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Sonntag, 19. September 2010

Spione wandern im Irak und im Iran

Wo wanderst Du denn so? Die meisten Leute finden Entspannung im deutschen Wald oder auf den Almen, wo offenbar  vorrangig ältere füllige Damen in beigen 7/8 Hosen mit Strähnchen im Haar auf den Marketing-Gag eines Ski-Stock-Herstellers herein fallen,der von der Sommerflaute die Nase voll hatte. Amtlich geprüft sieht es so aus: 78% der Deutschen wandern gar nicht oder selten.
Ganz anders die Amerikaner. Die zieht es als Rucksacktouristen in die wunderschöne Landschaft im beschaulichen irakisch-iranischen Grenzgebiet. Die bösen, bösen Iraner erdreisten sich da, diese harmlosen Wanderer einzusperren, die - überwältigt von der Schönheit der Natur - über die Grenzlinie strauchelten.
Die "Welt" - neben der BILD ein anderes Springer-Blatt meines Misstrauens - hat darüber berichtet. Ironie aus. Für wie blöd halten die uns? Für hirntot offenbar. Deshalb wohl wird in den ersten drei Sätzen dieser Meldung das Wort "Tourist" dreimal verwendet. Das macht doch stutzig oder? Unsere tägliche Portion Propaganda aus dem Hause des Bilderbergers Döpfner. Wenn das Touristen sind, dann ist Atta auch ins WTC geflogen und alle drei Türme wegen Feuers zusammen gebrochen, Saddam Hussein hatte Massenvernichtungswaffen und Osama Bin Laden sitzt in einer Höhle in Afghanistan, Bush hat nie gelogen und die Erde ist eine Scheibe.