Mittwoch, 20. März 2013

Syrien: Aus Drehbuch mach Krieg

Das uns lange bekannte Drehbuch der Psychologischen Kriegsführung, einen heißen offenen NATO-Krieg gegen Syrien zu rechtfertigen wird abgespult; nachdem alle Versuche, das libysche Szenario in der UNO durchzudrücken gescheitert sind. Nun werden nach Fahrplan weitere Versuche unternommen.

Versuch 1 „Flugverbots-Zone"
Händeringend sucht der Westen, die seit zwei Jahren erfolglosen wie grausamen „Rebellen“ durch einen Luftkrieg a la libyscher „Flugverbotszone“ zu substituieren und Syrien zu besetzen. Deshalb wird die US-Lüge verbreitet, Syrien habe – merken! – aus der Luft den Libanon angegriffen. Das riecht nach Flugverbotszone! Verzweifelte Versuche, aus einem Furz einen Donnerschlag zu kreieren: Für die USA „eine signifikante Eskalation“. Wenn die Türkei hingegen nachweislich in den Nordirak einmarschiert und nachweislich Menschen umbringt, schweigen diese „Spezial-Völkerrechtler“. Verletzungen des libanesischen Luftraumes durch Israel werden ebenso totgeschwiegen. Bei Reuters hat Syrien übrigens „nichtbewohntes Gebiet an der Grenze zum Libanon beschossen. Hinweise auf Opfer gebe es nicht, ... Die Maschinen hätten in der Nähe der Stadt Arsal im Bekaa-Tal vier Raketen abgefeuert.“

Versuch 2 „Waffenlieferung“
"EU liefert Waffen für Breivik" - ein Unding? Wieso? Die EU streitet sich sogar über die Aufhebung des Waffenembargos für die internationalen Extremisten in Syrien. Allen voran wollen die USA-Pfadfinder Großbritannien und Frankreich Waffen an die weit überwiegend islamistischen Milizen liefern, die so gut wie gar nichts mit einer Freien Syrischen Armee mehr zu tun haben. Die terroristischen Bombenattentate in Syrien, die hunderte vor allem zivile Menschenleben gefordert haben, werden bagatellisiert, sonst könnten die Menschen im Westen ja ihre Regierung für verrückt erklären, wenn sie wie Frankreichs Hollande z. B. diesen Bombenlegern auch noch Waffen liefern. Aber tote Syrer sind ja auch keine New Yorker oder Londoner.
Aus den täglichen Namenslisten der getöteten Rebellen/Terroristen geht hervor: Der Anteil der ausländischen darunter bewegt sich zwischen 30% und 70%, mit steigender  Tendenz; vor allem im Norden überwiegen die Ausländer.

Getöteter ausländischer "Rebell" Damaskus 2012
Anstelle der Phantom-FSA treten selbst in den NATO-Medien nur noch islamistische Gruppen (nicht nur Al Nusra, auch viele andere) in Erscheinung. Die immer wiederholte Behauptung, die Islamisten machten ja nur 3.000 Kämpfer aus, gehört ins Reich der Märchen. Zur Durchsetzung der Hegemonialansprüche der NATO-Staaten ist jede Lüge recht.

Versuch 3 „Massenvernichtungswaffen“
Die Tagesschau meldet syrische Regierung und „Oppositionelle“ beschuldigten sich gegenseitig Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Nichts Genaues weiß man freilich nicht. Russland, das sich mit subjektiven und voreiligen Einschätzungen der Vorkommnisse in Syrien stets zurückhält, „beschuldigte ebenfalls die Aufständischen, chemische Waffen eingesetzt zu haben. Russland sei ernsthaft besorgt über die Tatsache, dass Rebellen in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangten, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die USA gaben bekannt, dass ihnen keine Hinweise auf einen Chemiewaffeneinsatz vorliegen….“. Vergessen wir nicht, es war Lawrow der bereits auf der „Sicherheitskonferenz“ in München vor diesem Szenario gewarnt hatte.
Worüber die Qualitätsmedien nicht informieren, obwohl jedermann es wissen kann.
Erstens - Der "Chemiewaffen-Angriff erfolgte im Wohngebiet von Khan al-Asal in Richtung eines Armeepostens der Syrischen Arabischen Armee.
Zweitens – Syrien hat schon am 8. Dezember die UNO auf die Gefahr hingewiesen “dass den Terroristen chemische Waffen durch bestimmte Länder offeriert werden, um die syrische Regierung des Einsatzes solcher Waffen zu bezichtigen“. Syrien macht auch konkret Katar und die Türkei für den Vorfall verantwortlich. Laut russischen Quellen hatte die berüchtigte „Beobachtungsstelle“ voreilig den Tod von 16 Militärs durch die Chemiewaffenrakete gemeldet. Da hat sich jemand nicht mit dem großen Bruder abgesprochen und in frohlockendem vorauseilendem Gehorsam die falsche Erfolgsmeldung verbeitet. Oder beschießt die syrische Armee sich selber mit Chemiewaffen?

Versuch 4 „Obama unter Druck“
Das alles ist eine fein dirigierte Aktion. Zeitgleich wird nämlich in Istanbul (!) ein US-Manager als Ministerpräsident (!) für die angeblich unter „Rebellenkontrolle“ stehenden syrischen Gebiete festgelegt. Das erinnert fatal an die „Wahl“ des „Oppositionsführers“ Chalid in Katar. Obama fliegt eben jetzt nach Israel und wird dort natürlich über Syrien reden. Wie das doch alles zusammenpasst. Obama hatte schon vor einem halben Jahr die Regierung von Assad bröckeln sehen und den Chemiewaffeneinsatz eine rote Linie genannt. Wie von Zauberhand findet die vorausgesagte Provokation auch genau jetzt statt.

Versuch 5 „Assads Syrien bröckelt“
Um die Zustimmung in der Bevölkerung des Westens für einen Krieg zu erheischen wird die Möglichkeit des Scheiterns des Krieges heruntergespielt. Nicht ohne Grund wurde der „Ministerpräsident“ für irgendwelche imaginären befreiten Gebiete ernannt. Doch die geheimdienstnahe Webseite Debka file berichtet:

"Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Debka file’s militärische Quellen berichten, dass Assad politische Gespräche mit seiner Armee führt, die genug Territorium kontrolliert, um sein Regime mindestens weitere zwei Jahre an der Macht zu halten, bis die nächsten Präsidentschaftswahlen 2014 stattfinden.“ „...die Rebellen wissen, dass ihr verzweifelter Versuch Damaskus zu besetzen, durch die übermächtige Feuerkraft der syrischen Armee zurückgeschlagen wurde. Sie wurden aus dem Herzen von Aleppo zurückgeschlagen und sie sind gescheitert die Kontrolle über Assad Chemiewaffen zu erlangen. Furiose Kämpfe scheiterten, die großen Luftwaffenbasen in Rebellenhand zu bringen. Nun ist die Masse der kämpfenden Opposition bereit, Bedingungen für eine Feuereinstellung zu verhandeln. Als  Eröffnungszug für eine politische Lösung.”

Daher die Eile! Macht Krieg bevor Frieden droht.
Dies alles zusammen genommen gibt ein klareres Bild als der Mainstream durch vereinzelte Puzzlestücke erwecken will.
Der Weg zu einer friedlichen politischen Lösung ist möglich. Und das passt den imperialistischen Kernmächten nicht ins Konzept.