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Samstag, 10. April 2010

Polnischer Präsident abgestürzt

Bevor die öffentlich-rechtlichen Anstalten und die privaten Klugschei..er aktiv werden und die bösen Russen bezichtigen, den Saakaschwili-Freund Kaczynski "abgestürzt" zu haben, habe ich Fakten aus den einzig massgeblichen - nämlich polnischen und russischen Quellen - studiert. Die Maschine hätte in Smolensk nicht landen dürfen. Die Russen haben wegen schlechten Wetters davon abgeraten. Der Airport war geschlossen. Wer gab dem Piloten den Befehl trotz dreimaligen vergeblichen Anfluges trotzdem dort zu landen? Der Pilot oder sein Befehlsgeber tragen die Verantwortung. Für ein Attentat gibt es weder ein Motiv noch Anzeichen. Meine Einschätzung werden die Flugschreiberauswertungen bestätigen. (Update: Die letzten Manöver der Maschine)  Putin leitet die Untersuchungen persönlich. Die Untersuchung wird, obwohl das Unglück auf russischem Hoheitsgebiet geschah, nicht nur transparent sondern vor allem zusammen mit den Polen durchgeführt. RIA Novosti meldet, dass die Flugsicherung den Piloten der polnischen Präsidentenmaschine abgeraten habe, in Smolensk Severny (russ. "Nord") zu landen und statt dessen eine Landung in Minsk oder Moskau vorgeschlagen. Das meldet auch die polnische Gazeta Wyborcza. Die Tragödie schadet vor allem den russisch-polnischen Beziehungen, die sich gerade zu erholen begannen. Kein Russe wurde getötet, aber Russland hat Staatstrauer ausgerufen. Für einen ausländischen Präsidenten. PS. 1. Die TU-154 gilt unter Experten (nur nicht bei den antirussischen deutschen Medien) als robustes und (wie bei jedem Flugzeugtyp planmäßige Wartung vorausgesetzt) sicheres Flugzeug. Kaczynskis Maschine ist 1990 gebaut worden. Kein Alter für ein Flugzeug. Merkels Airbus ist ungefähr genau so alt gewesen. Ein ähnliches Unglück mit einer russischen Maschine gab es bereits 1986 in der Nähe des Ostberliner Flughafens Schönefeld. Absturzursache menschliches Versagen. 2. Man kann zu Kaczynski stehen wie man will. Er passt in keine Schublade. Kaczynski war auf der einen Seite Unterstützer der US-Marionetten Saakaschwili und Juschtschenko, andererseits wie Vaclav Klaus in Tschechien ein Verweigerer des Diktats der EU. Erst als die unbotmäßigen Iren nochmals ab- und dem Lissabonvertrag zustimmen mussten, beugte er sich und unterschrieb den EU-Vertrag, der die nationale Souveränität der Mitgliedsländer an die Brüsseler EU-Scheinregierung übergibt. Reaktionäre Kreise nennen das nationalistisch. Ich denke, er bediente den sprichwörtlichen Nationalstolz der Polen, war ideologisch und antirussisch befangen (immer ein tödlicher Fehler) und sass ziwschen den Stühlen.