. 2010 begann er offenbar den Westen bzw. die Ölgesellschaften aufzufordern, Schadenersatz zu leisten. Das war zu viel. Großbritannien begann gemeinsam mit Sarkozy die Bombardements.

Mord an Younis wird nicht aufgeklärt
Wie  Untersuchungen im „freien“ Libyen so laufen zeigt der Fall Younis. Folterung und Mord an dem übergelaufenen Militärchef der „Rebellen“ in Bengasi sind bis heute nicht aufgeklärt. Vergangene Woche gab es eine Demo in Bengasi. Anhänger von Younis forderten ein zügiges Verfahren, anderenfalls würden sie die Sache in die eigenen Hände nehmen. Unter solchen Umständen sind die ewigen Verzögerungen beim Zusammenschustern einer „Regierung“ kein Wunder.

Das Imperium beginnt die Beute abzuholen
Italienische und französische Firmen haben mit der Ölproduktion in Libyen begonnen und plaudern stolz darüber. Nachdem die Franzosen schon letzte Woche begannen, hat der italienische Eni-Konzern jetzt 15 Quellen angezapft und fördert 32.000 Barrels am Tag. Die Briten schweigen sich vornehm aus.
Auf diese Weise fließt das Geld der NATO-Steuerzahler ein zweites Mal an die Konzerne zurück: Der Guardian berichtet am 26. 9. 2011, dass die sechs Monate Krieg in Libyen allein die Briten 1,75 Mrd. Pfund (2 Mrd. EURO) gekostet hätten. Ihr Geld wurde zuerst für Waffen an Rüstungskonzerne bezahlt, jetzt fließt es als eigentlich libysches Ölgeld noch einmal Vieltausendfach in die Taschen der Ölkonzerne.

NATO-Bombenstatistik 
Gestern wurden 102 "Einsätze" über Libyen geflogen. Die Zivilisten von Sirte und Bani Walid wurden mit 34 (Vierunddreißig) Luftangriffen auf ihre Städte geschützt.
Doch kein einziger Bomber, kein Kampfjet, kein Luftangriff, kein Opfer in ARD, ZDF, RTL, BILD, SPIEGEL, Focus, Welt und Zeit oder anderen NATO-Medien. Wer nimmt solche "Zentralorgane" noch ernst?!

Bei anderen gelesen - nsnbc
"Heute Nacht erhielt nsnbc Berichte, dass die grüne Flagge über Teilen von Bengasi weht. Die grüne Flagge weht über Teilen der Cyrenaica*.  Es gibt Berichte über Kämpfe in Tripolis. Das bedeutet, dass der Widerstand gegen die NATO-Aggression eine neue Phase erreicht hat, in welcher der Widerstand „Festungen“ und Basen im Kerngebiet jener Städte errichtet, von denen der NTC behauptet, sie erobert zu haben. Der Feldzug gegen Bani Walid geht mit Luftangriffen und Beschuss weiter, doch am Boden bleiben sie stecken.  Das gleiche wird über Sirte berichtet und Sabah, das eine erhebliche strategische Bedeutung hat. Die Tatsache, dass die grüne Flagge über Bengasi und Cyrenaica weht, veranlassten Gaddafi zu den Worten, dass das libysche Volk die einzige Regierung der Libyer ist und sie niemals eine andere Regierung akzeptieren würden."  
*Cyrenaica ist der östliche Teil Libyens. Mit 850.000 qkm ist die Cyrenaica größer als Großbritannien und Frankreich zusammen.

Allein diese Berichte machen klar, wie weit die „Nachrichten“ der NATO-Medien von der Wahrheit entfernt sind. Deshalb gibt es keine Berichte von außerhalb der NATO-Besatzungszonen.

Lesen Sie morgen Auszüge aus der – in Europa weitgehend totgeschwiegenen Rede von Robert Mugabe vor der UNO-Vollversammlung.